Berlin. In Italien ist es bei einer Großrazzia gegen die Mafia zu etwa 300 Festnahmen gekommen. Die Vorwürfe: Mord, Erpressung, Geldwäsche.

Den italienischen Behörden ist ein massiver Schlag gegen die kalabrische Mafia ‘Ndrangheta gelungen. Wie die Zeitung „La Repubblica“ berichtet, habe die Staatsanwaltschaft in Catanzaro 334 Menschen festgenommen – darunter auch Politiker und Polizeichefs.

Rund 260 sitzen demnach bereits in Untersuchungshaft, weitere 70 stünden unter Hausarrest. Insgesamt seien bei der Großrazzia 416 Personen überprüft worden. Ein Verdächtiger werde auch in Deutschland gesucht, sagte ein Polizeisprecher. Festnahmen habe es in Deutschland aber nicht gegeben. Ermittlungen gab es auch in der Schweiz und in Bulgarien.

Italien: Riesige Mafia-Razzia gegen ‘Ndrangheta

Unter den Festgenommenen sind „La Repubblica“ zufolge auch ein ehemaliger Abgeordneter der Partei Forza Italia, ein Bürgermeister, der Chef einer Gemeindepolizei und diverse Unternehmer.

An der Aktion waren rund 2500 Polizisten beteiligt, wie die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos berichteten. Güter im Wert von 15 Millionen Euro seien beschlagnahmt worden.

‘Ndrangheta hat auch in Deutschland ein Standbein

Die Aktion konzentrierte sich auf die kalabrische Gegend Vibo Valentina, erstreckte sich aber auch auf viele andere Regionen in Italien. Den Verdächtigen wird unter anderem Erpressung, Mord, Geldwäsche und Zugehörigkeit zu einer mafiösen Organisation vorgeworfen.

Eine Google-Karte zeigt, wo Vibo Valentia genau liegt.

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Operationen gegen die Mafia sind in Italien an der Tagesordnung – die jetzige ist allerdings außergewöhnlich groß. Die ‘Ndrangheta gilt als die mächtigste Mafiaorganisation im internationalen Drogenhandel. Auch in Deutschland hat die ‘Ndrangheta seit Jahren ein festes Standbein. Wie die Mafia Druck auf deutsche Gastwirte ausübt.

(cho/dpa)