Nordkorea: Turner flüchtet mit Sprung über Grenzzaun
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Von Tobias Eßer
Goseong. Ein Turner aus Nordkorea ist mit einem Sprung über einen meterhohen Grenzzaun in den Süden gelangt. So glückte die spektakuläre Flucht.
Immer wieder versuchen Menschen, aus dem diktatorisch regierten Nordkorea zu flüchten
Einem nordkoreanischen Turner ist nun eine spektakuläre Flucht gelungen
Der Mann sprang über einen meterhohen Zaun nach Südkorea
Die Flucht des Mannes ist nun Anlass einer Untersuchung in Südkorea, weil sie auf Sicherheitslücken hinweist
Ein Nordkoreaner ist nach Militärangaben Anfang November nach Südkorea geflüchtet – laut Medienberichten mit einem halsbrecherischen Manöver. Der Mann sei nach eigenen Angaben ein ehemaliger
Turner
und habe am Grenzzaun einen Metallpfosten erklettert, berichtet unter anderem der „
Korea Herald
“. Die Höhe des Pfostens habe er genutzt, um von dort über den etwa drei Meter hohen Zaun nach Südkorea zu springen.
Spektakuläre Flucht über drei Meter hohen Grenzzaun
Die
Flucht
ereignete sich den Berichten zufolge schon am 4. November in der Provinz Goseong, die im äußersten Nordosten Südkoreas liegt. Seit seinem Sprung über die Grenze soll sich der Turner in südkoreanischem Gewahrsam befinden. Laut den Berichten habe der Mann seinen Sprung den Grenztruppen zwei Mal zeigen müssen, um seine Behauptungen über seine Flucht zu belegen.
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Nachdem ihn südkoreanische Einheiten des Grenzschutzes aufgegriffen hätten, habe der Geflüchtete
politisches Asyl
beantragt, wird berichtet.
Grenze zwischen Nord- und Südkorea ist gut gesichert und entmilitarisiert
Die Grenze zwischen Nord- und Südkorea ist auf einer Breite von zweieinhalb Kilometern
entmilitarisiert
, zahlreiche
Sensoren und Tretminen
sollen das Niemandsland sichern. Zuletzt hatten sich die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea
wieder entspannt
, nachdem es im Frühjahr einen
Schusswechsel
an der Grenze zwischen beiden Ländern gab.
Südkoreanischen Behörden zufolge habe der Turner
keinen Sensor ausgelöst
– möglicherweise liege das an seinem geringen Gewicht sowie seiner Turnerfahrung, berichtet der „Korea Herald“ weiter.
Spektakuläre Flucht weist auf Sicherheitslücken hin
Die Flucht des Turners ist nun Anlass einer Untersuchung in Südkorea, weil sie auf eine oder mehrere
Sicherheitslücken
hinweist – denn es ist nicht das erste Mal, dass ein Mensch in der Provinz Goseong unbemerkt das Land betreten hat.
Für die Suchaktion wurden Berichten zufolge die Grenztruppen in spezielle Alarmbereitschaft versetzt, die für den Fall gilt, dass möglicherweise bewaffnete Soldaten aus Nordkorea eingedrungen sind. Der Alarm sei später aufgehoben worden.
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Schon 2012 flüchtete ein nordkoreanischer
Soldat
durch die entmilitarisierte Zone bis zu einem südkoreanischen Außenposten. Die südkoreanischen Grenzer bekamen seine Flucht erst mit, als der Soldat an ihrer Tür klopfte um Asyl zu beantragen.
Flucht aus Nordkorea findet häufig über China statt
Immer wieder kommt es vor, das Nordkoreanerinnen und Nordkoreaner in den Süden flüchten. Den gefährlichen Weg durch das Niemandsland wählen dabei allerdings die wenigsten. Viele Geflüchtete reisen aus Nordkorea nach
China
aus, um von dort über ein Drittland nach Südkorea weiterzuflüchten.