Clausthal-Zellerfeld. Scott Anderson hat ein halbes Dutzend Triathlon-Titel und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Clausthal.

Weltmeister, Europameister und Schottischer Meister: Etwa ein halbes Dutzend Triathlon-Titel weist Scott Anderson bisher vor. Trotz dieses Erfolgs promoviert er parallel dazu am Institut für Chemische und Elektrochemische Verfahrenstechnik der TU Clausthal.

Vor knapp neun Jahren hat der 25-Jährige Triathlon für sich entdeckt. Bei dieser intensiven Sportart muss nacheinander so schnell wie möglich geschwommen, Rad gefahren und gelaufen werden. Auch seine Eltern sind Triathleten, trotzdem konnte sich Scott Anderson lange nicht für den Sport begeistern. Aus diesem Grund versuchte er sich an verschiedenen Sportarten, wie zum Beispiel Fußball. „Das war aber eine ganz große Katastrophe“, sagt Anderson und lacht.

Neben dem normalen Triathlon hat der junge Promovierende Cross-Triathlon für sich entdeckt. „Mountainbike fahren und Offroad laufen finde ich viel spannender als auf der Straße zu laufen“, erklärt er.

Intensives Training

Seit er nun an der TU Clausthal seinen Doktor bei Prof. Thomas Turek macht und als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist, verfolgt er den Sport noch stärker und ist auf dem besten Weg eine Profilizenz zu bekommen. Dafür trainiert er hart: Mit seinem Coach plant er insgesamt 15 bis 20 Stunden Training pro Woche ein. Das intensive Training zahlt sich aus, denn der Sportler hat es im November vorigen Jahres geschafft, Triathlon-Weltmeister in Spanien zu werden. Mit seinen 25 Jahren ist er schon ziemlich rumgekommen: Für die Teilnahme an den Triathlon-Wettbewerben hat Anderson neben Spanien bereits die Schweiz und Rumänien besucht. Auch in Schottland war der junge Triathlet und hat dort die schottische Meisterschaft 2019 gewonnen.

Bei seiner Teilnahme an Triathlon-Wettbewerben holte Scott Anderson bisher ein halbes Dutzend Triathlon-Titel.
Bei seiner Teilnahme an Triathlon-Wettbewerben holte Scott Anderson bisher ein halbes Dutzend Triathlon-Titel. © TU Clausthal | Lumley

Wie er auf die Idee gekommen ist, in Schottland anzutreten? Das liegt zum Teil an seinem Vater, der aus dem Land stammt und in den 1980er Jahren als britischer Soldat in Deutschland stationiert war und geblieben ist. Den Ausflug nach Schottland nutzte er auch, um die Familie vor Ort zu besuchen.

Strömungssimulationen

Neben dem Sport arbeitet Anderson als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Chemische und Elektrochemische Verfahrenstechnik der TU Clausthal. Dort widmet er sich der Lehre und der Forschung im Bereich von Strömungssimulationen. Außerdem experimentiert er im Bereich der heterogenen Katalyse, um beispielsweise herauszufinden, wie sich Katalysatoren verhalten. Diese Forschungsarbeit dient dazu, mithilfe von Modellen festzustellen, wie industrielle Reaktoren auf Faktoren reagieren und so deren Betrieb zu optimieren.

Auch wenn er die wissenschaftliche Arbeit mag und gerne in Clausthal ist, möchte er nach seiner Promotion in der Industrie als Verfahrenstechniker arbeiten. „Wenn man richtig große Produktionsanlagen hat, ist das wie ein Abenteuerspielplatz“, erklärt Scott Anderson. Vor seiner Promotion sammelte er erste Erfahrungen im dualen Studium bei dem Chemiekonzern Bayer und der Fachhochschule Krefeld. Für den Master in Clausthal hat er sich entschieden, weil die Harzer Universität gerade im ingenieurswissenschaftlichen Bereich gut sei und die Umgebung landschaftlich viel zu bieten habe.

Zeit in der Kaffeeküche

Wenn Anderson am Institut für Chemische und Elektrochemische Verfahrenstechnik ist und mal nicht im Labor steht, forscht und experimentiert, hält er sich in der Kaffeeküche des Instituts auf. Da er viel Zeit in Arbeit und Training steckt, bleibt nicht viel für andere Dinge übrig.

Aber Anderson nimmt sich dennoch gerne die Zeit für eine Tasse Kaffee und einen Plausch mit seinen Kolleginnen und Kollegen. Gestärkt hat der ehrgeizige Sportler weitere Weltmeisterschaften vor Augen.