Berlin. Die Inflation kletterte 2022 auf einen Höchststand. Auch 2023 geht es weiter bergauf. Wichtig ist, dass der Arbeitsmarkt stabil bleibt.

Das Leben in Deutschland ist erschreckend teuer geworden. Die Verbraucherpreise sind im vergangenen Jahr um 7,9 Prozent gestiegen – so stark wie noch nie im wiedervereinten Deutschland. Auslöser dafür war der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die damit beginnende Energiekrise. Infolge der europäischen Sanktionen gegen Russland und der Neuordnung des Energiemarktes schossen die Preise für Öl, Gas und Strom weltweit in die Höhe. Energie, die für die Herstellung aller Produkte gebraucht wird.

Und eine deutliche Entspannung ist nicht in Sicht: Erst wenn im Energiemarkt wieder verlässliche neue Lieferbeziehungen etabliert sind, wachsen die Chancen auf moderatere Preise. Doch Experten warnen: So günstig wie vor dem Jahr 2022, als Deutschland vom billigen Gas aus Russland profitierte, wird es nicht mehr werden. Alle müssen sich daher dauerhaft darauf einstellen, bei Energie zu sparen, damit sie die Kosten nicht finanziell ruinieren.

Inflation: Arbeitsmarkt muss stabil bleiben

Beate Kranz ist Wirtschaftsredakteurin der Funke Mediengruppe
Beate Kranz ist Wirtschaftsredakteurin der Funke Mediengruppe © Reto Klar | Reto Klar

Denn auch 2023 dürften die Preise und damit die Inflation steigen, wenngleich auch nicht so kräftig wie 2022. Zu dem moderateren Anstieg tragen die vielen staatlichen Hilfen – wie Gas- und Strompreisbremse – bei, die den Kostenanstieg dämpfen.

Auch die Europäische Zentralbank wird die Leitzinsen in diesem Jahr weiter erhöhen, was zwar Sparern wieder zu kleinen Zinserträgen verhilft, aber Kredite und Investitionen verteuern. Bis die jüngsten EZB-Leitzinserhöhungen tatsächlich als Inflationsbremse wirken, dürfte aber noch Monate dauern.

Wichtig ist, dass der Arbeitsmarkt stabil bleibt. Hier verdient die Mehrheit der Haushalte das nötige Geld für den Alltag. Von dort kommen immerhin positive Signale: Die Erwerbstätigkeit ist aktuell so hoch wie nie, die Arbeitslosigkeit etwas niedriger. Möge diese Entwicklung so bleiben.