Bund und Länder planen einen baldigen Gipfel. Alice Weidel, Vorsitzende der AfD-Fraktion, ist mit Corona infiziert. Mehr Infos im Blog.

  • In Deutschland spitzt sich die Corona-Lage immer weiter zu
  • Das Robert Koch-Institut meldete am Donnerstag mit mehr als 50.000 Neuinfektionen einen neuen Höchststand in der Corona-Pandemie
  • Olaf Scholz kündigt einen Bund-Länder-Gipfel zur Corona-Lage an, NRW-Ministerpräsident Wüst verrät den Termin
  • Es gibt Forderungen einer 2G-Pflicht auf Weihnachtsmärkten
  • Bayerns Vize-Ministerpräsident Aiwanger hat sich impfen lassen
  • Die Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel, hat sich mit dem Coronavirus infiziert
  • Wichtiger Hinweis: Dieses Blog ist geschlossen. Aktuelle Corona-News zur Pandemie finden Sie in unserem neuen Newsblog.

Berlin. Ein trauriger Rekord jagt den nächsten: Bereits am vierten Tag in Folge erreicht die vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete Sieben-Tage-Inzidenz einen Allzeit-Höchststand in der Corona-Pandemie. Mit mehr als 50.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden ist auch hier der Höchststand erreicht. Es scheint, als habe die vierte Welle ihren Höhepunkt noch nicht erreicht.

Nun ist die Politik gefragt. Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP haben am Montag einen Gesetzentwurf für weitere Corona-Maßnahmen vorgelegt. Darin enthalten ist auch die Wiedereinführung der kostenlosen Corona-Tests. Kanzlerkanidat Olaf Scholz kündigte außerdem einen Bund-Länder-Gipfel für nächste Woche an. Unterdessen ziehen immer mehr Landesregierungen bereits die Notbremse und führen für viele Bereiche des öffentlichen Lebens die 3G- oder sogar die 2G-Regel ein.

Die Zeit eilt, Mediziner sind alarmiert. Christian Drosten, Chefvirologe der Berliner Charité, warnte in der aktuellen Folge des NDR-Podcasts "Das Coronavirus-Update" vor 100.000 weiteren Toten. Intensivmediziner fürchten eine Überlastung der Intensivstationen. Erste planbare Operationen werden bereits verschoben.

RKI meldet aktuelle Corona-Zahlen

Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI bis Donnerstagmorgen 50.196 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland liegt bei 249,1 gegenüber 232,1 am Vortag. Lesen Sie dazu: Corona in Deutschland: Fallzahlen und Hospitalisierungsrate

Corona-News von Donnerstag, 11. November: Städte- und Gemeindebund fordert Weihnachtsmärkte nur mit 2G

12.53 Uhr: Der Städte- und Gemeindebund spricht sich für Zugangsbeschränkungen wie 2G oder 2G-Plus auf den bald öffnenden Weihnachtsmärkten aus. „In der aktuellen Situation halten wir 2G auf den Weihnachtsmärkten für ein wichtiges Zeichen, dass die größtmögliche Sicherheit für die Besucherinnen und Besucher, sowie die Beschäftigten gewährleistet wird“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg unserer Redaktion.

2G besagt, dass nur Genesene und Geimpfte den Markt betreten dürfen, 2G-Plus ist strenger, dabei besteht für die Genesenen und Geimpften zusätzlich noch eine Testpflicht. Dabei sei es nicht erforderlich, dass alle Bundesländer unbedingt einheitliche Regeln einführen. „Allerdings wäre es sinnvoll, wenn sich alle auf ein bestimmtes Gerüst einigen könnten, bei welchen Infektionszahlen welche Regeln gelten“, sagte Landsberg.

Eine „generelle Maskenpflicht“ brauche es aus der Sicht des Deutschen Städte- und Gemeindebunds auf Weihnachtsmärkten zwar nicht, aber: „Der Mund- und Nasenschutz sollte dann getragen werden, wenn die Abstände nicht eingehalten werden können oder große Gruppen, auch draußen, zusammenkommen“, so Landsberg.

Weihnachtsmärkte - wie hier in Sachsen - sollen in diesem Jahr wieder stattfinden.
Weihnachtsmärkte - wie hier in Sachsen - sollen in diesem Jahr wieder stattfinden. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Forscher denken über Lockdown nach

12.39 Uhr: Impfen und Boostern hätten die vierte Welle brechen können, doch nun scheint es dafür zu spät zu sein. Selbst wenn das Tempo der Auffrischungsimpfungen zeitnah deutlich zulege, würde sich der Effekt erst in vier Wochen zeigen, schreibt eine Gruppe von Corona-Wissenschaftlern in einer aktuellen Stellungnahme, die der "Zeit" vorliegt.

Demnach lasse sich eine Überlastung des Gesundheitssystems nur mit weiteren Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung verhindern. Dazu gehöre auch ein kurzer, effektiver Lockdown. Dieser könne beispielsweise zwei Wochen dauern und müsse langfristig vorbereitet werden, um die Folgen abzufedern.

Ein künftiger Lockdown könne aus ​​Homeoffice und einer Testpflicht am Arbeitsplatz, kleineren Kindergartengruppen und Schulklassen, der Schließung von Restaurants und Geschäften sowie Kontaktbeschränkungen bestehen. "Ein halbherziger Notschutzschalter verfehlt seine Wirkung."

Corona-Notlage läuft aus - Was plant Scholz für den Winter?

12.26 Uhr: Die Booster-Impfung wird immer wichtiger. Gut möglich ist daher, dass als Geimpft bald nur noch gilt, wer eine Auffrischung nachweisen kann. Lesen Sie dazu: So kommt der Booster-Nachweis in die Corona-Warn-App

12.00 Uhr: Die epidemische Lage läuft aus, die Zahl der Corona-Infektionen steigt – was kommt jetzt? Der Noch-nicht-Kanzler steht unter Zugzwang. Lesen Sie hier, welche Corona-Maßnahmen Olaf Scholz für den Winter plant.

Alice Weidel mit Corona infiziert

11.44 Uhr: Die Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Weidel habe sich, „nachdem sie grippeähnliche Symptome feststellte, einem Corona-Test unterzogen“, sagte ihr Sprecher Daniel Tapp der Deutschen Presse-Agentur. „Sie hat sich umgehend in häusliche Quarantäne begeben“, fügte er hinzu.

Weidel hatte im Bundestagswahlkampf Grundrechtseinschränkungen zur Eindämmung der Pandemie beklagt und dabei stets betont, sie selbst sei noch nicht gegen Covid-19 geimpft. Der AfD-Parteichef und Co-Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Tino Chrupalla, hatte sich im Oktober nach einer Corona-Infektion in Quarantäne begeben müssen. Weidel war mit der Fraktion nach Angaben ihres Sprechers am 27. Oktober zuletzt zusammengetroffen.

Bund-Länder-Treffen soll nächsten Donnerstag stattfinden

11.01 Uhr: Die Bund-Länder-Runde zum Kampf gegen den dramatischen Anstieg der Corona-Infektionszahlen soll am kommenden Donnerstag zusammenkommen. Das kündigte der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz, Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst (CDU), am Donnerstag bei Twitter an.

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Bundestag diskutiert über Corona-Maßnahmen

10.50 Uhr: Im Bundestag läuft eine hitzige Debatte über die derzeitigen und zukünfitgen Corona-Maßnahmen. Der FDP-Politiker Marco Buschmann hat die Corona-Politik hinsichtlich der Fürsorge für ältere Menschen scharf kritisiert. "Unser Land hat versagt beim Schutz der Älteren", sagte Buschmann im Bundestag. Das müsse nun besser werden, etwa mit einer Testpflicht in Alten- und Pflegeheimen, über die momentan geredet werde. Es gebe mit der Änderung des Infektionsschutzgesetzes robuste Maßnahmen gegen das Coronavirus. Der freiheitliche Rechtsstaat müsse aber erhalten bleiben.

AfD-Fraktions-Vize Sebastian Münzenmaier hat Widerstand gegen den Gesetzentwurf der Ampel zum Ende der epidemischen Lage angekündigt. Tatsache sei, dass die drastischen Maßnahmen fortgesetzt würden, sagte er im Bundestag. Er kritisiert eine "extreme Ausweitung der 2G-Regelung". Dies führe zu einem massiven Druck auf Menschen, "die sich aus unterschiedlichen Gründen nicht impfen lassen wollen". Das Impfen sei eine "individuelle Entscheidung", die freiwillig erfolgen müsse.

Bayerns Vize-Ministerpräsident Aiwanger hat sich impfen lassen

10.36 Uhr: Bayerns stellvertretender Ministerpräsident und Vorsitzender der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, hat sich nach langem Widerstand gegen Corona impfen lassen. Das sagte er der Deutschen Presse-Agentur: „Ich bin mittlerweile gegen Corona geimpft und kann noch im November 2G-Termine wahrnehmen.“ Aiwanger begründete seine Entscheidung mit der schwierigen Lage in den Kliniken, die mit schnell steigenden Zahlen von Corona-Intensivpatienten konfrontiert sind. „Das hilft auch, Krankenhäuser zu entlasten.“

Während des Bundestagswahlkampfes hatte es wochenlange Auseinandersetzungen mit der CSU gegeben. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte Aiwangers anfängliche Impfskepsis scharf kritisiert und ihm vorgehalten, Regierungsmitglieder müssten Vorbilder sein. CSU-Politiker hatten Aiwanger außerdem vorgeworfen, im Lager von Querdenkern und Impfgegnern auf Stimmenfang gehen zu wollen.

Der Freie Wähler-Chef betonte, dass er kein Impfgegner sei: „Ich habe bereits im Sommer gesagt, dass ich mir die Impfung überlege und dass die Krankheitsverläufe besonders bei gefährdeten Personen mit Corona-Impfung milder sind.“ Einzelheiten zu seiner Impfung nannte Aiwanger nicht und sagte, er wolle keine Show-Veranstaltung daraus machen.

Hubert Aiwanger hat sich nach langer Überlegung nun doch impfen lassen.
Hubert Aiwanger hat sich nach langer Überlegung nun doch impfen lassen. © Sven Hoppe/dpa

Scholz kündigt Bund-Länder-Treffen zu Corona an

10.05 Uhr: Die aktuellen Corona-Zahlen setzen die Politik unter Zugzwang. Nun präsentieren die Ampelpartner um Kanzlerkandidat Olaf Scholz im Bundestag ihre Vorschläge. "Wir müssen dafür Sorge tragen, dass die Maskenpflicht weiter durchgesetzt werden kann", sagt Scholz. Genau so verhalte es sich auch mit Abstandsregeln – "Wir halten sie weiter für erforderlich". Darüber hinaus müssten "viele, viele weitere Maßnahmen ergriffen werden, damit wir durch den Winter kommen", so Scholz.

Aufgabe der nächsten Monate: "Dass Millionen Bürgerinnen und Bürger die Auffrischungsimpfung bekommen." Nach sechs Monaten soll eine Booster-Impfung für alle möglich sein, verspricht Scholz. Für eine erhöhte Sicherheit in Pflegeheimen fordert er neben einer Booster Impfung, dass das ungeimpfte Pflegepersonal täglich getestet wird. Auch alle Besucher sollen einen Test erhalten.

"An Arbeitsplätzen soll zukünftig 3G gelten", fordert Scholz. Bei Gaststätten und Veranstaltungen empfiehlt er 2G. "Die Zutrittskriterien müssen aber auch überwacht werden", betont er. Das Gesetzespaket werde nun im Bundestag beraten - und zwischen den Parteien. "Ich fände es schön, wenn es über die Parteien hinaus getragen wird", so Scholz. Über Parteigrenzen hinweg müsse in dieser Situation zusammengearbeitet werden. Es soll nächste Woche ein neues Bund-Länder-Treffen geben - "die Kanzlerin und ich sind uns da einig", so Scholz.

Ethikrat will Corona-Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen prüfen lassen

9.30 Uhr: Der Deutsche Ethikrat empfiehlt angesichts der steigenden Corona-Zahlen eine rasche Prüfung einer berufsbezogenen Impfpflicht im Gesundheits- und Pflegebereich. "Beschäftigte, die schwer oder chronisch kranke sowie hochbetagte Menschen beruflich versorgen, wie ärztliches und pflegendes Personal, aber auch Mitarbeitende des Sozialdienstes, der Alltagsbegleitung oder der Hauswirtschaft, tragen eine besondere Verantwortung dafür, die ihnen Anvertrauten nicht zu schädigen", erklärte der Ethikrat.

Gleiches gelte für Institutionen und Einrichtungen, die dafür verantwortlich sind, die dort versorgten Menschen keinen vermeidbaren gesundheitlichen Gefahren auszusetzen. Deshalb empfiehlt der Ethikrat der Bundesregierung, "unverzüglich eine hinreichend differenzierte gesetzliche Regelung für eine berufsbezogene Impfpflicht zu prüfen und gegebenenfalls eine praktikable und effektive Umsetzung vorzubereiten".

Göring-Eckardt sieht 2G und Impfpflicht als Option

9.12 Uhr: Grünen-Co-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hält eine Debatte über eine bundesweite 2G-Regel für nötig. Für sie sei eine 2G-Regel, also der Zugang nur noch für Geimpfte und Genesene, eine "sehr sinnvolle" Maßnahme, sagte sie im Deutschlandfunk. Man werde auch mit der FDP und den Ländern reden müssen, ob eine bundesweite Regelung nötig sei.

Zudem zeigte sich die Grünen-Politikerin offen für eine Impfpflicht für Personal im Pflegebereich und in Kitas. "Für mich ist das eine Möglichkeit, über die wir dringend reden müssen". Es gebe keine Zahlen, welcher Prozentsatz des Personals geimpft sei. Die Impfpflicht sei aber keine schnelle Lösung, weil sie für einen Impfschutz sechs bis zehn Wochen brauche. Deshalb seien Tests sehr wichtig.

Katrin Göring-Eckardt im Jakob-Kaiser-Haus des Bundestages.
Katrin Göring-Eckardt im Jakob-Kaiser-Haus des Bundestages. © FUNKE Foto Services | Reto Klar

Millionen Kinder verpassen 2020 Masernimpfung

8.15 Uhr: Das Coronajahr 2020 hat das Risiko verheerender Masern-Ausbrüche deutlich erhöht. Das geht aus einer Analyse der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-Gesundheitsbehörde (CDC) hervor. Weltweit hätten im vergangenen Jahr 22 Millionen der entsprechenden Kleinkinder keine Erstimpfung gegen Masern erhalten, drei Millionen mehr als im Jahr davor, berichteten WHO und CDC am Mittwoch. Das sei der größte Anstieg in zwei Jahrzehnten gewesen. Eine nötige zweite Dosis für den vollständigen Impfschutz erhielten 2020 demnach nur 70 Prozent der Kinder. Um Ausbrüche gänzlich zu verhindern, müssten laut WHO weltweit gesehen 95 Prozent der Menschen vollständig geimpft sein.

Zurückzuführen sei die Entwicklung auf coronabedingte Ausgangsbeschränkungen in vielen Ländern sowie auf die Tatsache, dass die Pandemie vielerorts das Gesundheitspersonal völlig eingebunden hat und einige Vorsorge vernachlässigt werden musste. Die Zahl der gemeldeten Fälle ging deutlich zurück, doch gehen WHO und CDC davon aus, dass die Zahlen vielerorts nicht oder nur unzureichend erhoben wurden. Geplante Impfkampagnen in 23 Ländern hätten verschoben werden müssen.

Umfrage: Mehr als zwei Drittel der Deutschen für Corona-Impfpflicht

7.26 Uhr: Eine große Mehrheit der Deutschen befürwortet eine Corona-Impfpflicht zumindest für bestimmte Berufsgruppen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich 44 Prozent sogar dafür aus, alle Menschen in Deutschland zur Immunisierung gegen das gefährliche Virus zu verpflichten. Weitere 24 Prozent wollen die Pflicht auf einzelne Berufsgruppen wie Pflegekräfte oder Krankenhauspersonal beschränken. Nur 27 Prozent sind generell gegen eine Impfpflicht.

Damit hat sich die Stimmung seit Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland vor knapp einem Jahr gedreht. Wenige Tage nach der ersten Impfung am 26. Dezember vergangenen Jahres hatten sich in einer YouGov-Umfrage noch 56 Prozent gegen eine allgemeine Impfpflicht und 33 Prozent dafür ausgesprochen. Die Haltung zu Impfungen für bestimmte Personengruppe wurde damals allerdings nicht abgefragt.

Schülervertreter: Impfunwillige frustrieren die junge Generation

7.15 Uhr: Der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm, hat die älteren Generationen aufgefordert, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. "Ich glaube, dass die Frustration in der jungen Generation zunehmend größer wird gegen diejenigen, die sich nicht impfen lassen", sagte Schramm vor einer am Donnerstag beginnenden Plenartagung der Bundesschülerkonferenz der Deutschen Presse-Agentur. Die jüngeren Menschen in der Gesellschaft hätten eineinhalb Jahre lang bei vielen Dingen zurückstecken müssen. Das sei auch ihre Pflicht gewesen.

"Aber jetzt ist der Impfstoff da und jetzt gilt es auch für die anderen, dass sie ihren Beitrag leisten", sagte Schramm. Es sei an der Zeit, dass alle, die sich impfen lassen könnten, diese Möglichkeit auch wahrnehmen, "auch zugunsten der jungen Generation".

Schramm erwartet in diesem Winter sehr viele Quarantäne- und Infektionsfälle an den Schulen. Es sei erschreckend, dass man in einer ganz ähnlichen Situation sei wie im vergangenen Jahr. "Wir haben eine sehr niedrige Impfquote, auch bei jüngeren Menschen, sprich: in der Schülerschaft, wir haben wenige Luftfilter, wir haben wenige Vorsichtsmaßnahmen", sagte Schramm. "Die Situation ist total ernüchternd."

Kölner Oberbürgermeisterin warnt vor Karnevalsauftakt

6.47 Uhr: Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker rät angesichts der hohen Corona-Inzidenzen dazu, den Karnevalsauftakt im Freien zu feiern. „Persönlich empfehle ich ein Feiern an der frischen Luft“, sagte die parteilose Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Am heutigen Donnerstag, dem 11.11., wird der Beginn der Karnevalszeit erstmals seit zwei Jahren wieder in Präsenz gefeiert. Allerdings gilt dabei in Köln die 2G-Regel: Nur Geimpfte und Genesene haben Zugang zu den Feier-Zonen unter freiem Himmel und zu den Kneipen.

„Alle Gastronomen, alle Veranstalter und auch wir als Stadt haben zahlreiche Maßnahmen getroffen, um ein möglichst sicheres Feiern zu ermöglichen“, versicherte Reker. „Uns allen ist aber bewusst, dass es keine absolute Sicherheit geben kann.“ Sie habe daher großes Verständnis für einzelne Gastronomen, die ihre Kneipen nicht aufmachen. Sie verstehe auch gut, wenn jemand unter den derzeitigen Umständen keine Lust habe zu feiern.

„Jeder und jede muss am Ende für sich entscheiden, ob und wie der 11.11. begangen werden soll“, sagte Reker. „Diejenigen die feiern wollen, sollten sich an alle geltenden Regeln halten und sich darüber im Klaren sein, dass wir noch immer in einer Pandemie leben und dies kein normaler Karnevalsauftakt sein kann.“

Aufgrund der Pandemie wird auch der diesjährige Karnevalsauftakt anders ausfallen. (Archivbild)
Aufgrund der Pandemie wird auch der diesjährige Karnevalsauftakt anders ausfallen. (Archivbild) © dpa | Federico Gambarini

Kürzere Öffnungszeiten wegen Personalmangel

5.27 Uhr: Viele Einzelhandelsgeschäfte öffnen aktuell deutlich kürzer als in der Zeit vor der Pandemie. Der "Bild" sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, Nils Busch-Petersen, die täglichen Öffnungszeiten seien bundesweit im Durchschnitt um zehn Prozent geschrumpft. Das entspricht rund einer Stunde.

Als Grund nannte Busch-Petersen Personalmangel durch die Corona-Pandemie: "Viele Angestellte im Einzelhandel haben sich während der Lockdowns andere Jobs gesucht und sind nicht mehr zurückgekehrt". Andere Branchen erschienen ihnen sicherer. Mit der Rückkehr zu Öffnungszeiten vor der Pandemie und genügend Personal rechnet Busch-Petersen erst wieder Ende 2022.

Corona-News von Mittwoch, 10. November – Expertengremium in Israel empfiehlt Kinder-Impfung gegen Corona

22.02 Uhr: Ein Beratergremium der israelischen Regierung hat die Impfung von Kindern ab fünf Jahren gegen das Corona-Virus empfohlen. Der Vorsitzende Boaz Lev bestätigte die mit großer Mehrheit getroffene Entscheidung am Mittwochabend vor Journalisten. Sie muss noch vom Gesundheitsministerium gebilligt werden. Ende Oktober hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren vergeben.

Israel hat bereits seit Ende Juli in extremen Ausnahmefällen eine Impfung von Fünf- bis Elfjährigen gegen das Coronavirus erlaubt. Die Ausnahmen sollten für Kinder gelten, die besonders gefährdet seien, im Falle einer Corona-Infektion schwer zu erkranken oder zu sterben, hieß es damals. Als Beispiele wurden vom Gesundheitsministerium unter anderem extreme Fettleibigkeit, schwere chronische Lungenkrankheiten oder Herzprobleme genannt.

Merkel: Brauchen "gesamtstaatliche Kraftanstrengung"

20.46 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel drängt die SPD, den Weg für eine Ministerpräsidentenkonferenz frei zu machen. "Das Corona-Virus nimmt keine Rücksicht darauf, ob wir gerade eine geschäftsführende Regierung haben, ob wir gerade Koalitionsverhandlungen haben", sagte sie in Meseberg. "Wir brauchen hier wieder eine gesamtstaatliche Kraftanstrengung." Zuvor hatten etliche SPD-Länderchefs gesagt, dass eine Ministerpräsidentenkonferenz derzeit nicht nötig sei.

Kölner Karnevalsprinz positiv getestet

19.57 Uhr: Kurz vor dem Karnevalsauftakt am 11.11. ist der designierte Kölner Karnevalsprinz positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Festkomitee Kölner Karneval sagte daher am Abend alle Auftritte für das Dreigestirn in den kommenden jecken Tagen ab.

Der doppelt geimpfte designierte Prinz Sven Oleff habe keinerlei Symptome und fühle sich den Umständen entsprechend gut, hieß es weiter in einer Mitteilung. Auch wenn Bauer und Jungfrau des Dreigestirns am Mittwoch auch per PCR-Test negativ getestet wurden, sollen alle öffentlichen Auftritte der Drei in den kommenden Tagen ausgesetzt werden.Das jecke Trio habe sich in den vergangenen Wochen mehrfach getroffen, hieß es zur Begründung. Sicherheit gehe vor, auch wenn er traurig sei, nicht mit den kölschen Jecken in die Session starten zu können, so Oleff.

Das Kölner Dreigestirn, bestehend aus Jungfrau Gerdemie (Björn Braun, l-r), Prinz Sven I. (Sven Oleff) und Bauer Gereon (Gereon Glasemacher), steht während des Live-Karnevalsprogramm
Das Kölner Dreigestirn, bestehend aus Jungfrau Gerdemie (Björn Braun, l-r), Prinz Sven I. (Sven Oleff) und Bauer Gereon (Gereon Glasemacher), steht während des Live-Karnevalsprogramm "Mer looße üch nit allein" in einer Loge der Lanxess-Arena. © Marius Becker/dpa

US-Regierung: Rund 900.000 Kinder unter zwölf geimpft

19.27 Uhr: In den USA sind nach Schätzung der Regierung bislang rund 900.000 Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren gegen das Coronavirus geimpft worden. Das sagte der Corona-Koordinator des Weißen Hauses, Jeff Zients. 700.000 weitere Impftermine für Kinder dieser Altersgruppe seien allein in Apotheken bereits vereinbart worden.Erst seit wenigen Tagen werden in den USA auch Fünf- bis Elfjährige gegen das Coronavirus geimpft. Zients sagte, die Regierung rechne damit, dass das Impftempo für Kinder diese Alters in den kommenden Wochen deutlich zunehmen werde.

Berlin führt ab Montag umfangreiche 2G-Regel ein

19.00 Uhr: Der Berliner Senat hat weitere Einschränkungen für Menschen ohne Corona-Impfschutz beschlossen. Die sogenannte 2G-Regel soll nach einer Entscheidung deutlich ausgeweitet werden. Angesichts erheblich gestiegener Infektionszahlen sollen von Montag an nur noch Geimpfte und Genesene (2G) Zutritt beispielsweise zu Restaurants, Kinos, Museen, Thermen oder Spielhallen haben, nicht auch Getestete.

Ein Schild mit der Aufschrift
Ein Schild mit der Aufschrift "2G - Geimpft - Genesen - Nachweis erforderlich" steht vor einem Wirtshaus in München. Viele Bundesländer führen verschärfte Corona-Maßnahmen ein. © Sven Hoppe/dpa | Sven Hoppe/dpa

Bulgarien bittet wegen Notlage um Hilfe

18.19 Uhr: Angesichts der Corona-Notlage in Bulgarien hat die Regierung in Sofia andere EU-Staaten um Hilfe gebeten. Bulgarien habe den EU-Katastrophenschutz aktiviert, sagte ein Sprecher der EU-Kommission. Es würde medizinische Ausrüstung wie Sauerstoffmasken oder Intensivbetten gebraucht.

Das Land steckt mitten in einer heftigen Corona-Welle. Die Krankenhäuser sind fast am Limit. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei rund 415. Bei den Corona-Impfungen ist Bulgarien EU-Schlusslicht. Lediglich gut 24 Prozent der Erwachsenen sind vollständig geimpft.

Unionsfraktion lehnt "Ampel"-Entwurf zu Corona-Maßnahmen ab

17.01 Uhr: Die Unionsfraktion im Bundestag lehnt den Gesetzentwurf der Ampel-Parteien zur Corona-Bekämpfung in seiner aktuellen Form ab. Fraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) kritisierte am Mittwoch vor allem das Vorhaben der "Ampel", die epidemische Notlage von nationaler Tragweite nicht über den 25. November hinaus zu verlängern. "Das ist ein Mechanismus, der funktioniert", sagte Brinkhaus. "Das muss uns die Ampel nächste Woche nochmal erklären, warum die epidemische Notlage nicht verlängert wird."

Angesichts der steigenden Infektionszahlen und der Lage in den Intensivstationen vieler Krankenhäuser sei nun dringendes Handeln geboten, sagte Brinkhaus - und er habe noch nicht verstanden, inwiefern der Gesetzentwurf der "Ampel" eine "qualitative Verbesserung" bewirken könne. Die Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP hatten zuvor angekündigt, sich um möglichst breite Rückendeckung für ihren Gesetzentwurf im Bundestag zu bemühen. Sie warben auch um Unterstützung der Union. Der Entwurf soll am Donnerstag erstmals im Plenum beraten und kommende Woche verabschiedet werden.

Sputnik-V-Entwickler fordert Corona-Impfpflicht in Russland

16.52 Uhr: In Russland lässt sich die Ausbreitung des Coronavirus nach Ansicht des Impfstoff-Entwicklers Alexander Ginzburg nur durch eine Impfpflicht unter Kontrolle bringen. "Impfungen sollten Pflicht sein", sagte der Direktor des Gamaleja-Instituts, das den Impfstoff Sputnik V entwickelt hat, dem Amtsblatt "Rossijskaja Gaseta". Die Pandemie könne nur eingedämmt werden, wenn 70 bis 75 Prozent der Menschen in Russland vollständig geimpft seien.

Nach Einschätzung des Vorsitzenden des Verfassungsausschusses im russischen Oberhaus, Andrej Klischas, verstoßen Pflichtimpfungen nicht gegen die Verfassung. Das Parlament müsse einer Impfpflicht aber zustimmen, sagte er der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Gesundheitsminister Michail Muraschko forderte unterdessen rechtliche Konsequenzen für Ärzte, die ihren Patienten von Impfungen abraten. "Meiner Meinung nach ist das ein sehr unangemessenes Verhalten". sagte Muraschko laut der Nachrichtenagentur Interfax.

Sputnik-V-Entwickler fordert Corona-Impfpflicht in Russland.
Sputnik-V-Entwickler fordert Corona-Impfpflicht in Russland. © imago images/photosteinmaurer.com

Nach 2G in Österreich: Gespräche über weitere regionale Maßnahmen

16 Uhr: Kurz nach der Einführung der 2G-Regel in Österreich drohen weitere Schritte zur Eindämmung des Coronavirus in den am stärksten betroffenen Regionen. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein kündigte für Mittwochnachmittag Krisengespräche mit den Länderchefs von Oberösterreich und Salzburg an, wo die Sieben-Tage-Inzidenzen zuletzt bei rund 1170 und 930 lagen - weit über dem landesweiten Wert von 710. "Es ist klar: Wir müssen rasch, entschlossen und umfassend handeln", sagte der grüne Minister nach einer Regierungssitzung in Wien.

"Wir sind in einer Situation, wo wir Maßnahmen besprechen müssen", sagte Mückstein. Fragen zur Möglichkeit von regionalen Lockdowns beantwortete er nicht. Der Minister wies aber darauf hin, dass in dieser Situation die sozialen Kontakte um rund ein Drittel reduziert werden sollten.

Söder fordert Corona-Notfallplan und Impfpflicht für bestimmte Berufe

15.30 Uhr: Angesichts der rasch steigenden Corona-Zahlen fordert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) einen Notfallplan von SPD, Grünen und FDP - und eine Impfpflicht für bestimmte Berufe. Die Lage sei höchst besorgniserregend, Corona sei "mit aller Macht zurück", sagte Söder am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in München. "Es droht ein schlimmer Corona-Winter. Das, was in einigen Bundesländern stattfindet, ist nur der Vorläufer für das ganze Land", warnte der CSU-Chef. "Deshalb der dringende Appell an die künftige Bundesregierung, ihr bisheriges Corona-Paket massiv nachzuschärfen."

"Masken, Abstand halten, 3G und auch 2G sind ordentliche Instrumentarien. Aber es könnte sein, dass sie nicht reichen", sagte Söder. "Wir brauchen für den Winter einen Notfallplan, der im Fall der Fälle aktiviert werden kann. Mit den bisherigen Maßnahmen werden wir exorbitant steigende Wellen allein nicht brechen können. Am Ende wäre dann der Staat wehrlos gegenüber Corona. Deswegen: Die neue Ampel darf das Land und die Bürger nicht allein lassen", mahnte er.

Bayern ruft wegen Corona-Krise erneut Katastrophenfall aus

14.50 Uhr: Angesichts der dramatisch steigenden Corona-Infektionszahlen ruft Bayern erneut den landesweiten Katastrophenfall aus. Ministerpräsident Markus Söder habe aufgrund "der aktuellen besorgniserregenden Situation in der Corona-Pandemie die Feststellung des Katastrophenfalls ab dem 11. November 2021 angeordnet", teilte die Staatskanzlei am Mittwoch in München mit.

Die Feststellung des Katastrophenfalls ermöglicht eine koordinierte und strukturierte Vorgehensweise aller im Katastrophenschutz mitwirkenden Behörden, Dienststellen und Organisationen. Der Katastrophenfall wurde in der Corona-Pandemie bereits am 9. Dezember 2020 ausgerufen, er wurde erst am 4. Juni 2021 wieder aufgehoben. Das Corona-Infektionsgeschehen entwickele sich in Bayern derzeit sehr dynamisch, hieß es aus der Staatskanzlei. Die Sieben-Tage-Inzidenz erreiche täglich neue Höchststände. "Gleichzeitig steigt auch die Belegung von Krankenhausbetten, insbesondere von Intensivbetten, mit Covid-19-Patienten weiter an. In vielen Krankenhäusern sind bereits jetzt keine oder nur noch sehr wenige Kapazitäten verfügbar." Dies erhöhe den Koordinierungsbedarf bei der Belegung der Intensivbetten und der Verlegung von Patienten aus überlasteten Kliniken. "Die Corona-Pandemie gefährdet Leben und Gesundheit einer Vielzahl von Menschen im gesamten Staatsgebiet Bayerns."

Impfstoffverteilung: Beschwerde wegen Diskriminierung bei UN

14.37 Uhr: Die ungleiche Verteilung von Corona-Impfstoffen unter reichen und armen Ländern führt nach Überzeugung von Menschenrechtsorganisationen zu rassistischer Diskriminierung. Wenn Regierungen dies nicht unterbinden, verletzen sie Menschenrechte - so argumentieren Oxfam und andere Organisationen. Sie haben deshalb beim UN-Ausschuss für die Beseitigung der Rassendiskriminierung (CERD) Beschwerde namentlich gegen Deutschland, aber auch die USA, Großbritannien, die Schweiz und Norwegen eingelegt, wie sie am Mittwoch berichteten.

"Die ungleiche Verteilung von Covid-19-Impfstoffen ist ein Musterbeispiel für strukturelle rassistische Diskriminierung", schreibt Oxfam Deutschland. "Denn in den wohlhabenden Ländern, die derzeit Impfstoffe herstellen und horten, leben mehrheitlich "weiße" Menschen, während die ehemals kolonialisierten Länder, die unter mangelndem Zugang zu Impfstoffen leiden, mehrheitlich von Schwarzen, Indigenen und anderen People of Colour bewohnt werden." Die Organisationen verlangen, dass der UN-Ausschuss die Länder auffordert, den Patentschutz für Covid-19-Impfstoffe, -Tests und -Behandlungen vorübergehend auszusetzen. Die Impfstoffhersteller sollen aufgefordert werden, ihr Wissen und ihre Technologie zu teilen, damit mehr Hersteller produzieren können.

Merkel dringt auf schnelle Bund-Länder-Runde zu Corona

14.36 Uhr: Die geschäftsführende Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dringt wegen der kritischen Corona-Lage mit Nachdruck auf eine rasche Bund-Länder-Abstimmung mit den Ministerpräsidenten. Die Pandemie breite sich in dramatischer Weise aus, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Dies erfordere eine schnelle und einheitliche Reaktion. Merkel sei in der Regierung, mit den Ländern und den möglichen künftigen Koalitionsparteien in intensivem Kontakt, um einen schnellstmöglichen Termin herbeizuführen.

"Das Virus nimmt keine Rücksicht auf politische Abläufe oder Übergangszeiten", sagte Seibert. Alle spürten die gleiche Verantwortung, Schaden von der Bevölkerung abzuwenden – "ob in der alten oder in der neuen Bundesregierung". Merkel hat wiederholt klargemacht, für eine Ministerpräsidentenkonferenz bereitzustehen. Unter den Ländern gab es dazu bisher aber keine einheitliche Linie. Die Kanzlerin mache sich Sorgen über die rapide Entwicklung vor allen in einigen Regionen, sagte Seibert. Dabei zeige sich, dass dies von der Impfquote abhänge. Zu klären sei in einer Bund-Länder-Runde unter anderem eine gemeinsame Kraftanstrengung, um mehr Tempo bei Auffrischungsimpfungen zu erreichen. Es fehle aus Sicht Merkels zudem ein bundesweit vereinbarter Schwellenwert, ab welcher Klinikbelegung mit Corona-Patienten zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssten.

Angela Merkel.
Angela Merkel.

Spahn plant zügige Rückkehr zu kostenlosen Corona-Bürgertests

14.20 Uhr: Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant eine zügige Rückkehr zu kostenlosen Corona-Bürgertests. Ziel der Wiedereinführung sei es zu verhindern, dass Personen etwa "aufgrund finanzieller Erwägungen" auf Corona-Tests verzichteten, heißt es im Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums, der unserer Redaktion vorliegt. Seit 11. Oktober sind Corona-Tests in Deutschland kostenpflichtig. Die neue Verordnung solle "bereits nächste Woche in Kraft treten", hieß es aus dem Bundesgesundheitsministerium.

Den Plänen zufolge sollen künftig alle Bürgerinnen und Bürger mindestens einmal pro Woche wieder Anspruch auf einen kostenlosen Test erhalten. Kostenlose Tests seien insbesondere vor dem Hintergrund relevant, dass sich auch geimpfte Personen mit dem Coronavirus infizieren könnten "und damit eine Gefährdung insbesondere für vulnerable Personengruppen darstellen", heißt es in der Verordnung. Mit der Wiedereinführung des Angebots für asymptomatische Personen werde sichergestellt, dass alle "bei Bedarf vorhandene Testmöglichkeiten in Anspruch nehmen können".

Dienstleister, die derzeit Testungen vornehmen, können ihre Tätigkeit fortsetzen. Zusätzlich dazu sollen aber anders als früher nur noch Sanitätshäuser oder Drogerien beauftragt werden. Eine Beauftragung weiterer Anbieter soll nicht mehr möglich sein. Hintergrund ist, dass eine erneute unkontrollierte Entstehung von Teststationen verhindert werden soll. Laut Verordnung rechnet der Bund für jeweils eine Million Testungen mit bis zu 8 Millionen Euro für die Leistungen vor Ort und Sachkosten von 3,5 Millionen Euro. Die neue Verordnung soll bis Ende März 2022 gelten. Sie ist dem Vernehmen nach mit den Ampel-Parteien SPD, Grüne und FDP abgestimmt. Die Änderungen sollen laut dem Entwurf im Zuge der Novellierung des Infektionsschutzgesetzes und des Auslaufens der epidemischen Lage von nationaler Tragweite vorgenommen werden.

Im weiteren sieht Spahns Verordnung vor, dass Kliniken künftig dazu verpflichtet werden, täglich sowohl ihre Kapazität an Intensivbetten als auch die Zahl ihrer Corona-Patienten differenziert nach Erwachsenen und Kindern auszuweisen. Ebenso sollen die Krankenhäuser den Impfstatus ihrer Patienten angeben müssen sowie die Zahl von Schwangeren in intensivmedizinischer Behandlung.

Grünes Licht für EU-Vertrag mit Valneva

13.45 Uhr: Die Europäische Union kann bis zu 60 Millionen Dosen eines möglichen Corona-Impfstoffs des französische Unternehmens Valneva kaufen. Die EU-Kommission billigte am Mittwoch formell einen Vertrag über 27 Millionen Dosen im kommenden Jahr. Weitere 33 Millionen Dosen können auf Wunsch 2023 gekauft werden, wie die Brüsseler Behörde mitteilte.

Deutschland und den übrigen EU-Staaten stehen damit Bezugsrechte für den Impfstoff zu, sobald dieser eine Zulassung bekommt. Valneva rechnet eigenen Angaben nach damit, dass die Auslieferung im April 2022 beginnen kann. Voraussetzung sei die Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA. Man erwarte, dass die Behörde in Kürze mit dem schnellen Prüfverfahren beginnen werde. Der Vertrag sieht nach Angaben der EU-Kommission auch vor, dass der Impfstoff an neue Varianten des Coronavirus angepasst werden kann.

Der Impfstoff von Valneva ist laut EU-Kommission ein Impfstoff mit inaktivierten Viren. Es handele sich "um eine klassische, seit 60 bis 70 Jahren eingesetzte Impfstofftechnologie mit bewährten Verfahren und sehr hoher Sicherheit". Diese komme auch bei den meisten Grippe-Impfstoffen und vielen Impfstoffen für Kinderkrankheiten zum Einsatz. Es sei der derzeit einzige Impfstoffkandidat gegen Covid-19 auf Basis inaktivierter Viren, der derzeit in Europa in klinischen Studien getestet werde.

Ansturm auf Auffrischungsimpfungen in Frankreich

13.37 Uhr: Nach der angedrohten Verschärfung des Corona-Kurses gibt es in Frankreich einen Ansturm auf Termine zur Auffrischungsimpfung. Knapp 150.000 Menschen vereinbarten alleine am Dienstag einen Termin über die Webseite Doctolib, wie der in Frankreich viel genutzte Plattformbetreiber am Mittwoch mitteilte. Für Menschen ab 65 wird eine Boosterimpfung - bei den meisten Impfstoffen also eine dritte Spritze - Mitte Dezember verpflichtend für einen Corona-Pass.

Nur mit diesem Nachweis von Impfung, Genesung oder Negativ-Test können die Menschen in Frankreich Restaurants und Veranstaltungen besuchen oder per Flugzeug oder Fernzug verreisen. Auch am Arbeitsplatz ist teils der 3G-Nachweis erforderlich. Seit Start der Boosterimpfungen Ende August haben sich bereits 3,8 der 7,7 Millionen dafür in Frage kommenden Menschen die zumeist dritte Spritze verabreichen lassen.

Ab sollen auch Menschen ab 50 Jahren eine Auffrischungsimpfung bekommen, bislang lag die Altersgrenze bei 65 Jahren. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl gemeldeter Infektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, lag in Frankreich zuletzt bei knapp 75.

Corona-Warn-App nutzt für Check-in auch QR-Codes der Luca-App

13.08 Uhr: Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes hat seine Check-in-Funktion erweitert, mit der vor allem risikoreiche Begegnungen von Menschen in Innenräumen besser erfasst werden sollen. Die Anwendung kann nun zum Einchecken auch die Klötzchengrafiken (QR-Codes) verwenden, die mit der Luca-App erstellt wurden. Damit müssen Veranstalter nur noch einen QR-Code für die unterschiedlichen Apps erzeugen. Dabei fließen keine Daten in das Luca-System.

Die Corona-Warn-App (CWA) und die Luca-App verfolgen zwei unterschiedliche Konzepte, um die Infektionsraten mit dem Corona-Virus einzudämmen, die sich ergänzen. Die CWA registriert anonymisiert Personen, die sich für längere Zeit in einem Abstand von zwei Metern oder weniger befunden haben, als Risikokontakte. Bei der Luca-App werden gesichert Kontaktdaten der Besucher erfasst, die bei Bedarf dem Gesundheitsamt zur Verfügung gestellt werden.

EMA will binnen zwei Monaten über Zulassung von Moderna für Kinder entscheiden

12.48 Uhr: Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) will binnen zwei Monaten entscheiden, ob sie den Corona-Impfstoff von Moderna auch für sechs- bis elfjährige Kinder zulässt. "Der aktuelle Zeitplan für die Bewertung sieht eine Stellungnahme in ungefähr zwei Monaten vor, es sei denn es sind zusätzliche Informationen oder Analysen erforderlich", erklärte die EMA am Mittwoch. Das US-Unternehmen Moderna hatte am Dienstag eine Zulassung seines Corona-Impfstoffs für Sechs- bis Elfjährige bei der EMA beantragt. Der Impfstoff Spikevax ist in der EU bisher ab einem Alter von zwölf Jahren zugelassen und soll nach dem Willen von Moderna nun auf jüngere Kinder ausgeweitet werden. Sechs- bis Elfjährige sollten demnach im Abstand von vier Wochen mit zwei Dosen von jeweils 50 Mikrogramm geimpft werden. Die bisher ab zwölf Jahren gegebene Dosis beträgt zwei Mal 100 Mikrogramm.

EMA will binnen zwei Monaten über Zulassung von Moderna für Kinder entscheiden.
EMA will binnen zwei Monaten über Zulassung von Moderna für Kinder entscheiden. © dpa-tmn | David Young

11.400 Neuinfektionen: Erstmals fünfstellige Fallzahl in Österreich

12 Uhr: Die Corona-Pandemie hat mit knapp 11.400 Neuinfektionen in Österreich einen Rekordwert erreicht. Binnen 24 Stunden wurde erstmals eine fünfstellige Zahl registriert, wie aus den Zahlen des Gesundheits- und des Innenministeriums vom Mittwoch hervorging. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg über 700 und war damit dreimal so hoch wie in Deutschland. Wegen des rasanten Anstiegs wurde Anfang November die 3G-Regel am Arbeitsplatz eingeführt. Betriebe müssen kontrollieren, ob Arbeitskräfte geimpft, genesen oder getestet sind. Am Montag trat für Lokale, Veranstaltungen und einige Dienstleistungen wie Friseursalons die 2G-Regel in Kraft. Ungeimpfte haben dort keinen Zutritt mehr. Die Regierung möchte mit diesen Maßnahmen nicht nur Ansteckungen verhindern, sondern auch die Impfbereitschaft erhöhen. Derzeit sind knapp 65 Prozent der Gesamtbevölkerung vollimmunisiert.

23.000 bekannte Corona-Fälle bei Schülern in Deutschland

11.23 Uhr: An den Schulen in Deutschland gab es nach aktuellen Zahlen der Kultusministerkonferenz (KMK) zuletzt rund 23.000 bekannte Corona-Fälle bei Schülerinnen und Schülern. Wie aus der regelmäßigen Statistik der KMK zur Corona-Situation an den Schulen hervorgeht, waren darüber hinaus in der vergangenen Woche rund 54.000 Schüler in Quarantäne. Grundlage sind Rückmeldungen aus den Bundesländern aus knapp 24.000 allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen mit rund 8,5 Millionen Schülerinnen und Schülern. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 11 Millionen Schülerinnen und Schüler an rund 40.000 Schulen und Berufsschulen.

Leopoldina fordert Impfpflicht für bestimmte Gruppen und mehr 2G-Vorschriften

11.17 Uhr: Angesichts der weiter steigenden Zahlen der Corona-Neuinfektionen und des Inzidenzwerts dringt die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina auf die Ausweitung von 2G-Regeln und Impfpflichten für bestimmte Berufsgruppen. Nötig seien jetzt "Impfpflichten für Multiplikatoren", sagte Leopoldina-Präsident Gerald Haug dem "Spiegel". Dies seien nicht nur Pflegerinnen und Pfleger, sondern auch Lehrpersonal und weitere Berufsgruppen mit viel Kontakt zu anderen Menschen.

Die 2G-Regel, wonach nur geimpfte oder genesene Menschen Zutritt zu Veranstaltungen bekommen, solle "eine größere Geltungsreichweite" erhalten, forderten Haug und die Leopoldina-Forscherinnen und -forscher weiter. In der Arbeitsschutzverordnung solle zudem "eine angemessene Regelung zur Offenlegung des Impfstatus" von Beschäftigten festgeschrieben werden.

Neue Schutzverordnung vor Karneval: NRW erlaubt Schunkeln ohne Maske

10.54 Uhr: Das Land NRW hat kurz vor dem Start der Karnevalssession am 11.11. die Coronaschutz-Verordnung verändert und erlaubt nun unter anderem ausdrücklich Schunkeln ohne Maske. Wer drinnen an einer Karnevalsparty teilnehmen will, muss - wenn er nicht geimpft oder genesen ist - einen PCR-Test oder einen tagesaktuellen Schnelltest vorweisen (3Gplus-Regel).

In der seit Mittwoch gültigen Verordnung heißt es, dass man auf eine Maske bei "Karnevalsveranstaltungen und vergleichbaren Brauchtumsveranstaltungen mit Mitsingen, Schunkeln oder Tanzen in Innenräumen" verzichten kann. Voraussetzung für den Zutritt ist aber - wie zum Beispiel bereits in Diskotheken - die 3Gplus-Regel.

Neue Schutzverordnung vor Karneval: NRW erlaubt Schunkeln ohne Maske
Neue Schutzverordnung vor Karneval: NRW erlaubt Schunkeln ohne Maske © dpa | Marcelo Theobald

Stiko empfiehlt für unter 30-Jährige nur noch Biontech-Impfung

9.15 Uhr: Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt für unter 30-Jährige nur noch Impfungen mit dem Biontech-Vakzin gegen das Coronavirus. In einer am Mittwoch veröffentlichten aktualisierten Impfempfehlung begründete die Stiko dies mit einer neuen Datenlage zu Impfungen. Demnach wurden bei Jungen und jungen Männern sowie Mädchen und jungen Frauen bei Verwendung des ebenfalls für diese Altersgruppe zugelassenen Moderna-Impfstoffs häufiger Herzmuskelentzündungen festgestellt als beim Biontech-Impfstoff.

Fanforscher Lange: Lockdown hätte massive Auswirkungen auf Fußball

6.02 Uhr: Für den Fanforscher Harald Lange von der Uni Würzburg hätte ein weiterer Lockdown angesichts steigender Corona-Fallzahlen massive Auswirkungen auf den Fußball. "Falls das der Fall sein sollte, lässt das ganz massiv Luft aus dem Emotionskessel Fußball und die Entfremdung, und der Verlust von Fans geht weiter", sagte Lange im Interview mit "SPOX" und "Goal".

Für Lange hat der Zuschauerschwund in der Fußball-Bundesliga unterschiedliche Gründe. Zum einen sei die "Sorge vor einer Ansteckung oder darüber, ob die Hygienemaßnahmen ausgereift" seien, ein zentraler Grund. Durch die Corona-Pandemie seien auch die Einlasskontrollen komplizierterer geworden, was bei vielen Fans laut Lange für "leichtes Unbehagen" sorge: "Der Stadionbesuch ist nicht ganz so befreit wie vor zwei, drei Jahren."

Doch auch die "beginnende Entemotionalisierung und Entfremdung des Fußballs von den Fans" spiele laut Lange eine Rolle: "Die Sonderrolle des Fußballs, der in Pandemiezeiten mit Geisterspielen den Spielbetrieb fortführen konnte, hat dazu geführt, dass die Zustimmung für den Fußball abgenommen hat."

Schnelltests müssen ab Mai unabhängig überprüft werden

3.31 Uhr: Viele Antigen-Schnelltests sind nicht zuverlässig genug – im nächsten Jahr müssen sie von unabhängigen Stellen überprüft werden. Bisher dürfen Hersteller gemäß der aktuellen EU-Richtlinie ihre Tests selbst zertifizieren. Eine unabhängige Überprüfung ist derzeit nicht erforderlich. Ab Mai 2022 wird sich das nach Informationen des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) ändern: Dann müssen ein EU-Referenzlabor und eine sogenannte Benannte Stelle hinzugezogen werden. Die Tests werden dann im Labor untersucht und die Daten unabhängig überprüft.

Das PEI und andere Institutionen hatten insgesamt 122 Covid-19-Antigen-Schnelltests untersucht. Geprüft wurde ihre Sensitivität, also die Fähigkeit, das SARS-CoV-2-Virus nachzuweisen. "Das Ergebnis: Die Qualität der Tests war sehr unterschiedlich", berichtete das PEI im hessischen Langen. 26 Tests boten nicht die geforderte Sensitivität von 75 Prozent.

Dennoch können Schnelltests beim Eindämmen der Pandemie helfen, glaubt das Institut. "Bei entsprechender Güte erlauben Antigen-Schnelltests daher eine zeitnahe Identifizierung akut infizierter und potenziell infektiöser Personen und ermöglichen unmittelbare Maßnahmen, um die Virusausbreitung einzudämmen."

Intensivmediziner erwartet zunehmende Verschiebung planbarer OPs

1.02 Uhr: Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis rechnet wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage damit, dass zunehmend Krankenhäuser wieder den Regelbetrieb einschränken. "Wir werden kaum darum herumkommen", sagte der wissenschaftliche Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) am Dienstagabend in den ARD-"Tagesthemen". Er bezog dies besonders auf stark betroffene Bundesländer wie Bayern, Sachsen und Thüringen.

Eine Einschränkung des Regelbetriebs bedeute, "dass wir Operationen, die man verschieben kann, weil es nicht lebensbedrohlich ist oder weil es keine Tumorerkrankungen sind, dann auch wirklich verschieben und das Personal innerhalb des Krankenhauses wieder umschichten", sagte Karagiannidis. Die Berliner Charité-Universitätsmedizin sagt bereits seit Dienstag alle planbaren Eingriffe ab, um Mitarbeiter wieder verstärkt auf Covid-19-Stationen einzusetzen.

Derzeit seien ungefähr zehn Prozent der Intensivbetten in Deutschland noch frei, erläuterte Karagiannidis. Das sei relativ wenig, weil eine Intensivstation im Schnitt aus zwölf Betten bestehe – und damit in der Regel nur ein einziges Bett frei sei "für alle Notfälle, die nicht nur Covid heißen". "Und in dem Moment, wo wir regional unter fünf Prozent freie Betten rutschen, sind wir im Prinzip in den Kliniken nicht mehr wirklich handlungsfähig. Und das wird uns in den nächsten Wochen und vor allem auch Monaten (...) zumindest in den Hotspots, die wir jetzt haben - Bayern, Sachsen und Thüringen - relativ schnell ereilen."

Intensivmediziner erwartet zunehmende Verschiebung planbarer OPs
Intensivmediziner erwartet zunehmende Verschiebung planbarer OPs © Kay Nietfeld/dpa

Dienstag, 9. November: Datenschutzbeauftragter Kelber: 3G-Pflicht am Arbeitsplatz "grundsätzlich vorstellbar"

Montag, 8. November: Dänemark schränkt öffentliches Leben wieder ein

  • Angesichts steigender Corona-Zahlen will die dänische Regierung das öffentliche Leben wieder einschränken. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sagte bei einer Pressekonferenz am Montagabend, man halte es für notwendig, den sogenannten Corona-Pass wieder einzuführen.
  • Für Beschäftigte in Deutschland rückt 3G am Arbeitsplatz näher. Diese Regelung, nach der Beschäftigte am Arbeitsplatz grundsätzlich geimpft, genesen oder auf Corona getestet sein müssen, solle im Rahmen der Beratungen des geplanten neuen Corona-Gesetzes von SPD, Grünen und FDP im Bundestag auf den Weg kommen, heißt es in einem Brief von SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese an die SPD-Abgeordneten vom Montag. Die SPD im Bundestag machte den Brief zu Beginn einer Fraktionssitzung am Abend öffentlich. Auch die bereits angekündigte Rückkehr zu kostenlosen Testmöglichkeiten in Deutschland soll so auf den Weg kommen.
  • Die Ampel-Fraktionen haben sich auf einen Gesetzentwurf zu Corona-Eindämmungsmaßnahmen bis ins kommende Jahr hinein verständigt. Zudem vereinbarten SPD, Grüne und FDP nach Angaben vom Montag, die Rückkehr von kostenlosen Corona-Tests sowie die Einführung einer 3G-Pflicht am Arbeitsplatz "auf den Weg" zu bringen. In dem Gesetzentwurf, der unserer Redaktion vorliegt und der am Donnerstag im Bundestag beraten werden soll, sind diese Maßnahmen aber noch nicht enthalten.
  • In Bayern werden angesichts rasant steigender Corona-Zahlen die Eindämmungsmaßnahmen verschärft. Da die sogenannte Krankenhausampel auf Rot gesprungen sei, träten am Dienstag neue Vorgaben in Kraft, teilte das Landesgesundheitsministerium am Montag mit. Ab Dienstag gilt den Angaben zufolge unter anderem die 3G-Regel am Arbeitsplatz. Ungeimpfte und nicht von Corona genesene Mitarbeiter müssen demnach für den Zutritt zu geschlossenen Räumen zweimal pro Woche einen Schnelltest machen, wenn sie während ihrer Arbeit Kontakt zu anderen Menschen haben - "egal ob Kunden, andere Beschäftigte oder sonstige Personen".
  • Diakonie-Präsident Ulrich Lilie fordert eine vorübergehende Impfpflicht in Pflegeeinrichtungen und im Gesundheitswesen. Für besonders gefährdete Menschen sei ein Zögern von Politik und Behörden lebensgefährlich, sagte Lilie am Montag in Berlin. "Alle Beschäftigten, die in Gesundheits- oder Pflegeeinrichtungen Kontakt mit Patientinnen und Patienten haben, müssen geimpft sein."
  • Die Ständige Impfkommission (Stiko) bereitet derzeit eine Aktualisierung ihrer Empfehlungen auch mit Blick auf Corona-Auffrischungsimpfungen vor. Eine Anpassung unter Berücksichtigung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und der aktuellen Corona-Lage solle "zeitnah" erfolgen, schreibt die Stiko in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme.
  • Hessen verschärft die Corona-Regeln für Menschen ohne Impfschutz und für Beschäftigte, die am Arbeitsplatz Kontakt zu externen Kunden haben. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss demnach zur Teilnahme an 3G-Veranstaltungen oder beim Betreten von vielen 3G-Einrichtungen in Zukunft einen aktuellen PCR-Test vorlegen. Ein Antigen-Schnelltest reiche dazu nicht mehr aus. Das hat Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) am Montag in Wiesbaden als Konsequenz aus den steigenden Corona-Zahlen angekündigt.
  • SPD, Grüne und FDP wollen angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen eine 3G-Regelung am Arbeitsplatz einführen. Demnach kämen nur noch Beschäftigte zu ihrem Arbeitsplatz, die nachweisen können, dass sie geimpft, genesen oder frisch getestet sind. "Unter SPD, Grünen und FDP gibt es dazu einen Konsens, dass wir das vorantreiben wollen", sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Marco Buschmann, am Montag in Berlin. In Anbetracht der Lage sei dies ein "angemessenes Vorgehen".
  • Karl Lauterbach rät von Karnevalsfeiern in Innenräumen dringend ab. "Der Karneval kann zum Superspreader-Event werden", sagte der SPD-Politiker und Gesundheitsexperte am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Köln. "Wir stehen vor einer sehr massiven Welle", warnte Lauterbach. Für den Karneval gelte deshalb: "Wenn möglich: Draußen feiern! Falls es drinnen ist, muss striktes 2G gelten. Mit Kontrollen. Aber auch dann sind Veranstaltungen in Innenräumen eine Riesengefahr. Deshalb ist jede abgesagte Karnevalsveranstaltung im Innenraum eine gute Veranstaltung. Denn sie schützt Leben."
  • Die nordrhein-westfälischen Kommunen dürfen öffentliche Feiern zum Karnevalsauftakt am 11. November auf Geimpfte und Genesene (2G) beschränken. "Kommunen können in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium 2G-Regeln anordnen, wenn es als angemessen erachtet wird", stellte eine Sprecherin des Landesgesundheitsministeriums am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf klar.
  • Die Zahl der weltweit nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen ist seit Beginn der Pandemie auf mehr als 250 Millionen gestiegen. Das ging am Montag aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore hervor. Die Marke von 200 Millionen Infektionen war Anfang August erreicht worden. Mehr als fünf Millionen Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion wurden bislang weltweit gemeldet. Experten gehen sowohl bei den Infektionen als auch bei den Todesfällen von höheren Dunkelziffern aus.
  • Die Krankenhaus-Ampel des bayerischen Gesundheitsministeriums ist am Montag wegen der hohen Zahl von mehr als 600 Corona-Patienten auf den Intensivstationen auf Rot gesprungen. Damit gelten ab Dienstag Verschärfungen der Zutritts- und Testregeln. Unter anderem ist dann laut Gesundheitsministerium an vielen Arbeitsplätzen die 3G-Regel verpflichtend: Zutritt haben nur noch Mitarbeiter, die geimpft, genesen oder getestet sind.
  • Israel will Touristengruppen künftig die Einreise auch ohne eine dritte Impfung gegen das Coronavirus erlauben. Dies teilte eine Sprecherin des Tourismusministeriums am Montag mit. Demnach beschloss das sogenannte Corona-Kabinett, dass Israel-Urlauber von Dienstag an unter bestimmten Auflagen in Gruppen einreisen dürfen, wenn sie doppelt geimpft sind - auch wenn schon mehr als sechs Monate seit der zweiten Impfung vergangen sind.
  • Trotz rasant steigender Corona-Infektionszahlen ist die Mehrheit der Menschen in Deutschland gegen eine Wiedereinführung kostenloser Tests. In eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprechen sich 54 Prozent für eine Beibehaltung der aktuellen Regelung aus, nach der Corona-Tests nur in Ausnahmefällen nichts kosten. Nur 38 Prozent sagen, die Tests sollten wieder für alle kostenfrei sein. 8 Prozent machen keine Angabe.
  • Nirgendwo in Deutschland ist ein so hoher Anteil der Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt wie in Thüringen. Am Montagmorgen waren 21,2 Prozent und damit mehr als jedes fünfte betreibbare Bett mit Covid-19-Patienten belegt, wie aus Daten der Medizinervereinigung Divi (Stand: 11.15 Uhr) hervorgeht. Demnach stieg die Zahl der Corona-Patienten auf Thüringer Intensivstationen im Vergleich zum Vortag um 17 auf 133 - 22 spezielle Covid-Intensivbetten waren noch frei. Landesweit waren 87,2 Prozent der Intensivbetten belegt.
  • Angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen rechnet die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) mit massiven Einschränkungen für den normalen Klinikbetrieb: Gelinge es nicht, die vierte Welle zu brechen, hätten die Krankenhäuser sehr bald wieder über 4.000 intensivpflichtige Covid-Patienten zu versorgen. "Dies führt zwangsläufig dazu, dass nach regionaler Betroffenheit elektive Leistungen verschoben werden müssen", sagte der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß unserer Redaktion.
  • Angesichts der stark steigenden Zahl von Corona-Infektionen befürwortet die geschäftsführende Bundesregierung die Wiedereinführung kostenloser Tests auf das Virus im Alltag. Die seit Oktober geltende Kostenpflicht sei aus Fairnessgründen und als Impfanreiz richtig gewesen, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Montag in Berlin. Genauso richtig sei es aber auch, die kostenlosen Tests in der vierten Welle vorübergehend wieder einzuführen. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) begleite "solche Überlegungen durchaus positiv". Dafür sollen Beratungen mit den Ampel-Parteien stattfinden.
  • Die neuen Einschränkungen für Ungeimpfte in Österreich sollen mit einem breiten Einsatz von Polizeistreifen durchgesetzt werden. "Wir werden den Kontrolldruck in den nächsten Tagen deutlich erhöhen", sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Montag während einer Pressekonferenz. Seit Wochenbeginn haben nur noch Geimpfte und von Covid-19 Genesene Zutritt zu Lokalen, Fitnesscentern, Veranstaltungen und Friseursalons.
  • Aufgrund der steigenden Corona-Zahlen will die Stadt Köln die Regeln für den Karnevalsauftakt am 11.11. noch einmal verschärfen. In den abgesperrten Bereichen der Altstadt und im Zülpicher Viertel soll am Donnerstag nicht mehr 3Gplus gelten, sondern 2G. Auch bei allen Saalveranstaltungen und in den Kneipen solle 2G verpflichtend sein, sagte am Montag ein Sprecher der Stadt. Dies habe Köln beim Land NRW beantragt. Zuvor hatte der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet.
  • Trotz weiterhin hoher Corona-Zahlen in Russland sind die dort wegen der Pandemie ausgerufenen arbeitsfreien Tage nach einer Woche zu Ende gegangen. Seit Montag müssen die meisten Menschen wieder zur Arbeit. Nach jüngsten Behördenangaben wurden binnen 24 Stunden 39.400 neue Infektionsfälle registriert.
  • Die USA haben mehr als anderthalb Jahre nach Verhängung weitgehender Einreisesperren ihre Grenzen für vollständig geimpfte Reisende aus einer Reihe von Ländern geöffnet. Die mexikanischen Grenzbehörden bereiteten sich am Montag deshalb auf lange Warteschlangen an den Grenzübergängen zum nördlichen Nachbarland vor. Fluggesellschaften erhöhten wegen hoher Nachfrage die Zahl transatlantischer Flüge und planten größere Flugzeuge ein.
  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat angesichts des neuen Tageshöchstwertes bei der Corona-Inzidenz erneut ein entschlosseneres Handeln im Kampf gegen die Pandemie gefordert. Es müsse mehr getan werden, "als ein bisschen Testpflicht in Altenheimen", sagt der CSU-Chef im Deutschlandfunk. Nötig seien grundlegende Gespräche von Bund und Ländern. Söder fordert eine bundesweite 2G-Regelung sowie 3G am Arbeitsplatz und eine Veränderung des Datenschutzes, um schneller und präziser ein Lagebild zu haben.
  • Wegen einer Corona-Infektion hat EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski seinen zweitägigen Arbeitsbesuch in Bayern kurzfristig abgesagt. Wojciechowski habe sich vor seinem Abflug in Warschau am Montagmorgen einem Corona-Test unterzogen, teilte das Agrarministerium in München mit. Nachdem dieser positiv ausgefallen sei, habe sich der vollständig geimpfte EU-Kommissar "umgehend in häusliche Quarantäne begeben und alle Termine abgesagt, um andere zu schützen". Wojciechowski soll es den Angaben zufolge gut gehen.
  • Der geschäftsführende Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die von SPD, Grünen und FDP geplante Aufhebung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite als schweren Fehler bezeichnet. Altmaier schrieb am Montag auf Twitter, die Ampel-Koalition habe eine faire Chance verdient, insbesondere für mehr Klimaschutz und Wachstum. "Die Aufhebung der pandemischen Lage wäre derzeit aber ein schwerer Fehler & das völlig falsche Signal. Es wäre ein Zeichen von Größe, das zu ändern."
  • Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt spricht sich für einen weiteren Ausbau der Impfkampagne aus. "Das alles Entscheidende wird sein, dass wir die zehn bis 15 Prozent zusätzlich beim Impfen hinbekommen", sagte Göring-Eckardt am Montag im ARD-"Morgenmagazin". Es stelle sich etwa die Frage, wie Menschen automatisch eine Einladung zum Impfen bekämen – über Apotheken, Praxen oder mobile Impfteams.
  • In Neuseelands größter Stadt Auckland wird der strikte Corona-Lockdown nach zwölf Wochen gelockert. Ab Mittwoch dürfen Geschäfte und öffentliche Einrichtungen wie Museen, Zoos und Bibliotheken wieder öffnen, auch Treffen von bis zu 25 Menschen im Freien sind dann wieder erlaubt, wie Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Montag ankündigte. Die Einschränkungen waren Mitte August aufgrund von einer einzigen entdeckten Corona-Infektion verhängt worden. Die Metropole mit 1,7 Millionen Einwohnern galt danach als Hochburg des Ausbruchs der Delta-Variante in dem Pazifikstaat.
  • Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hat sich im Fall besonders hoher Infektionszahlen für eine 3G-Regel bei Lehrkräften ausgesprochen. Eine Impfpflicht sei nicht zuletzt angesichts der sehr hohen Impfquote in dieser Berufsgruppe nicht notwendig, sagte Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag).
  • SPD, Grüne und FDP wollen an diesem Montag einen Gesetzentwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes vorstellen. "Am Montag werden wir dem Parlament einen Gesetzentwurf zur angemessenen und entschlossenen Bekämpfung von Corona vorlegen", sagte SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese der "Welt" (Montag). Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sagte am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will": "Das sagen wir morgen im Parlament natürlich und den Fraktionen als erstes."
  • Im Herbst und Winter werden sich nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, so gut wie alle Nicht-Geimpften mit Corona infizieren. "Wir werden erleben, dass sich in den nächsten Monaten aller Voraussicht nach jeder, der nicht geimpft wird, infizieren wird", sagte Gassen am Sonntagabend dem Sender Bild TV.
  • Die Abschaffung der kostenlosen Corona-Schnelltests für alle war ein Fehler. So sehen das zumindest viele bei Grünen, SPD und FDP sowie zahlreiche Vertreter von Ärzteschaft, Deutschem Städtetag und aus dem Handel. Die wahrscheinlichen Koalitionäre haben erkannt, dass sie nicht bis zur Amtseinführung einer neuen Bundesregierung warten können, ehe sie neue Maßnahmen beschließen. Im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus könnten die Gratis-Tests nun zurückkommen.
  • Mediziner befürchten eine Verdopplung der Corona-Patienten auf Intensivstationen. Schon jetzt müssten mit knapp 2500 Fällen genauso viele Corona-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen versorgt werden wie zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr bei der zweiten Corona-Welle, sagte Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), der "Augsburger Allgemeinen" (Montag).

Corona-News von Sonntag, 7. November: Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister für kostenlose Tests

  • Der Gesundheitsminister Schleswig-Holsteins, Heiner Garg, hat sich im "Bericht aus Berlin" für die Wiedereinführung von kostenfreien Corona-Bürgertests ausgesprochen. Er glaube, dass dies "ein zusätzliches Mittel ist - und zwar bundesweit – besser durch Herbst und Winter zu kommen." Im Gegensatz dazu halte er es für falsch, den Druck auf Ungeimpfte weiter massiv zu erhöhen. Die vergangenen Wochen hätten gezeigt, dass die Politik mit diesem Ansatz scheitern würde.
  • Der Berliner Senat plant laut einem Zeitungsbericht die Einführung von sogenannten 2G-Regeln zum Schutz vor dem Coronavirus in der Hauptstadt. "2G wird vorbereitet", sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Sonntagnachmittag dem "Tagesspiegel". Näher zu den Maßnahmen äußerte sie sich aber nicht. Auch ein Sprecher Kalaycis und die Senatskanzlei wollten dem Blatt zufolge dazu zunächst keine Aussagen treffen.
  • In Großbritannien haben mittlerweile zehn Millionen Menschen ihren Corona-Impfschutz auffrischen lassen. Darauf wies Premierminister Boris Johnson auf Twitter hin. Man wisse, dass der Impfschutz mit der Zeit nachlasse, weshalb Booster-Impfungen unerlässlich dabei seien, sich und seine Angehörigen auch den Winter über zu schützen, schrieb er dazu. Rund 45,8 Millionen der knapp 67 Millionen Einwohner Großbritanniens sind vollständig geimpft. Eine dritte Impfdosis wird dort derzeit Menschen über 50 und Risikogruppen verabreicht.
  • Youtuber und Influencer Rezo hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das hat er in einer Instagram-Story bekannt gegeben. Demnach gehe es ihm "eigentlich wieder ein ganzes Stück besser" und seine Fans sollen sich "keine Sorgen" machen. Der 29-Jährige hofft, dass er die Infektion in ein bis zwei Tagen überstanden hat. Er müsse sich aber noch ein wenig schonen.
  • FDP-Generalsekretär Volker Wissing ist dagegen, dass sich erneut eine Bund-Länder-Runde mit der künftigen Corona-Politik befasst. "Entscheidungen muss der Bundestag treffen, nicht die Ministerpräsidentenkonferenz. Deswegen halte ich ein solches Treffen nicht für sinnvoll", sagte er dem "Handelsblatt".
  • Etwa ab dem siebten, achten oder neunten Monat sinke der Antikörperspiegel nach einer Impfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer. Dann könnte es zu einer Ansteckung mit dem Coronavirus kommen. Das sagte Biontech-Chef Ugur Sahin gegenüber der "Bild am Sonntag". Das hätten Daten aus der klinischen Prüfung des Impfstoffs ergeben.
  • Mehrere Tausend Menschen haben am Sonntag in Den Haag gegen die am Wochenende verschärften Corona-Maßnahmen in den Niederlanden demonstriert. Seit Samstag gilt angesichts stark gestiegener Infektions- und Patientenzahlen die Maskenpflicht wieder für alle öffentlich zugänglichen Orte wie Geschäfte, Bibliotheken, Bahnhöfe, Krankenhäuser und Hochschulen. Der Nachweis von Impfung, Genesung oder Corona-Test ist nun für mehr Orte wie etwa Sportclubs, Fitnesscenter und Zoos verpflichtend. Bürger sollen auch wieder den Sicherheitsabstand von 1,5 Meter wahren.
  • Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) hat die jüngsten Proteste von Gegnern der Corona-Maßnahmen in seiner Stadt scharf verurteilt. "Spätestens seit gestern muss allen klar sein, dass die sogenannte Querdenker-Bewegung nicht nur die Begleitung von rechtsextremistischen Kreisen in Kauf nimmt, sondern sich kalkuliert gewalttätig unterstützen lässt", erklärte er am Sonntag in einer Mitteilung. Es gebe keinerlei Berührungsängste zur radikalen Rechten und man verbünde sich sogar offen mit Neonazis. "Diese unsäglichen Proteste sind antidemokratisch unterwandert, verletzen bewusst die Regeln und Gesetze und sind Ausdruck einer egoistischen, unsolidarischen Haltung."
  • Vor Inkrafttreten der 2G-Regel in Österreich haben viele Impfstationen am Wochenende einen großen Zulauf verzeichnet. Ab Montag dürfen die meisten Ungeimpften nicht mehr Lokale, Hotels, Veranstaltungen und Friseure besuchen. Wegen des exponentiellen Anstiegs an Corona-Infektionen hat die Regierung entschieden, den Zutritt auf Geimpfte und Genesene zu beschränken. Die Regelung werde wohl mindestens bis Weihnachten in Kraft bleiben, sagten der konservative Kanzler Alexander Schallenberg und der grüne Vizekanzler Werner Kogler der "Kronen Zeitung" (Sonntag).
  • Ein alkoholisierter Mann soll zwei verheiratete Männer in der Berliner U-Bahn angegriffen und schwulenfeindlich beleidigt haben. Das Paar, 53 und 57 Jahre alt, soll den Mann am Samstag in einem Zug am Bahnhof Uhlandstraße auf die Maskenpflicht hingewiesen haben, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als der 39-Jährige auf sie zukam, wechselten sie am Kurfürstendamm den Waggon, um eine Eskalation zu verhindern. Er soll ihnen jedoch gefolgt sein und die Männer beim Aussteigen am Wittenbergplatz mit einem Feuerzeug und Fahrkarten beworfen haben.
  • In der Debatte um eine Nachfolgeregelung für die "epidemische Notlage’ hat Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt strengere Corona-Regeln ins Gespräch gebracht. "Die sich rasant verschärfende Corona-Situation ist dramatisch, wir müssen dringend handeln", sagte sie dieser Redaktion. "Bund und Länder brauchen eine rechtssichere Grundlage, beschlossen aus der Mitte des Bundestages, um die notwendigen Maßnahmen ergreifen zu können."
  • Der Bonner Virologe Hendrik Streeck bezweifelt, dass Auffrischungsimpfungen die vierte Corona-Welle in Deutschland brechen können. "Die Hoffnung auf den Booster als Lösung gegen die vierte Welle könnte sich als trügerisch erweisen", sagte Streeck dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Sonntagsausgaben). Zwar könne die Booster-Impfung den Anteil an Impfdurchbrüchen reduzieren, wie Studien aus Israel gezeigt hätten.
  • Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat bei ihren Bemühungen um weitgehende Impfpflichten im Kampf gegen die Corona-Pandemie einen juristischen Rückschlag erlitten. Ein Bundes-Berufungsgericht in New Orleans setzte am Samstag die Umsetzung einer entsprechenden Verfügung der Regierung in Washington aus. Betroffen wären Mitarbeiter von Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten und bestimmte Arbeitnehmer im Gesundheitswesen. Die Regierung will, dass Arbeitgeber vom 4. Januar an von diesen insgesamt mehr als 100 Millionen Arbeitnehmern eine Impfung gegen das Coronavirus oder wöchentliche negative Tests verlangen müssen.
  • Die deutsche Messebranche will auch negativ getestete Aussteller und Besucher auf ihren Veranstaltungen zulassen, nicht nur geimpfte und genesene. Denn die sogenannte 2G-Regelung - also Zutritt nur für Geimpfte und Genesene - würde vor allem viele Besucher aus dem Ausland ausschließen, kritisierte Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Messewirtschaft (Auma), am Sonntag.

Corona-News von Samstag, 6. November: Städte- und Gemeindebund wirbt für 2G auf Weihnachtsmärkten und im Karneval

  • Angesichts rasant steigender Corona-Inzidenzen hat der Städte- und Gemeindebund dafür geworben, Weihnachtsmärkte und Karnevalsveranstaltungen nur für Geimpfte und Genesene zu öffnen. "Bei Weihnachtsmärkten oder auch Karnevalsveranstaltungen, die ja regelmäßig von privaten Veranstaltern durchgeführt werden, steht es diesen frei, von vorneherein auf 2G-Regeln zu setzen", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg unserer Redaktion. "Clubs oder Kneipen praktizieren dies vielfach bereits jetzt, um ihren Besucherinnen und Besucher Sicherheit zu geben."
  • Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat sich besorgt über Corona-Infektionen in Pflegeheimen geäußert und eine Impfung als Zugangsvoraussetzung ins Gespräch gebracht. "Bewohnerinnen und Bewohner, Pflegekräfte und Besucherinnen und Besucher müssen regelmäßig getestet werden, auch die, die geimpft oder genesen sind", sagte sie unserer Redaktion. "Und wo das nicht reicht, sollten wir über die Notwendigkeit eines Impfnachweises diskutieren."
  • Ein Jahr nach einer eskalierten Demonstration der "Querdenker"-Szene in Leipzig haben sich in der Stadt erneut weit mehr als Tausend Menschen versammelt. "Unser absolutes Ziel ist, dass es keinen Aufzug gibt", sagte Polizeisprecher Olaf Hoppe am Samstag. Die Polizei war mit zahlreichen Kräften vor Ort und erhielt dabei auch Unterstützung aus anderen Bundesländern. Die "Bewegung Leipzig" wollte am Nachmittag für Freiheit und gegen die Corona-Maßnahmen demonstrieren. Auch eine Demo gegen eine Impfpflicht war geplant.
  • Von Sonntag an gelten in Bayern verschärfte Corona-Vorschriften. Aktuell lägen 552 Patienten mit einer Corona-Infektion auf den Intensivstationen im Freistaat, "die bayerische Krankenhausampel steht damit ab morgen auf Gelb", teilte das Gesundheitsministerium am Samstag mit. Damit gilt in Gasthäusern und bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen ab Sonntag die 3G-plus-Regel, also: geimpft, genesen oder PCR-getestet. Ein Antigen-Schnelltest reicht dann nicht mehr.
  • Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat davor gewarnt, die Wirkung von 2G-Regeln, also der Zulassung nur von Geimpften und Genesenen zu Veranstaltungen, zu überschätzen. 2G gebe eine "Scheinsicherheit", sagte Schmidt-Chanasit am Samstag im Deutschlandfunk. Auch Geimpfte könnten sich infizieren und das Virus übertragen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit geringer sei. Wenn man wirklich Sicherheit wolle, helfe nur 1G weiter - also alle zu testen, egal ob geimpft, ungeimpft oder genesen.
  • Auch der Bonner Virologe Hendrik Streeck sieht die 2G-Regel in Gastronomie und bei Veranstaltungen mit Problemen behaftet. "Die Geimpften haben das Gefühl, sie sind nicht mehr Teil der Pandemie und verhalten sich auch entsprechend risikoreich", sagte Streeck am Samstag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Das zweite Problem sind die Ungeimpften, die ausgeschlossen werden und sich noch weniger testen lassen". Das könne zu unkontrollierten Ausbrüchen führen.
  • Kurz vor der Einführung einer landesweiten 2G-Regel in Österreich ist die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen auf einen Rekordwert geklettert. Laut der offiziellen Statistik vom Samstag wurden binnen 24 Stunden 9943 Infektionen gezählt - über dem bisherigen Höchstwert von 9586, der im November des Vorjahres erreicht worden war.
  • Die Ständige Impfkommission (STIKO) will offenbar zügig eine Empfehlung zu Corona-Schutzimpfungen bei Kindern ab fünf Jahren abgeben. Das Gremium werde "jetzt im Laufe des Novembers anfangen, dieses Thema zu beraten", sagte Stiko-Mitglied Martin Terhardt am Abend dem TV-Sender "Welt". Es werde "sicherlich eine Stellungnahme in welcher Richtung auch immer im Dezember auch von der STIKO geben".
  • Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, fordert von den Bundesländern die konsequente Einführung der 2G-Regel in Pflegeheimen und im Freizeitbereich. "Wir erwarten von den Ländern, dass für die Beschäftigten in Pflegeheimen 2G eingeführt wird", sagte Dedy dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". "Solange sich die Länder dazu aber nicht durchringen, ist eine tägliche Testpflicht für ungeimpfte Beschäftigte ein Muss."
  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat prominente Impfskeptiker wie den Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich und die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht kritisiert. "Zunächst einmal entscheidet das jeder selbst. Allerdings haben öffentliche Personen eine Vorbildwirkung und manche Argumente sind schon sehr seltsam – auch aus Sicht der Wissenschaft", sagte der CSU-Chef dieser Redaktion.
  • Die Amtsärzte in Deutschland fordern angesichts neuer Höchstwerte bei den Corona-Neuinfektionen eine deutliche Ausweitung der Covid-Schnelltests bei Geimpften. "Je höher die Inzidenzen jetzt werden, desto notwendiger ist es, dass grundsätzlich neben den Ungeimpften auch Geimpfte getestet werden”, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, dieser Redaktion.

Corona-News von Freitag, 5. November: Söder fordert 3G-Pflicht am Arbeitsplatz

  • Im Kampf gegen die steigenden Infektionszahlen hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder eine deutliche Verschärfung der Corona-Regeln gefordert. "Es braucht verpflichtend 3G am Arbeitsplatz in ganz Deutschland", sagte der CSU-Chef dieser Redaktion. "Und die Arbeitgeber müssen das Recht haben, zu fragen, ob die Angestellten geimpft sind oder einen Test gemacht haben." Söder stellte einen Forderungskatalog für die nächste Ministerpräsidentenkonferenz vor. Darin plädiert er auch dafür, die Corona-Schnelltests "in größerem Umfang wieder kostenlos" anzubieten. "Wir stellen leider fest, dass die Einführung der Kostenpflicht die Impfbereitschaft kaum erhöht hat", sagte der CSU-Chef. "Auch Geimpfte müssen wieder die Möglichkeit haben, sich ohne finanziellen Aufwand testen zu lassen."
  • Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz Verantwortungslosigkeit in der Corona-Politik vorgeworfen. Braun machte Scholz in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" dafür verantwortlich, dass die SPD in Bund und Ländern sich einer neuen Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgrund der wieder zugespitzten Corona-Lage verweigere. Regierungssprecher Steffen Seibert bekräftigte am Freitag in Berlin, die geschäftsführende derzeitige Bundesregierung sei zu einem solchen Bund-Länder-Treffen bereit.
  • Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat sich der Vizechef des Deutschen Ethikrats, Julian Nida-Rümelin, für die Einführung einer Impfpflicht für bestimmte Gruppen ausgesprochen. Zum Beispiel für medizinisches Personal und Lehrkräfte, oder ab einem bestimmten Alter wären Pflichtimpfungen "angesichts der Zahlen ethisch gesehen gerechtfertigt", sagte Nida-Rümelin in einem Podcast des "Kölner Stadt-Anzeigers" und des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND).
  • Angesichts der steigenden Zahl von Neuinfektionen führt Sachsen landesweit die 2G-Regel ein. Ab Montag haben zu Innenräumen von Gaststätten sowie zu anderen Veranstaltungen in Innenbereichen nur noch Geimpfte und Genesene Zugang, wie Landessozialministerin Petra Köpping (SPD) am Freitag in Dresden sagte. Das Landeskabinett beschloss dazu eine neuen Corona-Verordnung, die bis zum 25. November gilt. Das betrifft auch Großveranstaltungen.
  • FDP-Chef Christian Lindner macht sich für die Wiedereinführung kostenloser Corona-Tests stark. Die Entscheidung der Bundesregierung, die kostenlosen Test zu beenden, sei verfrüht gewesen, sagte Lindner der "Bild"-Zeitung am Freitag angesichts stark gestiegener Infektionszahlen.
  • Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen rechnet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit immer mehr Intensivpatientinnen und -patienten in den kommenden Wochen. Etwa 0,8 Prozent der Neuinfizierten würden auf den Intensivstationen behandlungsbedürftig, sagte Spahn am Freitag nach einem Treffen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern in Lindau. In der Regel trete dies nach 10 bis 14 Tagen ein.
  • Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz, hat angekündigt, dass Auffrischungsimpfungen nach sechs Monaten grundsätzlich für alle möglich sein sollen, insbesondere für medizinisches Personal und ältere Menschen. Der Bund werde dafür die entsprechenden Voraussetzungen schaffen. "Boostern nach sechs Monaten sollte die Regel werden, nicht die Ausnahme", erklärte der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf der Pressekonferenz nach der Sitzung der Minister.
  • Die Konferenz der Gesundheitsminister von Bund und Länder hat eine Ausweitung der Testpflicht in Alten- und Pflegeheimen beschlossen. Man wolle eine "Sicherheitsschleuse" in den Heimen hinterlegen und dazu ein Bundesgesetz anschieben, sagte der Vorsitzende der Konferenz, Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Freitag nach Ende der Tagung der Ressortchefs in Lindau am Bodensee (Bayern). Demnach sollen etwa geimpfte oder genesene Besucher von Heimen zusätzlich zu Tests verpflichtet werden, die aber kostenlos sein sollen.
  • Vor dem Hintergrund der verschärften Risikobewertung durch das Robert Koch-Institut (RKI) und einem Rekordwert bei den Neuinfektionen haben die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Freitag ihre Beratungen über Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung fortgesetzt. Um 13.00 Uhr wollen sie in Lindau am Bodensee etwaige Beschlüsse bekannt geben. Verfolgen Sie hier die Pressekonferenz mit dem geschäftsführenden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
  • Das Pharmaunternehmen Pfizer hat angekündigt, in den USA bald eine Zulassung für ein Corona-Medikament zu beantragen. Dem Konzern zufolge soll das Mittel die Hospitalisierung und Todesfälle unter Hochrisikogruppen um bis zu 89 Prozent reduzieren.
  • Der Gesundheitsexperte der Grünen, Janosch Dahmen, hat sich im Kampf gegen die wieder eskalierende Corona-Pandemie für flächendeckende 2G-Regeln in Deutschland ausgesprochen. "Wir brauchen dringend 2G-Regeln in diesem Land, und zwar flächendeckend - nicht nur in Baden-Württemberg", sagte Dahmen in der Sendung "Frühstart" von RTL/n-tv. 2G bedeutet, dass zu bestimmten Orten nur noch Geimpfte und im letzten halben Jahr Genesene Zutritt bekommen und für Ungeimpfte Tests nicht ausreichen.
  • Vor dem Hintergrund einer verschärften Risikobewertung durch das Robert Koch-Institut (RKI) und Rekordwerten bei den Neuinfektionen setzen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Freitag ihre Beratungen über Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung fort. Am frühen Nachmittag, gegen 13 Uhr, will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Lindau am Bodensee mögliche Beschlüsse verkünden.
  • "Die geimpften Risikogruppen sind jetzt wieder gefährdet, da muss man aufpassen", sagte Scholz. Deshalb bräuchten Menschen über 70 Jahre jetzt dringend einen "Booster", und auch für alle anderen sei eine solche Auffrischung sinnvoll. "Ich verstehe nicht so ganz, dass man da so lange zögert", sagte Scholz, Professor am Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie der Universität Leipzig. "Das ist jetzt wirklich höchste Eisenbahn."
  • Patientenschützer fordern angesichts rasant steigender Corona-Inzidenzen ein Anrecht der Bürger auf kostenlose medizinische Kontrolle ihrer Immunität gegen das Virus. "Ein gesetzlicher Anspruch für alle Versicherten zur Überprüfung des Immunstatus ist überfällig", sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, dieser Redaktion.
  • In der Debatte über eine Corona-Impfpflicht für Pflegekräfte spricht sich der Berufsverband für Pflegeberufe gegen eine solche Maßnahme aus. "Der Diskussion über eine Impfpflicht der beruflich Pflegenden fehlt aus unserer Sicht noch immer eine gute Datenlage", sagte dessen Präsidentin, Christel Bienstein, unserer Redaktion. Bienstein betonte: "Eine Impfpflicht nur für die beruflich Pflegenden lehnen wir auf dieser Basis ab." Ihr Verband empfehle aber "allen beruflich Pflegenden dringend", sich zu ihrem eigenen Schutz sowie dem der Patienten und Bewohnerinnen der Heime impfen zu lassen "und auch die Booster-Impfung in Anspruch zu nehmen, wenn diese bereits sinnvoll ist".
  • Die deutschen Landkreise fordern eine Impfpflicht für das Personal in der Altenpflege: "Wir erachten mittlerweile eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, gerade in der Pflege, für unausweichlich", sagte der Präsident des Deutschen Landkreistags, Reinhard Sager, unserer Redaktion. "Es ist wichtig, die besonders vulnerablen Personen auch besonders wirksam zu schützen." Mit Blick auf die Debatte um die Wiedereinführung der kostenlosen Corona-Schnelltests erklärte Sager, es sei nach wie vor richtig, dass der Staat keine Kosten mehr für Schnelltests übernehme.

Corona-News von Donnerstag, 4. November: RKI sieht gestiegenes Corona-Risiko – "sehr besorgniserregend"

  • Das Robert Koch-Institut (RKI) stuft das Risiko für die Gesundheit von unvollständig oder nicht geimpften Menschen in der Corona-Pandemie als "sehr hoch" ein
  • Der Virologe Christian Drosten hat die deutschen Medien zu einer kritischen Reflexion ihrer Arbeit in der Corona-Pandemie aufgerufen
  • Noch vor wenigen Monaten konnte sich nur eine Minderheit der Deutschen mit der Idee einer Impfpflicht gegen das Coronavirus anfreunden. Im aktuellen "ARD-Deutschlandtrend" stimmen nun 57 Prozent dafür
  • Als erstes Land weltweit hat Großbritannien ein Corona-Medikament in Pillenform zugelassen. Die Arzneimittelbehörde (MHRA) gab am Donnerstag grünes Licht für das Medikament Molnupiravir des US-Pharmariesen MSD zur Behandlung von leicht bis mittelschwer erkrankten Covid-Patienten
  • In Österreichs Hauptstadt Wien dürfen bald nur noch Genesene und gegen das Coronavirus geimpfte Menschen Lokale und Friseure besuchen
  • Der FDP-Vizevorsitzende Wolfgang Kubicki fordert eine rasche Wiedereinführung der kostenfreien Schnelltests
  • Angesichts stark steigender Corona-Infektionszahlen warnt die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) vor einer baldigen Überlastung von Intensivstationen. Die entscheidende Kennzahl werde in den kommenden Wochen und Monaten weder die Sieben-Tage-Inzidenz noch die Zahl der Intensivbetten sein, "sondern die Gesamtauslastung der Kliniken und die verfügbaren Pflegefachkräfte", teilte DGIIN-Sprecher Tobias Ochmann mit.
  • Mehr als 55 Millionen Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft
  • In Deutschland hat es im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie fast fünf Prozent mehr Todesfälle gegeben.
  • Der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck will kostenlose Corona-Tests wieder einführen
  • Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, will besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen bei den Auffrischungsimpfungen vorziehen

Mittwoch, 3. November: Lauterbach hält weitere Einschränkungen für "unabdingbar"

  • Angesichts der hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen hält der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach weitere Einschränkungen schon bald für "unabdingbar"
  • Der US-Immunologe Anthony Fauci hat vor einer Kombination des aktuellen Coronavirus mit anderen Virentypen gewarnt
  • Ein ehemaliger Arzt des Universitätsklinikums Essen ist am Mittwoch wegen Totschlags zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter am Essener Landgericht sind überzeugt, dass der Mediziner einem Covid-19-Patienten aus Holland im November 2020 eine tödliche Dosis Kaliumchlorid verabreicht hat
  • Wegen eines Corona-Verdachtsfalls im Orchester muss die Staatskapelle Berlin unter Dirigent Daniel Barenboim ihre Europa-Tournee unterbrechen
  • Ein zwölfjähriges Kind aus dem Landkreis Cuxhaven ist kurz nach einer Corona-Impfung gestorben
  • Das Städtische Klinikum Dresden sorgt sich angesichts stark steigender Einweisungen von Corona-Patienten um sein Personal
  • Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts der kritischeren Corona-Lage zu erhöhter Vorsicht gemahnt und nachdrücklich für mehr Impfungen geworben
  • Booster-Impfungen sollen gegen die vierte Welle wirken. Doch welcher Abstand zu letzten Dosis ist sinnvoll? Empfohlen wird ein halbes Jahr. Lesen Sie hier: Corona-Impfung: Booster schon vor Ablauf der sechs Monate?
  • Ministerpräsident Markus Söder hat am Mittwoch einen Einblick in die Pandemieentwicklung in Bayern gegeben
  • Die Stadt Hamburg ändert vor dem Hintergrund der großen Anzahl geimpfter Menschen bei der Corona-Kontaktnachverfolgung ihre Strategie. Infizierte werden verpflichtet, künftig selbst ihre Kontaktpersonen zu informieren. Diese Kontaktpersonen – mittlerweile mutmaßlich überwiegend geimpft und damit überwiegend nicht quarantänepflichtig – sollen an sich beobachten, ob Symptome auftreten
  • Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) hat vor einer weiteren Verschärfung der Corona-Lage in Deutschland gewarnt
  • Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mahnt angesichts der kritischeren Corona-Lage in Deutschland zu Vorsicht und weiteren Schutzvorkehrungen
  • Angesichts der rasant steigenden Corona-Zahlen hat der neue nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) eine abgestimmte Strategie von Bund und Ländern gefordert
  • Das Coronavirus zwingt "Sansibar"-Betreiber Herbert Seckler, sein Restaurant vorübergehend dichtzumachen. Dabei war das Personal doppelt geimpft. Lesen Sie dazu: Sylt: "Sansibar" muss nach Corona-Ausbruch schließen
  • Mehr als 55 Millionen Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft
  • In Anbetracht der steigenden Inzidenz rechnet die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) mit einem baldigen Notbetrieb der Hauptstadt-Kliniken
  • In der anhaltenden Debatte um Impfzweifler Joshua Kimmich hat der frühere Bayern-Torjäger Mario Gomez auf die Verantwortung für den Fußball als Ganzes verwiesen
  • In Thüringen ist die Corona-Inzidenz deutlich angestiegen und lag am Mittwoch bei 338,2
  • Trotz Corona-Impfung musste Tony Marshall auf die Intensivstation. Nun spricht er über die Angst vor dem Tod und wie es ihm heute geht. Lesen Sie dazu: Corona: So geht es Schlagersänger Tony Marshall heute
  • Der Marburger Bund hat mehr Tempo bei den Corona-Auffrischungsimpfungen gefordert
  • Angesichts der angespannten Corona-Lage sieht der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach größeren Weihnachtsfeiern mit Sorge entgegen. "Obwohl bereits viele Menschen geimpft sind, kann es immer noch zu einer Überlastung der Krankenhäuser kommen. Erste Intensivstationen sind bereits am Limit"
  • In die deutschen Fußballstadien sollten nach dem Wunsch einer Mehrheit der Bundesbürger nur geimpfte und genesene Zuschauer Einlass erhalten
  • In den USA können die Corona-Impfungen für Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren starten
  • Angesichts der angespannten Corona-Lage verschärfen manche Bundesländer die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie
  • Die FDP hat verärgert auf Berichte reagiert, nach denen die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer internen CDU-Sitzung starke Einschränkungen für Ungeimpfte angekündigt haben soll

Corona-News von Dienstag, 2. November: Argentinien öffnet Grenzen für internationale Reisende

  • Nach mehr als anderthalb Jahren Schließung hat Argentinien seine Grenzen wieder für den internationalen Reiseverkehr geöffnet
  • Nach einem Corona-Ausbruch bei einem Yoga-Zentrum (Retreat) auf Mallorca sind 30 Menschen in ein Quarantäne-Hotel gebracht worden
  • Israel reagiert mit einer strikten Impfkampagne auf die vierte Corona-Welle. Die Booster-Impfungen und die strengen Regeln haben Erfolg in Israel
  • Die Niederlande führen angesichts steigender Infektionszahlen neue Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie ein
  • Die Agrarmesse Grüne Woche Ende Januar in Berlin wird Besuchern offenstehen, die gegen Corona geimpft oder genesen sind
  • Ein 33 Jahre alter Mann hat während einer Zugfahrt von Leipzig nach Erfurt einen Polizisten bespuckt und beleidigt. Der 33-Jährige sei ausfällig geworden, nachdem der Polizist ihn im ICE aufgefordert hatte, eine Maske zu tragen, teilte die Polizei am Dienstag in Erfurt mit
  • In Griechenland dürfen ungeimpfte Bürger ab Samstag Einrichtungen wie Behörden, Banken, Geschäfte und Friseure nur noch mit einem aktuellen negativen Corona-Test betreten
  • Die geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel ist aufgrund der aktuellen Corona-Situation offensichtlich besorgt. In einer Sitzung des CDU-Bundesvorstands warnte sie gar vor weiteren Einschränkungen für Ungeimpfte
  • Nach den jüngsten Corona-Ausbrüchen in Altenheimen fordert die Deutsche Stiftung Patientenschutz tägliche Tests für alle dortigen Fachkräfte
  • In die Debatte um Corona-Auffrischungsimpfungen und einen Fahrplan für den Winter haben sich am Dienstag die Kassenärzte eingemischt. Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, appellierte in Berlin an die Politik, dafür zu sorgen, dass die Praxen ihre Arbeit machen könnten
  • Nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Schorfheide am Werbellinsee (Barnim) mit elf Toten hat die Brandenburger Landesregierung eine erweiterte Testpflicht für ungeimpfte Mitarbeiter in Pflegeheimen beschlossen
  • Im Prozess gegen einen Arzt, der bewusst einer ungeimpften Frau einen Nachweis über eine Corona-Impfung unterschrieben haben soll, wird es vorerst kein Urteil geben
  • Sachsen will das 2G-Modell wegen steigender Corona-Infektionszahlen rasch ausbauen
  • Ärztepräsident Klaus Reinhardt hält Impfzentren für eine Möglichkeit, die Corona-Impfungen in Deutschland weiter in Gang zu halten

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(fmg/dpa/afp/epd)