Berlin. Ab Mittwoch geht in einigen Bundesländern das Apothekenpersonal in einen Streik. Ab Mittag sollen die Apotheken geschlossen bleiben.

In mehreren Bundesländern gehen am Mittwoch die Apotheken in einen Streik. Betroffen sind das Saarland, Schleswig-Holstein, Hamburg und Brandenburg. Ab Mittag will das Personal die Apotheken schließen.

Wie die "Apotheken-Umschau" ankündigt, soll der Streik in Brandenburg und dem Saarland um 12 Uhr beginnen. Um 13 Uhr ziehen Hamburg und Schleswig-Holstein nach. Vom Streik ausgenommen sind alle Apotheken, die im Notdienst arbeiten. Patientinnen und Patienten können dort weiterhin ihre Medikamente abholen.

Die Apotheken wollten mit der Arbeitsniederlegung gegen die Reformpläne der Bundesregierung protestieren. Geplant ist unter anderem ein Spargesetz, mit dem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Finanzierungslücke der gesetzlichen Krankenkassen schließen will. Am Donnerstag will der Bundestag über das Spargesetz abstimmen.

Apotheken-Streik: Verbände kritisieren Sparmaßnahmen

Für die Apotheken bedeutet das möglicherweise Honorarkürzungen. Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) unterstützt die Forderungen der streikenden Apotheken: "Die Apotheken leiden unter der aktuellen Krise genauso wie viele andere. In dieser Situation soll nun noch das Honorar gekürzt werden", erklärt sie. "Damit läuft das Fass über."

Das Personal in den vier teilnehmenden Bundesländern streike stellvertretend für den Berufsstand, so Overwiening. Das Honorar sei vor zehn Jahren letztmalig angepasst worden – nun folge ab Januar 2023 inmitten der Inflation eine Kürzung um 120 Millionen Euro pro Jahr. So will es das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz.

"Die Apotheken brauchen Entlastung, keine weitere Belastung", sagt Overwiening. Sie fordert nicht nur eine Abkehr von den Sparmaßnahmen, sondern einen grundsätzlichen Wechsel in der Politik der Bundesregierung. "Die Arzneimittelversorgung in Deutschland muss wieder ein stabiles Fundament bekommen", fordert sie. (reba)

Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.