Heppenheim. Es regnet wieder Sternschnuppen, es ist der Monat der Perseiden. Höhepunkt ist die Nacht zum 13. August. Was man alles wissen muss.

Der Höhepunkt wird in der Nacht zu Dienstag erreicht, allerdings müssen Sternschnuppenfans mit einigen Hiobsbotschaften leben: Wird die Perseiden-Saison selbst zu den Kern-Uhrzeiten zum Flop? Experten rechnen damit, dass der Schnuppenregen im August 2019 etwas geringer ausfallen wird als in der Vergangenheit. Zudem liege das eigentliche Maximum tagsüber, erläuterte Carolin Liefke vom Vorstand der Vereinigung der Sternfreunde in Heppenheim.

Außerdem könnte die Nacht zu Dienstag vielerorts wolkenverhangen werden. Im Süden, sagt Jacqueline Kernn vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach, sei die Sicht „vollkommen in Ordnung.“ Die besten Chancen für einen freien Blick aufs Firmament gebe es in einem breiten Streifen von Baden Richtung Nordosten. Auch Nord- und Ostseeküste seien vielversprechend.

Perseiden - Darum geht es in diesem Artikel:

Was sind Perseiden?

Wie kann man die Sternschnuppen am besten fotografieren?

Wann werden viele Sternschnuppen zu sehen sein?

  • Wo haben Meteore ihren Ursprung?

  • Sternschnuppen-Nacht im Planetarium genießen
  • Wie kann man die Sternschnuppen am besten sehen?
  • Wo kann man die Perseiden im Livestream sehen?
  • Wie viele Sternschnuppen werden zu sehen sein?
  • So spricht man Perseiden richtig aus
  • Meteor, Meteoroid oder Meteorit – was ist was?


  • Für das Wochenende werden klare Nächte erwartet.
    Für das Wochenende werden klare Nächte erwartet. © imago/ZUMA Press | imago stock&people

    Was sind Perseiden?

    Ihren Namen haben die Perseiden, weil sie scheinbar dem Sternbild Perseus entspringen, das um zehn Uhr abends erst im Nordosten aufgeht. Sie werden gelegentlich auch „Tränen des Laurentius“ genannt.

    Der Grund: Höhepunkt der Perseiden ist kurz nach dem Todestag des Märtyrers Laurentius. Es ist überliefert, dass er am 10. August des Jahres 258 hingerichtet wurde.

    Perseiden 2019 – Wann werden viele Sternschnuppen zu sehen sein?

    In der Nacht von Montag auf Dienstag erreicht der Strom seinen Höhepunkt. Aber auch in den vorangegangenen Nächten gab es bereist ein erhöhtes Vorkommen. Problem für Sternengucker: Der Mond ist recht voll, das macht den Himmel heller und so einige schwächere Perseiden schlechter sichtbar

    Wer seine Chance auf Sternschnuppen erhöhen will, sollte an einen möglichst dunklen Ort fahren – wie hier ins brandenburgische Oderbruch.
    Wer seine Chance auf Sternschnuppen erhöhen will, sollte an einen möglichst dunklen Ort fahren – wie hier ins brandenburgische Oderbruch. © dpa | Patrick Pleul

    .

    Der Höhepunkt wird zwischen 23 und fünf Uhr erwartet. Wobei die letzten Stunden von besonderer Relevanz sind, dann geht der sehr volle Mond unter (um 3.45 Uhr) und die Chancen steigen für ein Finale, da der Himmel kurzzeitig besonders dunkel ist.

    Wo haben Meteore ihren Ursprung?

    Bei Sternschnuppen handelt es sich um zumeist winzige Staubteilchen etwa eines Kometen, die verglühen, wenn sie auf die Erdatmosphäre treffen. Brocken könnten aber auch durch Einschläge auf Mond oder Mars in den Weltraum geschleudert worden sein.

    Sternschnuppen-Nacht im Planetarium genießen

    Anlässlich der Perseiden öffnen viele Planetarien ihre Tore. Hier hat man natürlich einen viel besseren Blick auf die Sternschnuppen als unter freien Himmel. Informationen darüber, ob ein Planetarium in der Nähe geöffnet hat, findet man meist auf dessen Internetseite.

    Wie kann man die Sternschnuppen am besten sehen?

    Ein Steinbrocken des Meteorits, der 2013 in Russland abstürzte.
    Ein Steinbrocken des Meteorits, der 2013 in Russland abstürzte. © imago stock&people | imago stock&people

    Auf dem Land, wo es etwas dunkler ist, sieht man die Sternschnuppen besser als in der Stadt. Und es gibt gute Nachrichten: Weil Neumond ist, sollte es zudem nicht zu hell am Nachthimmel sein, was einen besseren Blick auf die Perseiden bieten könnte.

    Wer Sternschnuppen bestaunen will, legt sich auf einen erhöhten Platz und schaut in Richtung Nordosten in den Nachthimmel. Noch besser ist allerdings, in den Morgenstunden in den Himmel zu schauen. Dazu muss man sich allerdings einen Platz aussuchen, an dem es dunkel ist, um einen guten Blick auf die Sternschnuppen zu haben.

    Die beste Zeit, um die Sternschnuppen zu sehen, ist von 23 bis 5 Uhr.

    Wie kann man die Sternschnuppen am besten fotografieren?

    Um gute Fotos zu machen, sollte man ein Stativ dabei haben.
    Um gute Fotos zu machen, sollte man ein Stativ dabei haben. © imago/Becker&Bredel | imago stock&people

    Um Fotos von den Sternschnuppen machen zu können, brauch man eine kleine Ausstattung. Dazu gehören im Idealfall eine Spiegelreflexkamera mit Weitwinkelobjektiv und Stativ. In den Einstellungen der Kamera sollte man dann die Langzeitbeleuchtung wählen und die Sternschnuppen etwa 25 Sekunden bei hoher ISO-Zahl (800 bis 1600) belichten. Wichtige Einstellungen wie Fokus, Blende, Verschlusszeit und der eben beschriebene ISO-Wert sollte man manuell justieren – und nicht auf Automatik setzen. Für eine spätere bessere Bearbeitung am PC empfiehlt es sich, die Fotos im RAW-Format zu schießen. Das braucht zwar mehr Speicher, lohnt sich aber.

    Wo kann man die Perseiden im Livestream sehen?

    Wer das Himmelsspektakel nicht selbst draußen verfolgen kann, kann es sich auch über einen Livestream anschauen. So bietet das Virtual Telescope Project einen YouTube-Livestream an.. Er beginnt am Montagabend.

    Der Stream von 2018 ist auch noch online.

    Wie viele Sternschnuppen werden zu sehen sein?

    Fachleute rechnen mit bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde.
    Fachleute rechnen mit bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde. © imago/ZUMA Press | imago stock&people

    Fachleute rechnen wie im Vorjahr mit – in der Spitze – deutlich mehr als 100 Meteoren pro Stunde. Darunter seien einige besonders helle Leuchtspuren, die für mehrere Sekunden zu sehen seien. Sie flitzen in alle Richtungen.

    Mit 60 Kilometer pro Sekunde sind sie sehr schnelle Meteore. Die Perseiden gelten deshalb auch als eine der schnellsten Sternschnuppen. Und sie bringen mit etwas Glück auch Feuerbälle zum Vorschein.

    Das sind sehr helle Meteoriten, die man am Himmel mit einem farbigen Schweif sehen kann. In seltenen Fällen können die auch als Boliden bezeichneten Himmelskörper auch auf die Erde einschlagen – manchmal mit schweren Folgen. Am 15. Februar 2013 verursachte ein „Superbolid“ schwere Zerstörungen rund um die Stadt Tscheljabinsk im russischen Ural.

    Die ausgelöste Druckwelle verletzte 1500 Menschen – meist durch splitterndes Fensterglas. Auswertungen ergaben, dass es sich um einen etwa 19 Meter großen und 12.000 Kilogramm schweren Brocken handelte

    Woher kommen die Perseiden?

    Die Perseiden sorgen für viele Sternschnuppen am Nachthimmel.
    Die Perseiden sorgen für viele Sternschnuppen am Nachthimmel. © imago/Agencia EFE | Pedro Puente Hoyos

    Die Erde fliegt auf ihrer Bahn um die Sonne durch Wolken kleiner Trümmer, die Kometen auf ihrer jeweiligen Bahn hinterlassen. Der Komet, der die Perseiden erzeugt, heißt 109P/Swift-Tuttle. Er wurde im Jahr 1862 entdeckt und braucht für seine Umlaufbahn um die Sonne rund 133 Jahre.

    Dabei hinterlässt er eine „Dreckspur“ im All, die die Erde alljährlich am 12. August kreuzt. Denn: Auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne begegnet die Erde immer wieder den gleichen Kometenspuren, daher treten viele Meteor-Schwärme periodisch zum gleichen Datum auf.

    Was kommt danach?

    Ein anderer, stets wiederkehrender Meteorsturm sind die Leoniden. Sie sind alljährlich im November zu beobachten. Dann entspringen die Sternschnuppen scheinbar dem Sternbild des Löwen, lateinisch „Leo“ – daher der Name Leoniden. Ihr Ursprung ist der Komet Tempel-Tuttle. Saison der Leoniden ist die Zeit vom 14. bis 21. November.

    2018 konnte man die Mondfinsternis und den Blutmond am Himmel bestaunen, 2019 wiederholte sich das Schauspiel, der Blutmond war in vielen Teilen Deutschlands zu sehen. Der Mond leuchtete kupferrot und zur totalen Mondfinsternis gesellte sich ein besonders heller und großer Mars. Ein ähnliches Spektakel war zuletzt vor 15 Jahren zu sehen.

    So entsteht ein Supermond

    weitere Videos

      Nachdem es in Deutschland zuletzt 2017 zu einer partiellen Mondfinsternis kam, gab es am 11. August eine partielle Sonnenfinsternis zu bestaunen. Das allerdings nicht in Deutschland: Sie war nur in der Arktis und Teilen Asiens zu sehen. 2019 hatten ebenfalls andere mehr Glück, die Südamerikaner etwa. Argentinier bestaunten das Himmelspektakel Sonnenfinsternis.

      So spricht man Perseiden richtig aus

      Die einen sagen Per|se|i|den, die anderen Per|sei|den. Laut „Duden“ ist die korrekte Aussprache Per|se|i|den.

      So unterscheide ich Sternen von Planeten

      Vorsicht, Täuschung: Sieht aus wie der Mars, ist aber der Mond bei der Mondfinsternis im Juli. Aber auch den Mars kann man derzeit am Nachthimmel sehen.
      Vorsicht, Täuschung: Sieht aus wie der Mars, ist aber der Mond bei der Mondfinsternis im Juli. Aber auch den Mars kann man derzeit am Nachthimmel sehen. © dpa | Yam G-Jun

      Auch Planeten werden am Wochenende am Nachthimmel zu sehen sein. Doch wie kann man diese von normalen Sternen unterscheiden? Es ist eigentlich ganz einfach: Während Sterne funkeln, ist das Licht von Planeten ruhig. Derzeit hat man übrigens eine gute Sicht auf den Mars.

      Meteor, Meteoroid oder Meteorit – was ist was?

      Meteor: So wird auch eine Sternschnuppe bezeichnet

      Meteoroid: Objekt, das auf einer Umlaufbahn um die Sonne fliegt

      Meteorit: Nicht vollständig verglühter Meteorid, der in den Erdboden einschlägt (dpa/W.B./bekö)