Frankfurt/Main.

Dem Dax ist vor dem Wochenende etwas die Luft ausgegangen. Der deutsche Leitindex schloss am Freitag leicht mit 0,12 Prozent im Plus bei 15.607,97 Punkten.

Für die von starken Schwankungen geprägte Börsenwoche stand ein Gewinn von gut einem Prozent zu Buche. Für einen Angriff auf das Rekordhoch bei gut 15.800 Zählern reichte es zuletzt jedoch nicht mehr. Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte schlug sich etwas besser, er legte um 0,37 Prozent auf 34.470,05 Zähler zu.

"Einerseits zeigt sich seit geraumer Zeit, dass der Spielraum auf der Oberseite ausgereizt zu sein scheint, andererseits werden zwischenzeitliche Rücksetzer zügig wieder aufgeholt", schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba. Der Dax erweise sich als "Stehaufmännchen", zumal der Trend mittel- und langfristig noch immer aufwärts weise.

Mit einem Anstieg um 6,4 Prozent setzten sich die Aktien von Adidas an die Dax-Spitze. Grund war ein Umsatzsprung des Wettbewerbers Nike, dessen Aktien in New York um 14 Prozent nach oben schnellten. Die Adidas-Titel schafften es in der Spitze mit mehr als 311 Euro auf ein Hoch seit Anfang 2020. Auch Puma profitierten und erklommen ein Rekordhoch bei über 100 Euro. Sie schlossen 2 Prozent höher.

Auf der Verliererseite stand dagegen die zuletzt rekordhohe Aktie der Deutschen Post, die um 0,9 Prozent sank. Auch hier waren die Blicke auf einen US-Wettbewerber gerichtet: Fedex verfehlte mit dem Ausblick die Erwartungen.

Aktien aus dem Bausektor profitierten von Fortschritten des US-Präsidenten Joe Biden im Ringen um billionenschwere Investitionen in die Infrastruktur. Heidelbergcement rückten um 1,8 Prozent vor und die Papiere des Baudienstleisters Hochtief im MDax um 2 Prozent.

Ein überraschend starkes erstes Geschäftsquartal attestierten Analysten dem Baumarktkonzern Hornbach. Die Papiere der Hornbach Holding schossen um fast 20 Prozent nach oben. Unter Druck standen dagegen die Aktien von K+S, die um 4,7 Prozent abrutschten. Hier nahmen Anleger Kursgewinne mit, nachdem der Kurs von Mitte April bis Mitte Juni um rund die Hälfte gestiegen war.

Auch die großen europäischen Börsen zeigten sich überwiegend wenig bewegt. Der EuroStoxx 50 schloss 0,04 Prozent niedriger auf 4120,66 Punkten. Der Pariser Cac 40 Index gab ebenfalls moderat nach, während der Londoner FTSE 100 etwa ein Drittelprozent zulegte. In den USA stand der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss rund 0,7 Prozent über dem Vortagesniveau.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,1944 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1950 Dollar festgesetzt. Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen sank am Freitag von minus 0,27 Prozent auf minus 0,28 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,02 Prozent auf 144,71 Punkte zu. Der Bund-Future gab am Abend um 0,28 Prozent auf 171,79 Punkte nach.

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