Washington. „Dilbert”-Erfinder Scott Adams hat sich mehrfach rassistisch geäußert. Zahlreiche Medienverlage setzen deshalb nun seine Cartoons ab.
Bisher war Scott Adams ein Star unter den Comic-Zeichnern. Mit seinen seit 1989 gut 13.000 Mal in fast 2000 Zeitungen weltweit erschienenen Cartoons über einen Kartoffel-ähnlichen Büro-Hengst und seinen sarkastischen Kampf gegen allmächtige, aber beschränkte Chefs, hat der ehemalige Bank-Angestellte es zu einem Privatvermögen von 75 Millionen Dollar gebracht.
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Verblüffend unverhohlen vorgetragene rassistische Bemerkungen auf seinem YouTube-Kanal haben den 65-Jährigen jetzt Hunderte Abnehmer gekostet. Washington Post, Los Angeles Times, Boston Globe, USA Today, New York Times – fast alle großen Zeitungen der Vereinigten Staaten haben den Wahl-Kalifornier ad hoc von ihren Witze-Seiten verbannt.
„Dilbert”-Erfinder Scott Adams ist für Rassentrennung
Der Grund: Adams, der bereits früher gelegentlich für Stirnrunzeln sorgte, wenn es um Afro-Amerikaner ging, hat Weißen offen dazu geraten, „verdammt noch mal” aus Gegenden zu verschwinden, in denen Schwarze leben. Ein Zusammenleben funktioniere nicht. Adams stützt seinen selbst gebastelten Aufruf zur Segregation auf eine Umfrage des für teils bizarre Meinungsforschung bekannten Rasmussen-Instituts.
Danach hatten 26 Prozent der Befragten der nach einem gewünschten Troll-Effekt klingenden und regelmäßig von Gruppen, die weiße Vorherrschaft predigen, benutzten Feststellung „Es ist in Ordnung, weiß zu sein” die Zustimmung verweigert. 72 Prozent, die überwältigende Mehrheit, war hingegen einverstanden. Auch 53 Prozent der befragten Schwarzen nahmen keinen Anstoß. Lesen Sie auch: Biden - „Ukraine wird nie ein Sieg für Russland werden”
Aus der rund 1000 Befragten abgerungenen Ein-Tages-Empirie leitet Adams fundamentale Einsichten ab: „Es macht keinen Sinn, als Weißer Schwarzen in Amerika zu helfen.” Adams nennt die besagten 26 Prozent eine „Hass-Gruppe” und folgert: „Das ist nicht mehr zu kitten.”
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Schwarze sollen Weißen „die Scheiße aus dem Leib prügeln”
Außerdem lese er in sozialen Medien täglich, dass Schwarze Weißen „die Scheiße aus dem Leib prügeln”. Darum bleibe nur, Afro-Amerikaner komplett zu meiden. Übrigens auch dann, wenn es in dieser Bevölkerungsgruppe einige gebe, „die in Ordnung sind”. Interview-Anfragen zur Vertiefung des Themas lehnt Adams bisher ab. Alles, was es zu sagen gebe, sei in seinen YouTube-Beiträgen zu finden.
Nach den ersten Stornierungen, die von den betroffenen Verlagen mit offensiver Begleitmusik („hasserfüllt und diskriminierend”) vertreten wurden, stilisierte sich der eingefleischte Donald Trump-Fan zum Opfer der in den USA vor allem auf der politischen Rechten beklagten „Cancel Culture”. Heißt: Stimmen von rechts würden im öffentlichen Diskurs stigmatisiert und mundtot gemacht.
Adams wörtlich: „Sie hassen mich und wollen mich abschaffen”. Damit sei seine Karriere zerstört und sein Ruf auf Lebenszeit irreparabel beschädigt. Ab dieser Woche werde ihn keine Zeitungen mehr drucken. Adams: „Davon kann sich keiner mehr erholen.” Das könnte Sie auch interessieren: Leibarzt veröffentlicht - So fit ist Joe Biden auch mit 80
Chris Quinn, der Herausgeber der anerkannten Regional-Zeitung „Plain Dealer" in Cleveland/Ohio, konterte mit dem Satz. „Wir sind keine Heimat für diejenigen, die Rassismus befürworten. Wir wollen sie gewiss nicht finanziell unterstützen.” Aufgewertet wurde Adams` Lamento durch Twitter-Boss Elon Musk. Er nannte die Medien „rassistisch”. Fans des Multi-Milliardärs fordern, dass „Dilbert” auf Twitter eine neue, feste Heimat bekommen soll.
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