Berlin . An den Tankstellen stehen so hohe Preise für Benzin und Diesel wie nie zuvor. Warum das so ist und wie sich der Preis zusammensetzt.

Die Preise für Diesel und Benzin an den Tankstellen sind so hoch wie nie. Autofahrerinnen und -fahrer müssen aktuell tief ins Portemonnaie greifen, um die Tankrechnung zu bezahlen. Doch wie kommt es zu den hohen Preisen – und wie setzt sich der Spritpreis in Deutschland überhaupt zusammen?

Welche Steuern für Benzin und Diesel gezahlt werden

Einen Großteil des Preises machen Steuern aus. Für den Liter Benzin fallen beispielsweise laut ADAC derzeit 65,45 Cent an Energie- oder Stromsteuer (bis 2006 hieß diese noch Mineralölsteuer) an. Für einen Liter Diesel liegt die Steuerlast bei 47,04 Cent.

Hinzu kommen noch 19 Prozent Mehrwertsteuer. Diese macht derzeit auf den Liter gerechnet 35,2 Cent bei einem Verkaufspreis von 2,20 Euro für Super E10 aus. 34,3 Cent sind es bei einem Dieselpreis von 2,31 Euro an der Tankstelle. Seit Januar 2021 spielt auch die CO2-Abgabe für fossile Brennstoffe eine Rolle beim Spritreis.

Wie sich die CO2-Steuer auf die Spritkosten auswirkt

Im vergangenen Jahr bewirkte die CO2-Bepreisung laut ADAC einen Preisanstieg von 8 Cent für den Liter Diesel und 7 Cent pro Liter Benzin. In diesem Jahr hat sich der CO2-Preis pro Tonne von 25 auf 30 Euro erhöht, was sich auch auf die Spritpreise auswirkt: Ein Liter Diesel wird etwa 9,5 Cent teurer und ein Liter Benzin ungefähr 8,4 Cent.

Mit der steigenden Abgabe pro Tonne CO2 soll der Ausstoß verringert und somit das Klima geschützt werden. Die Steuer gehört zum Klimaschutzprogramm der Bundesregierung. Bis 2025 soll die Abgabe schrittweise auf 50 Euro pro Tonne erhöht werden.

Wie sich die Preise an den Tankstellen in Deutschland zusammensetzen.
Wie sich die Preise an den Tankstellen in Deutschland zusammensetzen. © FUNKEGRAFIK NRW Denise Ohms

Wie viel Rohöl gerade kostet

Der Preis für Rohöl steigt gerade vor allem wegen des Ukraine-Krieges und der Sanktionen gegen Russland an. Russland ist weltweit der drittgrößte Ölproduzent und deckte mit seinen Exporten zuletzt etwa fünf Prozent des globales Verbrauchs.

Verschärft wird der Preisanstieg noch weiter, da Öl in Dollar gehandelt wird und die Währung gerade recht stark ist. Steigt der Wechselkurs, steigen somit auch die Euro-Preise an den deutschen Tankstellen. Auch die bereits vor dem Krieg gestiegene Nachfrage nach Heizöl hat den Preis nach oben getrieben.

Der Preis für Rohöl richtet sich nach der jeweiligen Lage auf den Ölmärkten und enthält die Kosten für die Erschließung und Förderung von Ölquellen. Inzwischen liegt beispielsweise der Preis für ein Fass Rohöl der Sorte Brent bei über 100 US-Dollar. Zum Vergleich: Einen Monat zuvor, am 15. Februar lag der Kurs bei 93,14 US-Dollar.

Der Rest des Spritpreises entsteht durch die Kosten für den Transport des Öls sowie den Gewinn, den die Mineralölkonzerne erzielen. Laut Redaktionsnetzwerk Deutschland strebt Aral beispielsweise einen Gewinn von ein bis zwei Cent je Liter an.

Dieser Artikel erschien zuerst auf waz.de.