Heute ist Internationaler Tag der Muttersprache. Doch die Unesco warnt: Alle zwei Wochen stirbt nach Einschätzung der Kommission eine Sprache aus. Von den heute 6000 weltweit gesprochenen Sprachen sei die Hälfte vom Aussterben bedroht. Allein in Deutschland könnte es 13 Sprachen bald nicht mehr geben.

Bedroht sind zum Beispiel die friesischen Dialekte Nordfriesisch und Saterfriesisch. Aber auch Bairisch, - auch als Ostoberdeutsch bezeichnet, das westslavische Sorbisch und Jiddisch seien gefährdet.

Mit dem Verschwinden einer Sprache gehe ein kulturelles Erbe von Gedichten, Legenden, Sprichwörtern und Scherzen verloren, hieß es. Die Gründe für das Aussterben von Sprachen seien Kriege und Vertreibungen, Migration und Vermischung der Sprachen. In der 2009 aktualisierten Ausgabe des „Atlas der bedrohten Sprachen“ listet die Unesco rund 2500 Sprachen nach Name, Bedrohungsgrad und Region auf.

Der Internationale Tag der Muttersprache ist seit 2000 ein Unesco-Gedenktag zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“. Er macht vor allem auf die Sprachen aufmerksam, die von nur noch weniger als 10.000 Menschen gesprochen werden.

Eine Aktion in Erfurt wirbt anlässlichlich des Weltags der Muttersprache für „einen Tag überlegtes Deutsch“ An diesem Tag solle jeder Deutsch-Sprechende besonderen Wert auf seine Sätze legen, heißt es in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Appell der„Aktion Wortpatenschaft“. Und die Tipps gibt es gleich dazu: „Gepflegt spricht, wer mit Beiwörtern (Adjektiven) knausert und eher “redet“ als “eine Rede hält“ - wer also Verben Hauptwörtern vorzieht“, schreibt Publizist und Aktions-Gründer Tobias Mindner.

Die Sprachfreunde warnen außerdem vor Fremdwörtern, Fachbegriffen und natürlich vor Modeausdrücken wie „toll“ und „krass“. Als Alternativen bieten sie an: „sinnlich, ansprechend, großartig, fein, hübsch, geschmeidig, ungeheuerlich, geistreich“. Auch Anglizismen sind den Wort-Liebhabern ein Dorn im Auge. Warum „Power“ sagen, wenn die deutsche Sprache auch „Energie, Kraft, Leistung, Strom und Schub“ bereithält. „Das Ziel ist immer, verstanden zu werden. Und das kurzweilig“, endet Mindner seinen Appell. epd/dpa/ybu

Stand: 8.30 Uhr