Heute und morgen könnte es in Deutschland zu erheblichen Einschränkungen bei der medizinischen Versorgung kommen. Denn die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat im Tarifstreit des öffentlichen Diensts von Bund und Kommunen zu Warnstreiks im Gesundheitswesen aufgerufen. Beschäftigte in zahlreichen Krankenhäusern, Psychiatrien, Pflegeeinrichtungen und bei Rettungsdiensten werden zeitweise die Arbeit niederlegen.
Krankenhaus-Streik: Operationen werden abgesagt
Allein in Bayern beteiligen sich nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP mehr als 30 kommunale Krankenhäuser und Bezirkskliniken sowie mehrere Einrichtungen der Altenhilfe an den zweitägigen Arbeitsniederlegungen. Das Klinikum Nürnberg muss nach eigenen Angaben Operationen absagen – darunter auch Tumor-OPs. Lediglich "absolut nicht aufschiebbare Operationen" würden stattfinden. Lesen Sie auch den Kommentar:
In Berlin sind Warnstreiks am Universitätskrankenhaus Charité und an weiteren Kliniken geplant. Betroffen ist auch Hamburg: Dort sind die Beschäftigten der Asklepios-Kliniken Altona, Barmbek, Harburg, Nord, St. Georg, Wandsbek und des Westklinikums Hamburg sowie des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf (UKE) zu Streiks aufgerufen. Verdi rechnet damit, dass bundesweit mehrere tausend Beschäftigte dem Streikaufruf folgen.
Streik im Gesundheitswesen: Verdi lehnt Angebot der Arbeitgeber ab
Verdi protestiert mit den Streiks gegen das Angebot, das Bund und Kommunen Ende Februar vorgelegt haben. Die Arbeitgeber boten zuletzt eine lineare Erhöhung der Löhne um drei Prozent in diesem und um weitere zwei Prozent im kommenden Jahr an, außerdem steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro verteilt über zwei Jahre. Verdi und der Deutsche Beamtenbund fordern hingegen monatlich 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch ein Plus von 500 Euro. Die dritte Tarifrunde findet in gut zwei Wochen statt. (AFP/nfz)
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