Berlin. Das Coronavirus hat die Welt weiter im Griff. Mehr als 3,5 Millionen Infektionen gibt es weltweit. Die Entwicklungen im Newsticker.

Die wichtigsten Meldungen des Tages:

  • Bundeskanzlerin Merkel will eine weitere Lockerung der Corona-Maßnahmen erreichen
  • Gesundheitsminister Jens Spahn nahm im Morgenmagazin zu einer möglichen Impfpflicht Stellung
  • Gleichzeitig betonte Spahn aber auch die Notwendigkeit eines gemeinsamen Plans bei der Bekämpfung der Corona-Krise. „Ein zusammenhangsloser Flickenteppich schafft Verwirrung“, so Spahn
  • Die ersten Lockerungen bei den Beschränkungen des Tourismus haben in den letzten Stunden vor allem zu einem Ansturm auf Camping-Angebote geführt
  • Der Bund will die Verantwortung für weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen den Ländern überlassen
  • Der Bund besteht allerdings auf eine Obergrenze von Neuinfektionen, ab der wieder härtere Beschränkungen greifen müssen
  • Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat umfassende Lockerungen bei den Corona-Einschränkungen auf regionaler Ebene befürwortet
  • Schülern sollen schrittweise unter Auflagen bis zu den Sommerferien an die Schulen zurückkehren
  • Den Ländern wird empfohlen, alle Geschäfte wieder zu öffnen – ohne Quadratmeterbegrenzung
  • Der Bund gibt dem Profifußball grünes Licht für die Wiederaufnahme des Spielbetriebes in der 1. und 2. Bundesliga
  • Großveranstaltungen bleiben wegen weiterhin untersagt
  • Das Robert-Koch-Institut hält eine zweite Infektionswelle für sehr wahrscheinlich, einige Wissenschaftler rechnen sogar mit einer dritten Welle
  • Hinweis: Alle weiteren Nachrichten wie etwa die PK von Angela Merkel am Nachmittag finden Sie im neuen Coronavirus-Ticker. Den Link dazu finden Sie etwas weiter unten.

Die Coronavirus-Pandemie bestimmt das Geschehen in Deutschland und der Welt. In Deutschland haben sich mehr als 167.000 Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, rund 7000 Infizierte sind an den Folgen der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder wollen am Mittwoch erneut über Lockerungen der Corona-Beschränkungen sprechen. In einer Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen der Kanzlerin mit den Regierungschefs heißt es: Der Bund will Verantwortung für weitere Lockerungen Ländern überlassen. Auch weitere Pläne zu Schulöffnungen, Großveranstaltungen und dem Spielbetrieb der Profifußballer sind bereits bekannt. Nach der Corona-Konferenz wird sich Merkel in einer Pressekonferenz äußern.

Die Reproduktionszahl liegt nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Stand vom Dienstag bei 0,71. Weltweit wurden mehr als 250.000 Corona-Tote gezählt.

Coronavirus-News-Ticker: Alle Entwicklungen im Überblick

Alle aktuellen Entwicklungen der Coronavirus-Pandemie in Deutschland und Europa in unserem News-Ticker:

Mittwoch, 6. Mai: Campingplätze erleben wahren Ansturm

11.34 Uhr: Wir beenden diesen Newsticker. Alle weiteren Nachrichten wie etwa die geplanten Lockerungen von Angela Merkel und den Ländern finden Sie in unserem neuen Coronavirus-Newsticker.

9.22 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner kritisiert die Lockerungen der Corona-Maßnahmen in vielen Bundesländern als zu zögerlich. Es gebe nun eine „Kehrtwende von Bund und Ländern“, die zwar richtig sei, sagte Lindner am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Er hätte sich eine transparente Politik der Öffnung mit Hygieneregeln statt Verboten allerdings schon vor 14 Tagen gewünscht.

Bundeskanzlerin Angela Merkel habe in den vergangenen Sitzungen mit den Ministerpräsidenten „die Ausfahrt verpasst“. „Jetzt wird all das, was da angeregt wurde, doch beschlossen, da hat das Land Zeit verloren.“ Diese Zeit wäre aber beispielsweise für Kitas und Schulen wichtig gewesen, um sich vorzubereiten, sagte Lindner.

9.02 Uhr: Die ersten Lockerungen bei den Beschränkungen des Tourismus haben in den letzten Stunden vor allem zu einem Ansturm auf Camping-Angebote geführt. Die Buchungen würden „rasant“ zunehmen, etwa in Niedersachsen, wo die Campingplätze vom 11. Mai an wieder öffnen dürfen, sagte Christian Günther, Geschäftsführer des Bundesverbands der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD), unserer Redaktion. Lesen Sie hier, was der Ansturm für Folgen hat – und was das für die Urlauber bedeutet: Ansturm auf Plätze – Wird der Camping-Urlaub jetzt teurer?

8.15 Uhr: Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte im ZDF-Morgenmagazin, wie wichtig es sei, jeden kleinen Ausbruch schnellstmöglich einzudämmen. Daher könne es zu unterschiedlichen Maßnahmen von einem Landkreis zum nächsten kommen. Gleichzeitig betonte Spahn aber auch die Notwendigkeit eines gemeinsamen Plans. „Ein zusammenhangsloser Flickenteppich schafft Verwirrung.“

Laut einer Beschlussvorlage des Bundes will die Bundesregierung die Auflagen regionalisieren: Lockerungen sollen dann zurückgenommen werden, wenn die Zahl der Neuinfektionen in einem Landkreis binnen sieben Tagen die Zahl von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner übersteigt.

Zur Frage nach einem möglichen Impfzwang antwortete Spahn: „Es braucht keinen Zwang, da bin ich fest von überzeugt.“ Er sehe eine hohe Bereitschaft in der Bevölkerung, sich impfen zu lassen.

8.11 Uhr: Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat umfassende Lockerungen bei den Corona-Einschränkungen auf regionaler Ebene befürwortet. „Deutschland ist sehr gut durch diese Krise gekommen“, sagte Kretschmer am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“. Gemeinsam habe das Land einen „Flächenbrand ausgetreten“. Nun sei es an der Zeit, „regionale Gegebenheiten“ bei der Einführung von Lockerungen zu berücksichtigen. Lesen Sie mehr: Aktuelle Reproduktionszahl und RKI-Fallzahlen

Beim Infektionsgeschehen gebe es „große Unterschiede zwischen den Bundesländern“, betonte Kretschmer. „Der Unterschied zwischen der westdeutschen Grenze im Saarland und der deutsch-polnischen Grenze könnte größer nicht sein.“

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    Corona-Maßnahmen bald womöglich von Landkreis zu Landkreis unterschiedlich

    5.00 Uhr: Das Corona-Infektionsgeschehen hat sich gut entwickelt, sagt die Kanzlerin, man könne über Lockerungen reden: Öffnung aller Geschäfte, schrittweise Rückkehr der Schüler und grünes Licht für den Profifußball.

    Der Bund will die Verantwortung für weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen den Ländern überlassen, besteht aber auf eine Obergrenze von Neuinfektionen, ab der wieder härtere Beschränkungen greifen müssen. Die Länder sollten sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten sieben Tage sofort wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt werde, heißt es in der Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Mittwoch.

    Bei Überschreiten einer Obergrenze von Infektionen müssten die Ländern aber zurück zu den alten Beschränkungen. Besonders sensibel sind der Kanzlerin zufolge Lockerungen bei Schulöffnungen sowie im Gast- und Hotelgewerbe. Denn dann kommt es wieder zu Reisen – und die Gefahr von neuen Infektionen nimmt zu.

    Alle Geschäfte sollen wieder öffnen, Schüler bis zum Sommer zurück an die Schulen

    Dennoch schlägt der Bund den Ländern angesichts der positiven Entwicklung der Corona-Infektionszahlen vor, alle Geschäfte wieder zu öffnen – ohne Quadratmeterbegrenzung. Es müssten Auflagen zur Hygiene, der Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen erfüllt werden, heißt es in der Beschlussvorlage. Wichtig sei dabei, dass eine maximale Personenzahl von Kunden und Personal bezogen auf die Verkaufsfläche vorgegeben werde, heißt es weiter.

    Der Bund will allen Schülern angesichts der positiven Entwicklung der Infektionszahlen in der Corona-Krise schrittweise unter Auflagen bis zu den Sommerferien eine Rückkehr an die Schulen ermöglichen. Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf etwa wegen der häuslichen Situation oder der technischen Ausstattung sollten „möglichst umgehend gezielte pädagogische Präsenzangebote an den Schulen erhalten“, heißt es in der Beschlussvorlage.

    Der Profifußball bekommt grünes Licht – Großverantaltungen bleiben verboten

    Mitte März: Die Mönchengladbacher und die Kölner Spieler (rotes Trikot) kämpfen um den Ball. Das Spiel findet wegen des Coronavirus ohne Zuschauer als Geisterspiel statt.Der Bund will dem deutschen Profifußball grünes Licht für die Wiederaufnahme des seit Mitte März ausgesetzten Spielbetriebes in der 1. und 2. Bundesliga geben.
    Mitte März: Die Mönchengladbacher und die Kölner Spieler (rotes Trikot) kämpfen um den Ball. Das Spiel findet wegen des Coronavirus ohne Zuschauer als Geisterspiel statt.Der Bund will dem deutschen Profifußball grünes Licht für die Wiederaufnahme des seit Mitte März ausgesetzten Spielbetriebes in der 1. und 2. Bundesliga geben. © dpa | Roland Weihrauch

    Der Bund will dem deutschen Profifußball grünes Licht für die Wiederaufnahme des seit Mitte März ausgesetzten Spielbetriebes in der 1. und 2. Bundesliga geben. „Dem Beginn des Spielbetriebs muss eine zweiwöchige Quarantänemaßnahme, gegebenenfalls in Form eines Trainingslagers, vorweggehen“, heißt es in der Beschlussvorlage. Als voraussichtlicher Termin für den Beginn der Geisterspiele ohne Zuschauer gilt der 15. oder der 21. Mai – ein genauer Termin ist in der Beschlussvorlage offen gelassen.

    Großveranstaltungen wie Volksfeste, größere Sportveranstaltungen mit Zuschauern, größere Konzerte, Festivals, Dorf-, Straßen- oder Schützenfeste sowie Kirmes-Veranstaltungen bleiben weiter untersagt. „Wegen der immer noch gegebenen Unsicherheit des Infektionsgeschehens ist davon auszugehen, dass dies auch mindestens bis zum 31. August so bleiben wird.“

    1.00 Uhr: Familienministerin Giffey fordert konkreten Zeitplan für Öffnung von Kitas. Außerdem sollen Bürger, die sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern, in der Corona-Krise stärker entlastet werden. Gebraucht würden, so Giffey, mehr als zehn Tage für das sogenannte Pflegeunterstützungsgeld, sagte Giffey unserer Redaktion.

    Giffey sieht in der Corona-Krise Rückschritte bei der Gleichstellung von Frauen. „Wir erleben jetzt häufiger einen Rückfall in traditionelle Rollenbilder“, sagte die SPD-Politikerin. Einerseits arbeiteten in den Berufen, die jetzt systemrelevant seien, fast 80 Prozent Frauen: im Supermarkt, im Krankenhaus, im Pflegeheim, in der Kita-Notbetreuung, sagte Giffey. „Es sind aber auch die Frauen, die die größte Last der Sorgearbeit übernehmen.“

    Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Franziska Giffey (SPD) trägt eine Gesichtsmaske, als sie in einem Supermarkt eintrifft. Giffey startete die bundesweite Zusammenarbeit der Supermärkte gegen häusliche Gewalt.
    Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Franziska Giffey (SPD) trägt eine Gesichtsmaske, als sie in einem Supermarkt eintrifft. Giffey startete die bundesweite Zusammenarbeit der Supermärkte gegen häusliche Gewalt. © dpa | Michael Sohn

    Bundesregierung erwartet deutlich höhere Zahl von Hartz-IV-Beziehern

    0.55 Uhr: Die Bundesregierung rechnet als Folge der Corona-Krise offenbar mit einem deutlichen Anstieg der Zahl der Hartz-IV-Bezieher. Das Arbeitsministerium erwarte in den kommenden sechs Monaten bis zu 1,2 Millionen zusätzliche sogenannte Bedarfsgemeinschaften, heißt es nach Informationen unserer Redaktion.

    Dienstag, 5. Mai: Großbritannien mit den meisten Corona-Toten in Europa

    20.43 Uhr: Die Wirtschaftsminister der Länder streben unter Auflagen in einem Korridor vom 9. bis 22. Mai eine bundesweite kontrollierte Öffnung des Gastgewerbes an. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstagabend nach einer Videokonferenz der Länderminister mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Für touristische Beherbergungen wird eine Öffnung bis Ende Mai angepeilt.

    19.54 Uhr: Der Chef der Virologie an der Berliner Charitè, Christian Drosten, hat den hohen politischen Druck auf Wissenschaftler wie ihn als gefährlich bezeichnet. „Viele Politiker können da auch mal ganz schön Druck ausüben und sagen, ich will diese Verantwortung nicht auf meinen Schultern haben, ich möchte die Verantwortung lieber in einem wissenschaftlichen Manuskript sehen, da eine Zahl raus nehmen können und sagen: ‘Das steht doch schwarz auf weiß da geschrieben“, sagte Drosten im NDR-Podcast.

    Auch die Verwendung seines Namens in der Öffentlichkeit ärgere ihn: „Inzwischen nennen Politiker meinen Namen in Talkshows, was ich eine Unverschämtheit finde und eine vollkommene Irreführung der Öffentlichkeit und auch der politischen Meinungsbildung.“ Dadurch werde vom eigentlichen Inhalt abgelenkt.

    Crew von „Mein Schiff 3“ muss weiter ausharren

    19.16 Uhr: Die rund 2900 Menschen auf dem Tui-Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 3“ in Cuxhaven müssen weiter ausharren – der überwiegende Teil auf bislang unbestimmte Zeit. Wie Tui Cruises mitteilte, seien mittlerweile 1200 Rückreisen ab diesem Freitag geplant. Nachdem der Plan, negativ auf das Coronavirus Getestete auf ein Schwesterschiff zu bringen, verworfen worden war, wird nun die Ausschiffung von positiv Getesteten und deren Isolation an Land geprüft. Eine Entscheidung stehe für Mittwoch an.

    Bisher liegen laut Reederei die Ergebnisse von etwa zwei Drittel der Tests aller Besatzungsmitglieder vor. Acht haben sich demnach mit dem Coronavirus angesteckt.

    18.19 Uhr: In Großbritannien sind inzwischen mehr Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben als in jedem anderen europäischen Land. Bis Ende April starben im Vereinigten Königreich mehr als 32.300 an der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19, wie die britische Statistikbehörde ONS mitteilte. Weltweit verzeichnen nur die USA mehr Todesfälle.

    18.12 Uhr: Die Grenze zwischen Deutschland und seinen Nachbarn könnten ab Mitte Mai wieder durchlässiger werden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur haben Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther bereits konkret über ein Konzept gesprochen, wie man dann eine Eindämmung des Coronavirus und geltende Quarantäne-Regelungen gegebenenfalls auch ohne formelle Grenzkontrollen sicherstellen könnte. In einem gemeinsamen Lagebild des Gesundheitsministeriums und des Innenressorts heißt es, geplant sei eine „schrittweise Grenzöffnung“ im Norden.

    Ein Bundespolizist mit Atemmaske kontrolliert an einem Grenzübergang.
    Ein Bundespolizist mit Atemmaske kontrolliert an einem Grenzübergang. © dpa | Patrick Seeger

    17.54 Uhr: Jenaer Schüler brauchen keinen Mund- und Nasen-Schutz im Unterricht mehr zu tragen. Das hat das Verwaltungsgericht Gera per Eilverfahren entschieden. Die Vorschrift in der jüngsten Allgemeinverfügung der Stadt wurde für rechtswidrig erklärt. Aufgrund der aktuell geringen Infektionszahlen in der Stadt sei keine Notwendigkeit für eine solch verschärfte Hygienevorkehrung im Unterricht gegeben, hieß es zu Begründung. Die Stadt hatte mit der seit Wochenbeginn geltenden Maskenpflicht im Unterricht einen Sonderweg beschritten.

    17.38 Uhr: Für Kunden und Beschäftigte der Autoindustrie gibt es in der strittigen Frage von Kaufprämien noch keine Klarheit. Bis Anfang Juni soll nun über steuerfinanzierte Anreize entschieden werden – das vereinbarten die Teilnehmer eines „Autogipfels“ von Bundesregierung und Branche. Die Länder Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg mit den Hauptsitzen von Volkswagen, BMW und Daimler hatten zuvor rasche Beschlüsse gefordert. Vor allem kleinere Zulieferer fürchten bereits Jobverluste. Weil sich Verbraucher mit Ausgaben zurückhalten und Lieferketten gekappt waren, hatte sich der Branchenverband VDA für Staatshilfen ausgesprochen.

    Merkel erwartet weitere Corona-Lockerungen

    17.16 Uhr: Schleswig-Holstein plant Lockerungen in Gastronomie und Tourismus ab Mitte Mai – noch vor Pfingsten. „Wir wollen eine klare Perspektive für alle Bereiche geben“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) nach Beratungen des Kabinetts. Details zu ersten möglichen Lockerungen im Norden nannte Günther nicht. Darüber werde die Jamaika-Koalition am Mittwoch nach den Gesprächen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beraten. Am Donnerstag will Günther dann im Landtag den konkreten Zeitplan des Landes für die Gastronomie und den Tourismus vorstellen.

    16.23 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Teilnehmer der CDU-Fraktionssitzung berichteten unserer Redaktion, dass Merkel sich mit der weiteren Entwicklung bei der Zahl der Corona-Infizierten zufrieden gezeigt habe: „Unter diesen Zahlen kann man über weitere Lockerungen sprechen, das werden wir morgen mit den Ländern tun.“ Merkel will demnach mit den Länder-Chefs am Mittwoch auch über mögliche Lockerungen bei den Beschränkungen für Kitas, in der Gastronomie und der Hotellerie sprechen. Lesen Sie mehr: Corona-Lockerungen – Welche Regel in welchem Bundesland gilt

    Bundeskanzlerin Angela Merkel will in der Coronavirus-Pandemie eine weitere Lockerung der Corona-Maßnahmen durchsetzen.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel will in der Coronavirus-Pandemie eine weitere Lockerung der Corona-Maßnahmen durchsetzen. © AFP | Kay Nietfeld

    Auch die Situation in den Pflegeheimen sprach die Kanzlerin Teilnehmern zufolge an. Ihr sei wichtig, dass zumindest eine Kontaktperson Zugang zu pflegebedürftigen Personen haben und diese besuchen dürfen müsse. Auch für den Kulturbereich und den Breitensport sieht Merkel Lockerungen in Sicht.

    Merkel machte laut der Deutschen Presse-Agentur zudem deutlich: Wenn sich in einer Region ein Infektionsgeschehen zeige, seien dort lokal Maßnahmen zu ergreifen, damit nicht wieder das ganze Bundesgebiet in Mitleidenschaft gezogen werde. Das sei auch vor dem Hintergrund wichtig, dass demnächst Lockerungen bei den Hotels und Gaststätten anstünden. Denn dann komme es wieder zu Reisen in Deutschland und die Gefahr von neuen Infektionengeschehen nehme zu.

    Wichtig sei deshalb unter anderem, dass die Kontaktverfolgung weiterhin funktioniere und ausreichend Intensivbetten zur Verfügung stünden. Es gebe verständlicherweise eine sehr große Ungeduld bei den Lockerungen. Besonders sensibel sei das bei den Schulöffnungen, in der Gastronomie und bei den Hotels. Man sei weiterhin in einer fragilen Situation.

    Koalition weist Spekulationen zur Impfpflicht zurück

    16.01 Uhr: Die große Koalition hat Spekulationen über eine Impfpflicht gegen das Coronavirus zurückgewiesen. „Ein für alle Mal: Eine Corona-Impfpflicht stand nie im Gesetzentwurf, zu keinem Zeitpunkt“, sagte SPD-Fraktionsvize Bärbel Bas am Dienstag. „Es wäre auch absurd, eine Impfpflicht im Bundestag zu beschließen, wo es doch bisher überhaupt keinen Impfstoff gibt.“ Auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich gegen eine Impfpflicht ausgesprochen.

    Bas sagte: „Auch dann, wenn wir einen Impfstoff haben und mehr über eine mögliche Immunität wissen, gilt für uns: Es darf keine Zwei-Klassen-Gesellschaft von Infizierten und Nicht-Infizierten geben.“ Sie betonte: „Es kann und es wird keine Impfpflicht geben.“ Spahn hatte mehrfach deutlich gemacht, sein Eindruck sei, dass sich die allermeisten Bürger freiwillig impfen lassen würden, sobald es eine Corona-Impfung gebe. „Wo Freiwilligkeit zum Ziel führt, braucht es keine gesetzliche Pflicht.“ Unter anderem im Internet gibt es Initiativen gegen „Zwangsimpfungen“.

    15.31 Uhr: Auch in Nordrhein-Westfalen werden noch vor dem Treffen von Bund und Ländern am Mittwoch bereits erste Lockerungen verkündet. So hebt NRW das coronabedingte Besuchsverbot für Alters- und Pflegeheime auf. Das NRW-Gesundheitsministerium teilte mit, dass vom kommenden Sonntag an Bewohner dieser Heime wieder Besuch von Familienangehörigen und Freunden bekommen dürfen.

    Es sind aber strenge Auflagen für Besuche vorgesehen. Das Verbot galt seit Mitte März. Auch Bayern hatte zuvor angekündigt, das Besuchsverbot in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu lockern: Von diesem Wochenende an sind wieder Besuche von einer festen Kontaktperson erlaubt - unter strikten Hygiene- und Schutzmaßnahmen.

    15.03 Uhr: Die Bundesländer wollen sich am Dienstagabend in einer Videokonferenz auf einen konkreten Zeitpunkt für eine Öffnung von Gastronomiebetrieben verständigen. In einer Beschlussvorlage für die Schalte stehe der 18. Mai als Datum, sagte die Vorsitzende der Wirtschaftsministerkonferenz, Bremens Senatorin Kristina Vogt (Linke), am Dienstag vor Journalisten. Sie sei zuversichtlich, dass der Vorschlag angenommen werde. An der Konferenz nimmt auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) teil.

    14.27 Uhr: Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), hält trotz Covid-19 Sommerurlaub nicht nur in Deutschland - sondern auch in vielen EU-Ländern - für möglich. „Das betrifft vor allem unsere Nachbarstaaten, also etwa Österreich, Frankreich, Belgien, Polen oder die Niederlande“, sagte Bareiß dem „Tagesspiegel“.

    Weiter erklärte Bareiß: „Aber ich würde auch andere Regionen in Europa noch nicht abschreiben, etwa die Balearen oder die griechischen Inseln.“ Wenn es dort kaum noch Neuinfektionen gebe und die medizinische Versorgung funktioniere, „könnte man auch über einen Sommerurlaub dort nachdenken“, sagte der Tourismusbeauftragte. Auf EU-Ebene und mit der Weltorganisation für Tourismus, der UNWTO, werde bereits darüber gesprochen, welche Standards erfüllt sein müssten.

    Viele Urlauber fragen sich: Was ist mit Ausflügen in die Niederlande und Belgien? Auch den Griechenland-Urlaub hatten viele schon abgeschrieben. Dabei gibt es Signale der Hoffnung.

    Mehr als 100 Meldungen zu Diskriminierung im Zusammenhang mit Coronavirus

    13.48 Uhr: Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat mehr als 100 Meldungen zu Diskriminierung im Zusammenhang mit dem Coronavirus erhalten. „Die Fälle reichen von unverhohlenem rassistischem Verhalten in der Öffentlichkeit bis hin zu körperlichen Übergriffen“, sagte der kommissarische Leiter Bernhard Franke.

    Menschen mit asiatischem Aussehen berichteten demnach, sie seien in Geschäften mit viel größerem Abstand oder gar nicht erst bedient worden. Es habe Droh-E-Mails und Hassbotschaften gegeben. Andere Bürger wendeten sich an die Antidiskriminierungsstelle, weil Kinder nicht in Supermärkte gelassen wurden. Solche Regelungen hätten Alleinerziehende vor große Probleme gestellt. In Supermärkten habe es keine Ausnahme von der Einkaufswagen-Pflicht für Menschen mit Rollatoren und anderen Gehhilfen gegeben.

    13.17 Uhr: Die Spielplätze in Hamburg können wieder öffnen. Das kündigte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Dienstag nach einer Senatssitzung an Hamburg an. Gottesdienste sind in Hamburg wieder möglich, auch Museen, Gedenkstätten, Zoos und botanische Gärten sollen wieder öffnen, wie Prüfer-Storcks ankündigte. Einen genauen Termin nannte sie zunächst nicht.

    12.10 Uhr: Bayern hebt die wochenlangen Pandemie-bedingten Ausgangsbeschränkungen auf – gewisse Kontaktbeschränkungen und ein Verbot von Menschenansammlungen im öffentlichen Raum bleiben aber bestehen. Ab diesen Mittwoch ist es erlaubt, eine Person außerhalb des eigenen Hausstands und auch enge Familienangehörige zu treffen oder auch zu besuchen. Das beschloss das Kabinett in München, wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) anschließend mitteilte.

    Generell wolle Bayern Lockerungen schrittweise und vorsichtig vornehmen. Man arbeite mit einem „atmenden Modell“, bei dem Maßnahmen entsprechend der Infektionszahlen endgültig entschieden werden sollen. Außerdem wolle man bewusst regional agieren. Die Erfolge des bayerischen Vorgehens seien sichtbar, weshalb es der richtige Zeitpunkt für Lockerungen sei. „Der bayerische Weg war richtig“, so Söder.

    Nach wochenlanger Zwangspause dürfen auch Gaststätten und Hotels schrittweise wieder öffnen: Außenbereiche von Gaststätten am 18. Mai, Speiselokale im Innenbereich am 25. Mai, Hotels am 30. Mai. Ab kommenden Montag dürfen zudem alle Geschäfte wieder öffnen, auch alle größeren. Die bisherige Beschränkung auf eine Verkaufsfläche von maximal 800 Quadratmetern entfällt, wie Söder mitteilte.

    Die Schulen in Bayern sollen ab dem kommenden Montag schrittweise für immer mehr Jahrgänge wieder öffnen. Erst nach den Pfingstferien Mitte Juni soll es wieder Präsenzunterricht für alle Schüler und alle Altersklassen geben. Am 11. Mai geht es zunächst mit den Jahrgängen weiter, die im kommenden Jahr ihren Abschluss machen, sowie mit den Viertklässlern der Grundschulen. Am 18. Mai sollen die 1. Klassen folgen, die 5. Klassen der Mittelschulen sowie die 5. und 6. Klassen der Realschulen und Gymnasien. Alle weiteren kommen dann erst nach den Pfingstferien.

    Schulunterricht soll in Hessen ab 18. Mai weitergehen

    11.56 Uhr: In Hessen soll am 18. Mai für zahlreiche weitere Schüler wieder in eingeschränkter Form der Unterricht beginnen, darunter auch Viertklässler. Die übrigen Grundschüler sollen am 2. Juni an die Schulen zurückkehren, wie das Kultusministerium am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden mitteilte.

    11.28 Uhr: RKI-Präsident Lothar Wieler hat am Dienstag in Berlin gesagt, dass es möglicherweise mehrere Infektionswellen geben könnte: „Wir wissen, dass es mit großer Sicherheit eine zweite Welle gibt. Die Mehrheit der Wissenschaftler ist sich dessen sicher und viele gehen auch davon aus, dass es eine dritte Welle geben wird.“

    Dem RKI wurden in den vergangenen Tagen nur rund 700 bis 1600 neue Coronavirus-Fälle pro Tag gemeldet, wie Wieler sagte. „Die Zahl der übermittelten Infektionsfälle sinkt weiter. Das ist eine sehr gute Nachricht.“ Die Ansteckungsrate, die sogenannte Reproduktionszahl, werde derzeit auf 0,71 geschätzt. Die Zahl lag bereits in den vergangenen Tagen zwischen 0,7 und 0,8.

    Die Zahl der täglich gemeldeten Todesfälle sei weiterhin hoch, sie liege zwischen 40 und 200, sagte der RKI-Chef. Der Anteil der Verstorbenen unter den bestätigten Fällen sei in den vergangenen Wochen kontinuierlich gestiegen und liege nun bei 4,2 Prozent.

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    Mecklenburg-Vorpommern will Einschränkungen bei Kinderbetreuung lockern

    9.54 Uhr: In Mecklenburg-Vorpommern sollen die wegen Corona erlassenen Einschränkungen in der Kinderbetreuung deutlich gelockert werden. Für die rund 4500 Kinder bei Tagesmüttern und Tagesvätern soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am 11. Mai die reguläre Betreuung wieder beginnen. Eine Woche später, am 18. Mai, sollen nach Plänen des Sozialministeriums dann alle 13.600 Vorschulkinder in die Kita zurückkehren können. Die Pläne sollen am Donnerstag Thema im Kabinett sein.

    Die Kitas in Mecklenburg-Vorpommern waren Mitte März geschlossen worden, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Als erster Öffnungsschritt war am 27. April die Notbetreuung deutlich ausgeweitet worden. Mehr Berufe von Eltern gelten seither als systemrelevant. Auch Alleinerziehende werden stärker berücksichtigt.

    In Mecklenburg-Vorpommern ist Entlastung für Eltern in Sicht. Die wegen Corona erlassenen Einschränkungen in der Kinderbetreuung sollen deutlich gelockert werden.
    In Mecklenburg-Vorpommern ist Entlastung für Eltern in Sicht. Die wegen Corona erlassenen Einschränkungen in der Kinderbetreuung sollen deutlich gelockert werden. © dpa | Monika Skolimowska

    8.48 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Dienstag mit 163.860 angegeben – ein Plus von 685 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 166.152 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte bislang 6831 Todesfälle, die JHU 6993 Tote. Die Zahl der Genesenen betrug etwa 135.100.

    8.41 Uhr: In der Debatte um Lockerungen in der Corona-Krise plädiert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dafür, regional angepasst zu agieren. „Was wir entwickeln müssen, sind gar nicht Regelungen an den Landesgrenzen, sondern regionale Unterschiede“, sagte er am Dienstag im Deutschlandfunk. In Landkreisen mit wenig Infizierten könne man anders handeln als in Kommunen mit vielen Krankheitsfällen.

    Zusammen mit den Bundesländern und kommunalen Behörden sollten demnach Kriterien entwickelt werden, wie ein Ausbruchsgeschehen beispielsweise in einem Pflegeheim oder nach einer Veranstaltung frühzeitig regional in den Griff zu bekommen sei. Dort könne man dann sehr schnell mit einschränkenden Maßnahmen lokal vorgehen, um zu verhindern, dass sich das Virus stärker ausbreite. Wenn dies gelinge, dann „wird es immer mal wieder Regionen geben, wo man stärker eingreift, auch beschränkt, aber damit tatsächlich den Rest des Landes auch schützt“, erklärte Spahn.

    FDP fordert Regierungserklärung von Kanzlerin Merkel

    5.01 Uhr: Die Bundesländer liefern sich einen Wettlauf bei den Corona-Lockerungen. Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, forderte im Gespräch mit unserer Redaktion ein „Stufensystem“ für die Öffnung der Gastronomie.

    4.51 Uhr: Die FDP besteht auf einer Regierungserklärung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Corona-Pandemie an diesem Donnerstag im Bundestag. Darin müsse sie ihren Fahrplan aus der Krise darlegen und den Bundestag über die Ergebnisse der Telefonkonferenz mit den Ministerpräsidenten an diesem Mittwoch unterrichten, heißt es in einem Schreiben des Ersten Parlamentarischen Geschäftsführers Marco Buschmann an Kanzleramtsminister Helge Braun. „Das Parlament muss aus erster Hand erfahren, wie es mit unserem Land weitergehen soll.“

    Merkel hatte zuletzt vor zwei Wochen eine Regierungserklärung zur Corona-Krise im Bundestag abgegeben. In dem Schreiben Buschmanns, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt, steht nun, seitdem seien „erörterungsbedürftige Umstände“ bekannt geworden. „Denn die Bundesregierung hat mittlerweile amtlich mitgeteilt, dass Deutschland in der schwersten Wirtschaftskrise seit Bestehen der Bundesrepublik steckt. Zudem berät die Bundeskanzlerin erneut mit den Regierungschefs der Länder im Rahmen eines exekutivföderalen Prozesses, der keine parlamentarische Einbindung kennt.“

    Die FDP fordert eine Regierungserklärung von Kanzlerin Angela Merkel..
    Die FDP fordert eine Regierungserklärung von Kanzlerin Angela Merkel.. © dpa | Kay Nietfeld

    Montag, 4. Mai: Masken in Supermärkten ausverkauft – EU verspricht eine Milliarde Euro für Impfstoff-Entwicklung

    22.39 Uhr: Tschechien will ab dem 11. Mai weitere Corona-Beschränkungen lockern und Einreisen per Zug und Bus wieder zulassen. „Es wird möglich sein, Busse und Züge zu benutzen, um die Grenze zu überqueren“, erklärte Verkehrsminister Karel Havlicek am Montag im Onlinedienst Twitter. Alle einreisenden Ausländer müssen nach Angaben der Regierung aber einen negativen Virustest vorlegen.

    Auch Museen, Kinos, Einkaufszentren, Biergärten und Friseursalons dürfen ab kommenden Montag wieder eröffnen. Die tschechische Regierung plant zudem, die Obergrenze für öffentliche Veranstaltungen auf hundert Menschen zu erweitern. Auch Sportwettkämpfe mit hundert Teilnehmern werden wieder erlaubt.

    Tschechien hatte Mitte März seine Grenzen geschlossen. Erst Mitte April durften die ersten Tschechen wieder einreisen – und mussten danach für zwei Wochen in Quarantäne. Seit Ende April lässt Tschechien auch Geschäftsreisende aus der EU wieder ins Land. Das EU-Land mit 10,7 Millionen Einwohnern hat mehr als 7700 Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus und 251 Todesfälle verzeichnet.

    Das Nachbarland Slowakei plant ab Mittwoch die Öffnung von Geschäften und Restaurants mit Sitzplätzen im Freien. Auch Museen und Galerien dürfen dann wieder öffnen. Regierungschef Igor Matovic verkündete auch die Wiederzulassung von Gottesdiensten und Hochzeitsfeiern unter strengen Auflagen. Andere Gruppenversammlungen seien nach wie vor verboten. Kindergärten und Schulen bleiben Matovic zufolge vorerst geschlossen.

    21.13 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern will angesichts geringer Corona-Neuinfektionen schon in der Woche vor Pfingsten auch Auswärtigen wieder Urlaub an der Ostsee erlauben. Das sieht ein Stufenplan zum Neustart des Gastgewerbes im Nordosten vor, auf den sich am Montagabend in Schwerin Vertreter von Landesregierung und Gastgewerbe in der gemeinsamen Task Force Tourismus verständigten.

    Wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach den Beratungen mitteilte, sollen dem Plan zufolge zunächst die Gaststätten im Land vom Samstag (9. Mai) an unter strikten Hygieneauflagen für Einheimische öffnen dürfen, am 18. Mai auch Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen.

    Zum 25. Mai soll dann das seit Mitte März geltende Einreiseverbot für Touristen aus anderen Bundesländern aufgehoben werden. Damit wäre nach dem verpassten Ostergeschäft Pfingsturlaub Ende Mai an der Ostsee oder in der Mecklenburgischen Seenplatte wieder für alle Bundesbürger möglich. Lesen Sie auch: Mallorca, Teneriffa und Co – Ist Urlaub auf den Inseln schneller möglich?

    Geberkonferenz für Impfstoff sammelt 7,4 Milliarden Euro

    18.43 Uhr: Die Teilnehmer einer von der EU organisierten internationalen Geberkonferenz haben am Montag 7,4 Milliarden Euro für einen Impfstoff und den Kampf gegen das neuartige Coronavirus zugesagt. „Der heutige Sprint war ein großartiger Start für unseren Marathon“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. In den kommenden Monaten werde noch „viel mehr“ gebraucht. Die Veranstaltung verfehlte demnach knapp das erklärte Ziel von 7,5 Milliarden Euro.

    Nach Angaben der EU-Kommission leitete Frankreich mit rund 1,5 Milliarden Euro an Zusagen und Kreditgarantien den größten Beitrag. Die Brüsseler Behörde selbst steuerte einen ähnlichen Betrag zu. Besonders großzügig zeigten sich zudem Japan, Kanada, Großbritannien, Deutschland und Saudi-Arabien. Auch die Pop-Ikone Madonna habe eine Million Euro gespendet, sagte von der Leyen.

    Das Geld soll in erster Linie an anerkannte globale Gesundheitsorganisationen wie die internationalen Impfstoffallianzen Cepi und Gavi gehen. Vier Milliarden Euro davon sollen in die Entwicklung eines Impfstoffs fließen und mit zwei Milliarden Euro die Behandlungsmöglichkeiten und mit 1,5 Milliarden Euro die Testkapazitäten weltweit ausgeweitet werden.

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    18.42 Uhr: Hertha BSC hat seinen Profi Salomon Kalou nach dessen Internet-Video mit brisanten Aufnahmen aus der Spielerkabine mit sofortiger Wirkung suspendiert. „Salomon Kalou hat mit dem Video aus der Kabine gegen teaminterne grundlegende Regeln verstoßen und ein Verhalten gezeigt, welches weder der Situation angemessen ist noch den Verhaltensregeln des Vereins entspricht“, hieß es in einer Mitteilung des Fußball-Bundesligisten am Montagabend.

    Mit einem Facebook-Video hatte der 34-Jährige nicht nur ungewöhnliche Einblicke in die Trainingsabläufe bei Hertha BSC gegeben, sondern auch deutliche Verstöße gegen die strengen Hygienevorschriften für die Fußball-Bundesligisten in der Coronavirus-Krise dokumentiert.

    Der Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat Salomon Kalou nach einem Internet-Video mit brisanten Aufnahmen aus der Spielerkabine mit sofortiger Wirkung suspendiert.
    Der Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat Salomon Kalou nach einem Internet-Video mit brisanten Aufnahmen aus der Spielerkabine mit sofortiger Wirkung suspendiert. © dpa | Andreas Gora

    Thüringen stellt Zeitplan zur Wiedereröffnung der Gastronomie vor

    18.01 Uhr: Die Landesregierung Sachsen-Anhalts will am Dienstag entscheiden, ob Restaurants, Bars und Cafés noch im Mai unter Auflagen wieder Gäste bewirten dürfen. Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) legt dem Kabinett dazu einen Plan für eine stufenweise Öffnung der Gaststätten vor. Auf der Sitzung solle es auch um Perspektiven für den Tourismus gehen, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums, ohne Details zu nennen.

    Sachsen-Anhalt hatte in der seit Montag gültigen fünften Landesverordnung zur Eindämmung des Coronavirus die Öffnung von Gaststätten für den Publikumsverkehr weiterhin verboten - zudem aber eine schrittweise Öffnung ab dem 22. Mai in Aussicht gestellt. Als Voraussetzung nannte die Landesregierung, dass die Zahl der Neuinfektionen stabil bleibt und die Nachbarbundesländer ähnliche Regelungen treffen. Momentan dürfen Lokale nur Speisen zum Liefern oder Abholen anbieten.

    17.31 Uhr: Der thüringische Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hat erstmals einen Zeitplan zur Wiederöffnung der Gastronomie genannt. Er schlage vor, am 13. Mai mit dem Ausstieg aus dem Totalstillstand in Thüringen zu beginnen, sagte Tiefensee am Montag in Erfurt der Deutschen Presse-Agentur. Der Minister hatte bereits in der vergangenen Woche einen Stufenplan für das Gastgewerbe angekündigt. Mit Öffnungsterminen preschte jetzt Niedersachsen vor. Nach den Plänen von Tiefensee sollen in Thüringen am 13. Mai zunächst Campingplätze für Wohnwagen und Reisemobile öffnen.

    In einer zweiten Stufe vom 22. Mai an und damit direkt nach Himmelfahrt könnten Kneipen, Restaurants, Cafés, Gasthäuser sowie Hotels, Pensionen und Ferienhäuser mit Einschränkungen bei den Gästezahlen und den Öffnungszeiten sowie strengen Infektionsschutzauflagen folgen, kündigte der SPD-Politiker an. Den Zeitplan wolle er am Dienstag kommender Woche (12. Mai) dem Kabinett in Erfurt zur Entscheidung vorlegen.

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    Arbeitslosigkeit in Österreich auf historischem Höchststand

    17.11 Uhr: Die Arbeitslosigkeit in Österreich ist wegen der Corona-Krise auf einen historischen Höchststand gestiegen. Im April seien 571.477 Menschen arbeitslos gemeldet gewesen, teilte am Montag die Arbeitsagentur AMS mit. Die Arbeitslosenquote liege bei 12,8 Prozent. Damit waren Ende April mehr als 210.000 mehr Österreicher ohne Job als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.

    Auch die Kurzarbeit nahm deutlich zu: Es seien 104.000 Kurzarbeitsanträge für 1,2 Millionen Menschen gestellt worden, erklärte die AMS. Arbeitsministerin Christine Aschbacher zeigte sich allerdings optimistisch, dass die Zahl der Arbeitslosen bereits wieder auf dem Rückgang sei. Der Höhepunkt habe Mitte April gelegen, die Kurve flache bereits ab.

    Die Coronavirus-Pandemie hat in Österreich wie in allen anderen Ländern der Welt die Wirtschaft massiv beeinträchtigt. Das Land hatte als eines der ersten in Europa strenge Beschränkungen verkündet, inzwischen werden diese langsam wieder gelockert. Bis Montag wurden in Österreich mehr als 15.000 Corona-Infektionsfälle registriert, 600 Menschen starben.

    16.27 Uhr: Die Ankündigung, Schutzmasken zum Selbstkostenpreis zu verkaufen, hat in den Filialen großer Handelsketten zu einem Kundenansturm geführt. Der Discounter Lidl berichtete am Montag, er habe bereits „einen Großteil“ der 14 Millionen am Donnerstag in die Läden gebrachten Einwegmasken verkauft. Regional seien in manchen Filialen aber noch Einwegmasken verfügbar. Auch Konkurrent Aldi Süd berichtete von leeren Regalen in einigen Filialen. Hier erfahren Sie, wo Sie noch Masken bekommen können.

    Zehn Corona-Infektionen in 36 Klubs der 1. und 2. Bundesliga

    15.38 Uhr: In den 36 Klubs der 1. und 2. Bundesliga sind bei den ersten Corona-Reihentests zehn Infektionen festgestellt worden. Das gab die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Montag bekannt. Es wurden insgesamt 1724 Tests vorgenommen. Die positiven Fälle wurden den jeweiligen Gesundheitsämtern gemeldet.

    Bekannt waren bislang nur drei positive Ergebnisse beim Bundesligisten 1. FC Köln bei den ersten Kontrollen am vergangenen Donnerstag, bei der zweiten Testreihe am Sonntag gab es beim FC ausschließlich negative Ergebnisse. Die DFL gab nur die Ergebnisse der ersten Testung bekannt. Das Sicherheitskonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) für einen Spielbetrieb ohne Zuschauer ist politisch umstritten. Eine Entscheidung über den weiteren Verlauf der Bundesligasaison könnte am Mittwoch fallen.

    15.22 Uhr: EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat eine Milliarde Euro für die gemeinsame Entwicklung und Verteilung eines Corona-Impfstoffs, wirksamer Arzneien und Tests zugesagt. Mit der Ankündigung eröffnete von der Leyen am Montag eine internationale Geberkonferenz. Diese soll insgesamt 7,5 Milliarden Euro sammeln. Ziel ist, die Entwicklung von Impfstoffen und Arzneien zu beschleunigen und diese anschließend der gesamten Menschheit zu erschwinglichen Preisen zugänglich zu machen.

    EU-Komissionschefin Ursula von der Leyen bei einer Pressekonferenz.
    EU-Komissionschefin Ursula von der Leyen bei einer Pressekonferenz. © dpa | Etienne Ansotte

    Die internationale Allianz werde einen Wendepunkt im Kampf gegen die Pandemie darstellen, denn die Weltgemeinschaft ziehe hier an einem Strang, sagte von der Leyen. Auch EU-Ratspräsident Charles Michel stellte sich hinter die „Global Response“ genannte Initiative. „Die Kosten des Nichtstuns wären weit größer, sowohl an Menschenleben als auch an Ressourcen“, sagte Michel zum Auftakt der Geberkonferenz. „Dies sind dunkle Tage, aber es sind auch Tage, die unsere Menschlichkeit deutlich machen.“

    14.57 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer hat Ausnahmen für Fußballprofis für einen Neustart der Bundesliga erneut abgelehnt. Der CSU-Politiker habe betont, dass es für Bundesliga-Spieler keine „Privilegien“ geben könne, sagte sein Sprecher Steve Alter am Montag in Berlin. Das Konzept der Deutschen Fußball Liga für eine Fortsetzung des Spielbetriebs halte Seehofer nach wie vor „für eine sehr gute Grundlage für Lockerungen in diesem Bereich“. Noch habe die Bundesregierung aber nicht gemeinsam mit den Ländern darüber entschieden, ob sie „dieses Konzept zur Anwendung bringen will“.

    Spahn verteidigt Immunitätsausweis-Vorschlag

    14.11 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verteidigt seine Pläne, auch beim Coronavirus einen Nachweis für eine Immunität zu ermöglichen. Er wundere sich etwas über die Debatte, sagte der CDU-Politiker am Montag in Penzberg in Bayern. „Das haben wir ganz normal bei anderen Virus-Erkrankungen auch.“ Man könne jederzeit zum Arzt gehen und sich den Nachweis von Antikörpern etwa gegen Hepatitis und Masern auch im Impfausweis eintragen lassen.

    Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) beim Besuch eine Pharmakonzerns am Montag.
    Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) beim Besuch eine Pharmakonzerns am Montag. © dpa | Peter Kneffel

    Spahn machte zugleich deutlich, dass es nun vorerst keine Regelungen dazu geben soll, inwiefern solche Immunitätsnachweise Ausnahmen von Alltags-Beschränkungen wie in der Corona-Krise ermöglichen könnten. Er habe den Deutschen Ethikrat um eine Stellungnahme dazu gebeten. In der Koalition sei vereinbart worden, bis dahin keine gesetzliche Regelung zu dieser Frage vorzunehmen. Neben der Opposition hatte sich zuletzt auch SPD-Chefin Saskia Esken skeptisch über Pläne für Immunitätsnachweise geäußert.

    13.32 Uhr: Der Mittelstandsverbund ZGV fordert, dass Kunden einen negativen Corona-Test vorweisen, ehe sie ein Unternehmen betreten. „Eine wirkungsvollere Bekämpfung des Virus als zu testen, zu testen, zu testen ist derzeit nicht denkbar. Mehr Entschlossenheit wäre deshalb angeraten, um in kürzester Zeit Millionen Tests pro Tag durchführen zu können und auch durchzuführen“, sagte ZGV-Geschäftsführer Ludwig Veltmann unserer Redaktion.

    Veltmann forderte, dass „alle Mitarbeiter eines Unternehmens oder einer Einrichtung und deren Kontaktpersonen aus dem privaten und beruflichen Umfeld regelmäßig getestet“ werden. „Gleiches müsste freilich für die Kunden gelten. Nur diejenigen dürften das Unternehmen betreten, die entsprechende Testergebnisse vorweisen können.“

    Wirtschaftsflügel der Union gegen „Abwrackprämie“

    13.19 Uhr: Vor dem Autogipfel am Dienstag bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) positioniert sich der Wirtschaftsflügel der Union klar gegen jede Form einer „Abwrackprämie“. „Das Resultat wäre einzig ein Strohfeuer, das vor allem Mitnahmeeffekte auslöst, aber kein nachhaltiges Wachstum anstößt“, sagte der Generalsekretär des Wirtschaftsrats, Wolfgang Steiger, unserer Redaktion.

    Steiger betonte: „Nach der ‚Abwrackprämie‘, die bei der Finanzkrise 2009 zum Einsatz kam und offenkundig ineffizient war, erneut ein ähnliches Instrument aufzusetzen, ist nicht zielführend. Schon die Diskussion hierüber ist kontraproduktiv und führt zu Attentismus bei Kunden.“

    Ähnlich äußerten sich auch führende SPD-Politiker in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenportal „t-online.de“. In dem Text erklären die SPD-Fraktions-Vizechefs Sören Bartol, Matthias Miersch und Achim Post: „Eine Abwrackprämie, die Technologien aus dem letzten Jahrhundert fördert, löst keine Probleme von Morgen.“

    Auf dem „Mobilitätsgipfel“, der diesmal per Telefonkonferenz durchgeführt wird, wollen Spitzenvertreter der Bundesregierung mit Automanagern darüber beraten, wie der darbenden Branche geholfen werden kann. Zur Debatte stehen unter anderem neue Kaufanreize – nach der Finanzkrise 2009 hatte es eine „Abwrackprämie“ gegeben.

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    Erstes Bundesland lässt ab Montag Gastronomie schrittweise öffnen

    12.42 Uhr: Es wird weiter gelockert – und zwar in Niedersachsen. Als erstes Bundesland will Niedersachsen ab dem kommenden Montag die Gastronomie mit Einschränkungen wieder öffnen. Restaurants, Gaststätten und Biergärten sollen dann mit maximal der Hälfte der Plätze für Gäste öffnen können, sagte Landeswirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) am Montag in Hannover. Zudem soll eine Reservierungspflicht gelten.

    Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen, lässt ab Montag in Niedersachsen die Gastronomie wieder schrittweise öffnen.
    Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen, lässt ab Montag in Niedersachsen die Gastronomie wieder schrittweise öffnen. © dpa | Swen Pförtner

    Auch soll in Niedersachsen die bislang geltende 800-Quadratmeter-Regelung für Geschäfte ab Montag entfallen. Einzelhandelsunternehmen dürfen in dem Bundesland dann unabhängig von ihrer Verkaufsfläche öffnen, wobei Abstandsregeln und andere Maßnahmen eingehalten werden müssen.

    12.33 Uhr: Experten betonen, dass sich die Ergebnisse der Heinsberg-Studie sich nicht auf ganz Deutschland hochrechnen lassen. Gérard Krause vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, der nicht an der Studie beteiligt war, sagte in einem virtuellen Pressegespräch des Science Media Centers: „Mit der Übertragbarkeit auf ganz Deutschland sollte man vorsichtig sein.“,

    So sei zum Beispiel der Eintrag des Virus in die Seniorenheime in dieser Beobachtungsphase noch nicht erfasst. Hinzu komme, dass die Bezugsbevölkerung in Gangelt vergleichsweise klein sei, so Krause. „Deswegen ist die Zahl der Todesfälle auch nur einstellig.“ Würden nur wenige Tote nicht erfasst, würde sich die Berechnung der Sterblichkeit drastisch ändern, so Krause. Die Forscher um Hendrik Streeck beziffern die Sterblichkeit in ihrer Studie auf 0,36 Prozent – sieben der in die Studie eingeschlossenen Menschen sind an Covid-19 verstorben. Hier erfahren Sie die Hintergründe zur Heinsberg-Studie.

    12.25 Uhr: Das Pharmaunternehmen Roche will noch im Mai einen neuen Test auf Antikörper gegen das neuartige Coronavirus an Gesundheitseinrichtungen ausliefern. Drei Millionen Tests sollten noch im Mai ausgeliefert werden, für die dann kommenden Monate seien je fünf Millionen Tests zur Auslieferung nach Deutschland vereinbart.

    Roche-CEO Severin Schwan bei einer Bilanzpressekonferenz des Konzerns.
    Roche-CEO Severin Schwan bei einer Bilanzpressekonferenz des Konzerns. © dpa | Alexandra Wey

    Um die Produktionskapazitäten für den neuen serologischen Test Elecsys Anti-Sars-CoV-2 zu verstärken, will Roche seine biochemischen Anlagen in Penzberg für rund 170 Millionen Euro ausbauen. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben eine Notfallgenehmigung der US-Gesundheitsbehörde FDA für den Test bekommen. Diese ist einem Sprecher zufolge für alle Länder gültig, die die CE-Kennzeichnung für Produkte akzeptieren. Das seien unter anderem alle Länder innerhalb der Europäischen Union.

    Der Test hat den Angaben zufolge eine Sensitivität von 100 Prozent und eine Spezifität von 99,8 Prozent. Erstere gibt den Prozentsatz der Betroffenen an, bei denen die Infektion tatsächlich erkannt wird. Letztere sagt aus, wie viele Gesunde von dem Test auch tatsächlich als gesund erkannt werden. Christoph Franz, Verwaltungsratspräsident von Roche, sprach von einem völlig „neuen Qualitätsniveau“.

    12.14 Uhr: Die Zahl der Corona-Infizierten in Deutschland könnte zehnmal so hoch sein wie offiziell registriert, die Sterberate in Folge des Virus damit weitaus geringer als bislang vermutet. Das ist das zentrale Ergebnis der sogenannten Heinsberg-Studie eines Forscherteams um den Bonner Virologen Professor Hendrik Streeck, die am Montag veröffentlicht wurde.

    11.54 Uhr: Die Reisewirtschaft rechnet in der Corona-Krise mit Umsatzeinbußen von fast 11 Milliarden Euro. Reisewirtschaftsverbandspräsident Norbert Fiebig geht davon aus, dass das Geschäft von Reisebüros und Reiseveranstaltern „fast vollständig zum Erliegen“ gekommen sei. Zwei von drei Unternehmen sähen sich bereits unmittelbar von einer Insolvenz bedroht. „Die Politik kann nicht länger völlig tatenlos hinnehmen, wie Reisebüros und Reiseveranstalter ihre Existenz verlieren“, mahnte Fiebig.

    Hier erfahren Sie, wie es um Ihre Chancen auf einen Sommerurlaub 2020 in Deutschland steht.

    Heinsberg-Studie geht von 1,8 Millionen Corona-Infizierten in Deutschland aus

    10.44 Uhr: Die Zahl der Corona-Infizierten in Deutschland liegt laut einer Studie von Forschern rund um den Bonner Virologen Hendrik Streeck bei schätzungsweise mindestens 1,8 Millionen Menschen – das wären zehnmal so viele Infizierte wie bislang vom Robert-Koch-Institut vermeldet.

    Die sogenannte Heinsberg-Studie basiert auf Daten, die im besonders stark von der Corona-Pandemie betroffenen Ort Gangelt erhoben wurden. Der Landkreis gehört zu den am frühesten und stärksten von der Corona-Pandemie erfassten Gebieten in Deutschland. In Gangelt wird zudem davon ausgegangen, dass ein Großteil der Infektionen schlagartig über eine Karnevalssitzung erfolgte. Das war andernorts so nicht der Fall, was die Schätzungen für ganz Deutschland schwierig macht.

    Hendrik Streeck, Direktor des Institut für Virologie an der Uniklinik in Bonn, während einer Pressekonferenz der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen.
    Hendrik Streeck, Direktor des Institut für Virologie an der Uniklinik in Bonn, während einer Pressekonferenz der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen. © dpa | Federico Gambarini

    Im Zentrum der Studie stand daher die Ermittlung der Sterblichkeitsrate, also des Anteils der Todesfälle unter den Infizierten. Die Studie bestätigte das bereits veröffentlichte Zwischenergebnis, wonach 15 Prozent der Bewohner von Gangelt eine Infektion durchgemacht haben. Daraus ermittelten die Forscher die Sterblichkeitsrate, die in Gangelt bei 0,37 Prozent liegt.

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    Mit der Sterblichkeitsrate lässt sich den Forschern zufolge anhand der Zahl der Verstorbenen auch für andere Orte in Deutschland mit anderen Infektionsraten abschätzen, wie viele Menschen dort insgesamt Corona-infiziert sind. Der Abgleich dieser Zahl mit den offiziell gemeldeten Infizierten führt zur sogenannten Dunkelziffer.

    Für ganz Deutschland ergibt die Hochrechnung demnach rund 1,8 Millionen Infizierte. „Mit unseren Daten kann nun zum ersten Mal sehr gut geschätzt werden, wie viele Menschen nach einem Ausbruchsereignis infiziert wurden“, erklärte Studienleiter Streeck. Zudem zeigte sich, dass offenbar etwa jede fünfte Infektion ohne Krankheitssymptome verlaufe. Dies bestätige die Wichtigkeit der Hygiene- und Abstandsregeln.

    10.30 Uhr: An dieser Stelle geht es nun weiter mit unserem neuen Blog zur Coronavirus-Pandemie. Hier können Sie unser altes Blog nachlesen.

    Hier erfahren Sie mehr über die Coronavirus-Pandemie: