Peking. Angela Merkel blieb zum Start ihres China-Besuchs erneut bei der Empfangszeremonie sitzen. Das führte zu einer kuriosen Choreografie.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Freitag in Peking mit militärischen Ehren empfangen worden. Wie bei Empfängen üblich wurden die Nationalhymnen beider Länder gespielt. Merkel verfolgte die Nationalhymnen im Sitzen – auch als sich Chinas Ministerpräsident Li Keqiang für die chinesische Hymne erhob. Eine kuriose Szene, die allerdings einen guten Grund hat.

Zuletzt kam es bei Angela Merkel bei ähnlichen Empfängen, bei denen sie länger stillstehen musste, zu drei Zitteranfällen. Daher hatte die chinesische Seite Stühle bereitgestellt, Merkel und Li Keqiang verfolgten die Zeremonie im Sitzen. Zuvor hatte sich die Kanzlerin mit dem chinesischen Ministerpräsidenten zu einem Arbeitsfrühstück getroffen.

Am Abend trifft sich Merkel mit Xi Jinping

Im Mittelpunkt ihres Besuches stehen der Handelskrieg der USA mit China, die Unruhen in Hongkong und die bilateralen Beziehungen. Am Abend war auch ein Essen mit Staats- und Parteichef Xi Jinping geplant.

Anführer der Protestbewegung in Hongkong hatten an Merkel appelliert, sich für die Demonstranten in der chinesischen Sonderverwaltungsregion einzusetzen und mäßigend auf die kommunistische Führung in Peking einzuwirken.

Während der deutschen Hymne saßen sowohl Kanzlerin Angela Merkel als auch Chinas Ministerpräsident Li Keqiang.
Während der deutschen Hymne saßen sowohl Kanzlerin Angela Merkel als auch Chinas Ministerpräsident Li Keqiang. © dpa | Michael Kappeler

Merkel: Drei Zitteranfälle binnen kurzer Zeit

Im Juni hatte die Bundeskanzlerin zum ersten Mal gezittert, als sie den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei hohen Temperaturen in Berlin empfing.

Acht Tage später hatte Merkel einen zweiten Zitteranfall, als sie bei der Ernennung der neuen Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) eine Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schluss Bellevue verfolgte.

Im Juli kam es dann zum dritten Zitteranfall, als der finnische Ministerpräsident Antti Rinne zu Gast in Berlin war. Anschließend blieb die Kanzlerin bereits bei mehreren Empfängen von Staatsgästen sitzen. Viele der Amtskollegen Merkels blieben ebenfalls sitzen und umgingen damit kuriose Bilder wie die aus Peking. (dpa/tki)