Berlin. Die Preise für Lebensmittel steigen stark. Die Datenanalyse zeigt, was jetzt besonders teuer ist und wie Sie dennoch sparen können.

Die Preise für den Alltag steigen: Heizen, Autofahren oder Lebensmittel kaufen – all das kostet immer mehr. Laut Statistischem Bundesamt liegt die Inflationsrate im April bei 7,4 Prozent. Besonders stark gestiegen sind die Preise für Nahrungsmittel.

Inflation: Diese 5 Lebensmittel sind besonders teuer

Bei welchen Lebensmittelgruppen ist die Teuerung besonders spürbar? Das Statistische Bundesamt macht für unterschiedliche Produkte regelmäßige Testkäufe und ermittelt so die Inflationsrate. Die Grafik zeigt, welche Lebensmittel deutlich teurer geworden sind. Der Ausgangswert sind die Durchschnittspreise zu Beginn des Jahres 2015.

Der Preis für Sonnenblumen- und Rapsöl ist am stärksten gestiegen. Im Vergleich zum April 2021 kosten sie nun 36,7 Prozent mehr. Dabei sind die Preise für die Pflanzenöle zwischen 2017 und 2021 sogar gesunken. Die Invasion Russlands in die Ukraine hat den Trend umgekehrt. Denn die Ukraine und Russland sind wichtige Exporteure von Sonnenblumenöl. Wegen des Kriegs können jetzt deutlich weniger Waren aus der Ukraine exportiert werden, gleichzeitig greifen die Sanktionen gegen Russland.

Ähnlich stark betroffen ist Butter. Mit einer Steigerung von 31,3 Prozent ziehen ihre Preise ordentlich an. Da die Ukraine kaum noch Futter- und Düngemittel liefern kann, steigen indirekt die Erzeugerpreise für Butter. Dazu kommen die hohen Kosten für Energie, sie machen die Produktion in allen Sparten teurer.

Preise für Lebensmittel: Was kostet mehr und was weniger?

Weitere Produktgruppen, die deutlich mehr als noch vor einem Jahr kosten, sind Eier (+24,4 Prozent) und verschiedene Mehlsorten und Grieß (+23,5 Prozent). In der Tabelle können Sie selber die Preisentwicklung von allen erfassten Lebensmitteln auf der kleinsten Ebene nachvollziehen.

Von den 174 aufgelisteten Lebensmitteln haben sich innerhalb eines Jahres 89 Prozent aller Produkte verteuert. Acht Konsumgüter kosten in etwa so viel wie zuvor. Dazu zählen zum Beispiel Zitrusfrüchte, hochprozentiger Wein oder Orangensaft.

Nur elf Lebensmittel gibt es günstiger zu kaufen als noch ein Jahr zuvor: Paprika ist rund 20 Prozent günstiger geworden, Kohlsorten wie Weißkohl und Blumenkohl gibt es für elf Prozent weniger. Möhren kosten aktuell nur zehn Prozent des Vorjahrespreis. Richtige Schnäppchen gibt es im Lebensmittelbereich aktuell kaum.

Wann sich Obst und Gemüse kaufen lohnt

Wer bei Gemüse und Obst die Saison beachtet, kann zumindest etwas Geld sparen. Denn über das Jahr schwanken die Preise dieser Lebensmittel besonders stark. Die interaktive Grafik zeigt, in welchen Monaten Produkte teuer sind und wann ein Schnäppchen möglich ist.

Zum Spätherbst und bis zum Frühling sind viele Lebensmittel häufig besonders teuer. Richtung Sommer werden sie dann allmählich günstiger. Die beste Zeit um Tomaten zu kaufen, ist zwischen Juni und August. Im Durchschnitt kostete das Gemüse in diesem Zeitraum 20 Prozent weniger. Im Februar waren Tomaten bisher am teuersten.

Für Zwiebeln und Knoblauch ist es umgekehrt. Sie kosten im Juli mit fast 30 Prozent Aufschlag am meisten im Vergleich zum Jahresmittel. Wer hier sparen möchte, sollte lieber zwischen Januar und März zugreifen.

Vegetarisch oder fleischlastig: Das Menü macht den Preis

Wie stark die Inflation jede einzelne Person trifft, hängt am Ende vom Essverhalten ab. Die folgenden Menüs zeigen, wie sehr der persönliche Warenkorb den Preis bestimmt. Die Beispiele sind aber nicht direkt übertragbar, da die Kosten eines Produktes an einem Menü nicht gleich verteilt sind.

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Eines der Lieblingsgerichte der Deutschen kostet im Mittel mindestens 21 Prozent mehr. Rindfleisch wurde 24 Prozent teurer, Nudeln 25 Prozent. Besonders viel kosten die Tomaten, die sich seit April 2021 um 39 Prozent verteuert haben.

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Ein einfacher Salat mit Tomaten und Radieschen steigt um etwa 15 Prozent im Preis. Kostentreiber sind Olivenöl (+14 Prozent) und die bereits erwähnten Tomaten (+39 Prozent). Der Kopfsalat ist hingegen mit einem Plus von zwei Prozent kaum teurer im Vergleich zum Vorjahr.

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Liebhaber der typischen Currywurst mit Pommes könnten bei ihrem Stamm-Imbiss einen Aufschlag von mindestens neun Prozent bezahlen. So sehr haben sich im Durchschnitt die einzelnen Zutaten verteuert. Besonders die Bratwurst (+14 Prozent) schlägt auf die Kosten. Pommes (+7 Prozent) und Gewürzketchup (+6 Prozent) haben dafür den Preisanstieg nur bedingt mitgemacht.