Dem aktuellen Jahresbericht des EU-Klimawandeldienstes Copernicus zufolge erreichten die Temperaturen in Europa vergangenes Jahr ein Rekordhoch. So soll der Sommer 2021 der wärmste seit Beginn der Wetter-Aufzeichnungen gewesen sein.
Laut dem Bericht, der am Freitag veröffentlicht wurde, war er durchschnittlich etwa ein Grad wärmer als in den Jahren 1991 bis 2020. Die Copernicus-Aufzeichnungen gehen bis 1979 zurück.
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Flutkatastrophe: Klimawandeldienst über die Gründe
Der Klimawandeldienst berücksichtigt auch Aufzeichnungen von Bodenstationen, Ballons, Flugzeugen und Satelliten, die bis 1950 zurückreichen.
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Auch die Flutkatastrophe Mitte Juli 2021 in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen haben die Klimaforscher genauer unter die Lupe genommen. Die Naturkatastrophe, bei der über 180 Menschen gestorben sind, habe ein derartiges Ausmaß erreicht, weil der Boden zum Zeitpunkt der starken Schauer nicht mehr aufnahmefähig gewesen sei. Grund dafür war offenbar die Tatsache, dass bereits in den vorherigen Wochen ungewöhnlich viel Regen gefallen war.
Auch wenn es schwierig sei, derartige Ereignisse eindeutig auf den Klimawandel zurückzuführen, sei klar, "dass wir in einer sich erhitzenden Welt mehr und mehr solcher Ereignisse sehen werden", so die Autorin des Berichts, Freja Vamborg. Auch interessant: Star-Autor Wohlleben: "Werden Hälfte des Waldes verlieren"
CO2: Klimabericht zu schädlichen Gasen
Die klimaschädlichen Gase in der Atmosphäre der Erde wurden ebenfalls untersucht. So habe der Anteil dieser Gase, welche die Erderwärmung entscheidend verursachen, dem Bericht zufolge 2021 erneut zugenommen. Vor allem der Methan-Anteil sei gestiegen.
Methan bleibt zwar kürzer in der Atmosphäre, ist dafür aber noch schädlicher als CO2. Es entsteht beispielsweise in der Landwirtschaft, auf Abfalldeponien oder in der Öl- und Gasindustrie.
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Klimawandel: Wissenschaftler schlagen Alarm
In Anbetracht der jüngsten Erkenntnisse sprechen die Wissenschaftler erneut eine Warnung aus: Die katastrophalsten Folgen des Klimawandels könnten nur mit einer Begrenzung der Erderhitzung auf maximal 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit noch abgewendet werden.
Bislang würden die Klimaschutzbemühungen der Staaten dazu noch bei weitem nicht ausreichen. (dpa)
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