Berlin. Unwetter wüteten am Donnerstag über mehreren europäischen Ländern. In Frankreich, Italien und Österreich starben dabei 13 Menschen.

  • Italien, Frankreich und Österreich sind am Donnerstag von schweren Unwettern getroffen worden
  • Insgesamt kamen dabei 13 Menschen ums Leben
  • Ein Video aus der beliebten Urlaubsregionen Toskana zeigt die unglaubliche Kraft des Windes

Die Meteorologen hatten schwere Unwetter vorhergesagt. Deren tatsächliches Ausmaß überraschte dann aber doch viele Menschen: Nach einer langen Hitze- und Trocken-Periode haben starke Niederschläge und Windböen mit Geschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometern pro Stunde in Teilen von Süd- und Mitteleuropa für Chaos gesorgt. Besonders betroffen waren Italien, Frankreich und Österreich, wo insgesamt 13 Menschen ums Leben kamen.

Dramatische Bilder aus Italien: Unwetter löst Gondeln von Riesenrad

Dramatisch war die Situation in der bei deutschen Urlaubern beliebten Toskana. Dort wurden zwei Menschen von umstürzenden Bäumen getroffen und starben. Fast surreal wirkt ein Video aus der Küstenstadt Piombino, in der der starke Wind ein Riesenrad drehte. Teilweise lösten sich durch das Unwetter sogar Gondeln von dem glücklicherweise nicht in Betrieb befindlichen Fahrgeschäfts.

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Italienische Wetterdienste hatten zuvor schwere Unwetter in mehreren Regionen im Norden des Landes angekündigt. Betroffen waren neben der Toskana auch Südtirol und weite Teile Mittelitaliens. „Leider ist es noch nicht vorbei“, sagte Luigi D'Angelo vom italienischen Zivilschutz am Freitag der Zeitung „La Stampa“. Laut den aktuellen Wetterprognosen ist in am Freitag weiterhin mit Gewittern zu rechnen. Die Ausmaße von Donnerstag dürften diese aber nicht mehr erreichen.

Wie der Regionalrat der Toskana auf Facebook mitteilte, verlängert die Region die Unwetterwarnung bis Freitagabend um 20 Uhr. Auch die Stadt Mailand in der Lombardei sprach Warnungen für die Bevölkerung aus.

Sturm in Italien: Schäden auch in Venedig

In Venedig beschädigte der Sturm den Glockenturm des Markusturms. Das höchste Gebäude der Stadt gilt als Symbol Venedigs. Der Wind und der der Regen hätten Ziegelfragmente vom Turm gelöst, berichten italienische Medien. Die Behörden hätten den Turm abgesperrt und Besuchende evakuiert. Bilder aus Venedig zeigen dunkle Wolken über der Stadt.

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Während der Norden Italiens derzeit von Stürmen und Starkregen betroffen ist, herrscht im Süden des Landes weiter Trockenheit. Für Probleme sorgen dort noch immer zahlreiche Wald- und Buschbrände.

Hitze in Bildern: Europa leidet unter Extrem-Temperaturen

Rupa (Italien): Ein Löschfahrzeug fährt zu einem Einsatz an der Grenze zwischen Miren und Nordostitalien, wo Waldbrände wüten. Mehr als tausend Feuerwehrleute bekämpfen den Brand.
Rupa (Italien): Ein Löschfahrzeug fährt zu einem Einsatz an der Grenze zwischen Miren und Nordostitalien, wo Waldbrände wüten. Mehr als tausend Feuerwehrleute bekämpfen den Brand. © Luka Dakskobler/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Luka Dakskobler/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Abgebrannter Kiefernwald in Frankreich: Die Böden sind staubtrocken, die Temperaturen sinken seit Wochen nicht. Diese Luftaufnahme aus Pyla Sur Mer im Südwesten Frankreichs belegt die Zerstörung durch Waldbrände. Seit dem 12. Juli mussten Zehntausende Menschen ihre Häuser und Sommerurlaubsorte verlassen.
Abgebrannter Kiefernwald in Frankreich: Die Böden sind staubtrocken, die Temperaturen sinken seit Wochen nicht. Diese Luftaufnahme aus Pyla Sur Mer im Südwesten Frankreichs belegt die Zerstörung durch Waldbrände. Seit dem 12. Juli mussten Zehntausende Menschen ihre Häuser und Sommerurlaubsorte verlassen. © Uncredited/Service Communication-Protocole SDIS 33 via AP/dpa - | Uncredited/Service Communication-Protocole SDIS 33 via AP/dpa -
In den Monts d'Arrée in der Bretagne helfen Landwirte mit im Kampf gegen die Flammen. Sie bringen mit ihren Traktoren Wassertanks zum Löschen herbei.
In den Monts d'Arrée in der Bretagne helfen Landwirte mit im Kampf gegen die Flammen. Sie bringen mit ihren Traktoren Wassertanks zum Löschen herbei. © LOIC VENANCE / AFP | LOIC VENANCE / AFP
Brand in Griechenland: Ein Feuer greift auf ein halbfertiges Wohnhaus in Pallini, nördlich von Athen, über. Die griechische Regierung stellt Hubschrauber und Löschflugzeuge zur Verfügung, um ein Ausbreiten der Waldbrände zu verhindern.
Brand in Griechenland: Ein Feuer greift auf ein halbfertiges Wohnhaus in Pallini, nördlich von Athen, über. Die griechische Regierung stellt Hubschrauber und Löschflugzeuge zur Verfügung, um ein Ausbreiten der Waldbrände zu verhindern. © Aris Oikonomou / AFP | Aris Oikonomou / AFP
Auch Deutschland ächzt unter Temperaturen bis zu 40 Grad: Manche Ladenbesitzer wie hier im bayerischen Regensburg schlossen vorsorglich die Geschäfte.
Auch Deutschland ächzt unter Temperaturen bis zu 40 Grad: Manche Ladenbesitzer wie hier im bayerischen Regensburg schlossen vorsorglich die Geschäfte. © Armin Weigel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Armin Weigel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Obdachlose in der Hitzewelle: Helferinnen und Helfer verteilen in Hamburg Wassermelone und kalte Getränke an Wohnungslose.
Obdachlose in der Hitzewelle: Helferinnen und Helfer verteilen in Hamburg Wassermelone und kalte Getränke an Wohnungslose. © Marcus Brandt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Marcus Brandt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Unwetter auch in Frankreich: 45.000 Haushalte ohne Strom

Zuvor waren die Unwetter bereits über die französische Mittelmeerinsel Korsika und den Süden des französischen Festlandes hinweggezogen. Im Süden Korsikas registrierten Wetterdienste am frühen Donnerstagmorgen Orkanböen von bis zu 224 Kilometern pro Stunde. Weil das Unwetter Stromleitungen beschädigt hatte, waren 45.000 Haushalte zeitweise ohne Sturm.

Französische Medien sprechen inzwischen von mindestens sechs Toten und zahlreichen teilweise schwer Verletzten. Wie der französische Sender "TF1" schreibt, seien mehrere Personen auf Campingplätzen gestorben, darunter ein 13-jähriges Mädchen.

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Mehrere Tote nach Unwetter in Österreich

In Österreich sorgte ein Unwetter unter anderem an einem kleinen Badesee in St. Andrä im Bundesland Kärnten für Probleme. Dort stürzten mehrere Bäume um. Zwei Mädchen im Alter von vier und acht Jahren starben, elf Menschen wurden teils schwer verletzt. „Es hat uns alle völlig unerwartet erwischt“, erzählte ein Augenzeuge der „Kleinen Zeitung“. Badegäste seien von dem orkanartigen Sturm umgeweht worden.

Insgesamt kamen bei den Unwettern in Österreich fünf Menschen ums Leben. In der Steiermark waren Zehntausende Haushalte zeitweise von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Behebung der Schäden könne laut "Energie Steiermark" Tage, wenn nicht Wochen dauern.

(fmg/mit dpa)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.