Düsseldorf. Der digitale Umbau der Wirtschaft wirkt sich auf den Arbeitsmarkt aus, sagt die neue Chefin der Arbeitsagentur. Deshalb müsse die Agentur Arbeitnehmern auch dabei helfen, sich weiter zu qualifizieren.

Die neue Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, sieht einen wichtigen Schwerpunkt der künftigen Arbeit der Agentur in der Weiterqualifizierung von Arbeitnehmern noch bevor sie arbeitslos werden. Auf ihrer ersten Pressekonferenz in der neuen Funktion sagte Nahles am Mittwoch in Düsseldorf, der digitale und ökologische Umbau der Wirtschaft wirke sich immer stärker auf den Arbeitsmarkt aus. Die Berufsbilder veränderten sich dadurch. Deshalb wachse die Notwendigkeit, sich auch im Job weiter zu qualifizieren. Noch sei zu wenig bekannt, dass die Arbeitsagentur auch hierbei helfen könne, betonte Nahles.

Um den Fachkräftemangel zu dämpfen, sei es aber auch notwendig, die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland zu erleichtern, sagte Nahles. Hier habe Deutschland noch zu hohe Hürden - etwa, wenn der Besuch von Deutschkursen im Herkunftsland gefordert werde. Auch die Anerkennung von ausländischen Abschlüssen sei unnötig kompliziert.

Die Arbeitsagentur in Nordrhein-Westfalen startete am Mittwoch Thementage zur «Qualifizierung in der Transformation». NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) betonte: «Wir brauchen Hände, die Solaranlagen auf Dächer montieren, die Wärmepumpen installieren, Elektroautos bauen oder Glasfaserkabel verlegen. Und hier mangelt es allerorten an Personal.» Betriebe müssten Bewerberinnen und Bewerber ausbilden, der Staat eine moderne Ausbildungsinfrastruktur bereithalten.