Berlin. Der Blutmond hat sich am Montagmorgen in vielen Teilen Deutschlands gezeigt. Während der totalen Mondfinsternis glänzte er rötlich.

Toller Anblick für viele Frühaufsteher: Der Blutmond war in den meisten Regionen Deutschlands gut zu sehen. Von 5.41 bis 6.44 ließ sich die totale Mondfinsternis beobachten, während der der Vollmond im Kernschatten der Erde stand und rötlich schimmerte. Wir zeigen die schönsten Fotos vom Blutmond und der Mondfinsternis.

Nur im Norden Deutschlands und im Alpenvorland machte das Wetter den Blutmond-Fans einen Strich durch die Rechnung: Viele Wolken verdeckten dort die Sicht.

Mehr Glück hatten die Bewohner etwa in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Dort zeigte sich der Vollmond blutrot. Auch der Himmel über Frankfurt am Main war klar genug, um das Spektakel zu beobachten.

Im Bochumer Planetarium können Zuschauer auf Nummer sicher gehen: Ein Livestream aus Kalifornien zeigt den Blutmond in seiner ganzen Pracht.
Im Bochumer Planetarium können Zuschauer auf Nummer sicher gehen: Ein Livestream aus Kalifornien zeigt den Blutmond in seiner ganzen Pracht. © dpa | Christophe Gateau

Das Planetarium in Bochum zeigte den Livestream der totalen Mondfinsternis aus dem Griffith-Observatorium in Los Angeles – und schrieb auf Twitter: „Diese Mondfinsternis dürfte auch in der Totalität (Beginn um 5:41 MEZ) ziemlich hell bleiben.“

Der Blutmond über Deutschland in Bildern

Es scheint, als würde er glühen: Liegt er auf einer Linie mit Sonne und Erde, wird der Vollmond zum Blutmond. Hier zu sehen im niedersächsischen Laatzen.
Es scheint, als würde er glühen: Liegt er auf einer Linie mit Sonne und Erde, wird der Vollmond zum Blutmond. Hier zu sehen im niedersächsischen Laatzen. © dpa | Julian Stratenschulte
In Nürnberg hingegen mutet er eher violett an, während er über der Kuppel der Kirche St. Elisabeth aus dem Kernschatten der Erde tritt.
In Nürnberg hingegen mutet er eher violett an, während er über der Kuppel der Kirche St. Elisabeth aus dem Kernschatten der Erde tritt. © dpa | Daniel Karmann
Rot und violett hat Duisburg zu bieten – über dem angestrahlten Schornstein eines Hochofens im Landschaftspark Nord.
Rot und violett hat Duisburg zu bieten – über dem angestrahlten Schornstein eines Hochofens im Landschaftspark Nord. © dpa | Marcel Kusch
Nicht zu übersehen ist der Blutmond über Bochum.
Nicht zu übersehen ist der Blutmond über Bochum. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto
In Dortmund hingegen muss man genauer hinschauen – zumindest über dem hell erleuchteten U-Turm, auch Dortmunder U genannt.
In Dortmund hingegen muss man genauer hinschauen – zumindest über dem hell erleuchteten U-Turm, auch Dortmunder U genannt. © Funke Foto Services | Ralf Rottmann
Hinter dem Förderturm der ehemaligen Dortmunder Zeche Gneisenau klappt es besser. Dort scheint der Blutmond besonders kräftig zu glänzen.
Hinter dem Förderturm der ehemaligen Dortmunder Zeche Gneisenau klappt es besser. Dort scheint der Blutmond besonders kräftig zu glänzen. © dpa | Bernd Thissen
Lust auf eine Partie Volleyball? Man könnte meinen, die Mattielli-Statue auf der Hofkirche in Dresden spielt mit dem Blutmond.
Lust auf eine Partie Volleyball? Man könnte meinen, die Mattielli-Statue auf der Hofkirche in Dresden spielt mit dem Blutmond. © dpa | Sebastian Kahnert
Oder doch lieber Fußball? Auch dieses Mond-Foto entstand in Dresden – am Reiterstandbild des sächsischen Königs Johann.
Oder doch lieber Fußball? Auch dieses Mond-Foto entstand in Dresden – am Reiterstandbild des sächsischen Königs Johann. © dpa | Sebastian Kahnert
In Hamburg schimmert der Vollmond über der Speicherstadt.
In Hamburg schimmert der Vollmond über der Speicherstadt. © dpa | Axel Heimken
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Wir erklären, was eine Mondfinsternis ist und was der Blutmond damit zu tun hat.

Wann ist die Mondfinsternis 2019?

Am 21. Januar 2019 findet die erste totale Mondfinsternis des Jahres statt. Dann wird der Blutmond auch von Deutschland aus zu sehen sein. Allerdings ist das Ereignis etwas für Frühaufsteher. Um 5.41 Uhr ist der Mond vollständig in den Kernschatten der Erde getreten.

Was passiert bei der Mondfinsternis?

Bei einer Mondfinsternis durchläuft der Mond den Schatten, den die von der Sonne angestrahlte Erde „hinter“ sich ins Weltall wirft. Von einer totalen Mondfinsternis spricht man, wenn der Mond komplett im Kernschatten der Erde steht. Sonne, Erde und Mond stehen dann genau in einer Linie.

Was ist ein Blutmond?

Wenn sich der Mond im Kernschatten der Erde befindet, nimmt die Erde dem Mond die direkte Lichteinstrahlung durch die Sonne weg. Von der Erde aus betrachtet sorgt das Phänomen immer wieder für Staunen, denn er verändert deutlich seine Farbe.

 Rot leuchtet der Mond bei der totalen Mondfinsternis, während langsam die Dunkelheit abnimmt.
Rot leuchtet der Mond bei der totalen Mondfinsternis, während langsam die Dunkelheit abnimmt. © dpa | Paul Zinken

Das Sonnenlicht wird bei dem Ereignis in der Erdatmosphäre gebrochen und kurzwellige blaue Lichtanteile werden so gestreut, dass sie den Mond nicht erreichen. Langwellige rote Lichtanteile erreichen den Mond jedoch und lassen ihn so rot erstrahlen. Ein Blutmond geht immer mit dem Vollmond einher.

Ist Blutmond gefährlich?

Bei Google fragen sich offensichtlich viele Nutzer, ob ein Blutmond gefährlich ist. Die simple Antwort: Nein. Anders als bei einer Sonnenfinsternis besteht nicht die Gefahr, voll in Sonnenlicht zu gucken und so das Auge zu schädigen.

Was ist an dieser Mondfinsternis besonders?

Das Ereignis ist diesmal besonders eindrücklich: An diesem Montag ist der Mond der Erde besonders nah, durch seine niedrige Höhe über dem Horizont erscheint er größer als gewohnt. Diese Konstellation wird auch Superblutmond genannt.

Wie ist der Zeitplan des Naturspektakels?

Für das Ereignis lassen sich im Voraus nur ungefähre Uhrzeiten berechnen. Klar ist, dass die Mondfinsternis nur etwas für Frühaufsteher ist.

  • Um 4.43 Uhr trat der Mond in den Kernschatten der Erde ein. Die totale Finsternis dauerte etwa eine Stunde.
  • Sie begann ab 5.41 Uhr und erreichte um
  • 6.12 Uhr in der Mitte ihre maximale Verfinsterung.
  • Um 6.44 Uhr war die Finsternis wieder vorbei.
  • Um 7.51 Uhr trat der Mond aus dem Kernschatten aus.
  • Der Sonnenaufgang ist um 8.07 Uhr.

Gibt es eine weitere Mondfinsternis 2019?

Jein. Am 16. Juli 2019 kann man von Deutschland aus eine partielle Mondfinsternis beobachten. Dann tritt der Mond nur teilweise (partiell) in den Kernschatten der Erde ein. Auf die nächste totale Mondfinsternis, die bei uns sichtbar ist, muss man bis zum 31. Dezember 2028 warten.

Wie kann man das Phänomen am besten beobachten?

Das hängt vom Wetter ab. Bislang sagt der Wetterbericht für weite Teile Deutschlands eine leichte Bewölkung voraus. Sichern sollten sich Frühaufsteher auf jeden Fall einen freien Blick gen Westen. Das Himmelsereignis ist gut mit dem bloße Auge sichtbar. Mit einem Fernglas lassen sich aber natürlich mehr Details des Mondes beobachten.

Groß, finster und voll: Mond-Spektakel

Drei Mond-Spektakel auf einmal: Supermond, „Blue Moon“ und Mondfinsternis. Das gab es nach Angaben von Astronomen zuletzt vor rund 35 Jahren. Vielen Mondguckern machen in der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar 2018 allerdings Wolken einen Strich durch die Rechnung. Sah allerdings auch mit Wolken schön aus – so wie hier im Hafen zwischen Manhattan und Staten Island in New York City.
Drei Mond-Spektakel auf einmal: Supermond, „Blue Moon“ und Mondfinsternis. Das gab es nach Angaben von Astronomen zuletzt vor rund 35 Jahren. Vielen Mondguckern machen in der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar 2018 allerdings Wolken einen Strich durch die Rechnung. Sah allerdings auch mit Wolken schön aus – so wie hier im Hafen zwischen Manhattan und Staten Island in New York City. © REUTERS | EDUARDO MUNOZ
Der Mond wartete mit gleich drei besonderen Phänomenen auf. Zum zweiten Mal in einem Monat zeigte er sich in der Nacht voll am Himmel. Dabei war er der Erde besonders nah und wirkte dadurch heller und größer als sonst.
Der Mond wartete mit gleich drei besonderen Phänomenen auf. Zum zweiten Mal in einem Monat zeigte er sich in der Nacht voll am Himmel. Dabei war er der Erde besonders nah und wirkte dadurch heller und größer als sonst. © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
Dazu kam noch eine totale Mondfinsternis – die allerdings in Deutschland nicht zu sehen war. Dieses Bild komponierte ein Fotograf in San Francisco: Mondfinsternis hinter der Golden-Gate-Brücke.
Dazu kam noch eine totale Mondfinsternis – die allerdings in Deutschland nicht zu sehen war. Dieses Bild komponierte ein Fotograf in San Francisco: Mondfinsternis hinter der Golden-Gate-Brücke. © dpa | Marcio Jose Sanchez
Die Mondfinsternis war auch im russischen Sankt Petersburg zu sehen – und lieferte einen dramatischen Hintergrund für den Engel am Kreuz auf dem Turm der St. Peter und Paul-Kathedrale.
Die Mondfinsternis war auch im russischen Sankt Petersburg zu sehen – und lieferte einen dramatischen Hintergrund für den Engel am Kreuz auf dem Turm der St. Peter und Paul-Kathedrale. © dpa | Dmitri Lovetsky
Der Supermond über dem Vulkan Mayon, während der Berg Lava spuckte.
Der Supermond über dem Vulkan Mayon, während der Berg Lava spuckte. © REUTERS | ERIK DE CASTRO
Und so beeindruckend sah es über London aus.
Und so beeindruckend sah es über London aus. © REUTERS | EDDIE KEOGH
Ebenfalls ein schöner Anblick: Der volle Supermond zwischen den Hochhäusern Madrids.
Ebenfalls ein schöner Anblick: Der volle Supermond zwischen den Hochhäusern Madrids. © REUTERS | PAUL HANNA
Oder auch hinter dem Dom des Heiligen Sava in der serbischen Hauptstadt Belgrad zeigte sich das Naturereignis.
Oder auch hinter dem Dom des Heiligen Sava in der serbischen Hauptstadt Belgrad zeigte sich das Naturereignis. © REUTERS | MARKO DJURICA
Der volle Supermond über Fort Salgo im ungarischen Salgorarjan.
Der volle Supermond über Fort Salgo im ungarischen Salgorarjan. © dpa | Peter Komka
Als hätte der blaue Himmel den Mond bestäubt: Auch in Myanmar (über der Uppatasanti-Pagode in Naypyidaw) war der Erdschatten auf dem Vollmond zu sehen.
Als hätte der blaue Himmel den Mond bestäubt: Auch in Myanmar (über der Uppatasanti-Pagode in Naypyidaw) war der Erdschatten auf dem Vollmond zu sehen. © dpa | Aung Shine Oo
Bei diesem Foto aus Tokio kann man sehen, warum auch von einer „Blutmondfinsternis“ die Rede ist: Als sich die Erde zwischen Sonne und Mond schob, tauchten die langwelligen, um die Erde herumragenden Sonnenstrahlen den Mond in ein sanftes, dunkelrotes Licht.
Bei diesem Foto aus Tokio kann man sehen, warum auch von einer „Blutmondfinsternis“ die Rede ist: Als sich die Erde zwischen Sonne und Mond schob, tauchten die langwelligen, um die Erde herumragenden Sonnenstrahlen den Mond in ein sanftes, dunkelrotes Licht. © dpa | Eugene Hoshiko
In New York stahl der Supermond sogar „Lady Liberty“ die Show.
In New York stahl der Supermond sogar „Lady Liberty“ die Show. © dpa | Julio Cortez
Man konnte glatt mondsüchtig werden in dieser Nacht: der rote Supermond hinter dem Parthenon auf der Akropolis in Griechenlands Hauptstadt Athen.
Man konnte glatt mondsüchtig werden in dieser Nacht: der rote Supermond hinter dem Parthenon auf der Akropolis in Griechenlands Hauptstadt Athen. © dpa | Petros Giannakouris
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Wo kann ich die Mondfinsternis im Livestream verfolgen?

Wer keine Möglichkeit hat, die Mondfinsternis unter freiem Himmel zu verfolgen, kann sie sich auch in einem Livestream auf YouTube anschauen.

Wie oft gibt es eine Mondfinsternis zu sehen?

Etwa zweieinhalb Mal pro Jahr streift der Mond den Kernschatten der Erde und damit ereignet sich eine Mondfinsternis. Nicht immer kommt es dabei aber zu einer totalen Mondfinsternis. Zuletzt gab es im Juli 2018 einen Blutmond und Mondfinsternis.

Die letzte spektakuläre Mondfinsternis gab es im Juli 2018.
Die letzte spektakuläre Mondfinsternis gab es im Juli 2018. © dpa | Christoph Reichwein

Mit einer Stunde und 44 Minuten Totalitätsdauer war sie die längste Mondfinsternis im 21. Jahrhundert. Sie wird erst von der Mondfinsternis am 9. Juni 2123 übertroffen, die zwei Minuten länger dauert. Zuletzt gab es im Juli 2018 einen Blutmond und Mondfinsternis– es war die längste überhaupt.

Bereits wenige Monate davor gab es schon mal eine Mondfinsternis: Auch dort zeigte sich der Mond besonders spektakulär.

Was ist ein Blutmond?

Der Name Blutmond kommt von der roten Farbe, die der Mond bei einer totalen Mondfinsternis annimmt. Das Sonnenlicht wird bei dem Ereignis in der Erdatmosphäre gebrochen und kurzwellige blaue Lichtanteile werden so gestreut, dass sie den Mond nicht erreichen. Langwellige rote Lichtanteile erreichen den Mond jedoch und lassen ihn so rot erstrahlen.

Weitere Details zur Mondfinsternis finden Sie hier. (ac)