Jerusalem. Israel ist nach den Bombenattentaten erschüttert. Der Kampf gegen den Terror ist das oberste Ziel. Doch einige Maßnahmen bringen wenig.
Dem eisernen Kampf gegen den Terror haben sich alle vergangenen Regierungen Israels verschrieben. Auch die nächste Regierung wird betonen, keine Toleranz für Terroristen zu zeigen. Ausgerechnet jetzt, kurz bevor die aktuelle Regierung zurücktritt und die neue Rechtskoalition unter Benjamin Netanjahu ihr Amt antreten wird, erschüttern zwei schwere Bombenattentate das Herz des israelisch-palästinensischen Konflikts – die Stadt Jerusalem.

Es gibt viele Wege, gegen Terror vorzugehen, und kein Weg ist ideal. Das, was einzelne Mitglieder der voraussichtlich nächsten Regierung Israels schon jetzt ankündigen, lässt jedoch wenig Gutes für die Region erwarten. Der rechtsradikale Politiker Itamar Ben Gvir, der das Amt des Polizeiministers anstrebt, möchte am liebsten mehrere palästinensische Städte in Freiluftgefängnisse verwandeln.
Abriegeln und aushungern: das ist das Patentrezept der Rechtsextremen.
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Israel schirmt Gaza ab: Die Strategie geht nicht auf
Das Beispiel Gaza zeigt, dass diese Strategie nicht nur für die Menschen im Gazastreifen ein Leben im Horror bedeutet. Es macht auch das Leben der Israelis nicht sicherer. Vieles deutet darauf hin, dass die Jerusalemer Attentate von der in Gaza herrschenden Hamas geplant und finanziert wurden. Dazu kommt, dass man das Modell Gaza ohnehin nicht einfach kopieren kann.

Israel und das Westjordanland sind allein wirtschaftlich zu sehr ineinander verschränkt, um weite Gebiete dauerhaft komplett abzuriegeln. Es ist eine traurige Realität, dass es Terror immer geben wird. Wer die Menschen in Nablus oder Dschenin isoliert, aushungert und ihnen jede Perspektive raubt, macht es wahrscheinlicher, dass die Terrornetzwerke auch weiter regen Zulauf genießen.