Washington. Die Empörung über die Pentagon-Leaks ist in der Ukraine gering. Es herrscht Ernüchterung in dem überfallenen Land, meint unser Autor.
Galgenhumor oder nüchterne Realitätserfassung? In der Ukraine hält sich die Empörung über die massiven Datenlecks aus dem amerikanischen Verteidigungsministerium in Grenzen. Nachvollziehbar.
Dass trotz Militärunterstützung in dreistelliger Milliardenhöhe weiter Munition und Gerät aus dem Westen fehlen, um Russland in der nahenden Frühjahrsoffensive entscheidende Geländegewinne abzutrotzen, war auch schon vor den Durchstechereien eines 21-jähriger Wichtigtuers in den Reihen des US-Militärs fast ein offenes Geheimnis.
Ukraine-Krieg: Der Grundton der „Pentagon-Papiere” ist pessimistisch
So gesehen verpflichtet der Verrat des Jack Teixeira, der Zweifel an der Zuverlässigkeit der USA ausgelöst hat, das westliche Bündnis dazu, bei der Unterstützung Kiews noch mehr aufs Tempo zu drücken.
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Schwerer wiegt der pessimistische Grundton, den die bisher bekannt gewordenen „Pentagon-Papiere” verströmen. Dass sich die ukrainische Armee auf dem Schlachtfeld bis zum Herbst eine substanziell bessere Ausgangsposition erkämpfen kann, um Russland an den Verhandlungstisch zu zwingen, daran glauben im Regierungsapparat von Präsident Joe Biden offenbar nur wenige. Dort scheint die Befürchtung zu überwiegen, dass die nächste blutige Zwischenetappe des Krieges bestenfalls in einer Pattsituation enden wird.
Ukraine: Der Blick auf die Kriegsrealität ist ernüchternd
Mit Blick auf 14 Monate bitterer Kriegs-Realität, den amerikanischen Präsidentschaftswahl-Kalender und die beständig wachsende Kritik der Republikaner an den hohen Kriegskosten ist das aus der Sicht eines überfallenen Landes ernüchternd.
Aber wahr bleibt: Vor einer von Wladimir Putin ausgelösten Eskalation im Falle eines ukrainischen Sieges, der mit durchschlagkräftigeren Waffen vielleicht möglich wäre, hat der Westen zu viel Angst.
Land | Ukraine |
Kontinent | Europa |
Hauptstadt | Kiew |
Fläche | 603.700 Quadratkilometer (inklusive Ostukraine und Krim) |
Einwohner | ca. 41 Millionen |
Staatsoberhaupt | Präsident Wolodymyr Selenskyj |
Regierungschef | Ministerpräsident Denys Schmyhal |
Unabhängigkeit | 24. August 1991 (von der Sowjetunion) |
Sprache | Ukrainisch |
Währung | Hrywnja |
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