Braunschweig. Unser Autor wollte eine Dienstplanreise buchen. Ergebnis: Einige Erfahrungen mehr, einige Nerven weniger. Ein Protokoll.

Gute Idee eigentlich, ich fahre nach Berlin. Kollegen treffen, die ich bisher nur digital kenne und trotzdem schon sehr mag, der Einführung einer sehr wichtigen Software beiwohnen und einen Mehrwert schaffen, weil ich diese Software schon gut kenne. Buchung erstmal easy: Im Konzern gibt es eine Anwendung dafür, Daten eingeben, Hotel aussuchen, Richtlinien beachten. Erster Fallstrick: Nicht das Bett im 8-Zimmer-Schlafsaal erwischen. Alles gut. 8 Mails mit kryptischen Inhalten kommen an, ist okay.

Dann aber ging das Drama los, denn ein paar Tage vor Start wurde der Termin verschoben. Und ich muss die eigentliche Reise stornieren (weitere 5 kryptische Mails folgen) und eine neue buchen. Nur: Jetzt ist es zu kurzfristig, die Hotels in Berlin sind ausgebucht und obendrein ist auf einmal keine Zahlweise mehr in der Anwendung hinterlegt. Ich rufe also den Dienstleister an, nehme extra die „lange“ Warteschleife, um jemanden ans Telefon zu kriegen, der Deutsch spricht.

Ein englischsprachiger Mitarbeiter geht ran. Ich muss spontan switchen und radebreche ich mir gefühlt erstmal ziemlich einen ab. 20 Minuten später haben wir festgestellt, wo das Problem ist, ich werde zu einer weiteren Mitarbeiterin durchgestellt. Nach einer englischen Minute stellen wir fest: Sie spricht Deutsch. Zehn Minuten später ist klar: Abseits des Luxussegments ist Berlin ausgebucht. Ich bin zu kurzfristig unterwegs. Und habe einen Haufen Zeit verloren. Und nun? Berlin ist ja nicht weit weg. Ich fahre einfach jeden Tag mit dem Zug hin und zurück. Oder mit dem Auto und darin schlafe ich. Oder unter einer Brücke. Mit Katzenwäsche in der Spree. Schade, dass es noch keine digitalen Zelte und Duschen gibt.

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