Berlin. Wladimir Putin will die Ukraine auslöschen. Die Paradoxie dieses Brutalo-Maximalismus: Er stärkt damit den ukrainischen Nationalismus.

Wenn es jemals die Chance auf eine Waffenruhe in der Ukraine gegeben hat: Sie ist vorbei – jedenfalls bis auf Weiteres. Im März war das noch anders. Damals hatten sich die Vertreter aus Moskau und Kiew noch über einen Neutralitäts-Status für die Ukraine sowie Regelungen für den Donbass und die Krim unterhalten.

In diesen Tagen redet niemand mehr mit irgendjemandem. Der Krieg verhärtet sich. Die Ukraine leistet im Osten und im Süden des Landes erbitterten Widerstand. Mit den neuen Himars-Mehrfachraketenwerfern aus den USA treffen die Ukrainer russische Stellungen hinter der Frontlinie. Möglicherweise ist es ihnen sogar gelungen, mit einer bislang noch nicht identifizierten Waffe einen russischen Militärflughafen auf der Krim schwer zu beschädigen.

Michael Backfisch, Politik-Korrespondent
Michael Backfisch, Politik-Korrespondent © Reto Klar | Reto Klar

Hinzu kommen zunehmend Guerilla-Attacken in den besetzten Gebieten. Im Gegenzug betreibt Moskau nicht nur die Zerstörung auch ziviler Ziele in der Ukraine. Mit sogenannten Referenden soll in einigen Regionen ein Anschluss an Russland durchgeboxt werden.

Mit seinem Brutalo-Maximalismus stärkt Putin den ukrainischen Nationalismus

Russlands Präsident Wladimir Putin will die Ukraine als demokratisches und freiheitlich verfasstes Land auslöschen. Die Paradoxie dieses Brutalo-Maximalismus: Er stärkt damit den ukrainischen Nationalismus. Staatschef Wolodymyr Selenskyj antwortet seinerseits mit einer Alles-oder-nichts-Haltung: Die 2014 durch Russland annektierte Krim soll zurückerobert werden – koste es, was es wolle, fordert er.

NameWladimir Wladimirowitsch Putin
Geburtsdatum7. Oktober 1952
GeburtsortSankt Petersburg
SternzeichenWaage
AmtPräsident der Russischen Föderation
Im Amt seit2000 (Unterbrechung von 2008 bis 2012)
FamilienstandGeschieden, mindestens zwei Kinder
Größeca. 1,70 Meter

Selenskyj definiert dieses Ziel auch, um seine geschundenen Landsleute zum Durchhalten zu animieren. Angesichts der Extrem-Positionen beider Seiten wird der Zermürbungskrieg weitergehen. Der Spielraum für Pragmatismus liegt bei null.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.