Berlin. Corona: Neue Studien zur Wirkung von Booster-Impfungen gegen Covid-19-Infektionen werfen Fragen auf. Welchen Schutz sie bieten.

Wer eine dritte Corona-Impfung erhalten hat, ist trotzdem offenbar nur begrenzt gegen die Corona-Variante Omikron geschützt. So sind Menschen, die eine Booster-Impfung erhalten haben, zwar eine Woche danach zu 93 Prozent vor der Delta-Variante des Coronavirus geschützt, aber nur zu 37 Prozent gegen die Omikron-Variante.

Dies hat eine Studie eines kanadischen Forschungsteams unter Leitung des Public Health Ontario in Toronto ergeben. Ob Biontech/Pfizer oder Moderna – das Ergebnis zur Schutzwirkung ist unabhängig davon, mit welchem Impfstoff der Booster gespritzt wurde.

Damit bietet eine dritte Covid-19-Impfstoffdosis in der Praxis offenbar kaum Schutz gegen die Omikron-Variante im Vergleich zur Delta-Variante. In Deutschland sind laut Robert-Koch-Institut (RKI) bisher 41,2 Millionen Menschen geboostert – und damit 49,6 Prozent der Bevölkerung.

Corona: Omikron-Infizierte sind oft jünger als Delta-Infizierte

Die Virusvariante Omikron wurde der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals am 24. November 2021 aus Südafrika gemeldet. Mittlerweile ist sie laut Robert-Koch-Institut die weitverbreitetste Variante in Deutschland. Omikron ist besorgniserregend, da sie in erhöhtem Maße übertragbar ist. Gleichzeitig sind die Krankheitsverläufe leichter und führen die Infizierten seltener auf die Intensivstationen.

Für die kanadische Studie wurden rund 12.600 Erwachsene mit positivem PCR-Test zwischen November und Dezember 2021 untersucht. Die Omikron-Infizierten waren im Durchschnitt 34,8 Jahre alt und damit jünger als Infizierte mit der Delta-Variante, bei der der Altersdurchschnitt bei 43,7 Jahren lag. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass drei Impfstoffdosen zwar einen gewissen Schutz gegen die Omikron-Variante bietet, die Wirksamkeit gegen schwere Erkrankungen jedoch ungewiss bleibt.

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Corona: Omikron-Infizierte landen seltener auf der Intensivstation

Mittlerweile gibt es zahlreiche Impfdurchbrüche. Das heißt: Auch Geimpfte stecken sich mit dem Coronavirus an, doch die Verläufe der Krankheiten sind in der Regel deutlich harmloser. Bei der Mehrheit – etwa zwei Drittel – der Infizierten, die auf Intensivstationen eingeliefert werden müssen, handelt es sich laut Robert-Koch-Institut um Ungeimpfte.

Die Impfstoff-Hersteller Biontech/Pfizer entwickeln derzeit Vakzine, die an die Omikron-Variante angepasst werden. Dies sollen voraussichtlich bis März zur Verfügung stehen. Zu Beginn der Corona-Impfkampagne im Jahr 2021 hatten Studien noch ergeben, dass eine zweifache Impfung mit den mRNA-Stoffen Biontech/Pfizer und Moderna bis zu 90 Prozent vor einer Infektion schützen.