Berlin. Ein Boot ist auf dem Weg nach Spanien gesunken. 45 Migranten starben. Damit sind 2019 mehr als 230 Menschen im Mittelmeer ertrunken.

Auf dem Mittelmeer hat sich ein Unglück mit einem Schlauchboot ereignet: Am Donnerstag kenterte das Boot, mit dem Migranten den Weg von Marokko nach Spanien zurücklegen wollten. 45 Menschen ertranken, 22 konnten gerettet werden, sagte ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) am Freitag in Genf unter Berufung auf Aussagen von Überlebenden.

An Bord des Bootes hätten sich demnach überwiegend Flüchtlinge aus dem südlichen Afrika befunden. Mit dem neuen Unglück steigt die Zahl der Menschen, die in diesem Jahr im Mittelmeer ertrunken sind, laut IOM auf über 230 Migranten. Insgesamt haben bisher über 10.300 Migranten den Weg über das Mittelmeer nach Europa genommen.

Flüchtlingszahlen gehen zurück

Die meisten Flüchtlinge fliehen nach Angaben des IOM über die westliche Mittelmeerroute nach Spanien. Dort registrierte das IOM über 5.200 ankommende Migranten. Somit nutzte jeder zweite Geflüchtete diese Route. 4.500 flohen nach Griechenland und 335 nach Italien.

Hintergrund: Deutschland setzt Beteiligung an Sophia-Mission aus

Kommentar: Europa hat keine moderne Asylpolitik gefunden

Insgesamt sind die Flüchtlingszahlen rückläufig, auch in Deutschland. Im gleichen Vorjahreszeitraum lag die Zahl der Migranten, die über das Mittelmeer nach Europa kamen, mit 12.318 noch um ein Fünftel höher. Allerdings treten deutlich mehr Menschen die Flucht nach Spanien an. Die Zahl der Migranten, die nach Spanien fliehen, hat sich im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr verdoppelt. (epd/tki)