Wiesbaden. Winzer können sich in Deutschland auf eine reiche Ernte vorbereiten. Vor allem entlang des Rheins gedeihen die Trauben vortrefflich.

Die Winzer in Deutschland erwarten im laufenden Jahr eine größere Ernte als 2019. Die Menge werde voraussichtlich um 6,4 Prozent auf 8,86 Millionen Hektoliter wachsen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit.

Das liegt aber noch knapp unter dem Schnitt der vergangenen sechs Jahre von 8,9 Millionen Hektolitern.

Vor allem in den Gebieten entlang des Rheins stiegen die Erntemengen deutlich: An der Spitze lagen die Hessische Bergstraße (+46,6 Prozent), der Mittelrhein (+44,8 Prozent) und der Rheingau (+28,6 Prozent). Einbußen aufgrund von Trockenheit und regional auftretenden Spätfrösten müssen hingegen Erzeuger in Saale-Unstrut (-11,9 Prozent), Franken (-9,6 Prozent) und Sachsen (-6,7 Prozent) befürchten.

Rund zwei Drittel der Erntemenge entfallen auf Weißmost. Stärkste Sorte bleibt weiterhin der Riesling, dessen Erntemenge um 22,2 Prozent im Vergleich zum schwachen Vorjahr zulegt. Die zweitwichtigste Traube Müller-Thurgau verzeichnete hingegen einen erneuten Ernterückgang. Im europäischen Vergleich bleiben die deutschen Mengen deutlich hinter Italien, Frankreich und Spanien zurück. Die deutsche Ernte machte 2019 rund 5 Prozent der Gesamtmenge in der EU aus.

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