Wien. Der Ex-Rennfahrer Lauda will die Fluglinie Niki übernehmen. Laut Betriebsratschef Tankovits bleibt nur wenig Zeit für eine Rettung.

Der ehemalige Rennfahrer und Unternehmer Niki Lauda sieht eine reelle Möglichkeit für die Übernahme der insolventen Fluglinie Niki. „Die Chance ist sehr groß geworden. Die Chancen sind jetzt sehr gewachsen“, sagte Lauda am Donnerstagabend in einer Nachrichtensendung des ORF. Lauda traf am Freitagmorgen einer Airline-Sprecherin zufolge zu Gesprächen mit Insolvenzverwalter Lucas Flöther in Frankfurt ein.

Laudas Aussage nach hänge nun alles von den Details eines möglichen Deals ab. Wichtigste Frage sei, wie viele Flugzeuge tatsächlich noch vorhanden seien, so der 68-Jährige. „Dann kann man den Preis bestimmen und wieder verhandeln.“ Lauda hatte Niki 2003 gegründet und war 2011 ausgestiegen.

Neben dem ehemaligen Rennfahrer denkt auch der Reiseveranstalter Thomas Cook über eine Übernahme nach. Die Air-Berlin-Tochter hat in der Nacht zum Donnerstag den Flugbetrieb mit ihren 21 Maschinen eingestellt. Von der Pleite der Fluglinie sind rund 1000 Mitarbeiter betroffen.

Betriebsratschef: Für eine Rettung bleiben sieben Tage

Für die insolvente Air-Berlin-Tochter bleibt nur wenig Zeit für eine Rettung. Es müsse binnen sieben Tagen eine Lösung gefunden werden, sagte Niki-Betriebsratschef Stefan Tankovits am Freitag dem ORF. Andernfalls liefen die wichtigen Start- und Landerechte der Fluggesellschaft aus.

In diesen Fällen haben Fluggäste das Recht auf Entschädigung

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    Eigentlich hatte die Lufthansa Niki übernehmen wollen. Die Kranich-Airline hatte sich dann aber gegen einen Kauf entschieden und führte kartellrechtliche Bedenken der Europäischen Kommission zur Begründung an. Nach Angaben des österreichischen Verkehrsministeriums drohen mit der Einstellung des Niki-Flugbetriebs in den nächsten zwei Wochen rund 5000 Passagiere zu stranden. Für die meisten von ihnen gebe es aber genügend Plätze auf anderen Flügen. (dpa/rtr)