Berlin. Es war ein ganz besonderes Schauspiel: Am Freitagabend gab es die längste Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts – spektakulär in Blutrot.

Mit dem Blutmond und der Mondfinsternis kam es am Freitagabend gleich zu zwei spektakulären Ereignissen am Nachthimmel. Der Mond leuchtete kupferrot und zur etwa 103 Minuten langen totalen Mondfinsternis gesellte sich ein besonders heller und großer Mars. Ein ähnliches Spektakel war zuletzt vor 15 Jahren zu sehen.

Im Norden, Westen und Süden war die Sicht auf die beiden rötlich leuchtenden Himmelskörper vielerorts recht gut. Der Deutsche Wetterdienst meldete für diese Regionen vereinzelt Wolken. Weniger Glück hatten weite Teile Brandenburgs, Sachsen-Anhalts, Sachsens und Thüringens.

Mondfinsternis in Deutschland

weitere Videos

    Viele Sternwarten, Planetarien, astronomische Vereine und Forschungsinstitute hatten zum Beobachten des Schauspiels eingeladen. Einen besonders guten Blick hatte Astronaut Alexander Gerst von der Raumstation ISS. Doch nicht nur darauf: Mit schockierenden Fotos von der Dürre in Europa und in Deutschland sorgt er für viel Aufsehen.

    Und: Genau zum Höhepunkt der Mondfinsternis um 22. 30 Uhr MESZ flog Gerst mit der ISS über Deutschland.

    Empfohlener externer Inhalt
    An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
    Externer Inhalt
    Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

    Die schönsten Bilder aus der beeindruckenden Mondnacht sehen Sie hier:

    Die schönsten Bilder der Mondfinsternis

    Es ist ein seltenes Schauspiel: Die totale Mondfinsternis. Blutrot erscheint der Mond am Nachthimmel – bestaunt von Menschen weltweit. So wie hier in Taiwan.
    Es ist ein seltenes Schauspiel: Die totale Mondfinsternis. Blutrot erscheint der Mond am Nachthimmel – bestaunt von Menschen weltweit. So wie hier in Taiwan. © Getty Images | Billy H.C. Kwok
    In Athen erstrahlt der Mond hinter dem Tempel des Poseidon. Ein beeindruckendes Bild.
    In Athen erstrahlt der Mond hinter dem Tempel des Poseidon. Ein beeindruckendes Bild. © REUTERS | ALKIS KONSTANTINIDIS
    In Abu Dhabi ist der Mond etwas schwächer blutrot gefärbt. Die genaue Farbe hängt vom Standort des Betrachters und vom Zustand der Erdatomsphäre ab.
    In Abu Dhabi ist der Mond etwas schwächer blutrot gefärbt. Die genaue Farbe hängt vom Standort des Betrachters und vom Zustand der Erdatomsphäre ab. © REUTERS | CHRISTOPHER PIKE
    Am Bondi Beach in Sydney.
    Am Bondi Beach in Sydney. © Getty Images | Brook Mitchell
    So sah der Mond in Kairo aus.
    So sah der Mond in Kairo aus. © REUTERS | AMR ABDALLAH DALSH
    Im bayerischen Füssen hatten die Menschen einen guten Blick auf den rötlichen Vollmond.
    Im bayerischen Füssen hatten die Menschen einen guten Blick auf den rötlichen Vollmond. © dpa | Karl-Josef Hildenbrand
    In München wurde es ganz romantisch.
    In München wurde es ganz romantisch. © dpa | Matthias Balk
    Etwas weniger spektakulär sah der Mond in Berlin aus.
    Etwas weniger spektakulär sah der Mond in Berlin aus. © dpa | Gregor Fischer
    In Koblenz erschien der Mond neben dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm am Deutschen Eck.
    In Koblenz erschien der Mond neben dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm am Deutschen Eck. © dpa | Thomas Frey
    Sommernachtstraum in Rom.
    Sommernachtstraum in Rom. © dpa | Gregorio Borgia
    1/10

    Das sind die wichtigsten Fragen und Antworten:

    Was passiert bei einer Mondfinsternis?

    Zu einer Mondfinsternis kommt es nur bei Vollmond, wenn Sonne, Erde und Mond auf einer Linie liegen. Der Mond taucht dabei völlig in den Schatten ein, den die von der Sonne angestrahlte Erde in den Weltraum wirft. Am Freitag kam es nach Darstellung von Astronomen zur längsten sichtbaren totalen Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts: Eine Stunde und 43 Minuten dauerte sie.

    Übertroffen wird diese Dauer erst bei der Mondfinsternis am 9. Juni 2123 – um etwa drei Minuten. „Damit hat sie dann fast die maximal mögliche Länge von einer Stunde und 47 Minuten erreicht“, sagt Astronomin Carolin Liefke von der VdS und dem Haus der Astronomie in Heidelberg.

    Warum leuchtet der Mond im Erdschatten kupferrot bis orange?

    Alexander Gerst hat einen guten Blick auf die Mondfinsternis.
    Alexander Gerst hat einen guten Blick auf die Mondfinsternis. © dpa | -

    Die kurzwelligen blauen Lichtwellen der Sonnenstrahlen werden vollständig in der Erdatmosphäre gestreut, erläutert das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das langwellige rote Licht werde hingegen gebrochen und in Richtung Mond gelenkt. Es fällt im Kernschatten auf die Mond-Oberfläche, ergänzt Elsässer. Der Mond schimmert rötlich, mancher spricht von einem „Blutmond“.

    Warum ist der Mars so hell und rot?

    Der auch als Roter Planet bekannte Mars kam der Erde am Freitag so nah wie selten – er ist nur rund 58 Millionen Kilometer von unserem Planeten entfernt. Das ist der Minimalabstand, wie Liefke sagt. Zuletzt geschah das vor rund 15 Jahren, heißt es beim DLR.

    Anders als die Erde braucht der Mars auf seiner weiter entfernten Umlaufbahn um die Sonne nicht ein, sondern fast zwei Jahre. Wenn die Erde den Mars auf der Innenbahn überholt und der Mars der Sonne vergleichsweise nahe steht, ist er am Himmel besonders hell und vergleichsweise groß zu sehen.

    Groß, finster und voll: Mond-Spektakel

    Drei Mond-Spektakel auf einmal: Supermond, „Blue Moon“ und Mondfinsternis. Das gab es nach Angaben von Astronomen zuletzt vor rund 35 Jahren. Vielen Mondguckern machen in der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar 2018 allerdings Wolken einen Strich durch die Rechnung. Sah allerdings auch mit Wolken schön aus – so wie hier im Hafen zwischen Manhattan und Staten Island in New York City.
    Drei Mond-Spektakel auf einmal: Supermond, „Blue Moon“ und Mondfinsternis. Das gab es nach Angaben von Astronomen zuletzt vor rund 35 Jahren. Vielen Mondguckern machen in der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar 2018 allerdings Wolken einen Strich durch die Rechnung. Sah allerdings auch mit Wolken schön aus – so wie hier im Hafen zwischen Manhattan und Staten Island in New York City. © REUTERS | EDUARDO MUNOZ
    Der Mond wartete mit gleich drei besonderen Phänomenen auf. Zum zweiten Mal in einem Monat zeigte er sich in der Nacht voll am Himmel. Dabei war er der Erde besonders nah und wirkte dadurch heller und größer als sonst.
    Der Mond wartete mit gleich drei besonderen Phänomenen auf. Zum zweiten Mal in einem Monat zeigte er sich in der Nacht voll am Himmel. Dabei war er der Erde besonders nah und wirkte dadurch heller und größer als sonst. © REUTERS | DAMIR SAGOLJ
    Dazu kam noch eine totale Mondfinsternis – die allerdings in Deutschland nicht zu sehen war. Dieses Bild komponierte ein Fotograf in San Francisco: Mondfinsternis hinter der Golden-Gate-Brücke.
    Dazu kam noch eine totale Mondfinsternis – die allerdings in Deutschland nicht zu sehen war. Dieses Bild komponierte ein Fotograf in San Francisco: Mondfinsternis hinter der Golden-Gate-Brücke. © dpa | Marcio Jose Sanchez
    Die Mondfinsternis war auch im russischen Sankt Petersburg zu sehen – und lieferte einen dramatischen Hintergrund für den Engel am Kreuz auf dem Turm der St. Peter und Paul-Kathedrale.
    Die Mondfinsternis war auch im russischen Sankt Petersburg zu sehen – und lieferte einen dramatischen Hintergrund für den Engel am Kreuz auf dem Turm der St. Peter und Paul-Kathedrale. © dpa | Dmitri Lovetsky
    Der Supermond über dem Vulkan Mayon, während der Berg Lava spuckte.
    Der Supermond über dem Vulkan Mayon, während der Berg Lava spuckte. © REUTERS | ERIK DE CASTRO
    Und so beeindruckend sah es über London aus.
    Und so beeindruckend sah es über London aus. © REUTERS | EDDIE KEOGH
    Ebenfalls ein schöner Anblick: Der volle Supermond zwischen den Hochhäusern Madrids.
    Ebenfalls ein schöner Anblick: Der volle Supermond zwischen den Hochhäusern Madrids. © REUTERS | PAUL HANNA
    Oder auch hinter dem Dom des Heiligen Sava in der serbischen Hauptstadt Belgrad zeigte sich das Naturereignis.
    Oder auch hinter dem Dom des Heiligen Sava in der serbischen Hauptstadt Belgrad zeigte sich das Naturereignis. © REUTERS | MARKO DJURICA
    Der volle Supermond über Fort Salgo im ungarischen Salgorarjan.
    Der volle Supermond über Fort Salgo im ungarischen Salgorarjan. © dpa | Peter Komka
    Als hätte der blaue Himmel den Mond bestäubt: Auch in Myanmar (über der Uppatasanti-Pagode in Naypyidaw) war der Erdschatten auf dem Vollmond zu sehen.
    Als hätte der blaue Himmel den Mond bestäubt: Auch in Myanmar (über der Uppatasanti-Pagode in Naypyidaw) war der Erdschatten auf dem Vollmond zu sehen. © dpa | Aung Shine Oo
    Bei diesem Foto aus Tokio kann man sehen, warum auch von einer „Blutmondfinsternis“ die Rede ist: Als sich die Erde zwischen Sonne und Mond schob, tauchten die langwelligen, um die Erde herumragenden Sonnenstrahlen den Mond in ein sanftes, dunkelrotes Licht.
    Bei diesem Foto aus Tokio kann man sehen, warum auch von einer „Blutmondfinsternis“ die Rede ist: Als sich die Erde zwischen Sonne und Mond schob, tauchten die langwelligen, um die Erde herumragenden Sonnenstrahlen den Mond in ein sanftes, dunkelrotes Licht. © dpa | Eugene Hoshiko
    In New York stahl der Supermond sogar „Lady Liberty“ die Show.
    In New York stahl der Supermond sogar „Lady Liberty“ die Show. © dpa | Julio Cortez
    Man konnte glatt mondsüchtig werden in dieser Nacht: der rote Supermond hinter dem Parthenon auf der Akropolis in Griechenlands Hauptstadt Athen.
    Man konnte glatt mondsüchtig werden in dieser Nacht: der rote Supermond hinter dem Parthenon auf der Akropolis in Griechenlands Hauptstadt Athen. © dpa | Petros Giannakouris
    1/13

    Nur wenn der Mars der Sonne nahe steht und ihn die Erde auf der Innenbahn überholt, ist er am Himmel besonders hell und vergleichsweise groß zu sehen. Zu dieser speziellen Konstellation kommt es im Durchschnitt aber nur alle 15 Jahre, zuletzt 2003. Am 27. Juli war der Mars nur etwa 58 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.

    So gelingen die Fotos vom Blutmond und Mars

    Für schöne Fotos brauchen Fotografen drei Dinge: eine System- oder Spiegelreflexkamera mit Teleobjektiv, ein Stativ und den richtigen Standort. „Man braucht freie Sicht auf den Süd-Ost-Horizont“, sagt Ulrich Köhler vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

    Für gute Fotos vom Blutmond empfehlen Fotografen ein Stativ.
    Für gute Fotos vom Blutmond empfehlen Fotografen ein Stativ. © dpa-tmn | Sven Hoppe

    Im Südosten ging nämlich kurz nach 21 Uhr der Mond auf. Bis um 23.13 Uhr war dann die beste Zeit, Fotos mit dem Mond während der Phase der Totalität zu machen. Insgesamt ging das Spektakel bis 00.19 Uhr.

    Damit der Mond auch schön groß das Bild bestimmt, braucht es ein Teleobjektiv. „200 Millimeter sind gut, 400 sind besser“, sagt Köhler. „Sonst ist man hinterher enttäuscht, wie klein der Mond ist.“ Damit nichts verwackelt, nimmt man entweder ein Stativ oder sucht sich eine feste Unterlage für die Kamera – etwa eine Mauer.

    Wichtig ist, die Empfindlichkeit der Kamera nicht zu hoch zu stellen. Bei hohen ISO-Werten verrauschen die Bilder leicht. Köhler rät zu geringerer Empfindlichkeit und lieber etwas längerer Belichtung.

    Was kann man wann sehen?

    Das Schauspiel fing mit Beginn der Dunkelheit am Abend an. In München ging der Mond um 20.48 Uhr auf, in Hamburg um 21.16 Uhr. Dann dauerte es noch einige Minuten bis der Mond komplett in den Kernschatten der Erde eingetaucht war.

    Die Mitte der totalen Finsternis wurde um 22.22 Uhr und das Ende um etwa 23.13 Uhr erreicht. „Der Mond ist gleich merklich röter und dunkler“, kündigt Liefke an. „Es ist klar und deutlich zu sehen, dass er anders aussieht als sonst.“

    Alexander Gerst: Seine All-Bilder 2014

    Im Juni 2014 startete Alexander Gerst ins All – als Kommandant der ISS-Crew. Während der Reise entstanden zahlreiche spektakuläre Fotos. Dieses Bild wurde auch sein erfolgreichstes – keines wurde auf Twitter häufiger weiterverbreitet und favorisiert: Über Gaza und Israel seien aus dem All die Raketen über Gaza und Israel und die Explosionen zu sehen. Oft wurden die Bilder des deutschen Astronauten Alexander Gerst auch als Botschaften aufgenommen. Wir haben die zehn beliebtesten und einige weitere eindrucksvolle zusammengetragen.
    Im Juni 2014 startete Alexander Gerst ins All – als Kommandant der ISS-Crew. Während der Reise entstanden zahlreiche spektakuläre Fotos. Dieses Bild wurde auch sein erfolgreichstes – keines wurde auf Twitter häufiger weiterverbreitet und favorisiert: Über Gaza und Israel seien aus dem All die Raketen über Gaza und Israel und die Explosionen zu sehen. Oft wurden die Bilder des deutschen Astronauten Alexander Gerst auch als Botschaften aufgenommen. Wir haben die zehn beliebtesten und einige weitere eindrucksvolle zusammengetragen. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
    Das zweitbeliebteste Bild ist einfach nur schön: Gerst fliegt durch Polarlichter.
    Das zweitbeliebteste Bild ist einfach nur schön: Gerst fliegt durch Polarlichter. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
    Dieses Bild nannte er sein schlichtestes – und doch ist es so faszinierend.
    Dieses Bild nannte er sein schlichtestes – und doch ist es so faszinierend. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
    Und dann noch mit einem Sonnenaufgang dazu. Tränen in den Augen habe er gehabt. Gerst lässt seine Follower auch an seinen Gefühlen teilhaben.
    Und dann noch mit einem Sonnenaufgang dazu. Tränen in den Augen habe er gehabt. Gerst lässt seine Follower auch an seinen Gefühlen teilhaben. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
    Faszinierender Schrecken – ein Supertaifun aus dem All.
    Faszinierender Schrecken – ein Supertaifun aus dem All. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
    Ein weiteres Bild vom Flug durch Polarlichter landete unter den zehn beliebtesten.
    Ein weiteres Bild vom Flug durch Polarlichter landete unter den zehn beliebtesten. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
    Dieses Fotos postete er in dem zweiten von drei Tweets mit den Worten: „Um zu erkennen, dass Menschen im All leben können, musste ich ein halbes Jahr hier oben verbringen. Um zu erkennen, wie schön die Erde ist, brauchte ich eine Minute. Um zu erkennen, wie zerbrechlich unser kleiner blauer Planet ist, brauchte ich nur einen Augenblick.“
    Dieses Fotos postete er in dem zweiten von drei Tweets mit den Worten: „Um zu erkennen, dass Menschen im All leben können, musste ich ein halbes Jahr hier oben verbringen. Um zu erkennen, wie schön die Erde ist, brauchte ich eine Minute. Um zu erkennen, wie zerbrechlich unser kleiner blauer Planet ist, brauchte ich nur einen Augenblick.“ © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
    Unter den deutschsprachigen Tweets des Astronauten war das der populärste. Es ist kein Foto aus dem Fenster, sondern ein Bild auf der ISS: Nach dem WM-Finale schickte der Experte in Sachen Sterne den Gruß zum vierten Stern ans DFB-Team.
    Unter den deutschsprachigen Tweets des Astronauten war das der populärste. Es ist kein Foto aus dem Fenster, sondern ein Bild auf der ISS: Nach dem WM-Finale schickte der Experte in Sachen Sterne den Gruß zum vierten Stern ans DFB-Team. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
    Das Foto von Schottland bei wolkenfreiem Himmel schaffte es auch unter seine zehn populärsten Fotos.
    Das Foto von Schottland bei wolkenfreiem Himmel schaffte es auch unter seine zehn populärsten Fotos. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
    Erinnerungen, die bleiben werden: „Ich werde nie die goldenen Spiegelungen des Sonnenaufgangs auf der Hülle unseres Schiffs vergessen“.
    Erinnerungen, die bleiben werden: „Ich werde nie die goldenen Spiegelungen des Sonnenaufgangs auf der Hülle unseres Schiffs vergessen“. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
    Wieder zurück auf der Erde twitterte er bald dieses Bild: „Gelandet. Die Erde riecht großartig. Und mir ist zum ersten Mal das Wort „Heimatplanet“ wirklich klar geworden.“
    Wieder zurück auf der Erde twitterte er bald dieses Bild: „Gelandet. Die Erde riecht großartig. Und mir ist zum ersten Mal das Wort „Heimatplanet“ wirklich klar geworden.“ © ESA | ESA
    Stunden vor seiner Landung postet er zum 25. Jahrestag des Mauerfalls das Foto von Berlin: „Hallo Berlin! Von hier oben sieht man keine Grenzen.“
    Stunden vor seiner Landung postet er zum 25. Jahrestag des Mauerfalls das Foto von Berlin: „Hallo Berlin! Von hier oben sieht man keine Grenzen.“ © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
    „Learning to fly“, kommentierte er dieses Selfie, das sich schwerlich toppen lässt.
    „Learning to fly“, kommentierte er dieses Selfie, das sich schwerlich toppen lässt. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
    Nach seinem All-Spaziergang schrieb er, dass ihm die richtigen Worte fehlen, um ihr Tun zu beschreiben. „Aber dieses Foto vermittelt einen ganz guten Eindruck.“
    Nach seinem All-Spaziergang schrieb er, dass ihm die richtigen Worte fehlen, um ihr Tun zu beschreiben. „Aber dieses Foto vermittelt einen ganz guten Eindruck.“ © ESA | ESA
    Von Deutschland hatte der deutsche Astronaut etliche Bilder geschickt. Hier ist der Tagebau westlich von Köln zu sehen.
    Von Deutschland hatte der deutsche Astronaut etliche Bilder geschickt. Hier ist der Tagebau westlich von Köln zu sehen. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
    Am Boden vielleicht öde. Aus dem All betrachtet seien Wüsten unter den abwechslungsreichsten Landschaften, erklärte er.
    Am Boden vielleicht öde. Aus dem All betrachtet seien Wüsten unter den abwechslungsreichsten Landschaften, erklärte er. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
    Das Bild zeigt einen Sandsturm in Afrika und gewaltige Gewitterzellen.
    Das Bild zeigt einen Sandsturm in Afrika und gewaltige Gewitterzellen. © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
    Hier sah er einen Künstler am Werk: „Wie die Palette eines Malers. Das Wolgadelta.“
    Hier sah er einen Künstler am Werk: „Wie die Palette eines Malers. Das Wolgadelta.“ © Alexander Gerst/ESA | @astro_alex
    1/18

    Die Mondfinsternis endete dann kurz nach Mitternacht. „Mars hingegen ist die ganze Nacht lang zu sehen.“ Zum Höhepunkt der Mondfinsternis standen sowohl Mond als auch Mars noch tief über dem Südosthorizont.

    Am Ende der Finsternis sah es besser aus: dann standen die Himmelskörper deutlich höher, es war richtig dunkel und man konnte sich – so das Wetter mitspielte – an ihrem rötlichen Leuchten erfreuen können. Um 1.30 Uhr hat der Mond den Halbschatten komplett verlassen.

    Zu diesen Zeiten gab es den Mondaufgang zu sehen:

    • in Berlin: 20.58 Uhr,

    • in Hamburg: 21.17 Uhr

    • in Köln: 21.18 Uhr

    • in München: 20.57 Uhr

    Sichtbar war die Finsternis in Mittel, West- und Osteuropa sowie zusätzlich noch in Afrika, im westlichen Asien, in Indien und im Indischen Ozean.

    Diese Google-Maps-Karte zeigt die Zeiten des Mondaufgangs in verschiedenen deutschen Städten an (Mit einem Klick auf eine Stadt wird die jeweilige Zeit für den Mondaufgang angezeigt):

    Empfohlener externer Inhalt
    An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
    Externer Inhalt
    Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

    Wo musste man hinsehen?

    Das Bild links zeigt den normalen Mond, rechts den rot erleuchteten Blutmond.
    Das Bild links zeigt den normalen Mond, rechts den rot erleuchteten Blutmond. © dpa | Fredrik von Erichsen

    Die Mondfinsternis war nach Darstellung des DLR am besten im Süden und Osten Deutschlands zu sehen. Im Süden steht der Mond am höchsten, im Osten geht er früher auf und die Finsternis war daher vollständiger zu beobachten.

    Zur Mitte der totalen Mondfinsternis war der Mars etwa sechs Grad südlich des Mondes zu erkennen, direkt über dem Horizont.

    Wie häufig treffen diese beiden Ereignisse aufeinander?

    Eine totale Mondfinsternis, die ähnlich lang ist wie die am 27. Juli und der genau gleiche Stand des Mars – gegenüber der Sonne und so nah an der Erde – werden nach Berechnungen von Stefan Krause von der Volkssternwarte Bonn im Durchschnitt erst in etwa 105.000 Jahren wieder auftreten.

    So lief die Mondfinsternis ab – ein Beispiel:

    • Eintritt in Halbschatten: 19.13 Uhr

    • Mondaufgang: 21.01 Uhr

    • Sonnenuntergang: 21.09 Uhr

    • Beginn der totalen Mondfinsternis: 21.30 Uhr

    • Maximale Finsternis: 22.22 Uhr

    • Ende der totalen Mondfinsternis: 23.13 Uhr

    • Sonnenaufgang: 05.43 Uhr

    Besuch in Sternwarten

    Zur Mondfinsternis öffnen viele Sternwarten ihre Tore.
    Zur Mondfinsternis öffnen viele Sternwarten ihre Tore. © dpa | Swen Pförtner

    Neben dem Mond war am Freitag auch der Mars gut sichtbar. Er erschien als orangefarbener Punkt etwas rechts unterhalb des Mondes. Diese Konstellation ist nahezu einmalig, erklärt Köhler. „So schön wie diesen Freitag wird man sie ganz lange nicht mehr sehen.“

    Viele Sternwarten in Deutschland hatten zur Mondfinsternis ein Sonderprogramm aufgelegt. Einen Überblick gibt es zum Beispiel auf der Website der Vereinigung der Sternfreunde.

    Berichtet das Fernsehen über die Mondfinsternis?

    Ja. ARD-alpha hatte einen Themenabend ins Programm genommen. Vom ESO Supernova Planetarium in Garching gab es eine Live-Übertragung mit Astrophysikern und Experten. Bis 22.30 Uhr lief die Sendung.

    Mondfinsternis oder partielle Mondfinsternis – das ist der Unterschied

    Die letzte partielle Mondfinsternis war im August 2017.
    Die letzte partielle Mondfinsternis war im August 2017. © imago/Hanke | Gabriele Hanke

    Bei einer partiellen Mondfinsternis stehen Sonne, Erde und Mond in etwa in einer Reihe, wobei die Linie nicht ganz gerade ist, was sie von der totalen Mondfinsternis unterscheidet. Denn hier stehen alle drei Himmelskörper auf einer geraden Linie. Zuletzt kam es in Deutschland im August 2017 zu einer partiellen Mondfinsternis. Die Mondfinsternis ist längst nicht das einzige Naturschauspiel in diesem Jahr. Hier geben wir einen Überblick über das Astro-Jahr 2018.

    Die letzte totale Mondfinsternis konnte man am 31. Januar bestaunen – allerdings nicht von Mitteleuropa aus. Auch die letzten partiellen am 15. Februar, 13. Juli und die kommende am 11. August werden von Deutschland aus nicht zu sehen sein.

    Wo sah man in Europa noch den Blutmond?

    Eine viel bessere Sicht auf den Blutmond am Nachthimmel hatte man in Südosteuropa. Für Urlauber, die derzeit in Griechenland oder der Türkei sind, gab es also ein unverhofftes Erlebnis am Abend.

    Wo auf der Welt konnte man die Mondfinsternis noch sehen?

    Die Mondfinsternis konnte nicht nur von Europa aus bestaunt werden. Während wir in Europa nur einen Teil sahen, konnten die Menschen im Süden und Osten Afrikas, der Türkei, auf der arabischen Halbinsel und in Indien den ganzen Verlauf beobachten.

    Mondfinsternis und Sternschnuppen – welche Himmelsspektakel kommen noch?

    Im August kann man viele Sternschnuppen am Himmel sehen.
    Im August kann man viele Sternschnuppen am Himmel sehen. © imago/Pixsell | imago stock&people

    Der August wartet mit dem ergiebigsten Meteorstrom des gesamten Jahres auf. Die Quelle liegt in den Perseiden, wobei der Höhepunkt in den Morgenstunden des 12. August zu erwarten ist. Diesmal stört kein Mondlicht die Beobachtung, denn am 11. August 2018 ist Neumond.

    Als schönster und reichster Strom des Jahres beschert uns dieser Strom im Maximum um die hundert Meteore pro Stunde. Wie der Name andeutet, scheinen diese Sternschnuppen aus dem Sternbild Perseus zu purzeln. Was man über die Perseiden wissen muss.

    Mitte November machen sich die Leoniden bemerkbar. Sie treten am Morgenhimmel in Erscheinung. Das ausgeprägte Maximum tritt in der Nacht vom 17. auf 18. November auf, wobei dieses Jahr lediglich mit rund zwanzig Meteoren pro Stunde zu rechnen ist.

    Nach der Mondfinsternis ist vor der partiellen Sonnenfinsternis:

    Kommt es zur totalen Mondfinsternis, ist die partielle Sonnenfinsternis nicht mehr so weit – zumindest kalendarisch. Zwei Wochen davor und danach ist jeweils eine partielle Sonnenfinsternis am Himmel zu sehen. Die nächste findet demnach am 11. August statt. (dpa/W.B./bekö)