Trotz coronabedingtem Lockdown gab es Dienstleistungen, die erreichbar bleiben mussten. Darunter fällt auch die Braunschweiger Landessparkasse (BLSK), die ihren Kunden in dieser schwierigen Zeit mit Rat und Tat zur Seite stand. Christoph Schulz, Vorstandsvorsitzender der BLSK, über alternative Arbeitsmethoden und neue Schritte in Richtung Digitalisierung.

Herr Schulz, die Braunschweigische Landessparkasse war trotz der schwierigen Lage nie wirklich weg. Wie haben Sie die Zeit in der Krise gemanaged?

Wir hatten und haben stets die Gesundheit und Sicherheit sowohl unserer Mitarbeiter** als auch unserer Kunden** in den Mittelpunkt unserer Überlegungen und Entscheidungen gestellt. Dass wir gerade in dieser schwierigen Zeit für alle wie gewohnt zu erreichen waren, war uns ganz wichtig. Deshalb haben wir auch sehr schnell entschieden, dass alle unsere Filialen besetzt bleiben und wir nur mit Terminvereinbarungen arbeiten. Das hat sehr gut geklappt.

Wie sind Sie den Wünschen der Kunden nachgekommen?

Christoph Schulz, Vorstandsvorsitzender der BLSK
Christoph Schulz, Vorstandsvorsitzender der BLSK © Ausdruckslos_BLSK

Wir haben z.B. sehr schnell den Wunsch der Kunden verspürt, sich jetzt mit Online-Banking und allen dazugehörenden digitalen Möglichkeiten vertraut zu machen. Um unsere Kunden unkompliziert und direkt zu unterstützen, haben wir in unserem Servicecenter ein Team zusammengestellt, das gemeinsam mit den Kunden die Freischaltungsprozesse vorgenommen und umfangreich zum Thema Online-Banking und mobiles Bezahlen beraten hat.

Haben Sie vielleicht auch etwas Positives aus dieser besonderen Situation ziehen können?

Positiv ist vielleicht nicht das richtige Wort. Allerdings konnten wir beweisen, dass wir tatsächlich für die Menschen hier vor Ort da sind. Wir haben viele Gespräche mit unseren Kunden geführt und sie durch die schwere Zeit begleitet. Man darf dabei nicht vergessen, dass viele unserer Mitarbeiter ja in der gleichen Situation waren, was z.B. die Kinderbetreuung betrifft. Einen wirklich großen Schritt haben wir – wie sicherlich viele Unternehmen in dieser Zeit – in Sachen Digitalisierung getan. Ich bin mir sicher, dass wir alle gemeinsam davon in Zukunft profitieren werden, auch wenn ich mir einen schöneren Anlass gewünscht hätte, der diesem Thema einen zusätzlichen Schub verpasst.

Die BLSK hat durch verschiedene Aktionen sowohl Solidarität gezeigt als auch versucht, den Braunschweigern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Welcher Gedanke steckte hinter den Projekten?

Uns ist wichtig, unseren Worten auch Taten folgen zu lassen. Die Menschen sollen „Gemeinsam da durch“ auch tatsächlich erleben können. Unser Hauptsitz in Braunschweig auf der Okerinsel liegt mitten im Kultviertel. Aufgrund der coronabedingten Beschränkungen sind die Klubs und Discotheken nach wie vor geschlossen. Was liegt da näher, als den Menschen das Kultviertel nach Hause zu bringen? Gemeinsam mit der Agentur eventies, dem Soldekk und dem Kultviertel-Verein haben wir dann das Streaming-Projekt THE ROOF IS ON auf die Beine gestellt. Als für alle sichtbares Zeichen der Solidarität und als Aufmunterung gedacht, haben wir zu den jeweiligen Veranstaltungen ein großes Herz an unser Hochhaus gezaubert. Wenn ich mir das überwältigende Feedback anschaue, kann ich nur sagen: wir haben die Menschen berührt. Wichtig bei dieser Aktion war uns, möglichst vielen unterschiedlichen Künstlern, Fotografen, Technikern, Agenturen usw. die Möglichkeit zu geben, Einnahmen zu erzielen. Aufgrund des nach wie vor bestehenden Veranstaltungsverbots ist gerade die Eventbranche besonders betroffen. Darüber hinaus war es uns eine Herzensangelegenheit, die Initiative Cheer’s Kitchen zu unterstützen. Ein Zusammenschluss verschiedener Braunschweiger Gastronomen, die Essen für das medizinische Personal in Krankenhäusern, Pflegeheimen, mobilen Pflegediensten usw. gekocht haben. Ein großartiges Projekt.

Was hat sich in dieser Zeit bei der BLSK wirtschaftlich getan?

Die wirtschaftlichen Auswirkungen können derzeit noch nicht bewertet werden, aber sicherlich wird diese Zeit auch an der BLSK nicht spurlos vorübergehen.

Wie geht es nach der Krise für Sie weiter? Welche Neuigkeiten gibt es vielleicht?

Für uns hat die Krise einmal mehr bewiesen, dass das Sparkassen-Modell und das Gemeinnützigkeitsprinzip aktueller ist denn je. Wir werden auch in Zukunft unseren Werten treu bleiben und gemeinsam mit den Menschen in der Region durch die Höhen und Tiefen des Lebens gehen.

** Verwendung meint alle Geschlechter (m/w/d)