Berlin. Der Play Store ist für viele die einzige Quelle für Android-Apps. Doch es gibt eine Alternative, die hohen Wert auf Transparenz legt.

Ein App-Store, der höchsten Wert auf Transparenz, Datenschutz und Privatsphäre legt – das klingt zu schön, um wahr zu sein. Doch er existiert in Gestalt von F-Droid, einem Angebot für Android-Nutzer.

In den F-Droid-Katalog werden nur freie, quelloffene und zuvor von ehrenamtlichen Unterstützern geprüfte Apps aufgenommen, erklärt das Verbraucherschutzportal „Mobilsicher.de“. Darüber hinaus ist das komplette Angebot kostenlos, eine Registrierung ist nicht erforderlich und es werden auch sonst keine Daten erhoben.

Jeder kann Apps vorschlagen

Es ist kein Problem, Play Store und F-Droid nebeneinander zu nutzen. Jeder kann Apps für den F-Droid-Store vorschlagen, wenn diese den FOSS-Kriterien entspricht. FOSS steht für Free and Open Source Software. Vor der Freigabe werden sie aber auf Datenschutz und Sicherheit geprüft.

Im Zweifel passen Entwickler ihre Apps auch an, damit sie den F-Droid-Kriterien entsprechen, so die Experten. Verbraucher können sich so sicher sein, dass sie Anwendungen installieren, die etwa frei von Analysenetzwerken oder Werbe-Tracking sind und so die Privatsphäre des Anwenders respektieren.

Mehr Sicherheit bei Downloads

Die quelloffenen Apps bei F-Droid bieten außerdem den Vorteil, dass sie jederzeit durch unabhängige Dritte überprüft werden können. Ein weiteres Sicherheitsplus von F-Droid ist, dass man keine fertigen von Entwicklern übernommenen Programmdateien (APK-Dateien) herunterlädt, erklärt „Mobilsicher.de“.

Stattdessen werden die Anwendungen standardmäßig aus dem geprüften Quellcode erstellt. So wird sichergestellt, dass jeder Download auch tatsächlich und ausschließlich auf dem überprüften Programmcode beruht, und nicht noch jemand heimlich etwas an einer App hinzufügt oder ändert.

Derzeit nur 1600 Apps verfügbar

Eine App-Überprüfung kann lange dauern und sich für den jeweiligen Entwickler recht kompliziert gestalten, wenn es Nachfragen gibt, erklären die Experten. Dies sei einer der Gründe, warum bei F-Droid vergleichsweise wenige Apps zur Verfügung stehen: Derzeit sind es rund 1600.

Um auf seinem Telefon Anwendungen aus anderen Quellen als dem Play Store – also auch von F-Droid – installieren zu können, muss man bis einschließlich Android 7 in den Sicherheitseinstellungen die „Installation aus unbekannten Quellen“ erlauben. Mit Android 8 ist aus dieser Einstellung eine Berechtigung zur Installation geworden, die man etwa einem Browser oder eben auch der F-Droid-App-erteilen kann.

Die F-Droid-App, mit der sich dann auf Smartphone oder Tablet die F-Droid-Anwendungen durchforsten und verwalten lassen, kann man sich hier herunterladen und installieren. Alternativ öffnet man diese Adresse einfach auf dem Rechner und scannt dann den QR-Code auf der Startseite. (dpa)