Weil am Rhein. Im ersten Halbjahr sind allein in Baden-Württemberg 254 Flüchtlinge auf Güterzügen eingereist. Die Behörden verstärken die Kontrollen.

Nach einem deutlichen Anstieg der Flüchtlingszahlen auf Güterzügen verstärkt die Bundespolizei in Baden-Württemberg die Kontrollen. Hierfür werden auch Hubschrauber und Spezialkräfte eingesetzt, wie eine Sprecherin der Bundespolizeiinspektion Weil am Rhein der Deutschen Presse-Agentur sagte. Ziel sei es, Menschen von Güterzügen fernzuhalten.

Dabei gehe es in erster Linie um Gefahrenabwehr. Migranten, die auf Güterzüge kletterten, gingen ein tödliches Risiko ein. Schwerpunkt der Kontrollen sei die Bahnstrecke Karlsruhe-Basel. Sie ist den Angaben zufolge eine der meistbefahrenen Güterbahnstrecken Europas.

Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden nach Angaben der Bundespolizei allein in Baden-Württemberg 254 Migranten aufgegriffen, die mit Güterzügen nach Deutschland kamen. Im vergangenen Jahr gab es demnach nur einige wenige Einzelfälle.

Route Norditalien-Schweiz stärker überwacht

Die meisten dieser Flüchtlinge kämen mit Güterzügen von Norditalien über die Schweiz nach Deutschland, sagte die Sprecherin. Diese Route werde nun verstärkt überwacht. Die Bundespolizei ist neben dem Grenzschutz für den Bahnverkehr zuständig.

Ähnliche Probleme haben auch Bayern und Österreich. Doch ist dort die Zahl der Flüchtlinge, die auf Güterzügen eingereist sind, seit Jahresbeginn stark zurückgegangen. Der Rückgang liegt an deutlich strengeren Kontrollen bei der Abfahrt der Züge in Verona durch italienische Beamte. (dpa)