Berlin. Die libysche Küstenwache geht immer rabiater gegen Boote der Seenotretter im Mittelmeer vor. Italien unterstützt diese harte Linie.

Am Dienstag kreuzt die „Golfo Azzurro“ in internationalen Gewässern des Mittelmeers, irgendwo vor der libyschen Küste. Es ist das Flüchtlingsrettungsschiff der spanischen Hilfsorganisation Proactiva Open Arms. Plötzlich nähert sich ein graues Boot der libyschen Küstenwache und erklärt, die „Golfo Azzurro“ zu beschlagnahmen. Die Crew mit den leuchtend roten Anoraks bekommt Panik: „Sie drohen, auf uns zu schießen, sollten wir ihre Befehle nicht befolgen“, heißt es in einem Tweet. Nach mehreren Stunden wird das Schiff freigegeben und muss abdrehen.

Die libysche Küstenwache wird zunehmend rabiater. Immer häufiger feuert sie Warnschüsse auf die Boote der Seenotretter – mit der Drohung, das nächste Mal scharf zu schießen. Das Ziel ist klar: Möglichst viele Flüchtlingsboote sollen abgefangen und die Insassen zurück in Lager auf das nordafrikanische Festland gebracht werden, wo Mord, Folter, Zwangsarbeit und Vergewaltigung gang und gäbe sind.

Die libysche Einheitsregierung in Tripolis geht auch in juristischer Hinsicht nicht zimperlich vor: Sie hat die 12-Meilen-Zone der Küstengewässer einseitig auf eine „Sicherheits- und Rettungszone“ von 74 Seemeilen ausgeweitet. Nach internationalem Recht geht das nur mit der Zustimmung der Nachbarstaaten.

Italien unterstützt Libyen mit Schiffen und Geld

Angesichts dieses strikten Vorgehens haben drei von acht humanitären Organisationen ihre Operationen vorübergehend eingestellt: Ärzte ohne Grenzen, Save the Children und Sea Eye. Die Rechnung der Regierung in Tripolis scheint aufzugehen. Die Zahl der Flüchtlingsfahrten über das Mittelmeer nach Italien ist deutlich zurückgegangen.

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In der ersten Augusthälfte kamen gerade mal 2080 Migranten an. Im Vorjahreszeitraum waren es noch knapp 21.300 gewesen. Im Juli registrierten die Italiener 20.423 Flüchtlinge, weniger als halb so viel wie ein Jahr zuvor. Die in der EU grassierende Befürchtung, dass in diesem Jahr weit mehr als 200.000 Migranten in Sizilien, Kalabrien oder Kampanien anlanden, scheint sich wohl nicht zu bewahrheiten.

Deal zwischen Italien und Libyen

An fünf Augusttagen kam kein einziger Flüchtling nach Italien. Die Mittelmeerroute ist für Migranten kaum noch zu überwinden. Dies liegt vor allem an den Gegenmaßnahmen der italienischen Regierung, der in der Flüchtlingsfrage das Wasser bis zum Hals steht und die sich von Brüssel allein gelassen fühlt. Bereits im Februar hatte Rom einen Deal mit Tripolis unterzeichnet.

Demnach bilden die Italiener die libysche Küstenwache aus, stellen ihre Schiffe zur Verfügung und zahlen Geld. Libyens Kurs, den Flüchtlingsansturm nach Europa abzubremsen, ist vergleichbar mit den radikalen Schritten Mazedoniens seit November 2015: Die Regierung in Skopje errichtete einen fast drei Meter hohen Grenzzaun.

Abschottungslinie stößt auf Zustimmung in der EU

Die Bilder von hungernden und frierenden Menschen im Flüchtlingslager im nordgriechischen Idomeni gingen um die ganze Welt. Mazedonien wurde damals von Nachbarstaaten bis hin zu Österreich unterstützt, dessen konservativer Außenminister Sebastian Kurz lautstark für eine Schließung der Balkanroute trommelte.

Flüchtlingslager Idomeni ist geräumt

Die Räumung des wilden Flüchtlingslagers von Idomeni an der mazedonisch-griechischen Grenze ist am dritten Tag eines Großeinsatzes der Polizei beendet.
Die Räumung des wilden Flüchtlingslagers von Idomeni an der mazedonisch-griechischen Grenze ist am dritten Tag eines Großeinsatzes der Polizei beendet. © REUTERS | POOL
Es sind nur noch einige Migranten dort.
Es sind nur noch einige Migranten dort. © dpa | Yannis Kolesidis / Pool
„Der polizeiliche Teil der Aktion ist beispielhaft verlaufen“, teilte der griechische Migrationsminister Ioannis Mouzalas dem griechischen Fernsehsender „Mega“ mit.
„Der polizeiliche Teil der Aktion ist beispielhaft verlaufen“, teilte der griechische Migrationsminister Ioannis Mouzalas dem griechischen Fernsehsender „Mega“ mit. © dpa | Yannis Kolesidis / Pool
Die Räumung des Flüchtlings-Camps habe ohne Gewalteinwirkung stattgefunden.
Die Räumung des Flüchtlings-Camps habe ohne Gewalteinwirkung stattgefunden. © dpa | Yannis Kolesidis / Pool
Die Polizei werde aber in der Region bleiben.
Die Polizei werde aber in der Region bleiben. © REUTERS | POOL
Zahlreiche Migranten verließen am Donnerstagmorgen wie auch am Vortag auf eigene Faust das Lager von Idomeni.
Zahlreiche Migranten verließen am Donnerstagmorgen wie auch am Vortag auf eigene Faust das Lager von Idomeni. © dpa | Yannis Kolesidis / Pool
Sie sagten Reportern, sie wollen nicht in organisierte Auffanglager gehen, weil sie befürchteten, dass sie damit für immer in Griechenland bleiben müssten.
Sie sagten Reportern, sie wollen nicht in organisierte Auffanglager gehen, weil sie befürchteten, dass sie damit für immer in Griechenland bleiben müssten. © dpa | Socrates Baltagiannis
Es wird vermutet, dass zahlreiche Migranten sich in den umliegenden Wäldern versteckt haben oder in Städten der Region untergetaucht sind, um anschließend wieder zu versuchen, über die Grenze nach Mazedonien zu kommen.
Es wird vermutet, dass zahlreiche Migranten sich in den umliegenden Wäldern versteckt haben oder in Städten der Region untergetaucht sind, um anschließend wieder zu versuchen, über die Grenze nach Mazedonien zu kommen. © dpa | Socrates Baltagiannis
Die wichtige Bahnlinie nach Mazedonien, die weiter nach Mitteleuropa führt, war von Zelten und Müll freigeräumt worden. Der griechische Minister für Bürgerschutz geht davon aus, dass der erste Güterzug schon am Abend rollen werde.
Die wichtige Bahnlinie nach Mazedonien, die weiter nach Mitteleuropa führt, war von Zelten und Müll freigeräumt worden. Der griechische Minister für Bürgerschutz geht davon aus, dass der erste Güterzug schon am Abend rollen werde. © dpa | Yannis Kolesidis
Die Blockade der Bahnlinie durch Migranten, die damit gegen die Schließung der Balkanroute protestierten, hat die griechischen Eisenbahnen 2,5 Millionen Euro gekostet.
Die Blockade der Bahnlinie durch Migranten, die damit gegen die Schließung der Balkanroute protestierten, hat die griechischen Eisenbahnen 2,5 Millionen Euro gekostet. © dpa | Yannis Kolesidis
Stacheldraht-Zäune werden entfernt.
Stacheldraht-Zäune werden entfernt. © REUTERS | MARKO DJURICA
Nach der Räumung von Idomeni plant Athen auch ein wildes Lager im Hafen von Piräus – mit rund 2000 Menschen – aufzulösen. Zudem solle stufenweise eines der schlimmsten provisorischen Staatslager im alten Athener Flughafen bei Hellinikon geräumt werden. Dort harren rund 4500 Menschen in den alten Wartehallen aus. Es gibt keine Klimaanlagen. Die Temperatur steige tagsüber auf über 40 Grad Celsius, berichteten Augenzeugen.
Nach der Räumung von Idomeni plant Athen auch ein wildes Lager im Hafen von Piräus – mit rund 2000 Menschen – aufzulösen. Zudem solle stufenweise eines der schlimmsten provisorischen Staatslager im alten Athener Flughafen bei Hellinikon geräumt werden. Dort harren rund 4500 Menschen in den alten Wartehallen aus. Es gibt keine Klimaanlagen. Die Temperatur steige tagsüber auf über 40 Grad Celsius, berichteten Augenzeugen. © dpa | Yannis Kolesidis / Pool
Clowns bringen Kinderseelen zum Lachen. Während der vergangenen vier Monate lebten zwischen 9000 und 14.000 Flüchtlinge und Migranten im Camp in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze - rund 40 Prozent von ihnen sind Kinder.
Clowns bringen Kinderseelen zum Lachen. Während der vergangenen vier Monate lebten zwischen 9000 und 14.000 Flüchtlinge und Migranten im Camp in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze - rund 40 Prozent von ihnen sind Kinder. © dpa | Socrates Baltagiannis
Migrationsminister Ioannis Mouzalas räumte im griechischen Radio ein, die Zustände seien in einigen Lagern...
Migrationsminister Ioannis Mouzalas räumte im griechischen Radio ein, die Zustände seien in einigen Lagern... © dpa | Socrates Baltagiannis
... nicht zufriedenstellend. Aber jedenfalls besser als in Idomeni.
... nicht zufriedenstellend. Aber jedenfalls besser als in Idomeni. © dpa | Yannis Kolesidis
Die Behörden bemühen sich, die Zustände dort zu verbessern, versicherte Mouzalas.
Die Behörden bemühen sich, die Zustände dort zu verbessern, versicherte Mouzalas. © dpa | Yannis Kolesidis
Humanitäre Organisationen forderten Athen auf, die Zustände in den Auffanglagern zu verbessern.
Humanitäre Organisationen forderten Athen auf, die Zustände in den Auffanglagern zu verbessern. © dpa | Yannis Kolesidis
Aktivisten begleiteten in den vergangenen Tagen die Flüchtlinge bei ihrer Abreise.
Aktivisten begleiteten in den vergangenen Tagen die Flüchtlinge bei ihrer Abreise. © dpa | Georgi Licovski
Am Mittwochmorgen war das Lager schon größtenteils geräumt.
Am Mittwochmorgen war das Lager schon größtenteils geräumt. © dpa | Amir Karimi / Msf Handout
Diese Aufnahmen von „Ärzte ohne Grenzen“ dokumentieren die Aufräumarbeiten.
Diese Aufnahmen von „Ärzte ohne Grenzen“ dokumentieren die Aufräumarbeiten. © dpa | Amir Karimi / Msf Handout
Bis zu 15.000 Menschen sollen im März in dem Lager gelebt haben.
Bis zu 15.000 Menschen sollen im März in dem Lager gelebt haben. © dpa | Amir Karimi / Msf Handout
Die Zustände hatten sich zuletzt massiv verschlechtert, die Menschen lebten im Dreck und in der Kälte.
Die Zustände hatten sich zuletzt massiv verschlechtert, die Menschen lebten im Dreck und in der Kälte. © dpa | Amir Karimi / Msf Handout
Schon am Dienstag fingen die Behörden an, die Menschen in Bussen auf offizielle Lager in der Nähe zu verteilen.
Schon am Dienstag fingen die Behörden an, die Menschen in Bussen auf offizielle Lager in der Nähe zu verteilen. © dpa | Socrates Baltagiannis
Die Räumung des Lagers ist friedlich verlaufen.
Die Räumung des Lagers ist friedlich verlaufen. © dpa | Kostas Papadakis
Die griechischen Behörden hatten gewaltsame Proteste der gestrandeten Flüchtlinge befürchtet, doch die meisten ließen sich überzeugen, das Lager zu verlassen.
Die griechischen Behörden hatten gewaltsame Proteste der gestrandeten Flüchtlinge befürchtet, doch die meisten ließen sich überzeugen, das Lager zu verlassen. © REUTERS | MARKO DJURICA
Trotz der prekären Situation im Lager gibt es auch manchmal Szenen der Ausgelassenheit.
Trotz der prekären Situation im Lager gibt es auch manchmal Szenen der Ausgelassenheit. © REUTERS | MARKO DJURICA
Den Grenzzaun, der den Flüchtlingen die Weiterreise nach Norden versperrt, hat Mazedonien errichtet.
Den Grenzzaun, der den Flüchtlingen die Weiterreise nach Norden versperrt, hat Mazedonien errichtet. © dpa | Georgi Licovski
Im Lager hielten sich auch Menschrechtsaktivisten auf, ...
Im Lager hielten sich auch Menschrechtsaktivisten auf, ... © dpa | Socrates Baltagiannis
... die immer wieder gegen die europäische Flüchtlingspolitik protestierten.
... die immer wieder gegen die europäische Flüchtlingspolitik protestierten. © dpa | Yannis Kolesidis
Nach Angaben der griechischen Behörden soll die komplette Räumung innerhalb von zehn Tagen über die Bühne gehen.
Nach Angaben der griechischen Behörden soll die komplette Räumung innerhalb von zehn Tagen über die Bühne gehen. © REUTERS | POOL
Am ersten Tag haben mehr als 2000 Menschen das Lager verlassen.
Am ersten Tag haben mehr als 2000 Menschen das Lager verlassen. © dpa | Yannis Kolesidis
Spezialeinheiten der Polizei, die Krawalle verhindern sollten, blieben weitestgehend arbeitslos.
Spezialeinheiten der Polizei, die Krawalle verhindern sollten, blieben weitestgehend arbeitslos. © dpa | Georgi Licovski
Die Menschen gingen größtenteils freiwillig.
Die Menschen gingen größtenteils freiwillig. © dpa | Georgi Licovski
An der Aktion nahmen nach Berichten griechischer Medien rund 1400 Polizisten teil.
An der Aktion nahmen nach Berichten griechischer Medien rund 1400 Polizisten teil. © dpa | Yannis Kolesidis
Sie sollten den geordneten Ablauf der Räumung überwachen.
Sie sollten den geordneten Ablauf der Räumung überwachen. © dpa | Yannis Kolesidis
Menschrechtsorganisationen kritisieren, dass die Menschen in den offiziellen Lagern in der Umgebung kaum besser versorgt würden als in Idomeni.
Menschrechtsorganisationen kritisieren, dass die Menschen in den offiziellen Lagern in der Umgebung kaum besser versorgt würden als in Idomeni. © dpa | Yannis Kolesidis
Die Hilfsorganisation „Save the Children“ etwa zeigte sich besorgt über die Lage in den offiziellen Flüchtlingscamps, in denen es etwa an Waschräumen und Schutzräumen für Kinder fehle.
Die Hilfsorganisation „Save the Children“ etwa zeigte sich besorgt über die Lage in den offiziellen Flüchtlingscamps, in denen es etwa an Waschräumen und Schutzräumen für Kinder fehle. © dpa | Yannis Kolesidis
Auch die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR mahnte Griechenland, bei der Umsiedlung auf Druck zu verzichten.
Auch die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR mahnte Griechenland, bei der Umsiedlung auf Druck zu verzichten. © REUTERS | POOL
Wichtig sei, dass der Umzug freiwillig stattfinde und die Menschen gut informiert würden, sagte Sprecher Adrian Edwards.
Wichtig sei, dass der Umzug freiwillig stattfinde und die Menschen gut informiert würden, sagte Sprecher Adrian Edwards. © dpa | Yannis Kolesidis
Und so räumten die Menschen ihr Hab und Gut zusammen...
Und so räumten die Menschen ihr Hab und Gut zusammen... © dpa | Yannis Kolesidis
...und brachten es zu den Haltestellen der Busse.
...und brachten es zu den Haltestellen der Busse. © dpa | Kostas Papadakis
Es waren vor allem Syrer, Iraker, Afghanen und Pakistanis, die in Idomeni gestrandet sind.
Es waren vor allem Syrer, Iraker, Afghanen und Pakistanis, die in Idomeni gestrandet sind. © dpa | Yannis Kolesidis
Dort harrten sie aus unter zum Teil menschenunwürdigen Bedingungen.
Dort harrten sie aus unter zum Teil menschenunwürdigen Bedingungen. © REUTERS | ALEXANDROS AVRAMIDIS
Immer wieder standen die einfachen Zelte der Menschen unter Wasser oder im Dreck.
Immer wieder standen die einfachen Zelte der Menschen unter Wasser oder im Dreck. © dpa | Amir Karimi / Msf Handout
Statt nach Norden auf der Balkanroute, geht es nun in den Süden in andere Lager.
Statt nach Norden auf der Balkanroute, geht es nun in den Süden in andere Lager. © dpa | Yannis Kolesidis / Pool
Die neuen Auffanglager werden von der UNO und vom griechischen Staat betrieben.
Die neuen Auffanglager werden von der UNO und vom griechischen Staat betrieben. © dpa | Yannis Kolesidis / Pool
„Die Evakuierung läuft ohne Probleme“, sagte der Regierungssprecher für Flüchtlingsfragen, Giorgos Kyritsis.
„Die Evakuierung läuft ohne Probleme“, sagte der Regierungssprecher für Flüchtlingsfragen, Giorgos Kyritsis. © dpa | Kostas Papadakis
Wegen der Abriegelung der sogenannten Balkanroute ...
Wegen der Abriegelung der sogenannten Balkanroute ... © dpa | Yannis Kolesidis
... ist die Weiterreise nach Norden versperrt.
... ist die Weiterreise nach Norden versperrt. © REUTERS | POOL
Die Behörden haben mehrere Übersetzer in das Camp geschickt. Sie sollten den Menschen in der eigenen Sprache erklären, ...
Die Behörden haben mehrere Übersetzer in das Camp geschickt. Sie sollten den Menschen in der eigenen Sprache erklären, ... © dpa | Georgi Licovski
... dass sie koordiniert und stufenweise in Busse steigen sollen.
... dass sie koordiniert und stufenweise in Busse steigen sollen. © REUTERS | OGNEN TEOFILOVSKI
Anschließend werden die Menschen in die Auffanglager im Landesinneren gebracht.
Anschließend werden die Menschen in die Auffanglager im Landesinneren gebracht. © REUTERS | POOL
Die ersten Busse haben am 23. Mai Idomeni bereits verlassen.
Die ersten Busse haben am 23. Mai Idomeni bereits verlassen. © REUTERS | ALKIS KONSTANTINIDIS
Bis zum Donnerstag verließen immer wieder Busse Idomeni.
Bis zum Donnerstag verließen immer wieder Busse Idomeni. © dpa | Socrates Baltagiannis
An Bord sind Menschen, die auf eine bessere Zukunft in Europa hoffen.
An Bord sind Menschen, die auf eine bessere Zukunft in Europa hoffen. © dpa | Socrates Baltagiannis
Das Lager hatte sich nach der Schließung der Balkanroute im Februar ...
Das Lager hatte sich nach der Schließung der Balkanroute im Februar ... © REUTERS | ALEXANDROS AVRAMIDIS
... und dem Bau eines Zauns auf mazedonischer Seite gebildet.
... und dem Bau eines Zauns auf mazedonischer Seite gebildet. © REUTERS | KOSTAS TSIRONIS
Bis zu 15.000 Menschen harrten im März in der Region aus ...
Bis zu 15.000 Menschen harrten im März in der Region aus ... © dpa | Yannis Kolesidis
... in der Hoffnung, nach Mittel- und Nordeuropa weiterreisen zu können.
... in der Hoffnung, nach Mittel- und Nordeuropa weiterreisen zu können. © dpa | Yannis Kolesidis
Am Vortag der Räumung versuchten dutzende Migranten, das Lager zu verlassen, um sich zu verstecken. Aktivisten hatten sie über die bevorstehende Räumungsaktion informiert.
Am Vortag der Räumung versuchten dutzende Migranten, das Lager zu verlassen, um sich zu verstecken. Aktivisten hatten sie über die bevorstehende Räumungsaktion informiert. © REUTERS | ALEXANDROS AVRAMIDIS
Andere Migranten gingen freiwillig in andere Lager.
Andere Migranten gingen freiwillig in andere Lager. © REUTERS | KOSTAS TSIRONIS
Wie es mit den in Griechenland gestrandeten Flüchtlingen weitergeht, ist ungewiss.
Wie es mit den in Griechenland gestrandeten Flüchtlingen weitergeht, ist ungewiss. © REUTERS | KOSTAS TSIRONIS
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Obwohl Libyens Abschottungslinie in der EU auf stillschweigende Zustimmung stößt – lindert sie doch den Druck auf die Mitgliedsstaaten –, reicht dies nach Aussage von Kritikern nicht aus. Sie verweisen auf die durchlässigen Grenzen im Süden Libyens. Für Dutzende Milizen ist der Menschenschmuggel durch die Sahara ein lukratives Geschäft. Hinzu kommen Stämme, die ebenfalls die Hand aufhalten.

Seit dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi 2011 gibt es zwei rivalisierende Regierungen in dem Land, das kaum über staatliche Strukturen verfügt. Der Berliner Soziologe Gerald Knaus, der als Architekt des Flüchtlingsdeals zwischen der EU und der Türkei gilt, bastelt derzeit an einem neuen Papier. „Wir brauchen Abkommen mit Ländern wie Nigeria, Senegal, Elfenbeinküste und Gambia“, sagt er dieser Zeitung. Seine Idee: Die Länder nehmen Migranten ohne Asylanspruch zurück und erhalten dafür humanitäre Hilfe.