Berlin. Der akute Fachkräftemangel gefährdet die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende. Warum das Handwerk jetzt Klimaschützer gewinnen muss.

An dem Ziel besteht wohl kaum ein Zweifel. Angesichts weltweiter Überschwemmungen, Dürren und Wetterextreme infolge des Klimawandels muss auch Deutschland die Energiewende so schnell wie möglich vorantreiben und aus fossilen Energien aussteigen. Genügend Kapital ist vorhanden, auch das industrielle Knowhow für eine effektive Nutzung erneuerbarer Energien. Doch ein entscheidender Faktor ist Mangelware.

Fachkräfte, die alle erforderlichen Anlagen konstruieren, installieren und warten können. Allein für die Solar- und Windenergie fehlen schon heute rund 216.000 Experten und Expertinnen. Ob die Energiewende gelingt oder scheitert wird deshalb maßgeblich davon abhängen, ob in den nächsten Jahren genügend neues Personal gewonnen werden kann, um alle notwendigen Anlagen – von Wärmepumpen über Photovoltaikanlagen auf Hausdächern bis hin zu Windparks auf dem Meer – aufzubauen.

Gefragt sind nicht nur studierte Ingenieure oder Informatikerinnen, sondern vor allem Handwerkerinnen und Handwerker wie Elektrikerinnen oder Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker.

Beate Kranz
Beate Kranz © Reto Klar | Reto Klar

Energiewende: Milliardenmarkt mit Zukunft

Unternehmen und Handwerk sind jetzt in der Pflicht, massiv um Fachkräfte und Nachwuchs zu werben. Eigentlich müsste dies für die grüne Branche ein Selbstläufer sein. Viele junge Menschen, die heute für ihre Zukunft auf die Straßen gehen, bringen mit Sicherheit die Fähigkeit und das Interesse mit, den Klimaschutz auch beruflich voranzubringen.

Insgesamt gibt es etwa 190 Berufe, die allein in der Solar- und Windenergie wichtig sind. Viele wissen dies vielleicht nicht. Hier muss die Branche gezielt schon in den Schulen aufklären. Denn klar ist: Die Erneuerbaren Energien sind ein Milliardenmarkt mit besten Chancen auf gute Jobs auch in der Zukunft.

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.