Berlin. Eine neue Studie zeigt: Berufstätige Frauen sind bei der Digitalisierung im Nachteil. Die Ergebnisse sind leider wenig überraschend.

Diese Zahlen sind leider nicht überraschend. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass sich nur 34 Prozent der berufstätigen Frauen im Umgang mit vernetzten digitalen Technologien vorbereitet fühlen. Bei den Männern sind es hingegen 49 Prozent.

Der sogenannte Gender Digital Gap ist für junge Frauen bereits ein Leben lang spürbar. Wir sind Teil einer Generation, die mit Technik aufgewachsen ist. Viele von uns sind in der Familie schon immer für jegliche Technikfragen zuständig.

Unserer Generation fällt es leicht, sich neue Programme oder Geräte selbst zu erschließen. Dennoch kam für kaum eine von uns Frauen infrage, in der Schule das Fach Informatik zu wählen oder uns beruflich mit dem Programmieren zu beschäftigen.

Politik-Volontärin Rieke Smit
Politik-Volontärin Rieke Smit © Privat

Weil es früher versäumt wurde, die Frauen in der Digitalisierung mit an Board zu holen, fehlt es Mädchen und jungen Frauen heute an Vorbildern in der IT-Branche. Sie bekommen von klein auf vermittelt, dass Technik, Computer und Digitalisierung nichts für sie sind.

Frauen müssen bei der Digitalisierung mitgedacht werden

Gleichzeitig wird häufig über die Bildung und Weiterbildung von berufstätigen Frauen diskutiert. Um Digitalkompetenzen geht es dabei aber selten. Warum?

Frauen machen 50,7 Prozent der deutschen Bevölkerung aus. Es wird Zeit, dass auch die Generationen, die nicht mit Smartphone in der Hand aufgewachsen sind, in der Digitalisierung mitgedacht werden. Fortbildungen und Kompetenzförderung mit spezialisierten Programmen für Frauen sollten gerade im Hinblick auf die Entwicklung in der künstlichen Intelligenzen zu einer Priorität werden.

In Zeiten des Fachkräftemangels kann es sich Deutschland nicht leisten, dass Frauen und damit die Hälfte der potentiellen Arbeitskräfte langsam aber sicher abgehängt werden.