Berlin.

Nach wochenlangem Kochen am heimischen Herd öffnen langsam die ersten Restaurants wieder - und die Menschen dürfen sich auf auswärts Essen freuen. Wissenschaftlern zufolge gibt es verschiedene Gründe, warum wir gerne in Restaurants gehen - es erfülle verschiedene menschliche Bedürfnisse.

"Essen ist hochemotional und immer eine soziale Angelegenheit", sagte die Ernährungswissenschaftlerin Christine Brombach von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Das Essen in einem Restaurant habe dabei eine herausragende Stellung: "Essengehen ist etwas Besonderes und ein Höhepunkt im Alltag."

Ein Restaurantbesuch sei unter anderem durch die Halb-Öffentlichkeit, das besondere Geschirr und Besteck und akustische Reize wie etwa das Klingen der Gläser vom Nachbartisch ein Gesamterlebnis.

"Im Restaurant wird man bedient, man fühlt sich ein bisschen wie ein König", erklärte auch der Ernährungspsychologe Christoph Klotter von der Hochschule Fulda. Das hebe das Selbstwertgefühl. Im Restaurant werde soziale Verbundenheit erfahren: "Wir haben etwa im veganen Restaurant oder im Hamburger-Laden das Gefühl, Gleichgesinnte um uns zu haben", sagte Klotter. Gleichzeitig wecke ein Besuch etwa beim "Italiener, Griechen oder Thailänder" Urlaubserinnerungen. Ob Menschen auch ins Restaurant gehen, weil es dort besser schmeckt als zu Hause? "Wenn man nicht kochen kann, ist es vielleicht leckerer", sagte Klotter.

Restaurants waren Mitte März geschlossen worden, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Unter Einhaltung von Abstandsregeln und Hygienevorschriften darf die Gastronomie nun schrittweise wieder öffnen. Mecklenburg-Vorpommern will am Samstag den Anfang machen.