Braunschweig. In der Grundschule hatten wir Stickerhefte. Als Erwachsene haben wir WhatsApp. Die digitale Variante hat einen riesengroßen Vorteil.

Ich erinnere mich dunkel an die Grundschulzeit. Schulranzen mit Raumschiffen, Armbanduhr, schwarzes Band mit gelben Blitzen. Und, ebenfalls Grundschule, wenngleich ich nicht ganz so involviert war: Sticker! Kleine Aufkleber, die man in spezielle Hefte kleben (und wieder lösen und neu verkleben), tauschen und sammeln konnte. Besonders beliebt waren die mit Glitzer oder sogar solche, die aus einer Art Stoff mit Klebefläche bestanden und besonders wertvoll waren.

Nachteil damals: Wenn man getauscht hat, dann hatte man zwar einen tollen Sticker mehr, dafür aber auch einen aus der eigenen Sammlung weniger. Das ist heute zum Glück anders, denn nun gibt es die Sticker bei WhatsApp. Im Grunde sind sie absolut sinnfrei, aber: Man kann sie selbst designen und man kann sie beliebig oft teilen. Sticker sind heute kleine Dateien, die statisch sind oder sich bewegen und die man anstelle eines GIFs oder eines Emojis verschicken kann. Besonders gut: Man kann sie sammeln und teilen. Teilen statt tauschen. Und so bekommt man immer neue hinzu, während man die eigenen nicht verliert.

Auf einmal war die Stickersammlung einfach weg

Nun hatte ich eine wundervolle Sammlung von WhatsApp-Stickern. Und auf einmal war alles weg. Keine Ahnung, wieso. Einfach weg. Aber: Ich bekam kürzlich wieder einen geschickt. Den Inhalt spare ich an dieser Stelle mal aus. Niveau ist halt flüchtig, und am Ende sind wir alle doch nur 15-Jährige, die so tun, als wären sie seriös. Ich zeigte den Sticker jemandem und derjenige schickte mir gleich einen ganzen Batzen zu. Auch hier gehe ich auf den Inhalt lieber nicht ein, man stelle sich hier einen Zwinkersmiley vor. Aber endlich habe ich wieder eine Stickersammlung. Fast wie früher, wenn auch mit weniger Niveau.

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