Der russische Berater bei den Vereinten Nationen ist zurückgetreten. In einem Schreiben verurteilte er den Krieg. Alle News im Blog.
- Wladimir Klitschko fordert in Davos die totale Isolation Russlands
- Der russische UN-Diplomat Boris Bondarew tritt zurück
- Polen kündigt seinen Gasliefervertrag mit Russland
- Laut UNHCR sind bereits mehr als 6,5 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen
- Bei einem russischen Angriff am 17. Mai gab es nach ukrainischen Angaben 87 Tote
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Berlin/Kiew/Moskau. Im Ukraine-Krieg ist nach wie vor keine Entspannung in Sicht. Vor allem in der Ostukraine gehen Russlands Angriffe weiter. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Tagesverluste der eigenen Truppen an der Front auf 50 bis 100 Soldaten beziffert. Doch auch Kremlchef Wladimir Putin erleidet hohe Verluste. Britische Geheimdienstexperten schätzen sie nach drei Monaten Krieg so hoch wie die der Roten Armee in den neun Jahren des sowjetischen Afghanistan-Kriegs.
An diesem Montag will sich Putin mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko in Sotschi treffen, um über die Zusammenarbeit der beiden Länder und einen im Aufbau befindlichen Unionsstaat zu reden. Die Ukraine warnt unterdessen vor militärischen Aktivitäten an der belarussichen Grenze.
- Worum geht es in dem Konflikt? Lesen Sie hier die wichtigsten Fragen und Antworten zum Ukraine-Konflikt
Liveblog zum Ukraine-Krieg von Montag, 23. Mai: Unser Newsblog schließt.
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Geflüchtete aus der Ukraine können Antrag auf Hartz IV stellen
16.45 Uhr: Die Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine fällt ab 1. Juni in den Zuständigkeitsbereich der Jobcenter – Anträge können die Betroffenen bereits jetzt stellen, auch online, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Montag mitteilte. Entschieden werde aber erst, wenn die gesetzlichen Regelungen auch feststehen. Dazu müssen sie noch im Bundesgesetzblatt veröffentlicht werden.
Ab 1. Juni haben Flüchtlinge aus der Ukraine Anspruch auf Hartz IV, wenn sie eine Aufenthaltserlaubnis haben sowie hilfebedürftig und erwerbsfähig sind. Mit dem Wechsel vom Asylbewerberleistungsgesetz in die Grundsicherung erhöht sich die Höhe des Regelsatzes, die tatsächlichen Wohnungskosten werden übernommen und die Menschen werden in die gesetzliche Krankenkasse aufgenommen, wie die BA erläuterte.
Aufgabe der Jobcenter ist es auch, die Menschen beim Eintritt in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu unterstützen, wie die BA betonte. Auch bei der Kinderbetreuung und bei der Anerkennung von Bildungsabschlüssen sollen die Geflüchteten unterstützt werden. Ziel sei, "die Menschen ausbildungsadäquat zu vermitteln".
Starbucks gibt Geschäft und Marke in Russland auf
16.10 Uhr: Die weltgrößte Café-Kette Starbucks will sich angesichts des Krieges gegen die Ukraine nach rund 15 Jahren komplett aus Russland zurückziehen. Der Konzern kündigte am Montag an, seine Geschäfte in dem Land dauerhaft zu schließen und seine Markenpräsenz dort aufzugeben. Starbucks hatte den Betrieb in Russland bereits im März aus Protest gegen den Einmarsch in die Ukraine ausgesetzt.
Die Kette ist seit 2007 in Russland vertreten und hatte dort zuletzt rund 130 Filialen mit etwa 2000 Mitarbeitern. Die Beschäftigten will Starbucks nach eigenen Angaben für sechs Monate weiterbezahlen und sie bei der Suche nach neuen Jobs unterstützen. Zum konkreten Zeitplan und Ablauf des Rückzugs aus Russland sowie zu den finanziellen Details machte der Konzern zunächst keine Angaben.
Prorussischer Bürgermeister in Ukraine bei Explosion verletzt
15.35 Uhr: Ein von Moskau eingesetzter Bürgermeister der südukrainischen Stadt Enerhodar ist bei einer Explosion verletzt worden. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sprach am Montag von einem "Attentat", das von ukrainischen "Nationalisten" verübt worden sei. Bürgermeister Andrej Schewtschik wie auch seine beiden Leibwächter seien außer Lebensgefahr, zitierte die Nachrichtenagentur RIA Nowosti den örtlichen prorussischen Sicherheitsmitarbeiter Alexej Seliwanow.
Der Bürgermeister habe "Verbrennungen und Verletzungen" erlitten, sagte Seliwanow. Er sprach von einem Anschlag durch die ukrainischen "Geheimdienste", durch den die Zivilbevölkerung in den von der russischen Armee eingenommenen Gebieten "eingeschüchtert" werden solle.
Schewtschik und die beiden Leibwächter waren am Sonntag am Eingang eines Wohngebäudes in Enerhodar durch die Explosion verletzt worden. Nach Angaben russischer Ermittler war in einem Stromkasten ein improvisierter Sprengsatz detoniert. Kreml-Sprecher Peskow sagte, die russischen Militärs müssten vorbeugende Maßnahmen ergreifen, "damit sich solche terroristischen Taten nicht wiederholen".
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Wladimir Klitschko fordert in Davos totale Isolation Russlands
15.17 Uhr: Der ukrainische Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko hat wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine eine vollständige Isolation Russlands gefordert. "Der Krieg wird solange dauern, wie die Welt Handel mit Russland treibt", sagte der 46-Jährige am Montag in einer Gesprächsrunde beim Weltwirtschaftsforum in Davos.
Er forderte zudem einen Ausschluss russischer Athleten von Olympischen Spielen. "Das hat nichts mit der Nationalität oder den Athleten zu tun, aber sie repräsentieren das aggressive Regime Russlands", sagte er. Zugleich betonte der Ex-Boxer, die Ukraine werde ihren Widerstand nicht aufgeben: "Wir werden solange kämpfen, wie wir leben."
Sein ebenfalls anwesender Bruder Vitali, Bürgermeister von Kiew, sagte zum erbitterten Widerstand gegen die russischen Angreifer: "Wir Ukrainer verteidigen unsere Kinder, Familien und die Zukunft unserer Kinder – und die russischen Soldaten kämpfen für Geld." Russland habe das Land vor drei Monaten überfallen, weil es die Ukraine als Teil des russischen Imperiums sehe. "Glaubt den Russen nicht, sie betrügen immer", sagte Vitali Klitschko.
Russland prüft italienischen Friedensplan zur Beilegung von Ukraine-Konflikt
14.15 Uhr: Russland prüft nach eigenen Angaben einen italienischen Friedensplan zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine. "Wir haben ihn vor kurzem erhalten und prüfen ihn", sagte der stellvertretende Außenminister Andrej Rudenko am Montag. Russland werde sich dazu zu einem späteren Zeitpunkt äußern. Der Plan "wurde nicht zwischen Russland und Italien diskutiert", sagte er weiter.
Die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine zur Beendigung des Konflikts sind zuletzt zum Stillstand gekommen. Moskau sei bereit, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, aber die Verantwortung liege bei Kiew, hatte der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski am Wochenende gesagt. "Wir sind bereit, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, sobald die Ukraine eine konstruktive Haltung zeigt und zumindest eine Reaktion auf die ihr unterbreiteten Vorschläge vorlegt", sagte nun Rudenko.
Russischer UN-Diplomat tritt zurück
15.05 Uhr: Der russische Berater bei den Vereinten Nationen in Genf, Boris Bondarew, ist zurückgetreten. Das berichtet die Menschenrechtsorganisation "UN Watch". Der Diplomat veröffentlichte demnach ein schriftliches Statement, in dem er erklärte, dass er sich noch nie so für sein Land geschämt habe, wie seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine am 24. Februar.
"Der von Putin angezettelte Angriffskrieg gegen die Ukraine, ja gegen die gesamte westliche Welt, ist nicht nur ein Verbrechen gegen das ukrainische Volk, sondern vielleicht auch das schwerste Verbrechen gegen das russische Volk", heißt es in dem Schreiben.
Bondarew warf den Urhebern des Krieges vor, es gehe ihnen um nichts Anderes als darum, "für immer an der Macht zu bleiben". Sein Schreiben wurde an mehrere diplomatische Vertretungen in Genf verschickt. Bondarew erklärte darin seinen Rücktritt nicht nur von seinem Posten in Genf, sondern aus dem gesamten diplomatischen Dienst seines Landes.
Gepard-Lieferung an Ukraine soll bis Ende August abgeschlossen werden
14.33 Uhr: Die Lieferung von 30 Gepard-Flugabwehrpanzern an die Ukraine soll möglichst noch vor September abgeschlossen werden. Nach der bereits angekündigten Bereitstellung von 15 Gepard-Panzern bis Mitte Juli solle der Rest bis Ende August von der Industrie geliefert werden, sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Montag in Berlin. Demnach sollen voraussichtlich diese Woche die Verträge der Ukraine mit der Industrie geschlossen werden.
Dies sehe auch die Ausbildung von ukrainischen Gepard-Besatzungen durch die Industrie selbst vor, sagte der Sprecher. Die Bundeswehr unterstütze dies unter anderem durch die Bereitstellung geeigneter Schießplätze.
Die Bundesregierung hatte Ende April grünes Licht für die Lieferung der von der Bundeswehr nicht mehr benutzten Panzer gegeben. Sie stammen aus Beständen des Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW). Das Unternehmen hatte dann aber Probleme, Munition zu beschaffen. Bisher stehen rund 59.000 Schuss bereit.
Der Ministeriumssprecher wies zurück, dass dies viel zu wenig sei. Zwar komme der Gepard auf bis zu 1000 Schuss pro Minute, es sei aber unrealistisch anzunehmen, dass dann binnen einer Stunde die Munition leer sei. Der Gepard verschieße kurze Salven und stimme dies auf das Ziel ab, sagte er. Zudem eigne sich der Flugabwehrpanzer gut zum Schutz wichtiger Infrastruktur, weil er "auch eine abschreckende Wirkung" gegen Luftangriffe habe.
Polen kündigt Gasliefervertrag mit Russland
14.10 Uhr: Die polnische Regierung hat beschlossen, ihren schon seit 1993 geltenden Gasliefervertrag mit Russland zu kündigen. Wie die polnische Nachrichtenagentur PAP am Montag berichtete, bestätigten das sowohl Klimaministerin Anna Moskwa als auch der Regierungsbevollmächtigte für Energie-Infrastruktur, Piotr Naimski.
"Nach fast 30 Jahren kann man sagen, dass die Gasbeziehungen zwischen Polen und Russland aufgehört haben zu existieren", verkündete Naimski im öffentlich-rechtlichen Polnischen Radio und auf Facebook. Ministerin Moskwa erklärte auf Twitter: "Die Aggression Russlands gegen die Ukraine hat die Entschlossenheit der polnischen Regierung bestätigt, völlig unabhängig von russischem Gas zu werden. Wir haben immer gewusst, dass Gazprom kein zuverlässiger Partner ist."
Ukraine-Krieg – Hintergründe und Erklärungen zum Konflikt
- Historie: Liegt der Grund für den Ukraine-Krieg in der Geschichte?
- Putins Ziele: Warum Russland die Ukraine angegriffen hat
- Präsident: Wolodymyr Selenskyj ist Putins Feind Nr. 1
- Verteidigungsbündnis: Die Nato einfach erklärt – Warum sie für Putin ein Ärgernis ist
UNHCR: Mehr als 6,5 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen
14.00 Uhr: Mehr als 6,5 Millionen Menschen sind bereits vor dem Krieg in der Ukraine ins Ausland geflüchtet. Das geht aus den jüngsten Zahlen des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hervor, die am Montag in Genf veröffentlicht wurden. Unter den Nachbarländern hat Polen mit 3,5 Millionen weitaus die meisten der ukrainischen Geflüchteten aufgenommen.
Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar sind auch fast zwei Millionen Menschen wieder in die Ukraine eingereist. Wie viele davon dauerhaft in ihre Heimat zurückgekehrt sind, und wie viele ein- und auspendeln, ist laut UNHCR noch unklar. Das Land hatte vor dem Krieg etwa 44 Millionen Einwohner.
Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM), die Daten zu Binnenvertriebenen erhebt, sind weitere 8 Millionen Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht. Der Krieg in dem Land habe die weltweite Zahl der Vertriebenen erstmals auf mehr als 100 Millionen ansteigen lassen, berichtete UNHCR weiter.
Selenskyj: 87 Tote bei russischem Angriff am 17. Mai
13.53 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf ein Dorf mit einem ukrainischen Militärstützpunkt im Norden des Landes sind nach Angaben der Führung in Kiew in der vergangenen Woche 87 Menschen getötet worden. Unter den Trümmern in der Ortschaft Desna seien inzwischen so viele Todesopfer entdeckt worden, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag in einer Videoansprache vor den Teilnehmern des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos.
Die russischen Streitkräfte hätten das Dorf in der Region von Tschernihiw am 17. Mai attackiert, sagte der Präsident. Die örtlichen Behörden hatten in der vergangenen Woche zunächst von acht Todesopfern und zwölf Verletzten gesprochen.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Röttgen für rasche assoziierte EU-Mitgliedschaft der Ukraine
13.45 Uhr: Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen hat angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eine rasche assoziierte Mitgliedschaft der Ukraine in der Europäischen Union vorgeschlagen. Man solle keinen EU-Beitrittskandidatenstatus der Ukraine "ins Schaufenster stellen", wenn man wisse, dass in 10, 15 oder 20 Jahren nichts aus einer Vollmitgliedschaft werde, sagte Röttgen am Montag bei der Vorstellung seines Buches "Nie wieder hilflos! Ein Manifest in Zeiten des Krieges" gemeinsam mit dem Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, in Berlin. Gebraucht würden nun schnelle und machbare Lösungen. Das gleiche gelte für die Staaten des westlichen Balkans.
"Die EU wird jetzt östlicher werden", sagte Röttgen. Wenn es im Osten keine Sicherheit und Stabilität gebe, seien im Westen Frieden und Freiheit gefährdet. Staats- und Regierungschefs von assoziierten Partnern könnten etwa bei EU-Gipfeln dabei sein, teils mit beratender Stimme. Wolle man geopolitische Sicherheit in Europa, könne der alte Erweiterungsmechanismus der EU nicht einfach fortgesetzt werden.
Geflüchtete aus der Ukraine können ab Dienstag Hrywnja in Euro tauschen
13.36 Uhr: Geflüchtete aus der Ukraine können ab Dienstag in Deutschland bei Banken und Sparkassen Banknoten in der ukrainischen Währung Hrywnja in Euro umtauschen. Höchstbetrag sind 10.000 Hrywnja, teilte das Bundesfinanzministerium am Montag mit. Ein Euro sind aktuell 33,33 Hrywnja. "Etwaige Verluste" aus dem Umtausch trage der Bundeshaushalt.
Der Umtausch werde in einer Online-Anwendung erfasst, um sicherzustellen, dass die individuelle maximale Umtauschsumme nicht überschritten wird, erklärte das Ministerium. "Dabei wird die Identität jeder volljährigen geflüchteten Person, die am Umtausch teilnehmen möchte, erfasst und überprüft." Der Datenschutz sei dabei gewährleistet.
Das Bundesfinanzministerium und die Deutsche Bundesbank unterzeichneten eine Vereinbarung mit der Nationalbank der Ukraine über ein Umtauschvolumen von zunächst 1,5 Milliarden Hrywnja. Die Vereinbarung sei eine wichtige Voraussetzung für den Umtausch, erklärte das Ministerium.
Österreichs frühere Außenministerin Kneissl verlässt Aufsichtsrat von Rosneft
12.55 Uhr: Österreichs Ex-Außenministerin Karin Kneissl hat ebenso wie der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) den Aufsichtsrat des russischen Energiekonzern Rosneft verlassen. Kneissl habe ihr Mandat am Freitag niedergelegt, erklärte Rosneft am Montag. Sie habe das Unternehmen im März informiert, dass sie sich nicht nochmal zur Wahl stellen werde, hatte die Politikerin der Nachrichtenagentur AFP am Freitag gesagt.
Sie sei bis zum jetzigen Zeitpunkt geblieben, "um meine Verpflichtungen aus dem einjährigen Mandat zu erfüllen", erklärte sie. Rosneft bedankte sich in seiner Erklärung bei Kneissl für ihre Arbeit während der "komplexen" internationalen Situation und erklärte, man zähle auf eine künftige Zusammenarbeit mit ihr als Expertin.
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Selenskyj fordert bei Weltwirtschaftsforum "maximale" Sanktionen gegen Russland
12.40 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationale Staatengemeinschaft zu "maximalen" Sanktionen gegen Russland aufgerufen und weitere Waffenlieferungen gefordert. Es dürfe "keinen Handel mit Russland" mehr geben, sagte der Staatschef in einer Videoansprache beim Weltwirtschaftsforum in Davos am Montag. Notwendig seien auch ein Öl-Embargo sowie Sanktionen gegen alle russischen Banken.
Er rief die Staaten angesichts des russischen Angriffskriegs gegen sein Land zu weiteren Waffenlieferungen auf. "Die Ukraine braucht alle Waffen, die wir fordern, nicht nur die, die geliefert wurden", sagte er.
Westliche Staaten haben die Ukraine seit Beginn des russischen Einmarschs wiederholt mit Waffen beliefert. Zudem verhängten sie strikte Sanktionen gegen Russland, unter anderem beschlossen die EU-Staaten ein Importverbot für russische Kohle. Ein Öl-Embargo ist bislang jedoch noch umstritten.
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Russe im ersten Kriegsverbrecherprozess in Kiew verurteilt
12.04 Uhr: Im ersten ukrainischen Kriegsverbrecherprozess ist ein 21 Jahre alter russischer Soldat zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Das Gericht in Kiew sah es am Montag nach einem Geständnis des Mannes als erwiesen an, dass der Panzersoldat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine einen 62-Jährigen Zivilisten erschoss. Nach dem weltweiten Entsetzen über russische Gräueltaten in der Ukraine war dies der erste vor Gericht verhandelte Fall.
Habeck dringt auf gemeinsames Ölembargo der EU gegen Russland
11.56 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dringt auf einen gemeinsamen Beschluss der EU-Staaten für einen Boykott von Öllieferungen aus Russland. Er akzeptiere, dass einige Länder dafür noch Zeit bräuchten, sagte Habeck am Montag dem Deutschlandfunk. Es dürfe aber kein "weiter so wie bisher" geben.
Habeck äußerte sich in dem Interview enttäuscht, dass ein EU-Beschluss für das Ölembargo bislang nicht zustandegekommen ist. Ursachen sind der Widerstand vor allem Ungarns, aber auch einiger weiterer osteuropäischer Staaten. Der Grünen-Politiker kritisierte ein "Geschacher", an dem auch weitere EU-Staaten beteiligt seien.
Care warnt vor medizinischer Unterversorgung für Frauen in Ukraine
11.29 Uhr: Der russische Angriffskrieg in der Ukraine ist laut der Hilfsorganisation Care vor allem für die Gesundheitsversorgung von Frauen im gebärfähigen Alter verheerend. Wegen der anhaltenden Kämpfen und massiver Vertreibung seien die medizinische Versorgung von Müttern, aber auch reproduktive Bedürfnisse wie Familienplanung, Menstruationshygiene und andere medizinische Unterstützung "kritisch unterversorgt", erklärte die Organisation mit Sitz in Bonn und Berlin am Montag.
"Eine sichere Geburt ist nirgendwo eine Selbstverständlichkeit", erklärt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von Care Deutschland. "Aber in der Ukraine wissen Schwangere oft nicht einmal, ob sie überhaupt versorgt werden können und ob ihr Geburtsort vor den anhaltenden Kämpfen sicher ist." Seit Februar hätten die Vereinten Nationen 235 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen registriert. "Das ist völlig inakzeptabel", sagte Zentel.
EU-Kommission will Schuldenregeln ein weiteres Jahr aussetzen
10.30 Uhr: Die strengen Schuldenvorgaben in der Europäischen Union sollen angesichts der Ukraine-Krise um ein weiteres Jahr ausgesetzt bleiben. Am Montag schlug die EU-Kommission vor, den sogenannten Stabilitäts- und Wachstumspakt erst ab 2024 wieder vollständig in Kraft zu setzen. Grund seien hohe Unsicherheit wegen des Kriegs in der Ukraine, hohe Energiepreise und Engpässe bei den Lieferketten, teilte die Brüsseler Behörde mit. Gleichzeitig sollten die Länder ihre Ausgaben kontrollieren. "Die Fiskalpolitik sollte von der Universalunterstützung während der Pandemie zu gezielteren Maßnahmen übergehen", sagte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni.
Die Schulden- und Defizitregeln wurden wegen der Corona-Krise ausgesetzt und sollten eigentlich ab 2023 wieder gelten.
London: Russlands Verluste so hoch wie die der Sowjets in Afghanistan
9.52 Uhr: Die Verluste der russischen Armee in der Ukraine sind wohl bereits nach drei Monaten Krieg so hoch wie die der Roten Armee in den neun Jahren des sowjetischen Afghanistan-Kriegs. Das schätzen britische Geheimdienst-Experten, wie aus einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in London am Montag hervorging. Die hohe Verlustrate steige auch bei der russischen Offensive im Donbass weiter. Grund dafür sei eine Kombination aus Faktoren wie etwa schlechte Taktiken, eingeschränkte Lufthoheit und mangelnde Flexibilität.
Die britischen Geheimdienstexperten gehen davon aus, dass sich die vielen russischen Toten auch in der öffentlichen Wahrnehmung des Krieges in dem Land niederschlagen dürften. "Die russische Öffentlichkeit hat in der Vergangenheit empfindlich auf Verluste in Kriegen reagiert, die dem Land nicht aufgezwungen wurden", hieß es in der Mitteilung weiter. Mit einer wachsenden Zahl von Toten könnten auch die Unzufriedenheit bei den Russinnen und Russen und die Bereitschaft, dies zu äußern, steigen.
Lambrecht: Muss mich wegen Kritik nicht rechtfertigen
9.29 Uhr: Trotz der gehäuften Kritik an ihrer Person sieht sich Verteidigungsministerin Christine Lambrecht nach eigenen Worten nicht im Selbstverteidigungsmodus. "Ich muss mich überhaupt nicht rechtfertigen. Ich muss deutlich machen, wofür ich stehe und welche Entscheidungen ich auch treffe – das ist meine Aufgabe, und das mache ich auch", sagte die SPD-Politikerin am Montag im ARD-"Morgenmagazin".
Auch auf das Ringen mit der Union um das geplante Bundeswehr-Sondervermögen habe die Kritik an ihr keinen Einfluss. "Das spielt überhaupt keine Rolle in diesen Verhandlungen, das spielt auch überhaupt keine Rolle in dem Tagesgeschäft, in dem ich mich befinde", sagte sie. Die Unterstützung der Ukraine zu organisieren und die Bundeswehr besser auszustatten – "das erfordert meine ganze Energie".
Ukrainisches Militär warnt vor Aktivitäten an belarussischer Grenze
8.34 Uhr: Die ehemalige Sowjetrepublik Belarus, die sich bislang nicht aktiv am russisch-ukrainischen Krieg beteiligt hat, zieht nach Angaben aus Kiew Streitkräfte an der Grenze zusammen. "Die belarussischen Streitkräfte führen verstärkt Aufklärung durch und haben zusätzliche Einheiten im Grenzbereich aufgestellt", teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Montag mit. Demnach bleibe die Gefahr von Raketen- und Luftangriffen auf die Ukraine von belarussischem Gebiet aus erhalten.
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat sich nicht mit eigenen Truppen an dem Ende Februar von Russland begonnenen Krieg gegen die Ukraine beteiligt. Allerdings durften russische Truppen das Land als Aufmarschgebiet für den Angriff nutzen. Kiew sieht daher Minsk nicht als neutral an und befürchtet potenziell ein Eingreifen belarussischer Soldaten aufseiten Russlands in den Konflikt. Lukaschenko, der am Montag in Sotschi Russlands Präsident Wladimir Putin trifft, hat derartige Absichten stets dementiert.
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Selenskyj räumt hohe Verluste in der Ostukraine ein
7.48 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Tagesverluste der eigenen Truppen an der Front in der Ostukraine auf 50 bis 100 Soldaten beziffert. "Heute können zwischen 50 und 100 Menschen an der für uns schwersten Front im Osten unseres Landes sterben", sagte Selenskyj laut der Nachrichtenagentur RBK-Ukraina bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Polens Präsident Andrzej Duda am Sonntag. "Sie schützen unsere Freiheit und Unabhängigkeit, über die in der ganzen Welt gesprochen wird." Mit den hohen Verlusten begründete er die Ablehnung einer Petition, Männern im wehrpflichtigen Alter die Ausreise aus der Ukraine zu erlauben.
Zuletzt hatte der ukrainische Präsident Mitte April die eigenen Verluste offengelegt. Damals sprach er von insgesamt etwa 3000 ukrainischen Soldaten, die seit dem russischen Angriff am 24. Februar gestorben seien. Genaue Zahlenangaben hat das Präsidialamt allerdings verweigert. Dies sei ein Kriegsgeheimnis, begründete Präsidentenberater Olexij Arestowitsch.
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Ukrainischer Abgeordneter: Russen wollen ganze Städte ausradieren
6.42 Uhr: Nach Meinung des ukrainischen Parlamentsabgeordneten Dmytro Lubinets versucht die russische Besatzung in der Ostukraine, "ganze Ortschaften und Städte auszuradieren". Vor allem die zivile Infrastruktur werde angegriffen, sagte Lubinets am Montag im ARD-"Morgenmagazin" laut Übersetzung des Senders. Dies betreffe die Stromversorgung und Wasserleitungen, aber auch Schulen und Krankenhäuser. "Es sieht so aus, die Russen bekämpfen nicht die ukrainischen Streitkräfte, sondern das ganze Volk", sagte der Parlamentarier weiter. Deshalb appelliere die Ukraine an die internationale Öffentlichkeit, die Situation als Genozid des ukrainischen Volkes anzuerkennen.
Die ukrainische Regierung bemühe sich nach Kräften, die Evakuierung der Zivilbevölkerung aus den umkämpften Gebieten zu organisieren, sagte Lubinets. Die Behauptung Moskaus, Ukrainer würden nach Russland in Sicherheit gebracht, tat er ab. "Russische Propaganda verzerrt wie immer die Tatsachen", sagte der Politiker. "Die Russen zwingen die Menschen zur Evakuierung nach Russland – also mit Gewaltanwendung." Unter den Verschleppten seien auch viele Kinder.
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Russische Soldaten beginnen mit Minenräumung im Stahlwerk in Mariupol
5.36 Uhr: Russische Soldaten durchsuchen das Gelände des Stahlwerks Azowstal in Mariupol nach Minen und Sprengfallen, die sowohl ukrainische als auch russische Truppen platziert haben. "Die Aufgabe ist extrem schwierig, der Feind hat seine eigenen Landminen gelegt und wir haben auch Tretminen gelegt, um ihn zu blockieren. Wir haben noch etwa zwei Wochen Arbeit vor uns", sagt ein russischer Soldat, der als Namen nur seinen Kampfnamen "Babai" angibt.
Die Minen werden kontrolliert gesprengt und die Straßen des Stahlwerks mit Bulldozern von Trümmern befreit. "In den letzten zwei Tagen wurden über 100 Sprengkörper zerstört. Die Arbeiten gehen weiter." Russland hatte am Freitag erklärt, die letzten ukrainischen Kämpfer aus Azowstal hätten sich ergeben. Die Ukraine hat diese Entwicklung bislang nicht bestätigt.
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Baltische Staaten beenden Stromimporte aus Russland
3.54 Uhr: Die baltischen Staaten haben wegen des Ukraine-Kriegs die Stromimporte aus Russland beendet. "Dies ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zur Energieunabhängigkeit", sagte der litauische Energieminister Dainius Kreivys am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. "Indem wir uns weigern, russische Energieressourcen zu importieren, weigern wir uns, den Aggressor zu finanzieren", erklärte der Minister weiter.
Am Freitag hatte die Energiebörse Nord Pool eine Mitteilung an den russischen Energieversorger InterRao geschickt, dass dieser aufgrund internationaler Sanktionen vom Handel in den baltischen Staaten ausgeschlossen sei.
Lettland importierte seinen letzten russischen Strom Anfang Mai, während Litauen und Estland am Sonntag den Strombezug einstellten. Russischer Strom machte im vergangenen Jahr noch 17 Prozent der Stromimporte Litauens aus. Die baltischen Staaten hatten schon seit Jahren darauf hingearbeitet, im Energiebereich von Moskau unabhängig zu werden. Dafür bauten sie einerseits die heimische Stromerzeugung aus, andererseits verstärkten sie die Verbindungen nach Skandinavien.
Buschmann und Gahler besorgt über Kriegsgefangene von Mariupol
3.45 Uhr: Bundesjustizminister Marco Buschmann und der CDU-Außenexperte und Europa-Abgeordnete Michael Gahler zeigen sich besorgt über die Kriegsgefangenen von Mariupol. "Die massiven Verstöße Russlands gegen das Völkerrecht sind völlig inakzeptabel – sie erfüllen uns aber auch mit großer Sorge mit Blick auf die Bevölkerung der Ukraine und die nun in Gefangenschaft geratenen Soldaten", sagt der Buschmann der Zeitung "Rheinische Post". "Der Krieg ist eine blutige Bestie, aber kein regelfreier Zustand."
Aus Sicht von Gahler besteht die Befürchtung von Schauprozessen, obwohl Russland kein Recht habe, die Gefangenen von Mariupol anders zu behandeln als alle anderen ukrainischen Kriegsgefangenen.
Pro-russischer Bürgermeister in Ukraine bei Explosion verletzt
1.59 Uhr: Der von Moskau eingesetzte Bürgermeister der südukrainischen Stadt Enerhodar ist bei einer Explosion verwundet worden. Er habe die Bestätigung, dass der pro-russische Bürgermeister Andrej "Schewtschik und seine Leibwächter bei der Explosion verletzt wurden", erklärte Dmytro Orlow, der gewählte ukrainische Bürgermeister von Enerhodar, am Sonntag auf Telegram. Sie befänden sich "mit unterschiedlich schweren Verletzungen" im Krankenhaus. Sonst sei niemand verletzt worden. Enerhodar liegt in der Nähe von Saporischschja und ist Standort des größten Atomkraftwerks Europas.
Russische Truppen hatten dort Ende Februar die Kontrolle übernommen. Das auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses Dnipro gelegene Saporischschja wird nach wie vor von der Ukraine gehalten. Die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti berichtete unter Berufung auf eine Quelle bei den Rettungsdiensten, dass Schewtschik auf der Intensivstation liege. Sicherheitskreisen zufolge soll die Explosion durch einen "improvisierten Sprengsatz" ausgelöst worden sein, wie die Nachrichtenagentur weiter berichtete.
Putin trifft Lukaschenko in Sotschi
0.31 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin will sich an diesem Montag in Sotschi mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko treffen. Dabei soll es um Fragen der weiteren Zusammenarbeit gehen, wie die Agentur Interfax mitteilte. Zentrales Thema sei die Integrationszusammenarbeit der beiden Länder in einem Unionsstaat. Weiterhin könnten Industriekooperationen und eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Raketenwissenschaft Teil des Gesprächs sein wie auch der Umschlag belarussischer Waren in russischen Häfen sowie der Bau eines belarussischen Hafens in der Nähe von St. Petersburg.
Seit der umstrittenen Präsidentenwahl 2020, bei der sich Lukaschenko ohne Anerkennung des Westens zum Sieger erklärte, gerät Minsk zunehmend in Abhängigkeit von Moskau. Lukaschenko betont zwar, Belarus bleibe unabhängig. Doch ein lange Zeit nur auf dem Papier geführter Unionsstaat der beiden Länder nimmt zunehmend Konturen an. Internationale Politikbeobachter schätzen die Möglichkeit eines Anschlusses von Belarus an Russland als durchaus real ein.
Liveblog zum Ukraine-Krieg von Sonntag, 22. Mai: Ukraine meldet acht Tote durch russische Angriffe
22.02 Uhr: Mindestens acht Menschen sind nach ukrainischen Angaben am Sonntag durch russischen Beschuss getötet worden. Im ostukrainischen Gebiet Donezk wurden nach Angaben des ukrainischen Militärs mindestens sieben Menschen getötet und acht verletzt. Bei einem Raketenangriff auf Malyn nordwestlich von Kiew wurde nach Angaben der Agentur Unian ebenfalls mindestens ein Mensch getötet.
Das ukrainische Militär meldete zudem am Sonntag elf abgewehrte Angriffe russischer Truppen im Osten der Ukraine. Im Lauf der Woche seien mehr als 200 russische Militärfahrzeuge zerstört worden sowie 3 Flugzeuge.
Nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums wurde erneut eine Pontonbrücke des russischen Militärs über den Fluss Siwerskyj Donez in der ostukrainischen Region Luhansk zerstört. Dabei sei auch ein russischer Panzer zerstört worden.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
254 Millionen Euro von Oligarchen in Österreich eingefroren
21.03 Uhr: In Österreich sind im Zusammenhang mit EU-Sanktionen bislang 254 Milliarden Euro von russischen Oligarchen eingefroren worden. Die Gelder waren auf 97 Konten geparkt, wie das Kanzleramt am Sonntag in Wien berichtete.
Die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst fand zudem fünf Einträge im Grundbuch, die laut dem Kanzleramt offenbar dazu dienten, Vermögen zu verschleiern. Die Untersuchung von Verdachtsfällen werde durch internationale Firmenkonstrukte, Treuhandgesellschaften und Strohmänner erheblich erschwert, hieß es.
"Wenn russische Oligarchen oder deren Organisationen den Krieg gegen die Ukraine unterstützen, machen sie sich mitschuldig an den Gräueltaten, die dort passieren", sagte Bundeskanzler Karl Nehammer. "Wir treffen die Oligarchen mit diesen Maßnahmen genau dort, wo es ihnen wehtut: bei ihrem Geld."
Putins Berater: Russland weiter bereit für Verhandlungen mit Ukraine
20.28 Uhr: Russland ist nach Angaben eines Beraters von Kremlchef Wladimir Putin bereit, die Gespräche mit Kiew wieder aufzunehmen. Er sehe jedoch die Ukraine in Zugzwang, sagte Wladimir Medinski am Sonntagabend der Agentur Interfax zufolge im belarussischen Staatsfernsehen. Medinski, der zuvor die Verhandlungen für die russische Seite geleitet hatte, schloss auch ein Treffen zwischen Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht aus. Doch dafür werde eine "ernsthafte Vorbereitung" benötigt, wie etwa ausgearbeitete Dokumente, die die Präsidenten dann unterschreiben könnten. Von ukrainischer Seite gab es zunächst keine Reaktion auf die Aussagen.
Die Ukraine hatte die Verhandlungen zur Beendigung des Krieges am Dienstag ausgesetzt. Die Gespräche sollten nur bei konkreten Vorschlägen wieder aufgenommen werden, hatte Kiews Unterhändler Mychajlo Podoljak gesagt. Eine gesichtswahrende Lösung für Kremlchef Wladimir Putin lehnt Kiew demnach ab. Zudem könne man über einen Waffenstillstand nur nach einem vollständigen Rückzug russischer Truppen diskutieren. "Der Krieg endet nicht, wenn wir irgendetwas aufgeben", so Podoljak. Nur eine vollständige Befreiung aller besetzten Territorien sei akzeptabel.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Merz prangert Kurs der Regierung bei Ukraine-Waffenlieferungen an
20.07 Uhr: Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat erneut den Kurs der Bundesregierung bei Waffenlieferungen an die Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffs angeprangert. "Die Bundesrepublik Deutschland hat bis zum heutigen Tag keine schweren Waffen geliefert", sagte Merz in einem am Sonntagabend in der ZDF-Sendung "Berlin direkt" ausgestrahlten Interview. Andere täten längst mehr. "Wenn sich alle so verhalten würden wie die Bundesrepublik Deutschland, dann hätte die russische Armee Kiew längst eingenommen."
Die Opposition und auch Vertreter der Ukraine haben der Bundesregierung wiederholt Zögerlichkeit bei der Lieferung schwerer Waffen vorgeworfen. Der frühere Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen verlangte am Wochenende nach deutscher Führung. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Vorwürfe der Zögerlichkeit wiederholt zurückgewiesen, auf bislang geleistete Unterstützung verwiesen und zugleich "übereiltes Agieren" abgelehnt.
Weltwirtschaftsforum-Präsident fordert "Marshall-Plan" für Ukraine
20.01 Uhr: Der Präsident des Weltwirtschaftsforums, Børge Brende, hat zum Wiederaufbau der Ukraine einen Marshall-Plan gefordert. "Auch ohne Friedensabkommen, das derzeit ja nicht sehr wahrscheinlich ist, müssen wir bereits am Wiederaufbau arbeiten, zumindest in den Gebieten, die unter der Kontrolle der Ukrainer sind", sagte Brende der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). Es gehe um Infrastruktur, Elektrizität, Schulen, Straßen und Brücken. "Wir brauchen einen Marshall-Plan für die Ukraine."
Mit dem Marshall-Plan, benannt nach dem damaligen US-Außenminister George Marshall, hatten die USA in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg den Wiederaufbau in Westeuropa mit Milliardensummen unterstützt.
Russland will rund 50 neue Interkontinentalraketen in Dienst nehmen
19.52 Uhr: Russland will bis zum Ende des Herbstes etwa 50 neue Interkontinentalraketen vom Typ Sarmat in den Dienst nehmen. Die Raketen (Nato-Codename: SS-X-30 Satan 2) sollen im sibirischen Krasnojarsk hergestellt werden, wie der Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin, der Agentur Interfax zufolge am Sonntagabend mitteilte.
Ende April hatte Russland auf dem nordrussischen Weltraumbahnhof Plessetzk einen Testabschuss mit der Interkontinentalrakete durchgeführt. Die Sarmat hat eine Reichweite von 18.000 Kilometern und ist mit atomaren Sprengköpfen bestückbar. Damit kann Russland sowohl über den Nord- als auch über den Südpol angreifen und Ziele weltweit erreichen. Die ersten Einheiten sollen im sibirischen Großbezirk Krasnojarsk stationiert werden.
Präsident Wladimir Putin hatte vor dem Hintergrund des Kriegs gegen die Ukraine den Raketenstart im April zu Drohungen gegen den Westen genutzt. Die Waffe könne alle Arten der Raketenabwehr überwinden und zwinge "jene zum Nachdenken, die im Feuereifer einer abgebrühten, aggressiven Rhetorik versuchen, unser Land zu bedrohen", sagte er.
Hartz-IV für Ukrainer – Ersatzdokumente sollen Übergang erleichtern
19.05 Uhr: Eine neue Regelung in den Jobcentern soll ukrainischen Flüchtlingen den Zugang zu Hartz-IV-Leistungen erleichtern. Wie das Bundesarbeitsministerium am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, dürfen Jobcenter von Juni bis Ende Oktober neben formellen "Fiktionsbescheinigungen" auch Ersatzbescheinigungen als Nachweise aus Ausländerbehörden anerkennen. Das geht aus einer Weisung der Bundesagentur für Arbeit hervor.
Die Nachweise werden von den Ausländerbehörden ausgestellt. Dies ist Voraussetzung dafür, dass Flüchtlinge aus der Ukraine Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch beziehen können. Zudem müssen sie im Ausländerzentralregister erfasst sein. Der Bundesrat hatte am Freitag ein Gesetz beschlossen, wonach Ukraine-Flüchtlinge einen Anspruch auf Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II und XII bekommen. Bislang erhalten sie weniger Geld nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.
Dem Ministerium zufolge müssen die Ausländerbehörden die Ersatzbescheinigungen bis zum 31. Mai ausstellen, damit sie "Fiktionsbescheinigungen" gleichgestellt sind. Nach dem 1. Juni sollten "ausreichend Vordrucke zur Ausstellung 'echter' Fiktionsbescheinigungen verfügbar sein". Zuvor hatten der Städtetag sowie der Städte-und Gemeindebund kritisiert, dass es zu wenig Dokumente gebe und hohe bürokratische Hürden beklagt.
WHO-Chef Tedros: Kriege erschüttern Gesellschaften mehr als Pandemien
17.20 Uhr: Die Jahreskonferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist mit Rufen nach Frieden als Grundvoraussetzung für Gesundheit eingeläutet worden. Krieg, Hunger und Krankheit seien Freunde, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Sonntag in Genf vor Vertretern der 194 Mitgliedsländer der UN-Organisation. "Die Fundamente stabiler Gesellschaften werden durch Krieg noch mehr erschüttert und zerstört als durch Pandemien", sagte er. Krankheiten, mangelnde Gesundheitsversorgung und psychische Wunden seien oft die Folgen von Konflikten.
Tedros, der sich voraussichtlich am Dienstag der Wiederwahl als WHO-Generaldirektor stellt, wies darauf hin, dass nicht nur Menschen in der Ukraine von Waffengewalt betroffen sind, sondern auch in Afghanistan, Jemen, Somalia, Südsudan, Syrien und in seinem von Konflikten heimgesuchten Heimatland Äthiopien. "Ich bin ein Kind des Krieges", schilderte der sichtlich bewegte Tedros von seinen traumatischen Erlebnissen.
Ramelow reist als Bundesratspräsident nach Rumänien
16.37 Uhr: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) reist in seinem Amt als Präsident des Bundesrates nach Rumänien. Er werde bei der dreitägigen Reise, die an diesem Montag beginnt, von einer Wirtschafts- und Wissenschaftsdelegation aus Thüringen begleitet, teilte die Staatskanzlei am Sonntag in Erfurt mit.
Anlass für den seit längerer Zeit geplanten Besuch in Bukarest sei die Unterzeichnung des deutsch-rumänischen Freundschaftsvertrages vor 30 Jahren. Vorgesehen seien Treffen unter anderem mit dem rumänischen Ministerpräsidenten Nicolae Ciuca. Dabei gehe es um das bilaterale Verhältnis der beiden Länder.
Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine will Ramelow nach Angaben der Staatskanzlei auch ein Zeichen der Solidarität mit Rumänien setzen, das als direktes Grenzland seit Beginn des Krieges einige Hunderttausend Flüchtlinge aufgenommen habe. Bei den Gesprächen gehe es um den Zusammenhalt aller demokratischer Staaten in Krisenzeiten.
Günther: Energiewende bei Verzicht auf russisches Gas nicht gefährdet
15.36 Uhr: Der sächsische Energieminister Wolfram Günther (Grüne) sieht die Energiewende durch den Verzicht auf russisches Erdgas nicht gefährdet. Dieses Argument stimme schon technisch nicht, sagte er am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Dresden und stellte sich erneut gegen Aussagen von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). "Richtig ist: Wir brauchen für die Energiewende Gaskraftwerke als Reserve. Aber anders als Kohle- und Atomkraftwerke sind dieses Gaskraftwerke sehr einfach hoch- und runterzufahren und laufen nur wenige Tage im Jahr."
Ukraine verlängert Kriegsrecht um 90 Tage
13.54 Uhr: Die Ukraine hat das seit Ende Februar geltende Kriegsrecht um weitere 90 Tage verlängert. Das Parlament in Kiew stimmte angesichts des russischen Angriffskriegs auch für eine Verlängerung der Generalmobilmachung bis zum 23. August, wie mehrere Abgeordnete am Sonntag im Nachrichtendienst Telegram schrieben.
"Scheiß-Krieg!" – Russische Konzertbesucher sorgen für Aufsehen
13.48 Uhr: Mit Anti-Kriegs-Sprechchören haben Besucher eines Konzerts in Russland für Aufsehen gesorgt. In sozialen Netzwerken veröffentlichten viele Nutzer am Wochenende ein kurzes Video, auf dem zu sehen ist, wie Hunderte Menschen vor einer Bühne immer wieder "Scheiß-Krieg, Scheiß-Krieg" rufen. Angaben unabhängiger Medien und bekannter Oppositioneller zufolge entstand die Aufnahme bei einem Auftritt der russischen Rockgruppe Kiss-Kiss am vergangenen Freitag in der Ostsee-Metropole St. Petersburg. Auch auf der Bühne steht mit Leuchtbuchstaben "Kiss Kiss" geschrieben.
Die Band, die sich in der Vergangenheit bereits gegen Russlands Krieg in der Ukraine positioniert hatte, äußerte sich zunächst nicht. Einige User sorgten sich, dass die Musiker nun möglicherweise juristische Konsequenzen befürchten müssen. In Russland wird der Krieg gegen die Ukraine offiziell nur als "militärische Spezial-Operation" bezeichnet. Wer angebliche "Falschnachrichten" über Russlands Armee verbreitet, dem drohen hohe Strafen.
Ukraine meldet schwere Kämpfe um Sjewjerodonezk im Luhansker Gebiet
13.14 Uhr: In der Ostukraine gibt es weiter schwere Kämpfe um die Städte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk im Luhansker Gebiet. Positionen ukrainischer Truppen würden in dem Bereich entlang der gesamten Frontlinie mit russischer Artillerie beschossen, teilte der Generalstab in Kiew am Sonntag mit. Russische Truppen versuchten demnach erfolglos, Ortschaften nördlich, östlich und südlich von Sjewjerodonezk zu stürmen. Ebenso hart werde um Dörfer südlich der Trasse von Lyssytschansk nach Bachmut im Donezker Gebiet gekämpft.
Die russische Armee versucht seit Tagen, die ukrainischen Gruppen rund um Sjewjerodonezk und Lyssytschansk vom Nachschub aus dem Donezker Gebiet abzuschneiden. Am Vortag wurde dabei ukrainischen Angaben zufolge gezielt eine Brücke über den Siwerskyj Donez zwischen den Zwillingsstädten Lyssytschansk und Sjewjerodonezk mit 240-Millimeter Mörsern zerstört. Artilleriegefechte und Bombardements habe es auch im Donezker Gebiet gegeben.
Russlands Verteidigungsministerium teilte unterdessen mit, in den vergangenen 24 Stunden seien insgesamt knapp 40 Ziele aus der Luft angegriffen worden, darunter fünf Waffenlager im Donbass. Zudem seien landesweit mehr als 580 Ziele mit Raketen und Artillerie beschossen worden.
Polens Präsident bekommt viel Applaus bei Rede im Parlament in Kiew
12.44 Uhr: Als erster ausländischer Staatschef seit dem Beginn des russischen Einmarsches hat der polnische Präsident Andrzej Duda eine Rede im ukrainischen Parlament gehalten. Niemand könne die polnisch-ukrainische Einheit stören, sagte Duda in seiner Ansprache, die der ukrainische Abgeordnete Olexij Hontscharenko am Sonntag live auf Facebook veröffentlichte. Immer wieder erhoben sich die Parlamentarier, um dem Gast aus Polen zu applaudieren. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war anwesend.
Dudas Solidaritätsbesuch war überraschend am Sonntagmorgen bekannt geworden. Der 50-Jährige reiste bereits zum zweiten Mal seit Kriegsausbruch Ende Februar in die Ukraine. Duda setzt sich unter anderem dafür ein, dass das Nachbarland möglichst rasch einen EU-Kandidatenstatus erhält.
Kiew: Moskau intensiviert Luftangriffe im ganze Land
11.40 Uhr: Russland intensiviert nach ukrainischen Angaben seine Luftangriffe in der gesamten Ukraine. Die russische Armee setze "ihre Raketen- und Luftangriffe auf das gesamte Territorium" fort und habe "die Intensität erhöht", erklärte der Generalstab der ukrainischen Armee am Sonntag. Demnach setzt Moskau zunehmend die Luftwaffe ein, "um wichtige Infrastrukturen zu zerstören".
Örtliche ukrainische Behörden bestätigten einen russische Raketenangriff auf die Ortschaft Malyn westlich von Kiew. Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte am Samstag erklärt, dort mit "hochpräzisen seegestützten Langstreckenwaffen" eine bedeutende westliche Waffenlieferung zerstört zu haben. Die ukrainischen Behörden sprachen hingegen von Schäden an "ziviler Infrastruktur". Der Generalstab machte keine Angaben zu einer beschossenen Waffenlieferung.
Margot Käßmann: Verhungernde Kinder sind Putins Kriegsopfer
10.13 Uhr: Auch die verhungernden Kinder dieser Welt sind nach Ansicht der evangelischen Theologin Margot Käßmann Putins Kriegsopfer. "Wir sehen ihre Bilder selten. Nicht nur, weil wir auf den Krieg konzentriert sind", schrieb Käßmann in ihrer Kolumne in der "Bild am Sonntag". Auch wenn es einem das Herz breche, ein verhungerndes Kind zu sehen: "Wir dürfen nicht wegsehen."
"Die verzweifelten Kinder dieser Welt brauchen unsere Hilfe genauso wie die Geflüchteten, die wir aufnehmen", forderte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit Bezug auf Warnungen des Kinderhilfswerks Unicef. Danach wird befürchtet, dass 2022 noch viel mehr Kinder verhungern als in den letzten Jahren.
Polnischer Präsident in Ukraine: Duda hält Rede im Parlament in Kiew
7.55 Uhr: Polens Präsident Andrzej Duda ist zur Unterstützung der durch Russlands Krieg gezeichneten Ukraine erneut zu einem Besuch in der Hauptstadt Kiew eingetroffen. Er werde am Sonntag als erstes Staatsoberhaupt seit Kriegsbeginn vor drei Monaten eine Rede in der Rada, dem ukrainischen Parlament, halten, teilte die polnische Präsidialverwaltung in Warschau mit. Duda setzt sich dafür ein, dass die Ukraine möglichst rasch einen EU-Kandidatenstatus erhält.
Das polnische Staatsoberhaupt hatte Kiew bereits nach Kriegsausbruch im April besucht und dort auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Nach seiner Rückkehr warf Duda Russland vor, in der Ukraine einen "totalen Krieg" zu führen. Die Eindrücke aus dem von Luftangriffen und Raketen zerstörten Ort Borodjanka werde er nie vergessen, sagte Duda Mitte April im südpolnischen Przemysl. Er hatte das Land mit den Präsidenten Litauens, Lettlands und Estlands besucht.
Selenskyj fordert weitere Sanktionen gegen Russland
4.18 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat weitere Sanktionen gegen Russland gefordert. Darüber habe er auch mit Italiens Regierungschef Mario Draghi gesprochen, sagte das Staatsoberhaupt in einer in der Nacht zum Sonntag veröffentlichten Videobotschaft. Viele westliche Staaten haben bereits beispiellose Strafmaßnahmen gegen Russland verhängt.
Die russische Armee habe seit Beginn des Kriegs vor gut drei Monaten 1873 Bildungseinrichtungen in der Ukraine zerstört, sagte Selenskyj. "Russland hat praktisch alle seine Ressourcen geschickt, um uns zu zerstören."
Die Situation im Donbass sei äußerst schwierig, ergänzte der Präsident. Die russische Armee versuche die Städte Slawjansk und Sewerodonezk anzugreifen. "Die Streitkräfte der Ukraine halten diese Offensive zurück." Jeder Tag, an dem die Verteidiger Pläne Russlands durchkreuzten, sei ein konkreter Beitrag auf dem Weg zum Sieg.
Ukrainisches Militär: Neun russische Angriffe abgewehrt
3.01 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben am Samstag nach eigener Darstellung neun Angriffe russischer Truppen in den Gebieten Donezk und Luhansk in der Ostukraine abgewehrt. An vier anderen Orten "wird derzeit mit dem Besatzer gekämpft", teilte die ukrainische Armee am Samstagabend in Kiew mit. Im Laufe des Tages seien etwa fünf Panzer, vier Artilleriesysteme und eine Drohne zerstört worden. Russland setzt laut dem Lagebericht entlang der gesamten Front etwa Kampfflugzeuge, Raketenwerfer, Panzer und Mörser ein.
Die Armee der Ukraine warf dem Nachbarland vor, auf 40 Dörfer in den Gebieten Donezk und Luhansk geschossen zu haben. Dabei seien 13 Häuser beschädigt worden. Ziel sei zudem eine Bahnstation und ein Friedhof gewesen. Diese Angaben ließen sich nicht überprüfen. Russland führt seit Ende Februar Krieg gegen die Ukraine.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Moskau erwägt Austausch von Asow-Kämpfern gegen Putin-Vertrauten Medwedtschuk
1.53 Uhr: Russland erwägt den Austausch von gefangengenommenen Kämpfern des ukrainischen Asow-Regiments gegen den pro-russischen Geschäftsmann Viktor Medwedtschuk. "Wir werden die Frage prüfen", sagte der russische Abgeordnete und Unterhändler bei den Verhandlungen mit Kiew, Leonid Slutski, am Samstag nach Angaben der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
Medwedtschuk gilt als Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der ukrainische Politiker und Unternehmer, der zu den reichsten Menschen des Landes gehört, war im vergangenen Jahr in der Ukraine wegen Hochverrats angeklagt und unter Hausarrest gestellt worden. Kurz nach Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine am 24. Februar tauchte er aber unter, eher er Mitte April festgenommen wurde.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Liveblog zum Ukraine-Krieg von Samstag, 21. Mai: Kubicki warnt vor "Demütigung" Schröders
22.00 Uhr: Der Vizepräsident des Bundestages, Wolfgang Kubicki (FDP), hat Forderungen auch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zurückgewiesen, Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) solle weitere Jobs bei russischen Unternehmen abgeben. "Es bedarf keiner weiteren Maßnahme, weder des Ex-Kanzlers noch des Deutschen Bundestages", sagte Kubicki unserer Redaktion. "Konsequenzen sind verständlich und nachvollziehbar, die Grenze zur Demütigung sollte aber nicht überschritten werden."
Schröder hatte seinen Aufsichtsratsposten beim russischen Energiekonzern Rosneft niedergelegt. Scholz forderte den früheren Regierungschef und heutigen Lobbyisten auf, weitere Tätigkeiten für Unternehmen aus Russland einzustellen. "Wir nehmen zur Kenntnis, dass es jetzt bei einem passiert, und die anderen müssen auch noch folgen", sagte Scholz am Samstag.
Behörden: Erneut mehrere Zivilisten in Ukraine getötet
21.36 Uhr: Die Ukraine hat Russland für den Tod von sieben Zivilisten in dem von Regierungstruppen kontrollierten Teil der Region Donezk im Osten des Landes verantwortlich gemacht. Das schrieb der Gouverneur des Gebiets, Pawlo Kirilenko, am Samstag im Nachrichtenkanal Telegram. Allein im Ort Lyman seien drei Menschen getötet worden.
Der Gouverneur äußerte sich zunächst nicht zu den genauen Umständen. Zudem seien insgesamt sieben Menschen verletzt worden. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. "Jeder Kriegsverbrecher wird bestraft", sagte Kirilenko.
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Russland verhängt Einreisesperren gegen Morgan Freeman und weitere US-Bürger
19.48 Uhr: Aussagen des prominenten russischen Außenpolitikers Leonid Sluzki zufolge ist ein möglicher Austausch der in Mariupol gefangen genommenen ukrainischen Kämpfer gegen den prorussischen Politiker Viktor Medwedtschuk im Gespräch. "Wir werden die Möglichkeit eines Austauschs von Medwedtschuk gegen die Asow-Kämpfer prüfen", sagte Sluzki am Samstag der Agentur Interfax zufolge.
In den vergangenen Tagen haben sich in Mariupol mehr als 2400 ukrainische Soldaten ergeben. Sie hatten sich zuvor wochenlang in den Bunkeranlagen des Asow-Stahlwerks verschanzt und die Hafenstadt gegen die russischen Besatzer verteidigt.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
19.24 Uhr: Russland hat Einreiseverbote gegen weitere US-Bürger verhängt. Das Außenministerium in Moskau veröffentlichte am Samstag eine Liste mit 963 Namen, auf der unter anderem Hollywood-Star Morgan Freeman steht. Enthalten sind auch die Namen von US-Präsident Joe Biden, Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin sowie Mark Zuckerberg, Chef des Digitalkonzerns Meta. Die Einreiseverbote gegen sie und zahlreiche weitere prominente US-Bürger hatte Russland bereits vor einem Monat verkündet.
Die Sanktionen sind eine Reaktion Russlands auf die von den USA aufgrund der russischen Offensive in der Ukraine verhängten Einreisesperren. Die auf der Website des russischen Außenministeriums veröffentlichte Liste enthält die Namen von Regierungsvertretern und Parlamentsabgeordneten, aber auch von Mitgliedern der Zivilgesellschaft.
Dem Schauspieler Freeman, gegen den bisher keine russischen Sanktionen verhängt worden waren, wirft Moskau vor, im Jahr 2017 ein Video veröffentlicht zu haben, in dem er Russland ein "Komplott" gegen die USA vorwirft.
Mueller-Stahl setzt sich künstlerisch mit Ukraine-Krieg auseinander
19.01 Uhr: Eine Ausstellung mit rund 80 Werken von Armin Mueller-Stahl ist seit Samstag im Schaudepot der Rostocker Kunsthalle zu sehen. Der 91-Jährige, der international vor allem als Schauspieler bekannt ist, nahm selbst an der Ausstellungseröffnung teil. In seinem jüngsten Werk beschäftigt er sich mit dem Ukraine-Krieg. Dieser Krieg erschüttere ihn, sagte Mueller-Stahl, der auch den Zweiten Weltkrieg erlebte. "Krieg ist das Widerlichste, was Menschen anderen Menschen antun können. Punkt."
Für Kunsthallenchef Jörg-Uwe Neumann ist das impressionistische Ukraine-Bild eher unüblich für Mueller-Stahl, der sonst mehr für expressionistische Werke bekannt sei. Das Bild wirke bedrohlich und sei eine Auseinandersetzung mit dem Geschehen in der Ukraine. "Es war uns wichtig, dieses Werk auszustellen. Es zeigt, wie aktuell Mueller-Stahl arbeitet", sagte Neumann.
Türkei stellt Forderungen an Schweden für Nato-Beitritt
17.27 Uhr: Für einen Beitritt zur Nato hat die Türkei Schweden aufgefordert, seine Unterstützung für "terroristische Gruppierungen" und ein Waffenembargo zu beenden. Diese Forderungen habe Präsident Recep Tayyip Erdogan der schwedischen Ministerpräsidentin Magdalena Andersson am Samstag genannt, teilte Erdogans Büro mit. In dem Telefonat hatten beide Staats- und Regierungschefs unter anderem Schwedens Antrag auf Beitritt zur NATO diskutiert, den die Türkei zunächst blockiert hatte.
Schweden müsse seine "politische, finanzielle und militärische Unterstützung" für terroristische Gruppen einstellen und "Embargos für die Verteidigungsindustrie" beenden, die es nach einer türkischen Militäroperation gegen die syrische Kurdenmiliz verhängt hat, hieß es in der Stellungnahme aus Ankara. Dies seien zwei "konkrete und ernsthafte Schritte", die erkennen ließen, dass Stockholm die Sicherheitsbedenken der Türkei teile, sagte demzufolge Erdogan der schwedischen Regierungschefin.
Andersson sagte anschließend dem schwedischen Sender SVT, sie habe betont, dass Schweden eine Zusammenarbeit im Kampf gegen den internationalen Terrorismus begrüße und eindeutig hinter dem Kampf gegen den Terrorismus sowie der Einstufung der verbotenen Partei PKK als Terrororganisation stehe.
Ramelow: Linke muss Position zu Krieg und Waffenlieferungen prüfen
17.19 Uhr: Die Linke muss nach Ansicht von Thüringens Linke-Ministerpräsident Bodo Ramelow ihre Position zu den Ursachen des Krieges in der Ukraine ebenso überprüfen wie die zu Waffenlieferungen an die Ukraine. "Alle in der Linken verurteilen den Krieg gegen die Ukraine", sagte Ramelow am Samstag auf einem thüringer Landesparteitag in Bad Blankenburg. Wenn aber manche meinten, die Nato sei schuld daran, dass Russlands Präsident Wladimir Putin die Ukraine angegriffen habe, "dann ist die Situation auf den Kopf gestellt".
Es handele sich um einen Krieg, den Putin aus einem imperialen Anspruch heraus führe. "Der Angreifer heißt Putin." Der russische Präsident habe den Krieg angefangen, um das System, das er mit den Oligarchen geschaffen habe, zu verteidigen. Ramelow plädierte dafür, weltweit das Geld von Oligarchen zu beschlagnahmen. Über Umverteilung müsste wieder von der Linken geredet werden. Dabei denke er auch an die Sondergewinne von Öl-Konzernen durch den Krieg, so Ramelow.
Selenskyj: Haben der russischen Armee das Rückgrat gebrochen
16.33 Uhr: Ungeachtet der Niederlage in der Hafenstadt Mariupol hat die ukrainische Armee nach Überzeugung von Präsident Wolodymyr Selenskyj Russlands Streitkräften großen Schaden zugefügt. Die Ukraine habe der russischen Armee "das Rückgrat gebrochen", sagte Selenskyj in einem am Samstag ausgestrahlten Fernsehinterview. "Sie werden die nächsten Jahre nicht mehr auf die Beine kommen", sagte der 44-Jährige. Kurz zuvor hatten sich die letzten mehr als 2400 ukrainischen Verteidiger der Hafenstadt im Südosten des Landes ergeben und in russische Gefangenschaft begeben.
Kiew werde sich alles zurückholen, betonte Selenskyj. Eine Rückkehr zu den Frontlinien von vor dem 24. Februar – der Tag, an dem Russlands Angriffskrieg begann – werde bereits als Sieg gelten. "Das wird bedeuten, dass sie uns nicht erobert und wir unser Land verteidigt haben", sagte der Staatschef. Der Weg dorthin werde jedoch sehr schwierig. Am Ende stehe dann die Diplomatie.
Russland weitet Einreiseverbote gegen USA und Kanada aus
15.36 Uhr: Als Reaktion auf westliche Sanktionen hat Russland Einreiseverbote gegen US-Amerikaner und Kanadier ausgeweitet. Das Außenministerium in Moskau veröffentlichte am Samstag eine Liste mit den Namen von insgesamt 963 US-Bürgern, denen nun die Einreise nach Russland untersagt ist. Bereits zuvor war bekannt gewesen, dass etwa Präsident Joe Biden und Außenminister Anthony Blinken sowie Hunderte Mitglieder des US-Repräsentantenhauses betroffen sind.
Aus Kanada stehen nun unter anderem auch die Frau von Premierminister Justin Trudeau, Sophie Trudeau, sowie der Mann von Vize-Regierungschefin Chrystia Freeland, Graham Bowley, auf der so genannten Stop-Liste. Der Schritt ist eine Reaktion darauf, dass Kanada – wie auch die USA – im Zuge von Russlands Krieg gegen die Ukraine zwei erwachsene Töchter von Kremlchef Wladimir Putin auf ihre Sanktionsliste gesetzt haben. Ihre Vermögenswerte in Kanada werden eingefroren und sie können künftig dort keine Geschäfte mehr machen.
Scholz fordert Schröder zur Niederlegung weiterer Posten auf
15.14 Uhr: Nach der Niederlegung des Aufsichtsratsposten beim russischen Energiekonzern Rosneft fordert Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Altkanzler Gerhard Schröder auf, weitere Tätigkeiten für Unternehmen aus dem Land einzustellen. "Wir nehmen zur Kenntnis, dass es jetzt bei einem passiert und die anderen müssen auch noch folgen", sagte Scholz am Samstag im Hildesheim am Rande der SPD-Landesdelegiertenkonferenz. Der Bundeskanzler betonte, Schröder stehe mit seiner Haltung allein für sich.
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) begrüßte den Schritt von Schröder, dieser komme allerdings zu spät. Es gebe seit drei Monaten Krieg in der Ukraine.
Russische Grenzregion Kursk wirft Ukraine erneuten Beschuss vor
13.45 Uhr: Die russische Grenzregion Kursk wirft der Ukraine mittlerweile täglichen Beschuss vor. Am Samstag sei das Gebiet Gluschkowo angegriffen worden, schrieb Gouverneur Roman Starowoit im Nachrichtendienst Telegram. Zu möglichen Opfern äußerte er sich zunächst nicht. Schon in den vergangenen Tagen hatte Starowoit die Ukrainer für Zerstörungen in grenznahen Ortschaften verantwortlich gemacht.
Am Donnerstag soll im Dorf Tjotkino ein Mensch gestorben sein. Die Ukraine äußert sich zu den Vorwürfen nicht. Russland, das den Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar selbst begonnen hatte, beklagt seit Wochen immer wieder ukrainische Angriffe auf sein eigenes Staatsgebiet.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Britische Außenministerin fordert Ausrüstung Moldaus nach "Nato-Standard"
13.17 Uhr: Großbritanniens Außenministerin Liz Truss hat eine militärische Ausrüstung der an der Grenze zur Ukraine gelegenen Republik Moldau nach "Nato-Standard" gefordert, um das Land vor einer russischen Aggression zu schützen. Großbritannien prüfe derzeit gemeinsam mit seinen Verbündeten, wie die Ukraine "dauerhaft wehrfähig" gemacht werden könne, sagte Truss in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung "The Telegraph". Dasselbe gelte für andere "gefährdete Staaten" wie Moldau.
Russland sei eine Bedrohung für die Sicherheit Moldaus, betonte Truss. Kreml-Chef Wladimir Putin habe seine Absicht deutlich gemacht, "ein größeres Russland" zu schaffen. "Nur weil seine Versuche, Kiew einzunehmen, gescheitert sind, heißt das nicht, dass er diese Absichten aufgegeben hat."
Selenskyj: Nur Diplomatie kann den Ukraine-Krieg beenden
12.55 Uhr: Der Krieg in der Ukraine kann nach Ansicht von Präsident Wolodymyr Selenskyj letztlich nur durch Diplomatie beendet werden. Der Krieg werde "blutig sein, es wird heftige Kämpfe geben, aber endgültig enden wird er nur durch Diplomatie", sagte der Staatschef am Samstag dem ukrainischen Fernsehsender ICTV. "Es gibt Dinge, die wir nur am Verhandlungstisch erreichen können." Die Ergebnisse der Verhandlungen müssten "gerecht" für die Ukraine sein. Selenskyj zufolge sollte es ein Dokument über Sicherheitsgarantien für die Ukraine geben, das "von den Freunden und Partnern der Ukraine, ohne Russland" unterzeichnet wird. Parallel solle es "eine bilaterale Diskussion mit Russland" geben.
Ukrainische und russische Unterhändler hatten sich seit dem Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine Ende Februar zunächst regelmäßig zu Verhandlungen getroffen oder per Videokonferenz über eine Beilegung des Konflikts beraten. Das letzte Treffen der Chefunterhändler beider Länder fand nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen allerdings am 22. April statt – und ist damit einen Monat her.
Italien erarbeitet Plan für Friedensprozess im Ukraine-Krieg
12.40 Uhr: Italien hat nach den Worten seines Außenministers einen Plan für eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg entwickelt. "Es braucht jetzt eine diplomatische Gegenoffensive", sagte Luigi Di Maio im Interview der Zeitung "La Stampa" (Samstag). Derzeit versuchten nur einzelne Staaten zu vermitteln, kritisierte der 35-Jährige. Nun wolle man alle relevanten internationalen Organisationen dazu bringen, mitzuarbeiten. Ein erstes Ziel sei, lokale Kampfpausen zu erreichen, danach solle ein Waffenstillstand, die Arbeit an der Neutralität und am Ende ein Friedensabkommen folgen.
Der Plan sei von Diplomaten und der italienischen Regierung entwickelt und den Unterhändlern der sieben wichtigsten Industrienationen (G7) vorgelegt worden, sagte Di Maio. Er habe außerdem mit UN-Generalsekretär António Guterres gesprochen. Die UN, EU und OSZE sollten als Hauptarbeitsgruppe andere Länder, wie die Türkei und Indien miteinbeziehen.
Russland meldet Zerstörung "großer" Ladung westlicher Waffen in der Ukraine
12.15 Uhr: Russland hat nach eigenen Angaben eine "große" Lieferung westlicher Waffen im Nordwesten der Ukraine zerstört. Die russische Armee habe mit "hochpräzisen seegestützten Langstreckenwaffen" vom Typ Kalibr eine "große Ladung Waffen und Militärausrüstung in der Nähe des Bahnhofs Malyn in der Schotoymr-Region zerstört", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Samstag mit. Die Lieferung habe die Ukraine von den "Vereinigten Staaten und europäischen Ländern" erhalten.
Dem Ministerium zufolge waren die westlichen Waffenlieferungen für die ukrainischen Truppen in der ostukrainischen Donbass-Region bestimmt, die seit 2014 teilweise von pro-russischen Separatisten kontrolliert wird. Im Donbass finden derzeit die heftigsten Kampfhandlungen in der Ukraine statt.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Bericht: Mitglieder des Britischen Königshauses beherbergen ukrainische Flüchtlinge
12.00 Uhr: Die königliche Familie von Großbritannien verstärkt laut einem Zeitungsbericht ihre Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine. Mitglieder der Royal Family hätten Ukrainer bei sich aufgenommen, berichtete die Zeitung "Daily Express" am Samstag. Um wen es sich handelt, schrieb das Blatt nicht. Die Royals würden "hinter den Kulissen an einer Reihe von Projekten arbeiten und wollten ihren Beitrag privat halten". Ein Palastsprecher sagte dem "Express": "Wir unterstützen auf verschiedene Weise, werden aber nicht weiter kommentieren."
Etwa 150.000 Menschen in Großbritannien haben angeboten, Flüchtlinge aus der Ukraine bei sich aufzunehmen. Bisher sind etwa 53.800 Ukrainerinnen und Ukrainer im Land angekommen. Immer wieder gibt es Kritik, das schwierige britische Visa-System verzögere oder verhindere eine Einreise.
Frau protestiert auf rotem Teppich gegen Vergewaltigungen im Krieg in der Ukraine
11.40 Uhr: Auf dem roten Teppich des Filmfestivals von Cannes hat eine Frau nahezu nackt gegen sexuelle Gewalt an ukrainischen Opfern protestiert. Auf ihren Oberkörper waren die Farben der ukrainischen Flagge und der Schriftzug "Stop Raping Us" ("Hört auf, uns zu vergewaltigen") gemalt, außerdem trug sie eine mit roter Farbe verschmierte Unterhose.
Die Frau stürmte während einer Premiere bei den Filmfestspielen am Freitagabend zwischen die anderen Gäste und schrie mehrmals "Stop Raping Us". Die ukrainische Aktivistinnen-Gruppe Femen reklamierte den Protest für sich, wie auf ihrer Instagram-Seite zu sehen war.Hintergrund sind Vorwürfe der Vergewaltigung von ukrainischen Zivilistinnen durch die russische Armee. Jüngst hatten etwa die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa sowie die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) solche Vorwürfe erhoben.
Heftige Kämpfe im ukrainischen Donbass nach Fall der Hafenstadt Mariupol
11.20 Uhr: Nach der kompletten Einnahme der Hafenstadt Mariupol versuchen die russischen Truppen offenbar, auch die letzten ukrainischen Stellungen in der Region zu erobern. "Der Feind hört nicht auf, offensive Operationen in der östlichen Kampfzone zu führen", schrieb am Samstag der ukrainische Generalstab auf Facebook. Ziel der Angreifer sei es, "die totale Kontrolle der Regionen Donezk und Luhansk zu erringen und einen Landkorridor zur besetzten Krim zu haben".
"Angriffe im Donbass gehen weiter", hatte zuvor auch schon der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft erklärt. Mehrere Städte seien bereits so wie Mariupol "komplett zerstört" worden. "Nun versuchen sie das gleiche mit Sewerodonezk und vielen anderen Städten zu machen", sagte der Staatschef am späten Freitagabend.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Nach Mariupol-Eroberung: Ukraine befürchtet russischen Vormarsch
10.45 Uhr: Die Ukraine befürchtet einen weiteren Vormarsch russischer Truppen, nachdem diese die Hafenstadt Mariupol und das Asow-Stahlwerk vollständig eingenommen haben. Der ukrainische Militärgouverneur des Gebietes Luhansk, Serhij Hajdaj, meldete am Samstag massive Gefechte im Donbass. So steht etwa die ostukrainische Stadt Sjewjerodonezk seit Tagen unter Beschuss, es gibt Tote und Verletzte. "Die Russen löschen Sjewjerodonezk wie Mariupol aus. In den Vororten der Stadt laufen Kämpfe", teilte Hajdaj im Nachrichtenkanal Telegram mit.
Der Gouverneur beklagte Bombardements aus der Luft in der Region, Russland wolle das Gebiet in Schutt und Asche legen. Zugleich wies er Aussagen von Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu, kurz vor der kompletten Einnahme der Region Luhansk zu stehen, als "Unsinn" zurück. Schoigu habe keinen Überblick mehr über die Lage seiner eigenen Streitkräfte.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Ampel-Politiker warnen vor verstärkten russischen Cyberattacken auf Unternehmen
10.30 Uhr: Sicherheitspolitiker der Ampel-Koalition haben vor einer Zunahme russischer Cyberattacken auf deutsche Unternehmen gewarnt. "Die IT-Sicherheitslage in Deutschland muss weiterhin als extrem angespannt betrachtet werden", sagte der Vorsitzende des Geheimdienstgremiums im Bundestag, Konstantin von Notz (Grüne), dem "Handelsblatt". Nachdem in den vergangenen Wochen bereits mehrere Anbieter aus dem Bereich der kritischen Infrastruktur angegriffen worden seien, "beobachten wir derzeit eine Ausweitung von Attacken auch auf andere Bereiche", sagte er.
Der Grünen-Fraktionsvize sprach von "zahlreichen" Firmen, die verstärkt in den Fokus der Angreifer gerieten. Betroffen seien zudem deutsche Sicherheitsbehörden, Verfassungsorgane wie der Bundestag und wissenschaftliche Einrichtungen.
Barley fordert Beschluss von EU-Ölembargo gegen Russland ohne Ungarn
10.04 Uhr: Die Vize-Präsidentin des Europaparlaments, Katarina Barley (SPD), hat gefordert, das geplante EU-Ölembargo gegen Russland ohne Ungarn zu beschließen. Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban wolle die EU "am Nasenring durch die Manege führen", sagte Barley am Samstag im Deutschlandfunk. Sie sehe nicht, dass Orban dem neuen EU-Sanktionspaket, welches auch das geplante Ölembargo umfasst, ohne Gegenleistung zustimmen würde.
Barley warf Orban vor, den Streit um das Ölembargo für seine "politischen Spiele" zu nutzen, um zusätzliches Geld in sein Land zu leiten. Dabei gehe es dem rechtspopulistischen Ministerpräsidenten vor allem darum, Geld in die Kanäle seiner "Familie und Clans" fließen zu lassen. In Ungarn existiere ein "offen korruptes System".
Ex-Nato-Chef Rasmussen: "Wir brauchen deutsche Führung"
9.30 Uhr: Der frühere Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat den zurückhaltenden Kurs der Bundesregierung angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine kritisiert. Deutschland sei "zu zögerlich bei der Lieferung schwerer Waffen und bei der Verhängung von Sanktionen", sagte Rasmussen dem "Handelsblatt". "Natürlich ist Deutschland in hohem Maße von russischen Gasimporten abhängig, doch ich denke, eine klare Haltung der Bundesregierung würde die gesamte Dynamik in der Ukraine verändern. Wir brauchen deutsche Führung."
Der Däne, der von 2001 bis 2009 Ministerpräsident seines Landes und von 2009 bis 2014 Generalsekretär des transatlantischen Militärbündnisses war, forderte die Europäer auf, den Import von Öl und Gas aus Russland sofort zu stoppen. "Sicherlich wird ein Energieembargo einen Preis haben. Aber im Vergleich zu den Kosten eines langwierigen Kriegs wäre dieser Preis gering", argumentierte Rasmussen.
Militärhistoriker Sönke Neitzel: Scholz zeigt Putin Angst – Krieg wird dauern
8.25 Uhr: Der Militärhistoriker Sönke Neitzel hat die Warnungen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor einer Eskalation des russischen Kriegs in der Ukraine als "außenpolitisch unklug, ja riskant" kritisiert. "Scholz zeigt Putin seine Angst", sagte der Potsdamer Professor für Militärgeschichte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Das fördert das Bild eines schwachen Westens. Genau das hat dazu beigetragen, dass Putin den Krieg überhaupt gewagt hat." Das Überleben der Ukraine hänge von den USA ab. "Wenn sich die Ukraine auf Deutschland und die EU verlassen hätte, wäre sie jetzt russisch. Das muss man schonungslos so aussprechen", sagte Neitzel.
Nach seiner Einschätzung wird der Krieg "noch viele Jahre" dauern. Scholz' Ruf nach einer Waffenruhe sei "verständlich, aber Wunschdenken". Keine Seite sei militärisch so geschwächt, dass sie verhandeln müsse, um eine totale Niederlage abzuwenden. Moskaus Truppen grüben sich gerade in der Südukraine entlang der Landbrücke zur Krim ein und setzten in der Ostukraine alles daran, die Donbass-Gebiete Donezk und Luhansk einzunehmen und dann zu halten.
Russische Gas-Lieferungen nach Finnland wie angekündigt gestoppt
7.58 Uhr: Russland hat seine Gaslieferungen nach Finnland gestoppt. "Die Erdgaslieferungen nach Finnland im Rahmen des Gasum-Liefervertrags wurden ausgesetzt", teilte der staatliche finnische Energiekonzern Gasum am Samstag mit. Der russische Energieriese Gazprom hatte den Lieferstopp am Freitag unter Verweis auf den Streit um Rubel-Zahlungen angekündigt. Gasum erklärte, Gas werde nun aus anderen Quellen über die Balticconnector-Pipeline bezogen, die Finnland und Estland miteinander verbindet. Bereits am Freitag hatte Gasum betont, dass ein russischer Lieferstopp nicht zu Versorgungsproblemen in Finnland führen werde.
Gazprom hatte am Freitag angekündigt, die Gaslieferungen nach Finnland ab Samstag 06.00 Uhr MESZ einzustellen. Als Grund gab das Unternehmen an, dass die April-Lieferungen nicht fristgemäß bezahlt worden seien. Gasum hatte die Forderung aus Moskau abgelehnt, Rechnungen Gas-Lieferungen in Rubel zu begleichen.
Ukraine-Krieg Liveblog: Selenskyj will Fonds für Entschädigung nach russischen Angriffen
7.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen Fonds ins Gespräch gebracht für Entschädigungszahlungen an Länder, die etwa unter russischen Angriffen leiden. Gemeinsam mit anderen Partnerländern müsse ein Mechanismus entwickelt werden, "damit jeder, der unter Russlands Handeln gelitten hat, eine Entschädigung für alle Verluste erhalten kann", sagte das Staatsoberhaupt in einer in der Nacht zum Samstag veröffentlichten Videoansprache. Das könne in einem "multilateralen Abkommen" geregelt werden.
Selenskyj schlug vor, russisches Kapital und Eigentum im Ausland einzufrieren oder zu beschlagnahmen und diesem neuen Fonds zuzuführen. "Das wäre gerecht", meinte Selenskyj. Russland würde so das "wahre Gewicht jeder Rakete, jeder Bombe, jedes Projektils zu spüren bekommen, das es auf uns abgefeuert hat".
Liveblog zum Ukraine-Krieg von Freitag, 20. Mai: Fahimi fordert wegen Inflation weitere Entlastungen
22.00 Uhr: Die neue DGB-Chefin Yasmin Fahimi dringt auf Nachbesserungen bei den Entlastungspaketen. "Rentnerinnen, Rentner und Studierende dürfen nicht leer ausgehen. Sie sollten die Energiepauschale von 300 Euro ebenfalls bekommen", sagte sie unserer Redaktion. "Darüber hinaus fordern wir eine befristete Senkung der Mehrwertsteuer für Energie sowie einen Gaspreisdeckel für alle Haushalte." Lesen Sie mehr dazu hier: Fahimi: "Energiepauschale auch für Rentner und Studierende"
Russland: Chodorkowski und Kasparow sind nun "ausländische Agenten"
21.40 Uhr: Russland hat den Kremlkritiker Michail Chodorkowski und den früheren Schach-Weltmeister Garri Kasparow als "ausländische Agenten" eingestuft. Sie seien auf die entsprechende Liste des Justizministeriums in Moskau gesetzt worden, meldete die Staatsagentur Tass am Freitagabend. Beide seien an politischen Aktivitäten beteiligt und dabei von der Ukraine und den USA finanziert worden, teilte das Ministerium zur Begründung mit.
Viele Nichtregierungsorganisationen und Medien sind in Russland als "ausländischer Agent" eingestuft, was sie als Stigmatisierung kritisieren. Kasparow hatte zuletzt den russischen Staatschef Wladimir Putin persönlich für den Krieg gegen die Ukraine kritisiert. Die russischen Behörden waren wiederholt gegen die Organisationen des im Ausland lebenden früheren Oligarchen Chodorkowski vorgegangen.
Moskau: Alle Kämpfer in Asow-Stahlwerk in Mariupol haben sich ergeben
21.00 Uhr: In der ukrainischen Hafenstadt Mariupol haben sich nach russischen Angaben nun alle Kämpfer in dem belagerten Stahlwerk Azovstal ergeben. Die Industriezone und die Stadt seien damit vollständig unter russischer Kontrolle, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitagabend mit. Es seien insgesamt 2439 ukrainische Soldaten seit dem 16. Mai in russische Gefangenschaft gekommen. Das Werk war das letzte Stück der strategisch wichtigen Stadt im Südosten der Ukraine, das noch nicht komplett unter russische Kontrolle gewesen war.
Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe Präsident Wladimir Putin über die "vollständige Befreiung des Werks und der Stadt Mariupol" berichtet. Am Freitag kam nach Angaben des Ministeriums die letzte Gruppe von 531 Kämpfern in Gefangenschaft, hieß es in der Mitteilung der Behörde. Die Industriezone war seit dem 21. April von russischen Truppen blockiert gewesen. Der Kommandeur des Asow-Regiments sei in einem speziellen gepanzerten Fahrzeug abtransportiert worden.
Zuvor hatten die verbliebenen ukrainischen Verteidiger des Stahlwerks am Asowschen Meer erstmals erklärt, dass sie laut einem Befehl ihrer Armeeführung die Verteidigung der Stadt einstellen sollen. Dies sagte der Kommandeur des umstrittenen Nationalgarderegiments "Asow", Denys Prokopenko, in einer Videobotschaft.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Krieg in der Ukraine: Selenskyj wirft Russland Beschuss eines Kulturzentrums in Ostukraine vor
20.01 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den russischen Truppen den Beschuss eines Kulturzentrums im Osten des Landes vorgeworfen und Moskau dafür scharf angegriffen. Bei dem Angriff in der Stadt Losowa seien sieben Menschen verletzt worden, darunter ein Kind, erklärte Selenskyj am Freitagabend im Messenger-Dienst Telegram. Das Zentrum in der etwa 150 Kilometer südlich von Charkiw gelegenen Stadt sei erst kürzlich wiedereröffnet worden.
"Die Besatzer haben Kultur, Bildung und Humanität als ihre Feinde gewählt", schrieb Selenskyj. Er bezeichnete die Angriffe als "absolute Boshaftigkeit" und "absolute Dummheit".
Putin: Russland gegen ausländischen Cyber-Krieg gerüstet
18.45 Uhr: Kremlchef Wladimir Putin hat eine Zunahme von Hackerangriffen gegen Russland seit Beginn seines Angriffskrieges gegen die Ukraine beklagt. "Im Grunde wurde gegen Russland eine echte Aggression, ein Krieg in der IT-Sphäre gestartet", sagte Putin am Freitag auf einer im Staatsfernsehen übertragenen Sitzung des nationalen Sicherheitsrats. Demnach wurden die Angriffe von ausländischen Geheimdiensten koordiniert. "Schon heute kann man sagen, dass diese Cyber-Aggression gegen uns wie auch die Sanktionsattacken gegen Russland insgesamt gescheitert sind."
Wegen einer anhaltenden Gefahrenlage ordnete Putin an, bis 2025 eine neue Sicherheitsstrategie im IT-Bereich umzusetzen. Für eine Digitalisierung der Wirtschaft müssten die Risiken bei der Nutzung ausländischer Software und Technik auf ein Minimum reduziert werden. Die Nutzung von ausländischen Antivirenprogrammen sei von 2025 an verboten, sagte der russische Präsident.
Ukraine-Krieg Liveblog: OSZE schickt Menschrechtsbeobachter in die Ukraine
18.03 Uhr: Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) intensiviert ihre Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen im Zuge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Beobachter wurden in das Land entsandt, um Zeugen und Überlebende zu befragen, wie das OSZE-Büro für Demokratie und Menschenrechte (ODIHR) in Warschau am Freitag mitteilte. Zuvor hatte die Organisation Interviews mit Menschen in Nachbarländern geführt, die vor der russischen Invasion aus der Ukraine geflohen sind.
Für die OSZE stehen die Zivilbevölkerung und Kriegsgefangene im Fokus. Angriffe auf Zivilisten, Tötungen, Verschleppungen und Folter seien die dringlichsten Themen, hieß es aus Warschau. Bis zur Erstellung eines Berichtes werde es wohl Monate dauern.
Auch der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat im Zuge seiner Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen ein 42-köpfiges Team in die Ukraine geschickt. Zudem führen UN-Menschenrechtsexperten Untersuchungen im Land durch.
Moskau: Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens bedroht Russland
16.55 Uhr: Moskaus Verteidigungsminister Sergej Schoigu sieht in dem geplanten Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens eine Gefahr für Russland. Die Lage an der westlichen Grenze Russlands werde durch eine wachsende militärische Gefahr gekennzeichnet, sagte Schoigu am Freitag bei einer Sitzung des Ministeriums. Finnland und Schweden hätten als Nachbarn Russlands die Aufnahme in den Militärblock beantragt, damit nähmen die Spannungen im westlichen Wehrbezirk Russlands nun deutlich zu. Bis Jahresende sollten dort zwölf neue Militärstützpunkte entstehen, kündigte Schoigu an.
"Gleichzeitig erhöhen die USA und die Nato das Ausmaß ihrer operativen und militärischen Vorbereitungen an unseren Grenzen", sagte Schoigu. Konkret beklagte er auch, dass die Mitgliedsstaaten der Nato ein neues Manöver vor den Grenzen Russlands abhielten. Er bezog sich die laufende Übung "Defender Europe 2022".
Schoigu warf den USA vor, in den vergangenen Jahren auch die Zahl der Flüge ihrer strategischen Bomber in Europa massiv erhöht zu haben – von einmal 15 auf inzwischen 45 im Jahr. In der Ostsee kreuzten zudem immer häufiger mit Raketen bewaffnete US-Kriegsschiffe.
EU-Außenbeauftragter: Russland heizt Nahrungskrise militärisch an
16.47 Uhr: Russland geht laut dem EU-Außenbeauftragen Josep Borrell mit militärischen Aktionen gezielt gegen die Lebensmittelproduktion in der Ukraine vor. "Russische Truppen bombardieren ukrainische Felder, verhindern die Aussaat, plündern Lebensmittelvorräte, blockieren ukrainische Häfen und erhöhen so die Preise für Lebensmittel und Düngemittel", sagte Borrell am Freitag in Brüssel. Die Lebensmittelversorgung sei vor allem wegen Russlands Invasion in der Ukraine in Gefahr. Vor dem Krieg wurde in der Ukraine unter anderem eine für den Weltmarkt relevante Menge Weizen angebaut.
Es sei klar, dass zunächst Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommen betroffen seien, die von Lebensmittel- und Düngemittelimporten abhingen, sagte Borrell. Zudem widersprach er Behauptungen aus Russland, die EU-Sanktionen gegen Moskau seien in erster Linie für die Preissteigerungen verantwortlich. "Dies ist eine falsche Behauptung Russlands." Es sei der Krieg selbst, der diese Nahrungsmittelkrise und ihre hohen Preissteigerungen verursache, sagte er. Die EU-Sanktionen richteten sich nicht gegen Lebensmittel und nicht gegen Düngemittel. Die EU verhindere auch keine russischen Exporte in diesen Bereichen.
Krieg zwischen Russland und der Ukraine: Tschechien erhält EU-Gelder für Flüchtlinge
16.11 Uhr: Tschechien erhält von der Europäischen Kommission Fördergelder in Höhe von 27,4 Millionen Euro zur Unterstützung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine. Die Gelder stammen aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF), wie das Innenministerium in Prag am Freitag mitteilte. "Das ist ein klarer Beweis, dass die EU-Kommission sieht, unter welchem Druck wir stehen, obwohl wir kein direktes Nachbarland der Ukraine sind", sagte der tschechische Innenminister Vit Rakusan. Weitere Empfängerländer sind demnach Polen, die Slowakei, Ungarn und Rumänien.
In Tschechien haben seit dem Beginn der russischen Invasion mehr als 349.000 Ukrainer eine Aufenthaltserlaubnis erhalten. Schätzungen zufolge dürfte mehr als ein Drittel davon das Land inzwischen wieder verlassen haben. Am Donnerstagabend hatte das tschechische Abgeordnetenhaus einer Verlängerung des Notstands bis Ende Juni zugestimmt. Der Notstand ermöglicht es dem Kabinett, ohne Zustimmung des Parlaments weitreichende Krisenmaßnahmen zu treffen, um den Flüchtlingszustrom besser bewältigen zu können.
Ukraine-Krieg Liveblog: Putin zeichnet mutmaßlichen Kriegsverbrecher in Ukraine posthum aus
16.01 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat den 2016 getöteten Separatistenführer und mutmaßlichen Kriegsverbrecher Arsen Pawlow mit dem Tapferkeitsorden ausgezeichnet. Ein Erlass über die posthume Verleihung wurde am Freitag in Russlands offizieller Gesetz-Datenbank veröffentlicht. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte dem bei einem Sprengstoffanschlag getöteten Pawlow vorgeworfen, während des Konflikts in der Ostukraine unter dem Namen "Motorola" mindestens einen ukrainischen Kriegsgefangenen getötet zu haben.
Der Russe selbst gab vor Journalisten damit an, mindestens 15 gefangene ukrainische Soldaten erschossen zu haben. Der Mann ging Medien zufolge im April 2014 in die ostukrainische Region Donbass, um einer Strafverfolgung wegen Autodiebstahls und Trunkenheit am Steuer in Russland zu entgehen. Dort galt er als einer der gefährlichsten und blutigsten Milizenführer bei den prorussischen Aufständen.
Erdogan telefoniert am Samstag mit Nato-Generalsekretär Stoltenberg
15.46 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird am Samstag wegen seiner Blockadehaltung gegen einen Nato-Beitritt von Finnland und Schweden mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg telefonieren. Er werde am Samstag mit den Finnen und Briten reden und "danach werden wir auch mit dem Generalsekretär der Nato sprechen", teilte Erdogan am Freitag mit. "Wir setzen die Telefondiplomatie fort", betonte der türkische Staatschef.
Erdogan bekräftigte aber er seine ablehnende Haltung gegenüber einem Nato-Beitritt der beiden nordischen Länder. "Wir können nicht 'Ja' sagen" zu Schweden und Finnland, wiederholte Erdogan. Er wirft Finnland und Schweden eine zu laxe Haltung gegenüber "Terrororganisationen" wie der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) sowie den Stopp von Waffenlieferungen an die Türkei vor.
Ukraine erhält im Juli erste Gepard-Panzer aus Deutschland
15.30 Uhr: Die Ukraine erhält im Juli die ersten 15 Flugabwehrkanonenpanzer Gepard aus Beständen der deutschen Industrie. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Olexij Resnikow am Freitag, wie die Deutsche Presse-Agentur in Berlin erfuhr. Zu dem Paket gehört demnach auch Ausbildungsunterstützung durch die Bundeswehr, die Bereitstellung von knapp 60.000 Schuss Munition sowie eine Lieferung von weiteren 15 Panzern noch im Sommer.
"Ich habe heute mit meinem ukrainischen Kollegen Resnikow gesprochen, und er hat ausdrücklich nochmals bestätigt, dass die Ukraine die schnellstmögliche Lieferung von Gepard-Flugabwehrpanzern einschließlich der vorhandenen 59.000 Schuss Munition aus Deutschland wünscht", sagte Lambrecht nach der Videoschalte mit Resnikow. Dieser habe die Leistungsfähigkeit des Systems besonders hervorgehoben.
"Gemeinsam arbeiten wir nun daran, dass die ersten 15 Geparden ab Mitte Juli mit fertig ausgebildeten Besatzungen einsatzbereit sind", so Lambrecht. Der Hersteller Krauss-Maffei Wegmann hatte nach einem Ringen um die Lieferung schwerer Waffen von der Bundesregierung politisch grünes Licht für den Verkauf der technisch aufgearbeiteten Flugabwehrpanzer aus früheren Bundeswehr-Beständen erhalten.
G7-Staaten geben Ukraine zusätzliche 9,5 Milliarden Dollar
14.15 Uhr: Die sieben führenden Industrienationen wollen die Ukraine mit zusätzlichen, kurzfristigen Budgethilfen in Höhe von 9,5 Milliarden Dollar (knapp 9 Mrd Euro) unterstützen. Darauf verständigten sich die Finanzminister der G7-Staaten am Freitag auf dem Petersberg bei Bonn. Seit Jahresbeginn hätten sie damit insgesamt 19,8 Milliarden Dollar an Finanzhilfen für die Ukraine mobilisiert, hieß es in der Abschlusserklärung des Ministertreffens. Das Geld soll helfen, die grundlegenden staatlichen Leistungen des kriegsgebeutelten Landes aufrechtzuerhalten und Finanzierungslücken zu schließen. Offen war zunächst, ob es sich ausschließlich um Zuschüsse oder auch um Darlehen handelt.
Deutschland beteiligt sich an dem Topf mit Zuschüssen von rund einer Milliarde Euro, wie Finanzminister Christian Lindner (FDP) am Donnerstag verkündet hatte. Die USA haben zugesagt, 7,5 Milliarden Dollar zu mobilisieren. Zu den G7 gehören außerdem Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und Kanada.
Asow-Kommandeur: Kiew ordnet Ende der Verteidigung von Mariupol an
13.31 Uhr: Das ukrainische Militär hat die verbleibenden Kämpfer des Asow-Regiments im Mariupoler Asow-Stahlwerk laut dessen Anführer angewiesen, die Verteidigung der Stadt aufzugeben. "Das höhere Militärkommando hat den Befehl gegeben, das Leben der Soldaten unserer Garnison zu retten", sagte der Asow-Kommandeur Denys Prokopenko in einem Video. Es werde daran gearbeitet, die Leichen getöteter Kämpfer aus der Anlage zu bringen.
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Ukraine-Krieg Liveblog: Schröder legt Posten als Aufsichtsratschef von Rosneft nieder
13.07 Uhr: Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder will den Aufsichtsrat beim russischen Ölkonzern Rosneft verlassen. Schröder, der Rosneft-Aufsichtsratschef ist, habe mitgeteilt, dass es ihm unmöglich sei, sein Mandat in dem Gremium zu verlängern, teilte der Konzern am Freitag mit. Details wurden nicht genannt.
Finnischer Energiekonzern: Russland stellt Gas-Lieferung ein
13.00 Uhr: Russland stellt die Gas-Lieferungen nach Finnland nach Angaben des finnischen Energiekonzerns Gasum am frühen Samstagmorgen ein. Das teilte der Versorger am Freitag in Espoo mit.
"Politbarometer" zeigt Skepsis gegenüber Ukraine-Politik von Scholz
12.45 Uhr: Die Ukraine-Politik von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) stößt zumindest in erheblichen Teilen der Bevölkerung auf Skepsis. Im am Freitag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" bescheinigten 50 Prozent der Befragten Scholz eine gute Arbeit, 41 Prozent eine schlechte. Eine klare Mehrheit befürwortet die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine, damit diese sich gegen die russischen Angriffe besser verteidigen kann.
Deutlich höher als bei Scholz sind in der Ukraine-Politik die Zustimmungswerte für Außenministerin Annalena Baerbock und Vizekanzler Robert Habeck (beide Grüne). 74 Prozent sagten, Baerbock mache ihre Sache gut, nur 20 Prozent bewerteten ihre Arbeit mit Blick auf den Ukraine-Konflikt als schlecht. Über Habeck äußerten sich 67 Prozent positiv und 18 Prozent negativ.
58 Prozent der Befragten befürworten die Lieferung auch schwerer Waffen an die Ukraine, zwei Prozentpunkte mehr als im April. 34 Prozent sprachen sich dagegen aus (zuvor 39 Prozent). Dabei war die Zustimmung zu solchen Lieferungen im Westen mit 62 Prozent deutlich höher als im Osten mit 41 Prozent.
Lieferung deutscher Panzer an Tschechien könnte noch dauern
12.30 Uhr: Der geplante Panzer-Ringtausch mit Tschechien und der Ukraine könnte nach Einschätzung der Bundesregierung noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Auslieferung der deutschen Leopard-Panzer an Tschechien "soll noch dieses Jahr beginnen", heißt es in einem Schreiben des Bundesverteidigungsministeriums an die Obleute der Fraktionen im Bundestags-Verteidigungsausschuss, das der Nachrichtenagentur AFP am Freitag vorlag.
Das Schreiben enthält weitere Präzisierungen des geplanten Geschäfts. Deutschland werde 14 Leopard-2-A4-Kampfpanzer sowie einen Bergepanzer auf Leopard-2-Basis an Tschechien liefern - als Ausgleich dafür, dass die Tschechen insgesamt 20 Kampfpanzer des sowjetischen Typs T-72 an die Ukraine liefert. "Gerät und Munition kommen aus Beständen der Industrie und werden durch die Bundesrepublik Deutschland finanziert", heißt es in dem Schreiben des Ministeriums an den Ausschuss. Die Lieferung solle auch einen 30-Tage-Vorrat an 120-Millimeter-Munition umfassen. Die "Folgeversorgung" liege dann "in der Verantwortung Tschechiens".
Kiewer Vize-Regierungschefin: Nur Bruchteil der Gräueltaten angezeigt
12.15 Uhr: In der Ukraine wird nach Angaben der stellvertretenden Regierungschefin Olha Stefanischyna nur ein kleiner Teil der von russischen Soldaten begangenen Gräueltaten an der Zivilbevölkerung angezeigt. "Wir haben Beweise für viele Verbrechen, auch sexuelle, gefunden, die oft nicht angezeigt werden", sagte die Politiker der italienischen Tageszeitung "La Repubblica". Sie sprach von einer Taktik der Russen, um die Moral der ukrainischen Bevölkerung zu brechen. Nach dem Abzug russischer Einheiten aus Orten wie Butscha bei Kiew waren zuletzt zahlreiche Beweise für mutmaßlich von Russen begangene Kriegsverbrechen entdeckt worden.
"Mit den Entsandten der Europäischen Union untersuchen wir diese lautlosen Verbrechen, wir errichten Zentren für die Überlebenden, für jene, die Folter und sexuelle Straftaten erlitten haben", berichtete sie. "In den nächsten Monaten werden wir mehr Informationen haben. Nur zehn Prozent dieser Art von Verbrechen werden angezeigt."
**Die Quelle dieser Nachricht ist eine der Konfliktparteien. Die Angaben konnten nicht unmittelbar unabhängig überprüft werden.**
Video soll Morde an Zivilisten in Butscha belegen
11.45 Uhr: Die Ortschaft Butscha bei Kiew ist Synonym geworden für die Verbrechen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Russland selbst bestreitet jedoch, dass seine Soldaten dort Zivilisten gefoltert, vergewaltigt und ermordet haben sollen – auch angesichts zahlreicher Belege und Aussagen von Zeugen. Die "New York Times" hat nun Videoaufnahmen aus Butscha ausgewertet, die russische Kriegsverbrechen in dem Ort belegen sollen.
In den Aufnahmen ist laut dem Zeitungsbericht zu sehen, wie eine Gruppe russischer Soldaten neun zivil gekleidete Personen abführt und in einen Hinterhof bringt. Zeugen hätten dem Blatt bestätigt, dass kurz darauf Schüsse fielen und nur die Soldaten aus dem Hof zurückgekehrt seien. Drohnenaufnahmen zeigten wenig später neun Leichen, die die gleiche Kleidung wie die Abgeführten tragen. Auch Fotos von dem Hinterhof zeigten die getöteten Personen, berichtet die "New York Times".
Mehrere Wochen lang recherchierte die Zeitung die Identität der Menschen, die sie als "Ehemänner, und Väter, Ladenbesitzer und Fabrikarbeiter" beschreibt, die ein "normales Leben vor dem Krieg geführt haben". Sie alle hätten in der nähe des Hinterhofes gelebt und sich freiwillig für die Verteidigung ihrer Heimat gemeldet.
Ukraine-Flüchtlinge bekommen ab Juli reguläre Sozialleistungen
11.31 Uhr: Flüchtlinge aus der Ukraine haben von Juli an Anspruch auf reguläre Sozialleistungen wie Hartz IV. Der Bundesrat billigte am Freitag ein entsprechendes Gesetz, das eine Absprache zwischen dem Bund und den Ländern umsetzt. Bislang erhalten Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine die niedrigeren Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz. Mit den regulären Sozialleistungen sind zudem auch Angebote zur Integration in den Arbeitsmarkt verbunden.
Die Flüchtlinge aus der Ukraine wechseln damit schneller als früher üblich in den Bezug regulärer Sozialleistungen. Zudem trägt damit auch der Bund schneller einen höheren Anteil der Kosten für die Versorgung der Kriegsflüchtlinge. Gebilligt hat der Bundesrat mit dem Gesetz auch die Zuschläge für ärmere Familien zur Abfederung der Folgen von Corona-Krise und Ukraine-Krieg.
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(fmg/dpa/AFP/epd)