Göttingen. Gesundheitsamt im Dauereinsatz: 108 Mitarbeiter halten Kontakt zu Kranken und ermitteln Kontaktpersonen, um Infektionsketten schnell zu unterbrechen.

Um eine weitere Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, müssen Infizierte häuslich isoliert und Menschen, die mit ihnen Kontakt hatten, informiert und beraten werden. Dafür ist das Gesundheitsamt von Stadt und Landkreis Göttingen zuständig. Darauf macht das Gesundheitsamt in einer aktuellen Pressemitteilung aufmerksam.

Insgesamt 108 Mitarbeiter sind derzeit an den vier Standorten Göttingen, Duderstadt, Osterode und Hann. Münden an sieben Tagen in der Woche in der Regel von 7 bis 21 Uhr mit der aktuellen Coronavirus-Lage beschäftigt. Sie halten den Kontakt zu Infizierten während der Quarantäne-Situation, beraten und begleiten sie. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ist die zeitintensive Nachverfolgung von Menschen, die im Kontakt mit Infizierten standen. Bislang gab es in der Region Göttingen mehr als 900 dieser sogenannten Verdachtsfälle, die alle per Telefon oder per Post kontaktiert wurden.

Infektionsketten früh unterbrechen

„Diese Aufgabe ist zeitintensiv, aber zugleich sehr wichtig. Denn wir wollen die Infektionsketten so früh wie möglich unterbrechen“, unterstreicht Dr. Eckart Mayr, der das Gesundheitsamt leitet. Je früher potenziell Infizierte ausfindig gemacht und in Quarantäne geschickt würden, desto größer sei die Chance, dass das Virus nicht weitergegeben werde.

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Die derzeit geltenden Einschränkungen treffen vor allem jene, die sich nicht selbst mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs versorgen können und keine anderweitige Unterstützung haben. Für diese Menschen stellt die Stadt Göttingen derzeit Care-Pakete zusammen. Es kann telefonisch bei der Stadt bestellt werden und wird von Mitarbeitern der Göttinger Stadtverwaltung bis zur Wohnungstür geliefert. Letztere können sich entsprechend ausweisen. Auf keinen Fall sollten fremde Menschen in die Wohnung gelassen werden, warnt die Stadtverwaltung.

In den übrigen Städten und Gemeinden des Landkreises wird die Betreuung und Versorgung Hilfebedürftiger über ehrenamtliche Strukturen – Ortsräte, Familienzentren, Seniorenobleute, Nachbarschaftshilfe, Bürgerinitiativen, Vereine, aber auch Privatpersonen und andere – gewährleistet. Einkaufen und die Versorgung mit Lebensmitteln, Begleitung zu Arztterminen oder Gänge in die Apotheke bis hin zur Unterstützung im Alltag werden so organisiert. Im Altkreis Osterode engagiert sich etwa die Evangelische Jugend und bietet in Bad Lauterberg, Bad Sachsa, Herzberg und den umliegenden Dörfern einen Einkaufsservice an (wir berichteten). Der Bedarf kann über die jeweilige Kirchengemeinde angemeldet werden. Hygienemaßnahmen und die geltenden Kontaktbeschränkungen sind jedoch auch bei diesen ehrenamtlichen Diensten zwingend einzuhalten, macht das Gesundheitsamt aufmerksam.

Bei Bedarf vermitteln die örtlichen Gemeindeverwaltungen den Kontakt.

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