Berlin/Gießen. BKA und FBI ließen im Mai die zweitgrößte Darknet-Plattform hochgehen. Dabei wurden Kryptowährungen mit Millionenwert sichergestellt.

Nachdem deutschen Ermittlern im Mai ein großer Schlag gegen die Kriminalität im Internet gelungen war, machte das Bundeskriminalamt (BKA) nun weitere Ermittlungsergebnisse bekannt. Auf Twitter teilte die Behörde mit, dass bei der Aktion gegen die zweitgrößte Plattform im Darknet virtuelle Währungen im Wert von rund 16 Millionen Euro sichergestellt werden konnten.

Im Mai hatten die Ermittler die mutmaßlichen Betreiber der Plattform festgenommen. Die drei Männer, die aus Deutschland agierten, sitzen in Haft. Sie gelten den Ermittlern als die Köpfe hinter dem „Wall Street Market“. Dort wurden etwa Ecstasy-Pillen, Kokain aus Kolumbien, aber auch gehackte Kreditkarten und gefälschte Ausweise angeboten. Genutzt wurde die Plattform einem Bericht des SWR zufolge hauptsächlich von Kunden in den USA.

Darknet-Plattform „Wall Street Market“ – Betreibern drohen Haftstrafen

Ermittler der Zentralen Staatsanwaltschaft für Internetkriminalität (ZIT) konnten die drei Männer zusammen mit Beamten des BKA und des FBI und der europäischen Polizeibehörde Europol identifizieren. Wie ein Sprecher des BKA mitteilte, handelt es sich einen 22-Jährigen aus dem niederrheinischen Kleve, einen 31-jährigen Mann aus dem hessischen Bad Vilbel und einen 31-Jährigen aus Esslingen in Baden-Württemberg.

Die drei deutschen Staatsangehörigen sollen dem BKA zufolge über „Wall Street Market“ vor allem Drogen – unter anderem Kokain, Heroin, Cannabis und Amphetamine sowie ausgespähte Daten, gefälschte Dokumente und Schadsoftware gehandelt haben. Die illegale Handelsplattform sei ausschließlich über das Tor-Netzwerk zugänglich und auf den internationalen Handel mit kriminellen Gütern ausgerichtet gewesen.

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Mehr als eine Million Kundenkonten auf „Wall Street Market“

Zuletzt seien auf „Wall Street Market“ mehr als 63.000 Verkaufsangebote eingestellt und mehr als eine Million Kundenkonten angemeldet gewesen, hieß es weiter Für die Bezahlung hätten die Nutzer die Kryptowährungen Bitcoin und Monero genutzt, hieß es.

Die mutmaßlichen Betreiber „Wall Street Market“ sollen für die Abwicklung der über die Plattform erfolgten Verkäufe Provisionen in Höhe von zwei bis sechs Prozent des Verkaufswertes kassiert haben. Am 23. April hätten die Ermittler festgestellt, dass die Verdächtigen die Plattform in den Wartungsmodus schalteten und begannen, die auf dem Marktplatz hinterlegten Geldbeträge der Kunden an sich selbst zu transferieren, teilte das BKA mit; in der Szene werde diese Vorgehensweise als „Exit-Scam“ (Ausstiegsbetrug) bezeichnet.

Ermittler fanden bei Durchsuchungen 550.000 Euro

Ermittler hätten die Verdächtigen bereits Ende April festgenommen und ihre Wohnungen durchsucht, hieß es im Mai. Dort fanden sie nach eigenen Angaben Bargeldbeträge in Höhe von über 550.000 Euro und Bitcoin- und Monero-Beträge in sechsstelliger Höhe. Außerdem seien mehrere teure Fahrzeuge viele weitere Beweismittel sichergestellt worden, vor allem Computer und Datenträger, so das BKA. Bei dem 22-jährigen Tatverdächtigen aus Kleve sei auch eine Schusswaffe gefunden worden.

In den USA habe die Staatsanwaltschaft in Los Angeles durch die Ermittlungen zwei der umsatzstärksten Anbieter von Drogen auf dem „Wall Street Market“ identifiziert und festgenommen. Bei Durchsuchungen der US-amerikanischen Tatverdächtigen seien illegale Waffen und Bargeld in Millionenhöhe gefunden worden.

Zuletzt flog Kinderporno-Plattform „Elysium“ im Darknet auf

Kriminelle nutzen das Darknet, um illegale Geschäfte abzuwickeln. Es ist ein versteckter Teil des Internet, der nur über Umwege, bestimmte Software und verschlüsselte Kommunikation zu erreichen ist.

Oft wird auf diesen Plattformen mit Waffen und kinderpornografischem Material gehandelt. In den vergangen Monaten hatte es mehrere Prozesse gegeben. Erst vor wenigen Wochen etwa waren die

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Waffen und kinderpornografisches Material wurden auf der Plattform „Wall Street Market“ allerdings nicht angeboten.

(sdo/moi/dpa).