Berlin. Die Stiftung Warentest hat sieben Luftfilter untersucht. Vier davon überzeugten auch im Kampf gegen Corona. Was Käufer beachten müssen.
Die Weihnachtsfeiertage rücken näher. Doch die Corona-Infektionszahlen sind in vielen Bundesländern noch immer viel zu hoch, die Intensivbetten stark ausgelastet. Die Corona-Regeln wurden im Dezember noch einmal in einigen Regionen verschärft. Viele Fragen sich: Kann ich überhaupt noch verantwortungsvoll mit der Familie beim Weihnachtsessen sitzen oder Freunde zum Silvester-Raclette oder Spieleabend einladen?
Immer mehr setzen bereits neben Impfung, Corona-Tests und Lüften zusätzlich auf Luftfilter für die Wohnung. Sie sollen laut Herstellerversprechen Viren, Bakterien und Pollen, aber auch Schadstoffe aus der Luft filtern.
Die Stiftung Warentest hat nun sieben Modelle untersucht mit Preisen zwischen 171 und 455 Euro. Neben der Hauptfunktion, der Leistung bei der Luftreinigung (60 Prozent der Note), bewerteten die Tester auch die Handhabung (30 Prozent) sowie die Umwelteigenschaften in Form von Geräuschentwicklung und Stromverbrauch (15 Prozent) und die Gerätesicherheit (5 Prozent).
Stiftung Warentest Nur ein Luftfilter filtert alles gut
Testsieger wurde der Xiaomi Mi Air Purifier Pro für 171 Euro. Er erhielt als obendrein günstigstes Gerät im Test als einziger die Note „gut“ (2,3). Das Xiaomi-Gerät filterte als einziger der sieben Kandidaten sowohl Aerosole, die Viren enthalten können, als auch Pollen und Formaldehyd im großen Stil. Nachteil: Ersatzfilter sind hier im Vergleich recht teuer.
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Alle sechs übrigen Luftfilter im Test wurden lediglich als „befriedigend“ bewertet. Auf Platz zwei landete der Medion MD 10378 (Note 2,6), Rang drei ging an den Ideal AP30 Pro (2,9).
Die gute Nachricht für Allergiker: Pollen filterten alle Testkandidaten, wobei auch hier der Xiaomi-Filter vorn lag. Zur Reduzierung möglicher Coronaviren in der Raumluft sind eingeschränkt alle sieben zu empfehlen. Bedingung: Der Filter musste noch frisch sein. War dies gegeben, sammelten alle Geräte in der Luft schwebende Aerosolpartikel, die auch Corona- oder andere Viren transportieren können.
Luftfilter gegen Coronaviren: Oft nur mit neuem Filter
Nur vier im Test schafften das uneingeschränkt auch mit gebrauchtem Filter: Neben dem Testsieger von Xiaomi auch die beiden Philips-Luftfilter AC2939/10 und AC2887/10 sowie der Levoit Core 400S. Die drei Letzteren schwächelten aber bei Schadstoffen in der Luft wie Formaldehyd.
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Nachgestellt wurde die Filterwirkung gegen gefährliche Aerosole im Labor mit harmlosen Paraffinöltröpfchen. Sie entsprechen in etwa der winzigen Größe von Sars-CoV-2. Hochgerechnet wurden die Messergebnisse auf ein Beispielzimmer mit 16 Quadratmetern Größe und 2,50 Metern Deckenhöhe.
Mit frischem Filter ausgestattet, sank die Zahl der Tröpfchen im Test durch die Luftfilter um 90 bis 96 Prozent. Alle Geräte reinigten die Luft mindestens viermal stündlich. Das Fazit: „Luftreiniger senken die Virenkonzentration auf ein weniger riskantes Niveau. In Kombination mit regelmäßigem Lüften ist der Effekt noch größer.“
Empfehlung gegen Ansteckung: Luftfilter plus Lüften
Unter dem Strich empfehlen die Experten die Kombination aus Lüften plus Luftfilter als wirksame Vorkehrung in geschlossenen Räumen. Regelmäßiges Stoßlüften tausche verbrauchte Luft am besten aus. Eine direkte Ansteckungen, etwa durch die Hustenwolke einer infizierten Person, lasse sich dennoch am besten durch Abstand und Maske verhindern.
Verbraucher sollten sich vor dem Kauf über zwei Nachteile klar sein: Nach drei bis sechs Monaten benötigen die Geräte neue Ersatzfilter. Dadurch entstehen je nach Hersteller hohe Folgekosten: Bei den geprüften Geräten zwischen 35 und 96 Euro pro Stück. Hinzu kommen Stromkosten.
Luftfilter im Test: So laut werden die Geräte
Zweitens wurden die teils lauten Betriebsgeräusche bemängelt: In der maximalen Lüfterstufe seien die Geräte mit 58 bis 67 Dezibel etwa so laut wie Dunstabzugshauben auf höchster Stufe, hieß es. Wer also an Weihnachten zuhause Besuch empfängt, muss im Zweifel hörbare Lüftergeräusche in Kauf nehmen.
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(fmg)