18 deutsche Leopard 2 sind in der Ukraine angekommen. Auch schweres britisches Gerät ist geliefert. Es könnte bald im Gefecht stehen.

Auf diesen Zeitpunkt hat die ukrainische Führung und Armee seit Kriegsbeginn hingearbeitet: Deutsche Leopard-2-Panzer und britische Challenger-2-Panzer sind in der Ukraine eingetroffen. Damit könnten bald erstmals moderne westliche Kampfpanzer im Gefecht mit russischen Kräften stehen. Wahrscheinlich werden sie in der kommenden Frühjahrsoffensive eingesetzt.

Die Lieferung von insgesamt 18 deutschen Leopard 2 und einer bisher unbekannten Zahl britischer Challenger-2-Panzer wurde am Montagabend jeweils von der deutschen wie auch der ukrainischen Regierung bestätigt. Schon vor den Leopard 2 auf ukrainischem Boden eingetroffen: 40 deutsche Marder-Schützenpanzer, die der Regierung in Kiew zuerst zugesichert wurden.

„Unsere Panzer sind wie versprochen pünktlich in den Händen unserer ukrainischen Freunde angekommen. Ich bin mir sicher, dass sie an der Front Entscheidendes leisten können“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Montagabend. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte die Lieferung zuvor beim deutsch-niederländischen Regierungstreffen in Rotterdam bestätigt.

Panzer-Transport seit Tagen unterwegs - Höchste Geheimhaltung

Bereits letzte Woche soll der Transport der Kampfpanzer begonnen haben, berichtete der "Spiegel" am Montag. An der Grenze seien sie der ukrainischen Armee übergeben worden, heißt es weiter. Der Transport wurde aus Sicherheitsbedenken geheim gehalten.

Ende Januar gab die Bundesregierung nach wochenlangen Diskussionen die Lieferung von Leopard-2-Panzern an die Ukraine bekannt. Bis Ende März sollten die 18 Leopard-Panzer vom Typ 2 A6 an die Ukraine geliefert werden. Auch die USA erklärten sich durch Druck aus Deutschland dazu bereit, Abrams Kampfpanzer zu liefern.

Zusammen mit Leopard-2-Panzern aus Schweden und Portugal sollen die 18 deutschen Panzer ein Bataillon aus den in der Ukraine üblichen 31 Panzern bilden.

Monatelange Ausbildung der ukrainischen Besatzungen in Deutschland - Kampf gegen Übermacht russischer Panzer

Die für die Kampfpanzer nötigen Besatzungen wurden in den vergangenen zwei Monaten auf einem Truppenübungsplatz in Munster in Niedersachsen ausgebildet. Neben den Leopard-2-Panzern trafen auch Munition und Ersatzteile sowie zwei deutsche Bergungspanzer vom Typ Büffel ein.

Die ukrainische Armee muss sich gegen eine Übermacht von Panzern aus Russland wehren. Die westlichen Gegenstücke wie Leopard 2 und Challenger-2 sollen der Ukraine im Krieg helfen, sich besser gegen die russischen Tanks zu verteidigen.

Der ukrainische Verteidigungsminister Resnikow zeigt sich von den bereits vor Montag in der Ukraine befindlichen Challenger-2-Kampfpanzern, Marder-Schützenpanzern und gepanzerten Transportern Stryker aus den USA begeistert: „Vor einem Jahr hätte niemand mit einer so starken Unterstützung unserer Partner gerechnet". Die britischen Kampfpanzer bezeichnete er auf Facebook sogar als "militärisches Kunstwerk". (os/dpa)

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