Sydney. Drei „Tasmanian Devils“ sollen frische Gene in ein Rettungsprogramm für die bedrohten Tiere bringen. Die Beutelteufel wurden wie echte VIPs in ihr neues Zuhause geflogen - wo die Weibchen bereits warten.

Winston, Cria und Lucas auf großer Tour: Drei Tasmanische Teufel sind aus verschiedenen Teilen Australiens nach Sydney geflogen worden, um ein Zuchtprogramm für die bedrohten Tiere zu unterstützen. Die längste Reise unternahm Winston, der im tasmanischen Hobart startete und nach einem 13-stündigen Flug mit der Nationalairline Qantas sicher an der Ostküste landete, wie die Tierschutzorganisation Aussie Ark am Mittwoch mitteilte. Von dort ging es für die Raubbeutler mit einem klimatisierten Spezialfahrzeug zum Barrington-Tops-Nationalpark 270 Kilometer nördlich von Sydney.

Bis 2020 gab es die angriffslustigen, bis zu acht Kilogramm schweren „Tasmanian Devils“ nur noch auf der Insel Tasmanien, der sie auch ihren Namen verdanken. Dort war ihr Bestand aber wegen einer Krebsart bedroht.

Nach 3000 Jahren erstmals wieder Junge

Aussie Ark unterhält ein eigenes Zuchtprogramm für Beutelteufel. 2020 hatte die Organisation zusammen mit anderen Naturschutzgruppen 28 der schwarzen Tiere, die keine Krankheitszeichen zeigten, in einem Reservat nördlich von Sydney freigelassen. Rund 3000 Jahre nach dem Aussterben der Beutelteufel auf dem Festland wurden dort seither erstmals wieder Junge in Freiheit geboren.

„Es war so aufregend, diese Tasmanischen Teufel in Empfang zu nehmen“, freute sich Aussie-Ark-Mitarbeiterin Kelly Davis. „Sie sind zwar nicht First Class geflogen, aber sie wurden auf Schritt und Tritt wie echte VIPs behandelt.“ Nach einem Gesundheitscheck mussten die drei erwachsenen Männchen zunächst zwei Wochen in Quarantäne. Dann sollten sie mit den Weibchen zusammengebracht werden - und hoffentlich zum Fortbestand ihrer Art beitragen. „Sie bringen neue Genetik, neue Blutlinien in unsere Population. Vielen Dank an Winston, Cria und Lucas für die lange Reise!“

Die Tiere stehen seit 1941 unter Schutz. Beutelteufel (Sarcophilus harrisii) haben einen extrem starken Biss. Charakteristisch sind die roten Ohren, ein wildes Kreischen und ein übler Geruch, den die Tiere bei Erregung ausströmen.