Köln. Das Deutsche Rote Kreuz ist ein Wohlfahrtsverband. Doch das „Team Wallraff“ weckt mit versteckten Aufnahmen Zweifel an diesem Status.

Das „Team Wallraff“ sorgt mit seinen Undercover-Reportagen regelmäßig für Schlagzeilen. Dieses Mal haben die Reporter rund um den Journalisten und Autor Günther Wallraff rund anderthalb Jahre verdeckt beim „Deutschen Roten Kreuz“ (DRK) gefilmt und dabei laut eigener Aussage mehrere Missstände aufgedeckt.

„Diesmal waren wir bei den vermeintlich „Guten“ undercover – dem größten Arbeitgeber, bei dem wir jemals verdeckt recherchiert haben. Unser Film soll positive Veränderungen bewirken, denn hier muss sich was ändern“, sagt Wallraff zum Entstehungsprozess der Reportage, die der Sender RTL am Montag den 19. Oktober ausstrahlte.

„Team Wallraff“: DRK-Mitarbeiter bedienen sich bei Kleiderspenden

In einer Berliner Kleiderkammer habe das Team laut RTL dokumentieren können, wie sich Mitarbeiter selbst an den Kleiderspenden bedient hätten. Eine als Teilzeitbeschäftigte in der Notrufzentrale getarnte Reporterin sei in Köln mehrfach ohne medizinische Ausbildung zum Einsatz geschickt worden, und das Team will auch fragwürdige Methoden beim Spendensammeln dokumentiert haben.

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Das DRK gleiche eher einem Konzern als einem gemeinnützigen Verband, wird Wallraff zudem von RTL in einer Pressemitteilung zitiert. Während der Recherche seien sie auf „Missstände, Fehlverhalten und eine Mauer des Schweigens“ getroffen, so Wallraff weiter. (jasc)

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