London. Großbritannien fiebert der Krönung von Charles III. entgegen. Die Feier soll ungestört ablaufen – dafür will Premier Sunak sorgen.

Großbritannien freut sich auf die Krönung von King Charles III. Doch Protestgruppen könnten die Zeremonie stören. Aktivistinnen und Aktivisten von Extinction Rebellion oder Just Stop Oil sorgen mit großen Klimaprotesten immer wieder für Aufsehen und Chaos in London – und das will die Regierung bei der Krönung um beinahe jeden Preis vermeiden.

Großbritannien: Diese Protestaktion soll bestraft werden

Der britische Premierminister Rishi Sunak warnte am Sonntag in der „Sun on Sunday“, dass Klimaaktivistinnen und -aktivisten die Feierlichkeiten stören könnten. Er rechne damit, dass sie etwa versuchen, sich vor König Charles' Pferdekutsche zu legen.

Um das zu verhindern, will die konservative britische Regierung Protesttaktiken rigoros bestrafen. „Die Öffentlichkeit will, dass wir selbstsüchtigen Saboteuren, die ihr Leben stören, das Handwerk legen – und ich will das auch“, sagte Sunak.

Er versprach den "Sun"-Lesern eine Politik der der starken Hand. Die Menschen im Land verdienten, „dass gesetzestreue Bürger vor einer Minderheit geschützt werden, die ihnen ihr Leben madig machen will“. Lesen Sie hier: Neuer Ärger für Sunak: Vize-Premier zurückgetreten

Der britische Premierminister
Der britische Premierminister © Neil Hanna / AFP

Großbritannien: Protestaktionen können Haft nach sich ziehen

Die britische Regierung hat aufgrund von Großprotesten – vor allem von Klimaschützern der Gruppen Extinction Rebellion oder Just Stop Oil – das Demonstrationsrecht bereits verschärft, nicht nur um die Krönung möglichst Zwischenfallfrei über die Bühne zu bekommen.

  • Zuletzt verabschiedete das Parlament ein Gesetz, das die Blockade von wichtigen Infrastrukturen wie Straßen, Flughäfen und Bahnstrecken mit Haft bestraft werden können.
  • Zudem ist es künfig illegal, sich festzuketten. Darüberhinaus darf die Polizei alle Personen anhalten und durchsuchen, die sie verdächtigt, „schwere Störungen“ zu planen.

Eine verbreitete Taktik ist außerdem langsames Gehen auf wichtigen Straßen. Der Versuch, ein Verbot von Langsamgehen zur Behinderung des Straßenverkehrs zu erlassen, war bereits im Oberhaus gescheitert. Daraufhin hat Innenministerin Suella Braverman eine Rechtsverordnung erlassen, die erlaubt, dass Polizisten künftig durchgreifen können.

Sunak: "Gegen Minderheit durchgreifen"

Bürgerrechtler warnen, dass die konservative Regierung das Land so in den Autoritarismus treibe. Auch interessant: Charles III.: So wenige Briten wollen die Monarchie noch

„Den Menschen in Großbritannien steht ein herrlicher Sommer der Feierlichkeiten bevor“, sagte Sunak mit Blick auf die Krönung von König Charles III. „Mit unseren neuen Gesetzen werden wir zugunsten der Mehrheit gegen die Minderheit durchgreifen“, kündigte er an.

Die Opposition warf Sunak hohle Versprechungen vor. Er wolle lediglich für Schlagzeilen sorgen, um von seinem Versagen bei der Bekämpfung der Kriminalität abzulenken, teilte die sozialdemokratische Labour-Partei mit. Die Polizei habe bereits alle notwendigen Befugnisse. (soj/dpa)