Emden. Gegen Volkswagen gab es in den letzten Wochen so einige Aktionen von Greenpeace. Gegen eine, die auf einem Gletscher endete, geht der VW-Konzern nun rechtlich vor.

Rund einen Monat nach der Greenpeace-Aktion gegen Volkswagen im Emder Hafen hat der Autobauer Strafantrag gestellt.

"Wir dulden keine Gesetzesverstöße", sagte eine VW-Sprecherin in Emden am Mittwoch und bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Ostfriesen-Zeitung". Volkswagen hatte zuvor angekündigt, rechtliche Möglichkeiten gegen die Greenpeace-Aktion zu prüfen. Die Sprecherin betonte aber, dass VW weiter an einem Dialog mit der Umweltschutzorganisation interessiert sei.

Staatsanwaltschaft und Polizei ermittelt gegen etwa ein Dutzend Aktivistinnen und Aktivisten wegen des Vorwurfes des Hausfriedensbruchs und des besonders schweren Diebstahls.

Die Aktivisten waren Ende Mai über einen Zaun auf ein Verladegelände im Emder Hafen geklettert und hatten dort an unverschlossenen Autos, die zur Verschiffung nach Übersee bereit standen, die Zündschlüssel abgezogen. Kurz darauf brachte die Organisation die Schlüssel auf einen Gletscher an der Zugspitze in Bayern. Die Umweltschutzorganisation kritisierte, dass Volkswagen zu langsam auf die Elektromobilität umsteige. Den Schneeferner-Gletscher hatte sie sich ausgesucht, weil dieser vom Klimawandel besonders betroffen sei.

In den vergangenen Wochen gab es wiederholt Aktionen von Greenpeace gegen Volkswagen. Anfang Juni drangen Demonstranten auf eine Baustelle sowie auf das Gelände am konzerneigenen Kraftwerk der Zentrale in Wolfsburg ein. Vergangene Woche missglückte eine gegen VW gerichtete Greenpeace-Aktion beim ersten EM-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in München. Ein 38 Jahre alter Mann aus Pforzheim in Baden-Württemberg war kurz vor dem Anpfiff des Spiels zwischen Deutschland und Frankreich auf dem Spielfeld notgelandet und hatte im Landeanflug zwei Männer verletzt, die ins Krankenhaus kamen.

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