Berlin. Es steht schlecht ums Klima, Wälder gewinnen an Bedeutung. Ministerin Klöckner verspricht vorm Krisengipfel bis zu 800 Millionen Euro.

Dass die Entwicklung des Klimas immer mehr zur Krise wird, kommt langsam bei der Mehrheit an. Auf vielen Ebenen wird überlegt, was sich positiv auswirken könnte – eine ganz wichtige Rolle spielt dabei der Wald. Bei einem Waldgipfel sollen entsprechende Weichen gestellt werden, damit dieser in Deutschland gedeihen kann.

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) machte bereits vor dem Gipfel eine gewichtige Ankündigung – es soll Geld in die Hand genommen werden, und zwar nicht wenig: „Wir werden mit den Ländern gemeinsam etwa 700, 800 Millionen Euro haben, die vergeben werden müssen“, sagte die Ministerin am Mittwoch im SWR2-„Tagesgespräch“.

„Wir begrüßen es nachdrücklich, dass die Bundesregierung die Brisanz der Situation in unseren Wäldern erkannt hat, erklärte Max von Elverfeldt, der Vorsitzende der Familienbetriebe Land und Forst, dazu in einer Mitteilung. „Im Maßnahmenplan für den Wald wird deutlich, dass die Stabilisierung der Wälder nicht allein von den Forstbetrieben bewältigt werden kann, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist“,

Die Familienbetriebe Land und Forst vertreten die Interessen von Betrieben, hinter denen rund 50.000 Eigentümer, Familienmitglieder und Mitarbeiter stehen. Sie setzen sich für den Schutz des privaten Eigentums und die Stärkung der Wirtschaftskraft im ländlichen Raum ein.

Das von Klöckner versprochene Geld solle nach Kriterien des Klimaschutzes vergeben werden.

Waldgipfel: Geld soll Aufforstung dienen – langfristiges Denken wichtig

Julia Klöckner (CDU), Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, will ordentlich in Wälder investieren.
Julia Klöckner (CDU), Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, will ordentlich in Wälder investieren. © dpa | Carsten Koall

Klöckner betonte die Bedeutung der Bäume für den Klimaschutz. Jeder Baum sei ein Mitkämpfer gegen den Klimawandel. „Und das, was wir heute nicht aufforsten, das fehlt natürlich unseren Enkeln.“

Es müsse mindestens so viel Wald wieder aufgeforstet werden, wie in den vergangenen Jahren durch Waldbrände, Stürme, Dürren und den Befall von Borkenkäfern verloren gegangen ist. Das Ausmaß der Verluste durch den Schädlingsbefall sei bisher noch gar nicht absehbar.

Hintergrund: Wie die Umweltministerin den deutschen Wald retten will

Bundeswehr soll beschädigtes Holz beseitigen

Vor der Aufforstung müsse noch viel beschädigtes Holz abtransportiert werden. Da viele Waldbesitzer nur kleine Flächen besäßen, könnten sie das allein oft kaum leisten. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) habe daher die Hilfe der Bundeswehr angeboten. In Sachsen half die Bundeswehr bereits bei der Bekämpfung der Borkenkäfer-Plage.

Bei der anschließenden Wiederbewaldung müssten die Waldbesitzer dann auf eine klimagerechte Bepflanzung achten, die regional sehr unterschiedlich sei.

Welche Baumarten mit Blick auf den Klimawandel in den deutschen Wald passen, ist eine der Fragen, die Klöckner am Mittwoch mit Landespolitikern, Verbänden und Wissenschaftlern besprechen will. Weiter soll es darum gehen, wie Fördergelder verteilt werden können, aber auch um wirtschaftliche Fragen wie die Lagerung von Holz bei niedrigen Marktpreisen oder das Bauen mit Holz. (ses/dpa)