Berlin. Wer im Ausland Bargeld abheben will, muss fast immer Gebühren bezahlen. Ein Ländervergleich zeigt die großen Preisunterschiede auf.

Wer im Ausland unterwegs ist, kommt meistens nicht daran vorbei, während seines Aufenthalts dort auch mal Geld abzuheben. Doch dies kann teuer werden. Je nach Land unterscheiden sich die Abhebegebühren an Geldautomaten sogar europaweit erheblich.

Am teuersten ist das Bargeldziehen in Europa in Island, wo im Schnitt 8,88 Prozent des Geldbetrags als Gebühren fällig werden. Wer beispielsweise 350 Euro mit der Debit- oder Kreditkarte abhebt, muss somit im Schnitt knapp 31 Euro Gebühren bezahlen.

Am günstigsten ist die Abhebegebühr in Zypern, wo lediglich 0,36 Prozent verlangt werden. Auch Deutschland zählt zu den eher günstigen Staaten – hierzulande werden im Schnitt 0,47 Prozent Gebühren fällig. In Norwegen zahlt man etwa 0,54 Prozent der Abhebesumme. Dies hat eine Untersuchung von Wise, Anbieter von Multi-Währungs-Konten, in 173 Ländern ergeben, die dieser Redaktion vorliegt.

Geld: In der Türkei ist das Abheben teuer

Auf Platz 2 nach Island ist die Türkei mit einem Gebührensatz von 3,5 Prozent am teuersten, gefolgt von Albanien mit 1,81 Prozent und Kroatien mit 1,77 Prozent sowie Tschechien mit 1,57 Prozent.

In Österreich werden laut Wise-Untersuchung 1,02 Prozent fällig, in Spanien 0,99 Prozent und in Griechenland 0,97 Prozent. In Portugal und Irland müssen Kundinnen und Kunden je 0,56 Prozent bezahlen, in Slowenien 0,6 Prozent.

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Geld: Abheben am Automaten ist in Argentinien besonders teuer

Richtig kostspielig ist das Geldabheben außerhalb Europas in Argentinien. Dort müssen 16 Prozent der abgehobenen Summe als Gebühr bezahlt werden. Das Land ist zugleich der Spitzenreiter des weltweiten Rankings. Mit etwas Abstand auf Platz 2 landen der afrikanische Inselstaat Sao Tomé sowie Príncipe mit einer Abhebegebühr von 9,98 Prozent. Island ist mit seiner Abhebegebühr der drittteuerste Anbieter weltweit.

„Viele Reisende sind sich der Mehrkosten nicht bewusst, wenn sie Geld im Urlaub abheben. Diese sind oft in Form von sehr hohen Wechselkursen versteckt und verringern so faktisch das Urlaubsbudget“, sagt Nilan Peiris, Chef-Produktmanager von Wise. Verbraucher sollten deshalb immer den aktuellen Devisenmittelkurs überprüfen und mit dem Geldautomaten vergleichen, wo sie Geld abheben möchten.

Geldautomaten: Dort gibt es Bargeld auch im Supermarkt

Grundsätzlich kann das Geldabheben jedoch je nach Geldinstitut auch günstiger oder teurer ausfallen. Deutsche Kunden sollten innerhalb Deutschland nur an Bankautomaten ihres eigenen Geldinstituts oder dessen Partnerinstituten abheben. An fremden Automaten werden oftmals vier bis acht Euro fürs Geldabheben fällig.

Eine kostenlose Möglichkeit, an Bargeld zu kommen, erhält man in vielen Supermärkten und Discountern: Bei Rewe, Edeka, Aldi-Süd, Netto oder Penny kann man sich in der Regel bei Einkäufen ab einem bestimmten Betrag, Bargeld von seinem Konto abbuchen lassen.