Offenbach. Das Wetter am Wochenende begeisterte die Menschen bundesweit. In einem Ort kletterten die Thermometer sogar über die 20-Grad-Marke.

Das zurückliegende Frühlingswochenende hat Deutschland und seine Einwohner aufgewärmt wie nur wenige Februar-Tage der letzten Jahre. Parks und Cafés zogen bundesweit Besucher an, die das Wetter ausnutzen wollten.

In einem Ort kletterten die Thermometer sogar über die 20-Grad-Marke: In Geilenkirchen an der niederländischen Grenze wurde am Sonntag die Höchsttemperatur von 20,6 Grad gemessen. Die Bestmarke für Februar-Wetter wurde damit allerdings nicht geknackt: Am 26. Februar 1900 waren in Jena 23 Grad gemessen worden.

Wetter in Deutschland: Es wird Frühling

Die Stadt Essen zum Beispiel holte gar ein Ausflugsschiff vorzeitig aus dem Winterschlaf. So früh im Jahr wie noch nie in der 86-jährigen Geschichte der „Weißen Flotte“ gab es Rundfahrten auf dem Baldeneysee im Süden der Stadt.

Essen am Sonntag: Spaziergänger nutzen das schöne Wetter am Baldeneysee.
Essen am Sonntag: Spaziergänger nutzen das schöne Wetter am Baldeneysee. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Normalerweise starten sie erst Ende März. Auch Wintersportgebiete in Bayern und Thüringen konnten sich über einen Ansturm freuen. „Der Besucher kommt, wenn das Wetter schön ist“, sagte Stefan Ebert vom Regionalverbund Thüringer Wald.

Ausflügler hielten die Nase in Küstenorten an Ost- und Nordsee in den Wind. Hartgesottene hielten schon mal einen Zeh ins kühle Nass, vereinzelt ließen sich Stand-up-Paddler über das Wasser treiben. Am weitläufigen Strand von St. Peter-Ording verloren sich die Spaziergänger auf der stellenweise bis zu zwei Kilometer breiten Sandbank.

Schneeglöckchen und Krokusse schmücken schon Parks

In vielen städtischen Fußgängerzonen hingegen herrschte zumindest am Samstag besonders dichtes Gedränge. „Es ist deutlich mehr los auf den Straßen. Die Leute sind spürbar hungrig nach Sonne“, berichtete eine Sprecherin der Kieler Polizei.

Menschen sitzen auf einer Mauer am Rheinboulevard in Köln und genießen die Sonne.
Menschen sitzen auf einer Mauer am Rheinboulevard in Köln und genießen die Sonne. © dpa | Marius Becker

In Berlin öffneten einige Biergärten und Cafés bei bis zu 16 Grad und wolkenlosem Himmel außerplanmäßig. „Bei uns gibt es passend zur Sonne spontan DJ-Musik“, sagte eine Mitarbeiterin eines Biergartens. Vor Eisdielen bildeten sich Schlangen. So mancher Jogger kramte die kurze Hose aus dem Schrank, einige Mutige wagten sich auf ein paar Schwimmzüge in Seen.

Schneeglöckchen und Krokusse schmückten bereits etliche Parks und Gärten. Nachteile hatte das Frühlingswochenende für Allergiker: Die Hauptblüte von Hasel und Erle stehe zwar noch aus, es seien aber schon einige Pollen unterwegs, hieß es vom Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

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    Am kommenden Wochenende könnte neue Wärme kommen

    In Brandenburg wurde bereits „Kurtchen Rotschnabel“ gesichtet: Der Storch in Bad Freienwalde sei in fast jedem Jahr der erste Rückkehrer und treffe stets Ende Februar oder Anfang März ein, hieß es vom Verband Naturfreunde Deutschlands. Seine Partnerin „Erna Schwanzfeder“ wird etwas später erwartet.

    So wird das Wetter in den kommenden Tagen

    • Dienstag: 8 bis 12 Grad, teils mit Schauern, größtenteils sonnig
    • Mittwoch: 8 bis 12 Grad, bewölkt

    Für Frühlingsgefühle sorgen die milden Temperaturen bereits bei Kranichen und Seeadlern im Nordosten. „Die ersten Kraniche sind aus Winterquartieren zurück und einige Seeadler beginnen zu balzen“, hieß es von der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern (OAMV).

    Verantwortlich für Sonne und Wärme ist das Hoch „Dorit“, das jedoch in den nächsten Tagen von Tief „Werner“ verdrängt wird. Mit 8 bis 13 Grad bleibt es für die Jahreszeit allerdings äußerst mild.

    Bereits für das kommende Wochenende kündigt sich ein neues Hoch an, das wieder Temperaturen über 20 Grad bringen könnte. (les/ba/dpa)