Der Strompreis kennt nur eine Richtung – nach oben. Daran wird sich in diesem Winter auch nichts ändern. Es gibt zwei Arten von Verbraucherinnen und Verbraucher: Die einen haben ihre Preiserhöhung schon bekommen, den anderen steht sie noch bevor.
Wie das Vergleichsportal Check24 ermittelte, heben zum 1. Januar 2023 weitere Anbieter in der Grundversorgung ihre Preise. "Für Januar gibt es bereits 417 Fälle von Strompreiserhöhungen", so das Portal. Betroffen davon seien rund sechs Millionen der bundesweit insgesamt 41 Millionen Haushalte.
Strompreis: Anstieg um 145 Prozent im Vergleich zu 2021
Die Erhöhungen betrügen im Durchschnitt 62,4 Prozent im Vergleich zum 30.09.2022. Das entspricht laut Check24 Mehrkosten von 986 Euro für einen Musterhaushalt mit einem fiktiven Verbrauch 5.000 kWh.
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Im Großhandel kostet die Megawattstunde heute 267 Eur0. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr lag der Strompreis an der Börse bei durchschnittlich 93 Euro die Megawattstunde – das ist ein Plus von 145 Prozent gegenüber 2021.
Allein seit dem 30. September wurden in 559 Fällen Preise angehoben oder Erhöhungen angekündigt, wie Check24 ermittelte. Im Durchschnitt betrugen die Erhöhungen demnach 50,4 Prozent und betrafen 9,6 Millionen Haushalte. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh bedeutet das zusätzliche Kosten von durchschnittlich 790 Euro im Jahr.
Auch der Gaspreis verstärkt den Trend auf dem Strommarkt
Laut Check24 müssen sich die Verbraucher auf weiter "deutlich steigende Preise" einstellen. Das liegt daran, dass im Zuge des Ukraine-Kriegs, der Sanktionen gegen Russland und der Inflation auch der Gaspreis explodiert ist. Die Gaskraftwerke sind für den deutschen Strommix unverzichtbar, um Schwankungen bei den erneuerbaren Energien wie Windkraft und Sonne auszugleichen. Im Endeffekt beeinflusst somit das Gas den Strompreismarkt. Check24 analysiert denn auch, "die hohen Preise werden mit etwas Verzögerung an die Endkundinnen weitergegeben". (fmg)
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Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.
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