Berlin. Holz statt Öl oder Gas zum Heizen nutzen: Viele Menschen denken über den Wechsel nach. Erfahren Sie hier, was es zu beachten gilt.

Das Wetter im Oktober hat viele Menschen in Deutschland mit sonnigen Tagen und milden Temperaturen noch einmal angenehm überrascht. Doch selbst weniger kälteempfindliche Menschen können jetzt zumindest in den Abend- und Morgenstunden oft nicht mehr auf die Heizung verzichten.

Mit Blick auf die vom Ukraine-Krieg ausgelöste Energie- und Preiskrise drehen viele Verbraucher derzeit nur vorsichtig am Thermostat. Zu groß ist die Sorge vor einer saftigen Nebenkosten-Abrechnung – vor allem in Haushalten mit einer Gasheizung.

Kamin als Alternative zur Heizung: Drei Brennstoffe kommen dafür infrage

Zwar sind die Gaspreise im Oktober auf Tiefflug, kein Vergleich ist das Niveau aber zu den Preisen im Vorjahr. Gerade deshalb sehen Experten in den sinkenden Gaspreisen noch keine Trendwende. Im Gegenteil: Eine neue Prognose deutet an, dass neben dem Gas ab 2023 auch der Strom in Deutschland deutlich teurer werden könnte.

Umso wichtiger wird in vielen Haushalten nicht nur das kurzfristige Energiesparen. Langfristige Lösungen werden gesucht und manchem erscheint die eigene Feuerstelle geeignet, die Zentralheizung zu ergänzen. Doch wer sich einen Kamin anschafft oder im Haus einen vorhandenen wieder aktiviert, sollte ein paar Dinge beachten.

Zum einen sind Kamine seit Ausbruch der Energiekrise in Deutschland gefragte Produkte. Zum anderen gibt es Vorgaben – etwa, welche Brennstoffe infrage kommen. In Deutschland erlaubt sind:

  • Kaminholz
  • Holzbriketts
  • Holzpellets

Nicht zu vergessen sind zudem die notwendige Pflege und auch die Tatsache, dass ein einzelner Kamin keine Zentralheizung ersetzen kann.

Mit Brennholz heizen: Was es zu beachten gibt

Spanplatten, behandeltes oder auch nasses Holz und Abfälle sind im Kamin nicht erlaubt. Als Brennstoffe sind sie nicht nur umweltschädlich, sondern können auch den Schornstein verstopfen. Stattdessen kommt in vielen Öfen das klassische Kaminholz zum Einsatz. "Gebräuchliche Brennholzarten sind in Deutschland die Laubhölzer Birke, Buche und Eiche sowie die Nadelhölzer Fichte, Kiefer und Tanne", heißt es hierzu vom Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. (HKI).

Zu beachten ist, dass das Brennholz trocken sein und auch trocken gelagert werden muss. Die Feuchtigkeit im Holz sollte unter 20 Prozent betragen, berichtet das Verbraucher-Portal CHIP 365 zum Brennstoff Kaminholz. Über einer Feuchte von 25 Prozent darf Holz hingegen laut Bundes-Immissionsschutzgesetz nicht verbrannt werden.

Brennholz ist der klassische Brennstoff in Kaminen, der nicht nur für Wärme sorgt, sondern auch schön anzusehen ist.
Brennholz ist der klassische Brennstoff in Kaminen, der nicht nur für Wärme sorgt, sondern auch schön anzusehen ist. © imago images/Gottfried Czepluch | Gottfried Czepluch via www.imago-images.de

Holzbriketts als Alternative zum Brennholz: Brennstoff hat einen Nachteil

Der Nachteil des Brennholzes ist, dass Kaminholz einen Lagerplatz benötigt und meist in großen Mengen geliefert wird. Holzbriketts sind dagegen handlicher und können auch in der Wohnung gelagert werden, da sie anders als Naturholz kaum Schmutz verursachen.

Sie werden aus Säge- und Hobelspänen produziert und im Einzelhandel in handlichen Paketen verkauft. Briketts sind zudem sofort einsatzbereit und leicht entzündbar. Ihr Flammenbild ähnelt dabei dem von Kaminholz. Einem romantischen Abend vor dem Kamin steht also mit Briketts nichts im Weg.

Jedoch sind Briketts im Vergleich zum klassischen Kaminholz meist teurer. Ansonsten sind sie aber ein einfach verwendbarer Brennstoff, der auch von der HKI und dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft empfohlen wird.

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Pelletsheizung- und Öfen: Diese Vor- und Nachteile sollte man beachten

Die dritten im Bunde sind die Holzpellets, welche sich seit Ausbruch der Energie- und Preiskrise in Deutschland einer wachsenden Beliebtheit erfreuen. Zu beachten ist, dass sie nicht für alle Öfen geeignet sind. Sie können nur in einer Pelletheizung oder einem Pelletofen verfeuert werden.

Der größte Unterschied zu klassischen Kaminen ist, dass bei Pelletheizungen- und Öfen der Brennstoff mechanisch in eine Brennvorrichtung gefördert und hier automatisch gezündet wird. Die Funktionsweise ist somit eine völlig andere.

Ein weiterer wesentlicher Unterschied zum Kamin ist, dass ein Pelletofen je nach Größe seines Brennstoffvorratsbehälters und der eingestellten Leistung mehrere Tage ohne Nachfüllen von Brennstoff betrieben werden kann. Gerade deshalb eignen sich Pellets auch als Ersatz für eine zentrale Öl- oder Gasheizung.

Holzpellets können nur in speziellen Pelletheizungen- oder Öfen genutzt werden.
Holzpellets können nur in speziellen Pelletheizungen- oder Öfen genutzt werden. © picture alliance / imageBROKER | Jochen Tack

Heizen mit Holz nicht unbedenklich für die Umwelt

Trotz der vielen Vorteile sollte man bei allen drei Brennstoffen jedoch nicht vergessen, dass auch das Verbrennen von Holz nicht ganz unbedenklich mit Blick auf die Umwelt ist. Auch eine Pelletheizung kann schlecht für Klima, Wald und Gesundheit sein und ist somit nicht zwingend die klimafreundliche Alternative zur Öl- oder Gasheizung.

Und genau wie bei Kaminholz und Holzbriketts sind auch die Preise für Pellets in Deutschland in der Energiekrise angestiegen. Weil Pellets anders als Briketts meist in großer Stückzahl eingekauft werden, lohnt sich der Vergleich von Pelletspreisen mit Online-Tools.

Fazit zu Brennholz, Pellets & Co.: Welcher Brennstoff für wen geeignet ist

Das Fazit zu Kaminholz, Briketts und Pellets: Alle drei Brennstoffe eignen sich als Ergänzung zur Heizung. Zwar sind Kamine und auch Pelletheizungen in der Anschaffung nicht ganz billig, im Laufe der Jahre amortisieren sich die Kosten aber. Pellets können sogar eine komplette Zentralheizung ersetzen, was sich etwa bei einer größeren Renovierung anbietet. Naturholz und Holzbriketts eignen sich eher für einzelne Kamine, die etwa im Wohnzimmer aufgestellt werden und einzelne Zimmer gut beheizen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.